Es ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits machen die 10 Tonnen Gold, die Zypern gezwungener Massen verkaufen muss (von instgesamt 13.9 Tonnen) nicht viel aus.Zumindest nicht, wenn wir die mit den 500t vergleichen, die westliche ZB bis 2005 jährlich auf den Markt geschmissen haben.
So eine kleine Lieferung frisst China mit der Portokasse, denn China hat immer noch das Ziel, auf 4000t Gold aufzustocken. Bisher haben sie erst geschätzte 2000t.
Sollten grössere EU-Länder wie Spanien, Portugal oder Italien ebenfalls gezwungen werden, ihr Gold zu verkaufen, dann könnte das natürlich den Preis drücken, wenn das Gold auf den Markt kommt. Die wahrscheinlichere Variante wäre allerdings, dass die Chinesen (oder auch die Russen) dieses Gold dann direkt und am Markt vorbei aufkaufen. Es wäre für sie eine gute Gelegenheit, ihre billionen-hohen Dollarbestände gegen Gold zu tauschen. Genau die Diversifizierung, die die Chinesen ja anstreben.
Der zweite und noch wichtigere Punkt, den Du ansprichst: Ja, sollten die erwähnten ZB ihr Gold (bzw. das Gold ihres Volkes) zweckst Deckung von Euro-Schulden verkaufen, hätten sie keinerlei Handlungsfreiheit mehr, bei Bedarf eine eigene Währung aufzulegen.
So gesehen dürfte genau das die Strategie sein, die die EZB verfolgt: Nimm den Ländern ihr Gold und somit die Möglichkeit, den Euro zu verlassen!
