Wenn jetzt der Goldpreis seit fast zwei Jahren in einer nach unten gerichteten Seitwärtsbewegung ist, so besteht meiner Meinung nach die Gefahr eines crash, weil da auch viel Kapital mit Verlusten gebunden ist, während in der gleichen Zeit die Aktien an Wert zunahmen.
Richtig! Und jetzt bist Du genau an dem Punkt in Deinen Überlegungen, an dem ich Dich haben wollte
Geh' noch einen ganz kleinen Schritt in Deiner Überlegung weiter: Statt Gold in Dollar zu bemessen und Dow in Dollar, klammere doch den Dollar aus der Formel einfach aus und berechne den Dow in Gold. Dann ist der Dollar nämlich irrelevant und Du fragst Dich einfach, "wie viele Unzen Gold muss ich für den Dow hinblättern". Diesen Chart "Gold / Dow-Ratio" habe ich ja schon oft hier reingestellt.
Und wenn wir schon dabei sind: Warum nicht mal ausrechnen, wie viel ein Einfamilienhaus in Weizen oder eine Nestle-Aktie in Öl Wert ist?
1980 bekam man ein durchschnittliches EFH in den USA für 1000oz Silber. Heute kostet ein EFH 9500oz Silber. Wir können jetzt darüber streiten, ob EFH überbewertet oder Silber unterbewertet ist aber das ist irrelevant, denn wenn man diese Kurve langfristig aufzeichnet, sieht man schön die Tops und Bottoms und je nachdem verkauft man Immobilien gegen Silber oder kauft Immobilien mit Silber.
Ich empfehle hierzu dieses Video:
Das ist Teil 9/11. Wenn Du am Wochenende Zeit hast, schau Dir mal alle 11 Videos an.
Zurück zum Gold/Dow Ratio:
Aus dem Chart geht soweit mal hervor, dass man an den orangenen Punkten Dow gegen Gold hätte tauschen sollen ( 1929, 1965 und 1999) und an den beiden hellgrünen sein Gold wieder gegen Aktien hätte tauschen sollen (1933 und 1980).
Wer - wie ich - genau das um das Jahr 2000 herum getan hat und seine Aktien in Gold getauscht hat, hat es bisher nicht bereut.
Genau so ist klar, dass dereinst wieder ein dunkelgrüner Wendepunkt kommt, an dem man Gold in Aktien tauschen muss. Die Frage ist natürlich, bei welchem Dow in Gold das der Fall sein wird. Wenn der Dow 4oz kostet? Wenn er 1oz kostet, wie 1981?
Haben wir den Tiefpunkt bereits im August 2011 beim Verhältnis 5.7 gesehen und laufen nun wieder nach oben?
Oder ist das nur eine Korrektur im Abwärtstrend und die Kurve dreht wieder runter bis auf einen Dow-Preis von 4oz oder 3oz oder gar wieder 1oz?
Wir wissen es nicht aber ich vermute stark, dass wir noch tiefere Preise für den Dow in Gold sehen werden und dass die 5.7 noch lange nicht der langfristige Wendepunkt waren.
George Soros meinte schon vor Jahren, Gold werde die Ultimative Blase. Und er hat recht. Ich sehe das genau so.
Warum also nicht warten, bis Gold so richtig in eine Blase läuft?
Wer erinnert sich nicht gerne an den Nasdaq, der sich von Oktober 1999 bis März 2000 verdoppelt hat? Alleine im letzten Monat hat er 20% zugelegt!
Wären wir damals nicht gerne dabei gewesen? (Wenn auch im Wissen, dass wir in einer Blase investiert sind, die irgend wann platzen muss!)
Hier ein direkter Vergleich der Immobilienblase, Nasdaq und Gold:
Du siehst also: Die Goldblase ist noch weit davon entfernt, zu platzen. Eine Verdoppelung des Goldpreises gegenüber dem Dow liegt also noch problemlos drin und ich sehe den Zeitpunkt noch nicht als gekommen, von Gold in Aktien umzuschichten.
Weitere Argumente:
* 1980 wurde die Goldblase alleine durch westliche Investoren aufgeblasen. Russen und Chinesen lebten hinter dem eisernen Vorhang und die Bürger hatten andere Sorgen, als Gold zu horten. Heute sieht das ganz anders aus. Die Menge an Kapital, die potentiell Gold nachfragen kann, ist um einiges grösser als damals.
* In den 1970er Jahren war bereits etwa 20-25% der Vermögen in Gold angelegt. Während der Goldblase stieg dieser Anteil auf 30%. Heute liegt der Anteil des Goldvermögens bei geschätzten 3% (BIZ schätzt 1.4%-1.7%). Was meinst Du, was mit dem Goldpreis passiert, wenn auch nur 10% der Vermögen in Gold angelegt werden sollen?
Mittelfristig gesehen - das muss ich zugeben - ist das Dow/Gold Ratio am steigen. Es ist seit August 2011 von etwa 5.5 wieder auf aktuelle 9.51 gestiegen. Sprich: Wer damals von Gold in Aktien umgeschichtet hat, liegt auf der richtigen Seite. Ich traue mir allerdings nicht zu, abzuschätzen, wann im Moment der obere Wendepunkt erreicht ist. Der Chart spricht dafür, dass dies in den nächsten Wochen oder Monaten passieren wird. Mir geht es als Langfristinvestor um das grosse Bild und somit werde ich Gold erst am absoluten Tiefpunkt des Dow/Gold-Ratios gegen Aktien verkaufen. Und dieser Punkt ist - wie gesagt - noch lange nicht erreicht. Erst reite ich noch die Goldblase bis zum bitteren Ende!