Das es Wachstum braucht, sieht so ziemlich jeder, die entscheidende Frage ist, wie wir das notwen-dige Wachstum generieren. Es gibt, kurz erklärt, 2 Arten von "Wachstum", die Politiker bringen das auch andauernd durcheinan-der. 1. Konjunkturelles Wachstum – da haben wir im moment in den Peripherieländer der Eurozone eine klare Störung. Wir haben einen raschen Anstieg er Arbeitslosigkeit infolge einbrechen-dem Privatkonsum, Investitionen und Einschränkung der Staatsausgaben. Auch der Export vermag die ganze Bilanz nicht zu heben. Diesen Teufelskreis wurde schon oft erwähnt, hier hilft normalerweise eine lockere Geldpolitik zumindest kurzfristig über die Runden. (Wie's längerfristig aussieht wissen wir noch nicht)Dies ist allerdings in der Eurozone nicht möglich. 2. Die zweite Variante betrifft das Potenzialwachstum also die Möglichkeiten der Produktion ei-ner Volkswirtschaft. Hier wird somit nicht der Output betrachet (also was verkaufen wir) son-dern was können wir überhaupt produzieren. Da gibt es Bevölkerungswachstum (wobei die BIP's oft pro Kopf angeschaut werden), technologischer Fortschritt, Marktreformen etc. Eine wachsende Wirtschaft braucht einen funktionierenden effizienten Markt, der muss opti-miert werden. Beispiel: Wer einen Arbeiter kaum feuern kann und keine Möglichkeiten für Kurzarbeit hat, wird sich 2x überlegen, ob er einen einstellt. Da besteh viel Verbesserungspotenzial. Es ist einfach zu sehen, dass bei Nr. 1 in der Eurozone alle Möglichkeiten entweder ausges-chöpft, oder per se nicht möglich sind. (zB. wegen der Konstrukion der EU Zone)Also muss Nr. 2 angegangen werden. Dies passiert meines Erachtens zu wenig. Griechenland, Italien, Spanien sie alle sollten mehr Privatisieren, Arbeitsmarktreformen lancieren, Strukturen vereinfachen etc. einfach gesagt, aber irgendwer muss es anpacken. Grosses Potenzial wird da (mit Ausnahme Griechenland) wohl nicht schlummern, denn zB. Spanien hatte lange einen wirtschaftlichen Aufschwung, hat also einen funktionierenden Markt. Deshalb bezweifle ich, dass die Reformen aus Punkt 2 (die von vielen Politiker neben dem sparen gefordert werden) zur Reduktion der Staatsdefizite ausreichen werden. Punkt 3 gibt es nicht (oder er wurde noch nicht gefunden, ich lasse mich gerne belehren), da ein einzelnes Land seine Wirtschaft nicht ankurbeln kann (zu wenig Geld, zu hohe Zinsen etc.) muss hier zusammengearbeitet werden. Analog den USA oder der Schweiz. Stichwort: Za-hlungsausgleich. Das wäre eine Lösung, die der Eurozone helfen würde. Das grosse Aber: Der Deutsche will wohl kaum dem Portugiesen mit einem Blankocheck un-der die Arme greiffen, wie dies der Zürcher beim Jurassier macht. Hier haben wir somit ein Kulturproblem, auch diese Massnahme wird sehr schwierig einzufügen. Deshalb sehe ich mittel bis langfristig nur die Lösungen, die sich niemand auszusprechen ge-traut. - 100% Finanzierung durch die Notenpresse- Schuldenschnitte- Währungsreformen - Etc. Ich hoffe nicht, dass der ganze Schlamassel zu turbulent wird und vor allem hoffe ich auf glimpflichen Ausgang. Aber vielleicht reichen die Wachstumsimpluse auch und Italien und Spanien finden zurück auf den Weg des Defizit- und später Schuldenabbaus. Es wäre uns zu wünschen. Gruss Metro