Euro Krise

Gibt ja das Beispiel von Kartoffeln, Früchten, Gemüse oder Fleisch, die durch halb Europa gefahren werden um sie zu waschen, verarbeiten und zu verpacken und dann wieder zurück ins Ursprungsland, wo sie verkauft werden. War mal so eine Story vor ein paar Jahren. Wird aber sicher immer noch so gemacht.
Konkret: Kartoffeln aus Bayern werden in Italien gewaschen und danach wieder nach Deutschland gekarrt.Crevetten aus der Nordsee per Kühllastwagen nach Marokko, wo von Hand die Schale entfernt wird. Danach zurück nach Hamburg.
 
Kartoffeln aus Bayern werden in Italien gewaschen und danach wieder nach Deutschland gekarrt.Crevetten aus der Nordsee per Kühllastwagen nach Marokko, wo von Hand die Schale entfernt wird. Danach zurück nach Hamburg.
Es gibt Oekonomen die fordern, dass in D die Löhne angehoben werden sollten. Ob das hilft?
 
Wiso wenn das Wirtschaftswachstum höher ist als die Schuldzinsen?
Einfaches Beispiel: Du bist Bauer und ich finanziere Dir eine Kuh. Als "Zins" will ich von Dir pro Tag 5 Liter Milch. Wenn die Kuh pro Tag mehr als 5 Liter Milch liefert, hast Du kein Problem damit, Deine Zinsen zu bezahlen. Wohl aber, wenn sie mal krank ist und weniger produziert. Und wenn sie stirbt, hast Du definitiv die Arschkarte.Vielleicht finanziere ich Dir dann ja eine zweite Kuh. Aber nun will ich 5 Liter für die zweite, und dank Zinseszinsen vielleicht 6 Liter für die erste Kuh. Jetzt bist Du bei 11 Liter pro Tag. Das wird langsam unangenehm. Vor allem, weil Du ja auf den Verkauf der Milch angewiesen bist, um Deinen Hof zu finanzieren.
Dieses Beispiel umschreibt den Vorgang eines Unternehmens oder einer Privatperson. Wir diskutieren hier aber die Situation des Staates, der Staat produziert ja nichts, sondern "lebt" von den Steuern. Um diese zu erhöhen muss nicht zwingend mehr Produziert werden (=Wirtschaftswachstum). Es können Steuern erhöht, neue Steuern eingeführt, Steuerlöcher geschlossen werden. (jetzt mal ohne die Folgen daraus zu beachten)Auf dein Beispiel bezogen: Die Kuh liefert 10L Milch, davon muss ich 50% als Steuern an den Staat abgeben. Staatseinahmen 5L, der Staat hat auch Ausgaben von 3L, hat somit 2L überschuss. Diese kann er frei verwenden, zur Rückzahlung von Schulden, Investitionen etc. Verdoppelt die Kuh ihre Produktivität, erhält der Staat neu 10l Milch, jetzt hat er 7L überchuss. Das ist die Möglichkeit der Mehreinnahmen durch Wirtschaftswachstum. Er kann aber aber neben der Kuh auch noch den Stall des Bauern besteuern und so mehr einnehmen (immer auf Kosten des Bauern), aber er kann mehr einnehmen. unabhängig davon ob die Kuh mehr Milch gibt (Wirtschaftswachstum) oder nicht. Ich sehe, dass Wirtschaftswachstum und Staatseinnahmen zusammenhängen, aber ich sehe nicht, wiso das Wirtschaftswachstum höher als die Schuldzinsen sein müssen. Hat miteinander nur bedingt zu tun, wir wissen ja nicht wieviel der Staat aus der Produktivität seiner Wirtschaft einimmt. und auch nicht wie hoch seine Schulden sind (nur den Prozentsatz). Somit kennen wir weder die Gesamteinnahmen noch die Gesamtausgaben. Daraus wollen wir eine Rechnung zur Rückzahlung von Schulden machen?
Die USA bezahlten derzeit 21% der Steuereinnahmen an Zinsen. Würden die Zinsen auf 12.5% steigen, würden 100% der Steuereinnahmen für Zinszahlungen drauf gehen. Ich weiss, das ist nur ein theoretisches Beispiel aber irgend wo dazwischen liegt eine Schmerzgrenze, wo der Staat einfach nicht mehr Zinsen zahlen kann. Wo genau? Bei 50%, 40%, 70%? Schliesslich muss der Staat ja nicht nur Zinsen bezahlen sondern auch ein Netz von Infrastruktur, Beamten, Sicherheit etc. unterhalten.
Dieses Beispiel erklärt uns, wann der Staat insolvent wäre. Ich sprach über den Abbau von Schulden, bzw. Verringerung der Defizite. Dazu kann auch der Staat eine Milchbüchlirechnung machen. Er muss mehr einnehmen, als er ausgibt. Ende der Rechnung. Dummes Beispiel: Ein Staat hat 1mio Schulden, hat aber allen Bürgern und Unternehmen die Steuern erlassen. Das Wirtschaftswachstum kann bei 5% p.a liegen, das interessiert kein Schwein, der Staat produziert ja nicht. Er nimmt lediglich die Steuern ein und diese müssen höher sein als die Ausgaben, damit Schulden abgebaut werden können. Meiner Meinung nach ist das Wirtschaftswachstum zur Rückzahlung von Staatsschulden nur ein Teil des Kuchens. Da spielen noch viele andere Faktoren mit.
Nehmen wir als einfaches Beispiel eine isolierte Insel mit 100 Einwohnern, die ausschliesslich Kokosnüsse produzieren. Wenn es auf der Insel 90 Kokosnuss-Produzenten gibt, und 10 Leute, die was anderes machen (Arzt, Chef, Polizist, Hüttenbauer, Holzfäller ...) dann wird die Insel gut leben können. Wenn es nur 50 Produzenten gibt, kriegen die Insulaner evtl. ein Problem. Und wenn sie einen jedes Jahr steigenden Anteil ihrer Ernte als Zins bezahlen müssen, kriegen sie auf alle Fälle ein Problem!
Einverstanden, aber davon sprach ich nicht. Es geht noch immer darum, wie der Staat seine Schulden zurückzahlt, die er angehäut. Durch mehr Einnahmen als Ausgaben, klar auch, dass dies auf Kosten der Bürger und Unternehmen geschieht.
 
Einverstanden, aber davon sprach ich nicht. Es geht noch immer darum, wie der Staat seine Schulden zurückzahlt, die er angehäut. Durch mehr Einnahmen als Ausgaben, klar auch, dass dies auf Kosten der Bürger und Unternehmen geschieht.
Alles verständlich nur der Schluss "auf Kosten der Bürger" in diesem Zusammenhang ist etwas einseitig finde ich. Für wen hat der Staat die Schulden denn gemacht. Strassenbau, Sicherheit, Sozialwesen usw. sind die Ausgaben "zugunsten der Bürger". Einzig, der Ausgabenüberschuss ist möglicherweise ein Fehler, der den Bürger im Endeffekt mehr kostet, als er im Gegenwert zurück bekommt.
 
Vielleicht kriegt die Kuh ja ein Kalb. Das wäre dann eine ernstzunehmende Amortisation.Beispiele aus der Landwirtschaft hinken aber immer, denn wenn man alles was unsere Wirtschaft so bietet und erarbeitet zurückrechnet zum Ursprung, bleibt die Natur als ultimative Quelle allen Reichtums. Nämlich a) dadurch, dass zwischen Saat und Ernte ein enorm hohes Kosten/Gewinn Verhältnis besteht und b) weil wir Bodenschätze ausbeuten, die halt einfach so da sind.
Eine Kuh ist vielleicht wirklich ein dummes Beispiel, da das Leben sich selbst reproduzieren kann. Aber stell Dir vor, es wäre nicht eine Kuh, sondern eine Maschine. Was macht man in einem Unternehmen damit? Richtig, man schreibt sie über ihre Nutzungsdauer ab. Entsprechend nimmt der Gewinn von den Erzeugnissen der Maschine ab. Wenn ich Dich richtig verstehe, gehst Du davon aus, dass wenn die Kuh 10 Liter Milch pro Tag liefert, dass nach Abzug der Zinskosten von 5 Litern einen Reingewinn von 5 Liter besteht, der dann vom Bauer als Gewinn gleich für seinen Konsum ausgegeben wird. Wenn er aber die Kuh über ihre Lebenszeit abschreibt, dann hat der Bauer über vielleicht nur noch einen Reingewinn von 3 Litern, welche er als Konsum ausgeben wird. Zum Zeitpunkt, wenn die Kuh stirbt, hat er dann das Geld auf der Seite, um Dir das Darlehen zurückzuzahlen oder um sich eine Ersatzkuh zu kaufen, ohne dass er bei Dir gleich ein weiteres Darlehen aufnehmen muss. Wenn die Kuh vor der erwarteten Amortisation stirbt, dann wird der Bauer mit der nächsten Kuh vielleicht nur noch einen Reingewinn von 2 Litern pro Tag machen, bis die erste Kuh amortisiert ist. Das nenne ich unternehmerisches Risiko. Der Bauer hat dann für einen gewissen Zeitpunkt nur noch zwei Litern zur Verfügung, die er für seinen Konsum ausgeben kann.
Du schreibst, dass ein Staat, um sich zu sanieren, einen Handelsüberschuss produzieren muss. Ich wage die These, dass das falsch ist. Meiner Meinung nach sollte es reichen, wenn nur der Cash Flow positiv ist. Wenn dazu der Staat noch ein Handelsüberschuss produziert, umso besser. Aber in Summe aller Staaten muss der Handelsüberschuss bzw. -defizit 0 geben.
Ja und Nein: Ein Handelsüberschuss ist dann nötig, wenn ein Staat im Ausland verschuldet ist. Beispiel Griechenland. Aber bei einer isolierten Insel mit 100 Mann spielt das keine Rolle. Da bleiben die Schulden im Land.Der Punkt ist aber auch, dass die Geldmenge und somit die Schulden eines Landes konstant sind bzw. jährlich um mindestens die Zinsen steigen. Wenn sich der Staat also sanieren will, dann geht das nur zu Lasten einer anderen Partei. Seien es Unternehmen oder Bürger.
Der Staat kann trotz eines Handelsdefizit seine Schulden abbauen, indem er einfach seine inländische Schuld reduziert bzw. der Abbau der inländischen Schulden grösser ist als die Zunahme der ausländischen Schulden. Ein Staat hat im Normalfall immer in- und ausländische Gläubiger.
Nehmen wir im Vergleich Italien und die Schweiz. Italien hat prozentual sehr viel höhere Staatsschulden als die Schweiz. Dennoch haben beide Länder je 300% BSP Gesamtverschuldung. Das heisst, dass bei uns die Schulden einfach anders verteilt sind als in Italien. Der Staat hat weniger, irgend jemand anderes dafür um so mehr.
Dein Vergleich zwischen Italien und der Schweiz finde ich interessant. Ich würde allerdings einen Schritt weitergehen und mich fragen, wieviel Prozent der Gesamtverschuldung sind investiert worden und wieviel konsumiert worden. Schulden aufgrund von Investitionen können sich selbst tragen, während die Schuldenlast aufgrund von Konsum sich nicht selbst tragen und irgendwann zur Pleite führen kann, wenn die Schulden einen gewissen Punkt überschreiten. Ich bin mir sicher, in diesem Punkt könnten wir dann zwischen der Schweiz und Italien Unterschiede sehen.
 
Einverstanden, aber davon sprach ich nicht. Es geht noch immer darum, wie der Staat seine Schulden zurückzahlt, die er angehäut. Durch mehr Einnahmen als Ausgaben, klar auch, dass dies auf Kosten der Bürger und Unternehmen geschieht.
Alles verständlich nur der Schluss "auf Kosten der Bürger" in diesem Zusammenhang ist etwas einseitig finde ich. Für wen hat der Staat die Schulden denn gemacht. Strassenbau, Sicherheit, Sozialwesen usw. sind die Ausgaben "zugunsten der Bürger". Einzig, der Ausgabenüberschuss ist möglicherweise ein Fehler, der den Bürger im Endeffekt mehr kostet, als er im Gegenwert zurück bekommt.
Diese Aussage bezieht sich auf folgendes Beispiel: Staatseinnahmen: 10Schuldzinsen: 3Staatskonsum: 3Staatsinvestitionen: 4Wenn jetzt der Konsum oder die Investitionen zurückgefahren werden, um damit Schulden zu tilgen (um die Zinskosten zu senken), geht dies "zulasten" des Bürger. Sprich der Staat hat weniger Geld für Strassen, Sozialwesen etc. zur Verfügung.
 
guter Artikel!http://www.welt.de/wirtschaft/article106342896/In-Europa-schlummern-145-Milliarden-Notkredite.html

Für die Experten steht damit fest: Die offizielle Lesart, dass das Risiko der ELA-Kredite eine rein nationale Angelegenheit sei, ist Augenwischerei. Um diesen heimlichen Risikotransfer zu stoppen, müssten die Frankfurter Währungshüter das Treiben begrenzen. Theoretisch gibt es diese Möglichkeit auch. Allerdings brauchte es eine Zweidrittelmehrheit im Rat der EZB, um eine nationale ELA zu stoppen.In diesem Gremium haben jedoch alle Zentralbanken nur eine Stimme, und die Länder, die eine großzügige Politik der Notenbank favorisieren, sind derzeit klar in der Mehrheit. Dass etwa die Bundesbank die jüngsten Ausweitungen der Notkredite in Griechenland dem Vernehmen nach äußerst skeptisch sieht und zumindest auf klarere Regeln für den Umfang der Notkredite drängt, ändert daher wenig. Ein Votum gegen ELA-Hilfen sei derzeit illusorisch, sagen Notenbanker.Und so dürften die heimlichen Notenpressen weiter rotieren. Vor allem in Griechenland: Das Geld, das ängstliche Sparer von ihren Bankkonten holen, wird derzeit eins zu eins von der Zentralbank ersetzt – in Form von neuen ELA-Krediten.
Und der Pilot beginnt zu singen: Das Fluuugzeug sinkt, wir stürzen abPassagiere: hooooollerriee und fallleeraaaaaaa :cheers:
 
Ich bleibe beim italienischen Olivenöl
Vielleicht bist du somit trotzdem ein Konsument von griechischem Olivenöl. Italien kauft nämlich griechisches Olivenöl, mischt es oft mit minderwertigem italienischem und verkauft es als italienisches. Das Italienische hat den besten Ruf und kann teurer verkauft werden. Doch sei das griechische besser punkto Säuregrad.(.... Hat mir ein Grieche erzählt. EIn Italiener würde vielleicht was anderes erzählen). Als ich letztes Jahr in Griechenland war ist mir aufgefallen, dass Olivenhaine verödet vor sich hin rotten. Ist sehr viel Handarbeit die zu ernten und verarbeiten. Nun ist ein Vorteil der Olivenbäume, dass sie auch nach Jahren ohne Pflege wieder "gerettet" werden können. Da hätte es dann vielleicht etwas Potenzial die Produktion raufzufahren, gerade jetzt in der Krise werden sie sich sicher darauf zurückbesinnen. Aber mit Olivenöl lässt sich die Situation kaum wirklich verbessern. Ein Grossteil wird scheinbar in Griechenland selbst konsumiert. Das Selbe beim Feta.Wenn die Schweiz nur Käse und Kuhmist hätte zum exportieren, wären wir arm dran. :mrgreen: Ich kaufte letzthin palistinänsisches Olivenöl. Denen gehts noch viel schlechter.
 
GR hätte eigentlich auch eigene, gute Baumwolle und eine Textilindustrie. Nur damit wir nicht immer von Oel und Feta reden.

 
Vielleicht bist du somit trotzdem ein Konsument von griechischem Olivenöl. Italien kauft nämlich griechisches Olivenöl, mischt es oft mit minderwertigem italienischem und verkauft es als italienisches.
Kann aber auch sein, dass er ein Oel aus einem Mix von spanischen, italienischen und griechischen Oliven konsumiert. Auch Spanien exportiert sehr viel Oliven nach Italien. Made in Italy eben :lol:
 
Nehmen wir als einfaches Beispiel eine isolierte Insel mit 100 Einwohnern, die ausschliesslich Kokosnüsse produzieren. Wenn es auf der Insel 90 Kokosnuss-Produzenten gibt, und 10 Leute, die was anderes machen (Arzt, Chef, Polizist, Hüttenbauer, Holzfäller ...) dann wird die Insel gut leben können. Wenn es nur 50 Produzenten gibt, kriegen die Insulaner evtl. ein Problem. Und wenn sie einen jedes Jahr steigenden Anteil ihrer Ernte als Zins bezahlen müssen, kriegen sie auf alle Fälle ein Problem!
Einverstanden, aber davon sprach ich nicht. Es geht noch immer darum, wie der Staat seine Schulden zurückzahlt, die er angehäut. Durch mehr Einnahmen als Ausgaben, klar auch, dass dies auf Kosten der Bürger und Unternehmen geschieht.
Wir verstehen offenbar unter "Staat" was anderes. Ich meine damit das gesamte Volk und mit Schulden somit die Gesamtschulden des Volkes.
 
Nehmen wir als einfaches Beispiel eine isolierte Insel mit 100 Einwohnern, die ausschliesslich Kokosnüsse produzieren. Wenn es auf der Insel 90 Kokosnuss-Produzenten gibt, und 10 Leute, die was anderes machen (Arzt, Chef, Polizist, Hüttenbauer, Holzfäller ...) dann wird die Insel gut leben können. Wenn es nur 50 Produzenten gibt, kriegen die Insulaner evtl. ein Problem. Und wenn sie einen jedes Jahr steigenden Anteil ihrer Ernte als Zins bezahlen müssen, kriegen sie auf alle Fälle ein Problem!
Einverstanden, aber davon sprach ich nicht. Es geht noch immer darum, wie der Staat seine Schulden zurückzahlt, die er angehäut. Durch mehr Einnahmen als Ausgaben, klar auch, dass dies auf Kosten der Bürger und Unternehmen geschieht.
Wir verstehen offenbar unter "Staat" was anderes. Ich meine damit das gesamte Volk und mit Schulden somit die Gesamtschulden des Volkes.
Ich lediglich von der öffentlichen Hand. Die Gesamtrechnung ist noch einmal eine andere.
 
Diese Aussage bezieht sich auf folgendes Beispiel: Staatseinnahmen: 10Schuldzinsen: 3Staatskonsum: 3Staatsinvestitionen: 4Wenn jetzt der Konsum oder die Investitionen zurückgefahren werden, um damit Schulden zu tilgen (um die Zinskosten zu senken), geht dies "zulasten" des Bürger. Sprich der Staat hat weniger Geld für Strassen, Sozialwesen etc. zur Verfügung.
Alles logisch. Ist aber einfach die technologische Seite. Mich stört nur die Aussage betreffend "auf Kosten des Bürgers". Sie macht in sich keinen Sinn. Denn "der Staat" sind wir alle. Wenn "der Staat" schlecht wirtschaftet, haben wir alle das verursacht, also ist es logisch, dass der Verursacher den Schaden regulieren muss (im Gegensatz zur Finanzindustrie ;) ).Und die Rechnung trennen geht auch nicht, es sei denn Du siehst hier eine "eigenständige Firma Staat". Was es aber in einer Demokratie nicht gibt. Denn dann wäre das Zahlen von Steuern auch eine freiwillige Sache :eek:k:
 
Diese Aussage bezieht sich auf folgendes Beispiel: Staatseinnahmen: 10Schuldzinsen: 3Staatskonsum: 3Staatsinvestitionen: 4Wenn jetzt der Konsum oder die Investitionen zurückgefahren werden, um damit Schulden zu tilgen (um die Zinskosten zu senken), geht dies "zulasten" des Bürger. Sprich der Staat hat weniger Geld für Strassen, Sozialwesen etc. zur Verfügung.
Alles logisch. Ist aber einfach die technologische Seite. Mich stört nur die Aussage betreffend "auf Kosten des Bürgers". Sie macht in sich keinen Sinn. Denn "der Staat" sind wir alle. Wenn "der Staat" schlecht wirtschaftet, haben wir alle das verursacht, also ist es logisch, dass der Verursacher den Schaden regulieren muss (im Gegensatz zur Finanzindustrie ;) ).Und die Rechnung trennen geht auch nicht, es sei denn Du siehst hier eine "eigenständige Firma Staat". Was es aber in einer Demokratie nicht gibt. Denn dann wäre das Zahlen von Steuern auch eine freiwillige Sache :eek:k:
Ich sehe, dass wir den "Staat" nicht gleich definieren. Mit Marcus hatte ich bereits dasselbe "Problem". Ich sehe den "Staat = die öffentliche Hand" vor allem deshalb unabhänig an: Eine volkswirtschaftliche Nachfrage besteht grob gesagt aus folgenden Teilen: Privatpersonen (Haushalte), Unternehmen, öffentliche Hand und dem Ausland (Exporte) Gerade in Zeiten einer Rezession ist es durchaus wichtig alle Positionen anzuschauen, um Lösungen aus einer Krise zu finden (oder eben nicht)Erhöhen Private, Unternehmen die Sparquote und sinkt die Nachfrage aus dem Aussland, so sollte nach gängigen ökonomischen Regeln der Staat die Nachfragelücke decken. Während 3 Partien Prozyklisch handeln, sollte(!) der Staat antizyklisch handeln. Das hiesse somit auch, dass in guten Jahren, wenn Private, Unternehmen konsumieren oder investieren und die Exporte ansteigen, der Staat Geld einspart. (und zwar auf Kosten der Bürger, Unternehmen und des Exports)Die Nichteinhaltung solch simpler Grundsätze fürt (neben anderem) zu den Problemen, die wir heute haben. Die Aussage, dass alle Schuld sind wenn der "Staat" schlecht wirtschaftet stimmt für mich nur bedingt. Man sollte schon etwas differenzieren, ansonsten machen wir es uns etwas gar einfach.
 
"Aktie vom Handel ausgesetzt

Bankia benötigt 15 Milliarden Euro..."

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bankia-be ... 46366.html

"Über 100 Milliarden Euro in Spanien

Deutsche Banken tief im Risiko..."

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche- ... 45806.html

"Angst vor Bank-Run: EU will Sparguthaben sichern

Die EU will auf Mario Montis Vorschlag hin eine Garantie für die Spareinlagen europaweit aussprechen. Damit soll eine Kapitalflucht bei einem Austritt Griechenlands verhindert werden. "

http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /05/42965/

Wenn ich nur wüsste, ob das nun Panikmache ist. Falls es vor dem dicken Knall trotzdem zu einem deflationären Schock kommt, währe eine Kapitalumschichtung immer noch zu früh. Was meint Ihr? :oops:

 
Die Aussage, dass alle Schuld sind wenn der "Staat" schlecht wirtschaftet stimmt für mich nur bedingt. Man sollte schon etwas differenzieren, ansonsten machen wir es uns etwas gar einfach.
Schon klar. Aber dann musst Du auch differenzieren was den Staat betrifft. Und vor allem was heisst "schlecht wirtschaftet". Die Ausgaben werden ja durch die Volksvertreter bestimmt, die wiederum durch die Lobbyisten bearbeitet, ihre (Fehl-)Entscheidungen treffen. Irgendwie sind wir doch im Endeffekt trotzdem alle selbst Schuld an der Misere, soweit es Staatsausgaben betrifft. Die einen wollen möglichst keine Steuern (für sich und ihre Interessengruppe), die anderen wollen (meist von diesen) höhere Steuern, alle wollen, dass ihre eigenen Interessen gewahrte werden (Autofahrer/Transportwesen=Autobahnen, Fahrradfaher=Velowege, Fussgänger=Waldwege, Renter=Vergünstigungen).Das ist es was ich als "wir alle sind Schuld" an der Misere meine. Der Konsens bei den Staatsbudgets findet nicht wirklich statt. Es ist eine Kraftprobe, die von den stärksten Interessengruppe gewonnen wird. Und diese sind das Resultat unserer Stimmabgabe bei den Wahlen
 
Die Aussage, dass alle Schuld sind wenn der "Staat" schlecht wirtschaftet stimmt für mich nur bedingt. Man sollte schon etwas differenzieren, ansonsten machen wir es uns etwas gar einfach.
Schon klar. Aber dann musst Du auch differenzieren was den Staat betrifft. Und vor allem was heisst "schlecht wirtschaftet". Die Ausgaben werden ja durch die Volksvertreter bestimmt, die wiederum durch die Lobbyisten bearbeitet, ihre (Fehl-)Entscheidungen treffen. Irgendwie sind wir doch im Endeffekt trotzdem alle selbst Schuld an der Misere, soweit es Staatsausgaben betrifft. Die einen wollen möglichst keine Steuern (für sich und ihre Interessengruppe), die anderen wollen (meist von diesen) höhere Steuern, alle wollen, dass ihre eigenen Interessen gewahrte werden (Autofahrer/Transportwesen=Autobahnen, Fahrradfaher=Velowege, Fussgänger=Waldwege, Renter=Vergünstigungen).Das ist es was ich als "wir alle sind Schuld" an der Misere meine. Der Konsens bei den Staatsbudgets findet nicht wirklich statt. Es ist eine Kraftprobe, die von den stärksten Interessengruppe gewonnen wird. Und diese sind das Resultat unserer Stimmabgabe bei den Wahlen
Da hast du sicherlich recht. Aber welcher Bürger hat bei bankenbailouts mitbestimmt? Und gehts den Staaten zB. Spanien heute schlecht, weil Sie zu viele Wanderwege gebaut, oder zu viele Banken gerettet haben?