Banken

Für was brauche ich eine Kantonalbank mit- einer Niederlassung in Oesterreich- einer Tochtergesellschaft in Guernsey ?Gut für die ZKB-Kunden, schlecht für mich als Mitinhaber.
Ich muss natürlich noch zu meinen Postings anfügen, dass ich nicht der Meinung bin, dass die Kantonalbanken wie wir sie heute haben dem entspricht, was ich darunter verstehe. Das heisst aber nicht, dass mich die Idee der Kantonalbank mit Staatsgarantie nicht trotzdem überzeugen kann. Aber ob wir je wieder eine solchermassen geführte erhalten werden steht auf einem anderen Blatt.
 
Das Problem bei solch einer Zinsreduktion oder gar Negativzinsen ist, das wenn der Markt nicht das gleiche macht, du als Bank deine Reputation gefährdest. Dies wiederum zerstört das Vertrauen, was nicht gerade nachhaltigem Banking entspricht...
Komische Ansicht. Ich habe gedacht, der Markt richtet es immer..... Sollte ich in einer Bank mein Geld liegen haben, welche mir darauf Negativzinsen verrechnet (was sie ja wohl nicht von heute auf morgen machen würde), so wechsle ich doch einfach zu der Bank die mir Zinsen dafür bezahlt, oder verstehe ich den Markt da falsch? Sofern es dann diese Unterschiede gibt. Ist es nicht so, dass die Höhe der Zinsen dem Risiko entspricht. Oder ist da auch wieder der Markt nicht fähig? Wäre fatal, dann könnte ich mich ja nicht einmal mehr auf diesen Grundsatz verlassen und wäre willkürlichen Zinsen ausgesetzt.Ich bin der Ansicht, dass eine Bank ihre Reputation vor allem gefährdet, wenn sie unseriös handelt. Z.B. Zinsversprechungen macht, welche sie nur durch hochriskante Geschäfte erfüllen könnte und das den Kunden nicht wissen lässt. Wenn ich also mein Geld zu einem Institut bringe, das mir sagt, sorry wir können dein Geld nicht verzinsen, sofern du 100% Sicherheit für deine Einlagen willst, da wir auf dem Markt so keinen Ertrag erwirtschaften können, so schadet es diesem Institut nicht, sofern das so stimmt. Gebe ich das Geld, so akzeptiere ich die Bedingung und die Bank hat kein Problem. Gebe ich das Geld nicht, so kann es der Bank egal sein......
 
Nochmals zum Thema Kantonalbanken. Hier gerade ein Artikel über die Geschichte der ZKB, einfach als weiteres Dokument zur vorangegangenen Diskussion. Die ZKB ist hinter UBS, CS und Raiffeisengruppe das viertgrösste Geldhaus der Schweiz.

Von der bodenständigen Bank zum Feindbild Uncle Sams

Ein Zitat daraus aus aktuellem Anlass

Eine Anklage [in den USA]brächte die ZKB in Konflikt mit dem Kantonalbankengesetz: «Der Geschäftsbereich umfasst in erster Linie den Wirtschaftsraum Zürich», heisst es in Paragraf 8. Geschäfte in der übrigen Schweiz und im Ausland seien zulässig, «sofern der Bank daraus keine unverhältnismässigen Risiken erwachsen und dadurch die Befriedigung der Geld- und Kreditbedürfnisse im Kanton nicht beeinträchtigt wird». Was nirgends steht, aber Druck ausübt: Der Kanton profitiert umso mehr, je rentabler die Bank arbeitet. Zuletzt lieferte sie der öffentlichen Hand 374 Millionen Franken ab.
Um ihre Ziele zu erreichen, hat die ZKB beim Kanton die Aufstockung des Eigenkapitals um zwei Milliarden auf 4,5 Milliarden Franken beantragt. Die Bank will damit die verschärften Eigenmittelvorschriften der Finma erfüllen, aber auch zusätzlichen «strategischen Freiraum» erlangen sowie Reserven für Risiken anlegen. Künftig möchte sie Zweigniederlassungen ausserhalb des Kantons eröffnen können, auch wenn heute dafür noch keine konkreten Pläne bestehen.
Hier noch eine pointierte Stellungnahme zum gleichen Thema aus "In$ide Paradeplatz*ZKB will Fünfer, Weggli und Bäckerstochter

 
Wie seht ihr die Lage für die UBS, die eigentlich die ganzen Rechtsstreitigkeiten mit den USA abgeschlossen hat. Von daher sollte die Aktie nicht vom Augang dieser LEX USA Diskusion beeinflusst werden oder zumindest nicht negativ. Oder sehe ich da etwas nicht?

 
Wie seht ihr die Lage für die UBS, die eigentlich die ganzen Rechtsstreitigkeiten mit den USA abgeschlossen hat. Von daher sollte die Aktie nicht vom Augang dieser LEX USA Diskusion beeinflusst werden oder zumindest nicht negativ. Oder sehe ich da etwas nicht?
Ja, theoretisch ist die UBS aus dem Schneider mit den USA meines Wissens, aber in Frankreich kommen sie auch noch dran, dort dürften die Strafen natürlich kleiner sein...Einige Leute schreiben schon, die UBS könne im besten Fall sogar wieder eine grössere Dividende zahlen...
In den letzten Tagen gerieten die Namenaktien der UBS wieder unter Abgabedruck. Wie mir aus dem Berufshandel berichtet wird, traten am Markt vermehrt angelsächsische Marktteilnehmer als Verkäufer in Erscheinung.Dass sich in den USA ein Ende des billigen Geldes abzeichnet, nimmt den Haussiers immer mehr den Wind aus den Segeln. Mitunter ein Grund mehr für dieses Anlegerlager, sich nach frischen Argumenten umzuschauen. Fündig werden die Haussiers beim Rettungsfonds der Schweizerischen Nationalbank.In einem Kommentar greift ausgerechnet die Espirito Santo Investment Bank dieses Thema auf. Der verantwortliche Experte schreibt, dass der Markt die wirtschaftliche Bedeutung des Rettungsfonds für die Schweizer Grossbank völlig verkenne. Denn die UBS verfüge über die Möglichkeit, sich das damals eingebrachte Eigenkapital wieder auszahlen zu lassen. Dadurch verbessere sich die Kernkapitalquote nach Basel III um nicht weniger als 70 Basispunkte, was auch Auswirkungen auf die zukünftige Dividendenpolitik habe.Ursprünglich ging der Experte bei der UBS für 2014 von einer Dividendenausschüttung von knapp einem Franken je Aktie aus. Schon mit dieser Schätzung lag er ziemlich deutlich über den von seinen Berufskollegen erwarteten 0,57 Franken je Aktie. Unter Miteinbezug des Eigenkapitals aus dem Rettungsfonds sieht der Experte sogar die Möglichkeit, dass die Schweizer Grossbank den Aktionären für das kommende Geschäftsjahr eine Dividende von bis zu 1,54 Franken pro Titel entrichten wird. Davon lässt sich eine Dividendenrendite von 9,2 Prozent ableiten.Bisher wurden die Aktien der UBS bei der Espirito Santo Investment Bank mit einem fairen Wert von 20,60 Franken zum Kauf empfohlen. Neu erhöht der verantwortliche Experte den fairen Wert für die Papiere auf 22,60 Franken.Der Rettungsfonds wurde 2008 aufgestellt, um die in den Subprime-Sumpf geratene UBS von toxischen Papieren zu befreien. Damals brachte die Schweizer Grossbank verbriefte Hypothekarkredite und andere Verbindlichkeiten im Gegenwert von rund 39 Milliarden Franken ein. Bis Ende letzten Jahres konnte der Fonds die toxischen Papiere auf 5,6 Milliarden Dollar reduzieren. Die seither freundlichen Finanzmärkte lassen vermuten, dass weitere Fortschritte erzielt werden konnten und das Eigenkapital das Gesamtrisiko mittlerweile übersteigt.Ich für meinen Teil bin gespannt, ob hiesige Berufskollegen diese Steilvorlage des für die Espirito Santo Investment Bank tätigen Experten in den kommenden Tagen für sich zu nutzen wissen.
http://www.cash.ch/news/insider/
 
Nochmals zum Thema Kantonalbanken. Hier gerade ein Artikel über die Geschichte der ZKB, einfach als weiteres Dokument zur vorangegangenen Diskussion. Die ZKB ist hinter UBS, CS und Raiffeisengruppe das viertgrösste Geldhaus der Schweiz.Von der bodenständigen Bank zum Feindbild Uncle Sams........ZKB will Fünfer, Weggli und Bäckerstochter
Unbestritten. Die ZKB und andere KB's haben schon einige Zeit ihren angestammten Platz verlassen und meinten in der "obersten Liga" mitmachen zu müssen. Da hat die Politik total versagt, denn es wäre deren Aufgabe gewesen, dafür zu sorgen, dass der vorgesehen Korridor nicht verlassen wird.Ich bin einfach weiterhin der Meinung, dass die KB's eigentlich wichtige Aufgaben erfüllen würden, so sie sich denn bescheiden würden. Aber eben, auch da waren die Bremser schon immer unerwünscht (egal ob Linke oder Rechte).Nebenbei, auch die Postfinance bräuchte eine solche Kontrollinstanz, welche sie zügelt. Es ist zwar so, dass die Banken darauf sehen, dass da nicht zu viel geht, aber die bremsen möglicherweise am falschen Ort, da Eigeninteressen an erster Stelle kommen.
 
Bern (awp/sda) - Der Nationalrat hat am Dienstagvormittag die Beratungen zur "Lex USA" aufgenommen. Die Chancen für das Gesetz zur Beilegung des Steuerstreit mit den USA stehen schlecht: Die Wirtschaftskommission (WAK) empfiehlt dem Rat, nicht auf die Vorlage einzutreten.Gegen das Gesetz stellen sich die SP, die SVP und die FDP. Für ein Ja im Nationalrat bräuchte es eine erhebliche Anzahl Abweichler aus den Reihen dieser Parteien: Eine Kehrtwende zeichnete sich in den vergangenen Tagen bei keiner der drei Parteien ab.Die SP-Fraktion beugte sich am Montagabend noch einmal über die Vorlage. Zu einem Meinungsumschwung kam es dabei nicht. Die anwesenden Nationalratsmitglieder stimmten mit 31 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung gegen Eintreten.MEINUNGEN GEMACHTDie FDP-Fraktion traf sich am Dienstagmorgen zu einer letzten Aussprache. Auch an ihrer Haltung änderte sich nichts: Nur ein Fraktionsmitglied stimmte für Eintreten, ein weiteres enthielt sich der Stimme. Die FDP wolle eine Lösung, diese müsse aber vom Bundesrat kommen, sagte Fraktionschefin Gabi Huber (UR).Bei der SVP sind die Meinungen ebenfalls gemacht. Nachdem sich die Fraktion letzte Woche einstimmig gegen das Gesetz ausgesprochen hatte, verzichtete sie auf eine weitere Sitzung.Die CVP-Fraktion, die das Gesetz befürwortet, hielt dagegen eine weitere Sitzung ab. Fraktionschef Urs Schwaller (FR) rechnet mit einer "ganz grossen Zustimmung". Nur Einzelne dürften abweichen. Von Zugeständnissen an die SP, um diese zu einem Ja zu bewegen, wollte er nichts wissen. "Es gibt keine Deals", sagte er am Dienstagmorgen.KOOPERATION MIT US-BEHÖRDENBei dieser Ausgangslage droht dem Steuerstreit-Gesetz der Absturz im Nationalrat. Das Gesetz würde es den Banken erlauben, mit den US-Behörden zu kooperieren, ohne sich in der Schweiz strafbar zu machen. Mit Daten zum Geschäft mit unversteuerten Geldern von US-Kunden und Zahlungen könnten sich die Banken sich von einem Strafverfahren in den USA freikaufen.Die Gegnerinnen und Gegner kritisieren insbesondere, dass unbekannt ist, wie hoch die drohenden Bussen sind. Auch befürchten sie, dass andere Länder ähnliche Forderungen stellen könnten. Die Befürworterinnen und Befürworter warnen ihrerseits davor, dass ein Nein die Existenz zahlreicher Banken gefährden könnte.Der Ständerat hatte dem Gesetz vergangenen Mittwoch zugestimmt. Folgt der Nationalrat seiner Kommission und tritt nicht auf die Vorlage ein, ist dies praktisch das Aus für das Gesetz. Zwar geht das Geschäft in diesem Fall zurück an den Ständerat. Hält die kleine Kammer an ihrem Entscheid fest, ist wieder die grosse am Zug. Tritt der Nationalrat dann ein zweites Mal nicht ein, ist das Gesetz definitiv gescheitert.

 
18-06-2013 11:12 CH/Lex USA im Nationalrat gescheitert - Eintreten abgelehnt Bern (awp) - Die "Lex USA" zur Bereinigung des Steuerstreits hat im Nationalrat eine Niederlage erlitten. Die Grosse Kammer hat das Eintreten auf die Vorlage am Dienstagmorgen mit 126 zu 67 Stimmen bei 2 Enthaltungen abgelehnt. Das Resultat hatte sich abgezeichnet. Die Fraktionen von SVP, SP und FDP hatten sich gegen das Gesetz ausgesprochen.Im Gegensatz zum Nationalrat hatte der Ständerat am vergangenen Mittwoch das Gesetz gutgeheissen, wobei er einige Korrekturen angebracht hatte. Mit der Ablehnung durch den Nationalrat geht die Vorlage nun zurück an den Ständerat. Hält die Kleine Kammer an ihrem Entscheid fest, ist wieder die Grosse am Zug. Tritt der Nationalrat dann ein zweites Mal nicht ein, ist das Gesetz definitiv gescheitert.

 
Klares Nein, hätte es knapper erwartet. Damit gibts wohl ein zweites Nein wenn das Geschäft in den NR zurückkommt und danach einen spannenden Sommer...bluffen die USA oder folgen subito pfannenfertige Anklagen gegen Banken, besonders gegen KBs, in ein paar Wochen?Heisser Sommer :cool:

 
.bluffen die USA oder folgen subito pfannenfertige Anklagen gegen Banken, besonders gegen KBs, in ein paar Wochen?Heisser Sommer :cool:
Habe leider immer noch einen Knopf. Gesetz wird abgelehnt. Nun hat eine Bank doch zwei Möglichkeiten:1. Sie hält sich an die Schweizer Gesetz und wird in den USA angeklagt2. Sie gibt den USA was sie wollen gegen eine saftige Busse ohne Anklage (plea-bargain) und kommt in der Schweiz vor GerichtHabe mal gelesen, dass die Maximalstrafen in der Schweiz für Fall 2 im Vergleich zu den US-Bussen gering seien. Zudem könnte der Richter ja immer noch "mildernde Umstände" berücksichtigen.Habe leider keinen Zugriff auf Schweizer Papierzeitungen. Vermutlich wurde diese Fragestellung schon x-fach abgehandelt.Frage: Weiss jemand, was das Problem bei Fall 2 ist.
 
Vor dem Aus der «Lex USA» ein Signal an die Amerikaner

Nach Ansicht der Kommission sollten die Räte je eine «Erklärung» verabschieden. Diese solle zum Ausdruck bringen, dass die Schweiz eine Regelung wolle, um den Steuerstreit mit den USA zu lösen, jedoch nicht einverstanden sei mit dem Vorgehen des Bundesrates, sagte Graber.
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"Also, liebe Amerikaner. Wir das Parlament würden doch so gerne mit euch ins Reine kommen. Leider haben wir vor einiger Zeit eine doife Regierung gewählt. BITTE"

 
.bluffen die USA oder folgen subito pfannenfertige Anklagen gegen Banken, besonders gegen KBs, in ein paar Wochen?Heisser Sommer :cool:
Habe leider immer noch einen Knopf. Gesetz wird abgelehnt. Nun hat eine Bank doch zwei Möglichkeiten:1. Sie hält sich an die Schweizer Gesetz und wird in den USA angeklagt2. Sie gibt den USA was sie wollen gegen eine saftige Busse ohne Anklage (plea-bargain) und kommt in der Schweiz vor GerichtHabe mal gelesen, dass die Maximalstrafen in der Schweiz für Fall 2 im Vergleich zu den US-Bussen gering seien. Zudem könnte der Richter ja immer noch "mildernde Umstände" berücksichtigen.Habe leider keinen Zugriff auf Schweizer Papierzeitungen. Vermutlich wurde diese Fragestellung schon x-fach abgehandelt.Frage: Weiss jemand, was das Problem bei Fall 2 ist.
Die Busse im Fall 2, wird viel höher als mit dem Deal. So hoch, dass davon ausgegangen werden muss, dass es Banken geben wird die diese nicht begleichen können. = Feierabend oder Steuerzahler kommt zum Einsatz.
 
Die Busse im Fall 2, wird viel höher als mit dem Deal. So hoch, dass davon ausgegangen werden muss, dass es Banken geben wird die diese nicht begleichen können. = Feierabend oder Steuerzahler kommt zum Einsatz.
Langsam:Die USA verlangen Daten von den Banken. Wenn sie diese erhalten, werden sie nicht angeklagt, sondern kassieren in den USA eine Busse.Richtig soweit?Nun haben sie also die Wahl, das zu tun und damit gegen Schweizer Gesetz zu verstossen. Oder haben sie das nicht?Ich hab das Gesetz gelesen und es dient meines Wissen nur dazu, dass die Banken bei Datenlieferung nicht gegen Schweizer Gesetz verstossen. Es wäre für mich echt neu, dass die Amerikaner sagen, dass die Busse höher sein würde, falls eine Bank Schweizer Gesetz verletze.Schon mal zitiert : Powerplay um den Banken-Deal mit den USA
Mit anderen Worten: Die Verantwortlichen würden sich strafbar machen und gerieten wohl wegen der Verletzung des Bankgeheimnisses ins Visier der Bundesanwaltschaft. «Auf Verletzung des Bankgeheimnisses können Strafen von bis zu 250'000 Franken verhängt werden. Im Vergleich zu einem möglichen volkswirtschaftlichen Schaden einer Bankenklage ist das ein lächerlicher Betrag», erklärt Portmann.
Ist diese Aussage falsch?
 
Laut Christian Fischer, Bankenspezialist bei Independent Credit View, könnte der schwelende US-Steuerstreit Schweizer Banken in Kapitalnöte bringen. Zudem äussert er sich im cash-Interview zur Bonität von UBS und CS.Interview: Ivo Ruchcash: Herr Fischer, der Steuerstreit mit den USA beschäftigt den Schweizer Finanzplatz. Gibt es Schweizer Bankinstitute, die bei hohen Bussen in Not geraten würden?Christian Fischer: Das ist sehr gut möglich. Bei vergangenen Fällen im Bereich Libor oder Geldwäscherei haben wir gesehen, dass die USA für ausländische Banken sehr hohe Bussen ausgesprochen haben. HSBC beispielsweise musste in der Geldwäschereiaffäre beinahe zwei Milliarden Dollar Busse bezahlen. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass für gewisse Institute aufgrund möglicher Bussen ein Kapitalbedarf entstehen könnte.An welche Banken denken Sie konkret?Medienberichten zufolge könnte die Basler Kantonalbank ein solcher Fall sein. Welche Institute effektiv betroffen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Die entscheidende Frage lautet jedoch: Wie lange und in welchem Ausmass hat ein Institut gegen amerikanisches Recht verstossen. Die Basler Kantonalbank hat knapp drei Milliarden Eigenkapital. Eine hohe Busse hätte möglicherweise zur Folge, dass das Eigenkapital nicht mehr den Anforderungen von Basel III entspricht.Müsste Julius Bär in einem solchen Fall eine Kapitalerhöhung durchführen?Julius Bär ist momentan, basierend auf den Eigenkapitalratios, nicht schlecht positioniert. Es ist jedoch schwierig abzuschätzen, wer eine Kapitalerhöhung braucht und wer nicht. Beim Libor-Skandal variierten die Bussen stark: von ein paar 100 Millionen bis 1,4 Milliarden Franken im Falle der UBS. Zusätzlich muss man sich auch fragen: Wird mit gleichen Ellen gemessen oder schenkt die USA den ausländischen Instituten mehr Beachtung als den einheimischen.Könnten die Folgen des US-Steuerstreits einen Einfluss auf das Rating der betroffenen Banken haben?Wie der Fall Wegelin zeigt, ist keine Bank gegen den Zugriff der US-Justiz gefeit. Bei den betroffenen Banken kann eine hohe Busse einen erheblichen Einfluss auf das Rating auslösen. Mit Blick auf die Kantonalbanken könnten sich die Standalone-Ratings ebenfalls verschlechtern, jedoch dank einer Staatsgarantie dürften die senior unsecured Ratings unverändert bleiben.UBS und CS sind im I-CV-Rating im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Sind die Grossbanken auf dem richtigen Weg?Das wird sich noch zeigen. Sie haben sicherlich ihre Risiken abgebaut, indem sie ihre Handelsbestände reduzierten. Durch ihr Investmentbanking bleiben sie aber immer noch einer hohen Ertrags-Volatilität und unvorhersehbaren Risiken ausgesetzt. Das Kreditportfolio weist weiterhin eine gute Qualität auf und der massive Geldabfluss der letzten Jahre, insbesondere bei der UBS, konnte gestoppt werden.Wie stark hängen Banken-Ratings und der entsprechende Aktienkurs zusammen?Ich glaube nicht, dass man das gleichsetzen kann. Während die Aktien der Banken in der Vergangenheit stark gelitten haben, war das bei den Ratings nicht im gleichen Ausmass der Fall. Die Aktie der Commerzbank hat seit ihrem Höchststand über 90 Prozent an Wert eingebüsst. Dennoch wird die Bank von den Ratingagenturen mit einem A-Rating bewertet. Bei bonitätsstarken Banken weist der Aktienkurs eine stabilere Entwicklung auf, weil die Risiken einer Kapitalerhöhung respektive eines Bail-in deutlich geringer sind.Welche Finanztitel haben denn ihrer Meinung nach Potenzial?Das hängt davon ab, wie risikoreich man ist. Titel mit einem attraktiven Risiko-/Renditeverhältnis wären beispielsweise die Citigroup, First Gulf oder eine Morgan Stanley.In der Schweiz sehen sie erste Anzeichen einer Immobilienblase. Was würde das für die Banken bedeuten?Vor allem die regionalen und kantonalen Banken wären davon besonders betroffen. Institute wie die Raiffeisen, die Kantonalbanken, die Migros Bank, die Clientis-Gruppe oder Valiant zählen zu den exponierten Kandidaten. Insbesondere Institute, welche in den überhitzten Gebieten wie der Genferseeregion, dem Grossraum Zürich oder den Ferienregionen tätig sind, drohen bei einer möglichen Preiskorrektur hohe Wertberichtigungen. Die beiden Grossbanken UBS und CS sind auch betroffen, jedoch aufgrund der insgesamt besseren Diversifikation weniger exponiert.Die Banken-Ratings von I-CV sind im Durchschnitt tiefer als jene der Agenturen. Was sind die Gründe dafür?Basierend auf unserer Fundamentalanalyse und dem Einbezug eines harschen Stress-Tests kommen wir auf eine andere Bonitätsnote. In Bezug auf einen systemischen Support für die Banken sind wir zurückhaltend. Und die Entwicklung gibt uns recht. Abgesehen von den ganz grossen globalen Instituten spielt der mögliche systemische Support eine immer unwichtigere Rolle beim Agentur-Rating.Sind die Banken der EU-Länder über den Berg?Es ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich, da wir grosse Unterschiede bei der Bankenbonität der einzelnen Mitgliedstaaten feststellen. Viele Banken stehen weiterhin vor ungelösten Problemen und weisen einen hohen Kapitalbedarf auf. Einerseits werden die Problemkredite in diesem Jahr weiter ansteigen. Andererseits ist die nötige Eigenkapitalbasis bei vielen europäischen Banken unzureichend und qualitativ fragwürdig.Trotz viel billigem Geld der Europäischen Zentralbank kommt die Kreditvergabe der Banken an die Privatwirtschaft nicht auf Touren. Wie könnte das geändert werden?Die EU müsste den Banken eine konkrete Zwangsrekapitalisierung auferlegen, ähnlich dem TARP (Anm. d. Red.: Troubled Asset Relief Program) der USA im 2008, damit eine Bilanzbereinigung vollzogen und auf einer gesunden Basis gestartet werden kann. Dadurch könnten die Banken ihre Unabhängigkeit wieder zurückgewinnen und wären folglich wieder in der Lage, die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen, anstatt nur in "risikolose" Staatsanleihen zu investieren.Warum funktioniert das in den USA besser?Den Banken wurde ganz klar und einheitlich diktiert, was sie zu tun haben. In der Person von Timothy Geithner hatte die USA eine einzige Instanz, die den Weg vorgab. Anders als in der EU waren die Interessen gleich geschaltet. Die erfolgreichen Banken wie JP Morgan konnten das staatliche Geld schnell zurückzahlen. Bei anderen Instituten wurde das Kapital teilweise in Aktien gewandelt, mit welchem der Staat schlussendlich Gewinn gemacht hat. In den USA hat ein klarer regulatorischer Eingriff am richtigen Ort und zur richtigen Zeit die Wende gebracht. Ganz anders in Europa, wo nur mit Liquiditätsspritzen operiert wird.

 
Lex def. gescheitert.
Nun wirds spannend. Mal schauen was vom DoJ kommt und wann/an wen die Klage(n) gerichtet werden - scheinbar soll kein Notrecht zur Anwendung kommen auf Schweizer Seite wenn ich EWS richtig verstanden habe in ihrer Rede.Aendern wird man das Resultat nicht mehr können kurzfristig, die Parlamentarier sind bald in der Sommerpause.
 
19-06-2013 17:28 CH/Lex USA: Deutliche Ablehnung des Steuerstreit-Gesetzes im Nationalrat (AF) Bern (awp/sda) - Eine "Lex USA" wird es nicht geben. Der Nationalrat lehnte am Mittwoch das Gesetz zur Beilegung des Steuerstreits zum zweiten Mal ab. Der Entscheid fiel mit 123 zu 63 Stimmen bei vier Enthaltungen und damit etwas weniger deutlich als noch am Dienstag.Da SVP, FDP und SP bei ihrer ablehnenden Haltung zum Steuerstreit-Gesetz blieben, erteilte der Nationalrat dem Geschäft wie erwartet eine erneut deutliche Abfuhr. Das Gesetz ist mit dem zweiten Nichteintreten definitiv vom Tisch.Die Hoffnung setzt der Nationalrat - und vor allem das Nein-Lager - auf die Erklärung, die der Ständerat ins Spiel gebracht hat. Diese nahm der Nationalrat mit 141 zu 24 Stimmen bei 25 Enthaltungen an.Die Deklaration fordert den Bundesrat auf, das rechtlich Mögliche zu unternehmen, damit die Schweizer Banken mit den US-Behörden zusammenarbeiten können. Die Schweiz strebe eine rasche Lösung mit den USA an, wird weiter festgehalten.Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf setzte sich nochmals für die Vorlage ein. Sie betonte erneut, dass die Banken ohne das Gesetz nicht alle Anforderungen des US-Programms erfüllen könnten. Der Bundesrat werde aber mit Einzelverfügungen oder sogar mit einer Verordnung den Banken die Bewilligung für Datenlieferungen erteilen.Viel zu reden gab auch die Aktion der Wirtschaftskommission, die am Mittwoch über den Mittag fünf Bundesräte einlud, um diese zur "Lex USA" anzuhören. Während die Befürworter von deutlicher Zustimmung der Bundesräte zum Steuerstreit-Gesetz sprachen, gaben die Gegner an, sie hätten von den Regierungsmitglieder nichts Neues erfahren.

 
Irlands AIO bzw. das damalige Kader macht sich damit sicher "beliebt"...

7 Milliarden «aus dem Arsch gezogen»Bailout-BetrugInterne Gespräche zweier Spitzenbanker der mit 30 Milliarden Euro geretteten Anglo Irish Bank triefen vor Verachtung gegenüber den Steuerzahlern. Aufnahmen zeigen: Die Banker betrogen ganz bewusst.VONCHRISTIAN BÜTIKOFER24.06.2013Anglo Irish Bank: Interne Telefongespräche zeigen, wie sich die Banker beim Betrügen amüsierten. (Bild: Bloomberg)Der grösste Sargnagel des irischen Staatsbudgets war die Anglo Irish Bank. Anfang 2009 wurde sie während der Bankenkrise verstaatlicht. Die Geldspritzen und Milliardengarantien führten dazu, dass Irlands Budgetdefizit explodierte. Die drohende Staatspleite konnte nur durch die EU abgewendet werden - das Land ist bis heute hoch verschuldet.Die Bank befand sich am Rande des Kollapses, doch sie wurde vorderhand gerettet, für 30 Milliarden Euro, auf Rechnung der Steuerzahler.Nun veröffentlichte die irische Zeitung «Irish Independent» Telefongespräche, die Chefbanker der Anglo Irish Bank im Angesicht der Bankenkrise im September 2008 führten. Der Inhalt dieser Gespräche ist haarsträubend.So sprach der damalige CEO David Drumm nach dem Bailout offen über den «Missbrauch» der Bankgarantie, riet den Kollegen aber, sie sollten sich nicht erwischen lassen. Drumm konnte auch herzhaft kichern, als ein Mitarbeiter anfing die deutsche Hymne zu singen, weil Deutschland Millionen für die irische Bankenrettung locker machte. «Muss mir gleich die Unterwäsche wechseln!»Einer der Banker, John Bowe (Direktor Capital Markets), spricht davon, dass man vom Staat 7 Milliarden Euro verlangte, um die Pleite abzuwenden. Die Banker betrogen die Zentralbank, die Politiker und letztlich die Steuerzahler ganz bewusst.Denn die Anglo-Vertreter wussten die ganze Zeit, dass dieser Betrag nie und nimmer genügen würde. «Wir gaben ihnen (Zentralbankern) einen Vertrag für einen Überbrückungskredit mit der Klausel, wir zahlen es zurück, sobald wir können... was nie passieren wird», meinte John Bowe am Telefon zu seinem Kollegen Peter Fitzgerald, Direktor des Retail Banking. Danach lachen die beiden drauflos. Bowe: «Also, unter der Klausel Rückzahlung sagen wir: Nein!» Wieder grosses Gelächter und dann meinte einer: «Ich muss mir gleich die Unterwäsche wechseln!»«Sie haben die Finger im Topf»Die Anglo-Bosse hatten einen perfiden Plan: Sobald sich der Staat engagiert, gibt es für ihn kein Zurück mehr, immer weitere Milliarden würden fliessen. Peter Fitzgerald fragte seinen Kollegen John Bowe, wie er auf die 7 Milliarden kam. Der lachte nur und meinte: «Nun, Drummer (damals der CEO der Bank David Drumm) würde sagen, ich habe es mir aus dem Arsch gezogen.» («picked it out of my arse»)Weiter meinte Bowe zu seinem Kumpel Fitzgerald: «Würde die Zentralbank die riesige Zahl vorher kennen, könnten sie auf die Idee kommen, dass sie eine Wahl haben. Verstehst Du, was ich meine?» «Sie könnten sagen, die Kosten für die Steuerzahler wären zu hoch. (...) Wenn es gross erscheint, gross genug, um wichtig zu sein, aber nicht zu gross, um alles zu ruinieren, dann, dann denke ich, haben wir eine Chance.» Fitzgerald dazu: «Sicher. Sie haben die Finger im Topf - und das ist der Schlüssel.»So kam es dann auch: Die sieben Milliarden reichten nirgends hin. Die Iren zahlten letztlich für die Anglo Irish Bank 30 Milliarden Euro, im Februar 2013 wurde die Bank endgültig liquidiert.«Fun and Games»Die Aufnahmen gehen in diesem Stil weiter. Es wird gelacht, gewitzelt und man fühlte sich prächtig, sehr gescheit, clever. Der irische Steuerzahler berappte die Zeche.Diese Telefongespräche sind einer der grössten Skandale, die Irland je gesehen hat. «Das Land geht bankrott - und für die Exekutive der Anglo Irish Bank ist das nur Fun and Games (...) Diese Telefongespräche bestätigen einem die schlimmsten Ahnungen, Vorstellungen, Theorien, wie das Land bankrott ging, der schlimmste Albtraum», kommentierte die Zeitung «Irish Independent».
http://www.handelszeitung.ch/politik/7- ... ch-gezogenWenn das kein gerichtliches Nachspiel hat? Wobei in Europa bisher kein Vorstand richtig geradestehen musste für die Krise...
 
Weiterer Artikel zum Thema aus der NZZ:

Die damalige Direktion der Bank schusterte eine irreführende Analyse der Schieflage zusammen. Die Zentralbank wurde mit einer aus der Luft gegriffenen (der tatsächlich benutzte Ausdruck ist allzu vulgär für eine Wiedergabe) Bitte um eine Liquiditätsspritze von 7 Mrd. € konfrontiert. Dabei wusste die Bank, dass dieser Betrag viel zu tief lag und dass die Zentralbank keine Hoffnung auf eine Rückzahlung hatte.

Lachend sagt einer der Direktoren: «Unter der Rubrik Rückzahlung schreiben wir: Nie.» Die Manager waren sich also bewusst, dass die Bank fatale Solvenzprobleme hatte. Dennoch wurden die Bankenaufsicht innerhalb der Zentralbank und die Regierung im Glauben gelassen, es handle sich um einen vorübergehenden Liquiditätsengpass. Die abgehörten Direktoren erläutern ihre Strategie präzise: Die Zentralbank durfte das wahre Ausmass der Verluste nicht von Anfang an kennen, sonst würde sie einen Bankrott oder eine Verstaatlichung erwägen. Der Einstieg mit einer beträchtlichen, aber nicht ruinösen Summe dagegen würde den Staat zwingen, auch weiterhin Kapital einzuschiessen. Genau das geschah dann.

Träge Justiz

Fast fünf Jahre nachdem die Tretmine unter dem irischen Fiskus sorgsam placiert worden war, haben zwar einige Direktoren von Anglo den privaten Konkurs angemeldet, andere sind inzwischen angeklagt. Aber keiner hat bisher eine Gefängniszelle von innen studiert, diverse Ermittlungen laufen weiter, während die Politik sich noch nicht zu einer kathartischen Untersuchung durchgerungen hat, weshalb die Organe des Staates scheinbar blind ihre eigene Existenz aufs Spiel setzten, um eine kaum systemrelevante Bank zu retten. Eine derartige Abrechnung soll nun im Herbst beginnen.

Die irische Öffentlichkeit hat seit 2008 drastische Sparmassnahmen und Abgabenerhöhungen erduldet. Die fiskalische Rosskur wird noch mindestens zwei Jahre andauern. Obwohl Irland auch ohne die riskante Banken-Rettung schmerzhafte Korrekturen hätte durchführen müssen, ist der Zorn auf die Banken berechtigt. Der Verdacht, dass die Verantwortlichen skrupellos handelten, wird durch die Audio-Mitschnitte bestätigt. Irlands Aussenminister Eamon Gilmore bestätigte am Dienstag, die Einsicht in die Gesinnung irischer Banquiers erschwere seine Bemühungen, den Rettungsfonds ESM zu einer finanziellen Beteiligung an den noch existierenden irischen Banken zu bewegen.
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... qus_thread