Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Ist es nicht Ansichtssache?
Nein, ist es nicht. Das sind gut dokumentierte Prozesse und festgeschriebene Gesetze, die keinen Spielraum für Ansichten, Meinungen etc. zulassen.Es ist dann nur noch die Frage, wem man glauben will bzw. wessen Aussage man als Kompetent einstuft.

Ich verweise auf die Rede von SNB-Chef Thomas J. Jordan vom 28. September 2011

Hier ein Auszug aus Seite 5:

Will jemand von Ihnen der SNB eine Banknote (sozusagen Ihr Kredit an die Nationalbank) zurückgeben und den entsprechenden Gegenwert einfordern, händigen wir Ihnen einzig eine neue Banknote mit gleichem Nennwert aus.

Sie haben also keinen Anspruch darauf, eine Banknote im Austausch gegen einen anderen Vermögenswert zurückzugeben.

Oder ein anderes Beispiel: Will eine Bank ihre Banknoten „einlösen“, so bekommt sie ausschliesslich eine Gutschrift auf ihrem Girokonto. Die Notenbankgeldmenge

bleibt unverändert.

Zweitens hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch davon, dass eine Zentralbank „Geld drucken“ kann. Dank dieser autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in Liquiditätsengpässe.

Muss die SNB z.B. einer Geschäftsbank einen auslaufenden SNB-Bill, d.h. eine eigene Schuldverschreibung, zurückzahlen, erfolgt dies einfach mit einer Gutschrift auf dem Girokonto der entsprechenden Bank.

Die SNB kann auch umgekehrt – um die Liquidität im System zu vermindern – Wertpapiere wie SNB - Bills jederzeit neu ausgeben.
http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/re ... tjn.de.pdf

Eine weitere vertrauenswürdige Quelle ist Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung

Oder nehmen wir einen Auszug aus "Geld und Geldpolitik" der deutschen Bundesbank, die das auch sehr schön erklärt:

Geld entsteht durch «Geldschöpfung». Sowohl staatliche Zentralbanken als auch private Geschäftsbanken können Geld schaffen. Im Eurosystem entsteht Geld vor allem durch die Vergabe von Krediten, ferner dadurch, dass Zentralbanken oder Geschäftsbanken Vermögenswerte ankaufen, beispielsweise Gold, fremde Währungen, Immobilien oder Wertpapiere. Wenn die Zentralbank einer Geschäftsbank einen Kredit gewährt und den Betrag auf dem Konto der Bank bei der Zentralbank gutschreibt, entsteht «Zentralbankgeld». Die Geschäftsbanken benötigen es zur Erfüllung ihrer Mindestreservepflicht, zur Befriedigung der Bargeldnachfrage und für den Zahlungsverkehr.

Geldschöpfun der Geschäftsbanken

Die Geschäftsbanken können auch selbst Geld schaffen, das sogenannte Giralgeld. Der Geldschöpfungsprozess durch die Geschäftsbanken lässt sich durch

die damit verbundenen Buchungen erklären: Wenn eine Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit gewährt, dann bucht sie in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden ein– beispielsweise 100000 Euro. Gleichzeitig schreibt die Bank dem Kunden auf dessen Girokonto, das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird, 100000 Euro gut. Diese Gutschrift erhöht die Einlagen des Kunden auf seinem Girokonto – es entsteht Giralgeld, das die Geldmenge erhöht.
Quelle: http://www.zeitpunkt.ch/fileadmin/downl ... ll_113.pdf
Halten wir also fest: SNB, Wiki und BuBa schreiben dasselbe und was anderes als der verlinkte Artikel. Also können wir getrost den drei Erstgenannten glauben.

 
MF:

Machst Du in Deinem letzten Satz nicht einen Überlegungsfehler? Zinsen sind ja auch Schulden und somit auch Geld.
Zinsen sind zwar Schulden, beziehen sich aber auf Geld, das erst noch geschaffen werden muss. Das noch gar nicht existiert.
Ich hab' das Beispiel schon mal vor Jahren gebracht:

Nehmen wir mal an, trader-forum.ch organisiert ein User-Treffen in einem schönen Restaurant.

Es melden sich definitiv 100 User an, das Treffen zu besuchen.

trader-forum.ch lädt jeden User zu einem Kaffee und einem Stück Kuchen ein.

Dazu ordert trader-forum.ch im Vorfeld 100 Stück Kuchen und 100 Portionen Kaffee.

Um die Verteilung möglichst gerecht zu halten, bekommt jeder User am Eingang einen roten und einen blauen Jeton. Der rote berechtigt zum Gratis-Bezug eines Kaffees, der blaue ist gültig für ein Stück Kuchen.

Es werden also exakt 100 rote und 100 blaue Jetons verteilt (= Geldmenge), um die 100 Kaffees und 100 Kuchen zu verteilen.

Natürlich wird unter den Usern ein Handel stattfinden. Der durstige mag vielleicht seinen blauen Jeton von einem hungrigen gegen einen roten eintauschen. Aber das muss uns nicht wirklich interessieren, weil es an der Geldmenge nichts ändert.

Wichtig ist, dass um Mitternacht alle Kuchen gegessen, alle Kaffees getrunken und somit alle Jetons abgegeben worden sind.

In diesem Beispiel fungiert trader-forum.ch als Bank, die sich die Jetons, das Geld, beim Restaurant (der Zentralbank) ausleiht.

Das Restaurant verleiht 2*100 Jetons an trader-forum.ch und erwartet auch 200 Jetons zurück.

Somit hätten wir im Gegensatz zur Realität der Geldmenge den ersten Sündenfall: Keiner käme auf die Idee, dass das Restaurant für die Verleihung der Jetons einen "Zins" verlangt und für die vergebenen 200 Jetons 210 Jetons zurückverlangt! Woher sollten diese 10 zusätzlichen Jetons auch kommen? Sie existieren ja gar nicht.

 
Die Antwort befriedigt mich nicht. Das Beispiel geht von einer fixen Geldmenge aus, was wir ja nicht haben. In unserem Geldsystem können Schulden gemacht (+Geldmenge) und zurückbezahlt (-Geldmenge) werden. Ich betrachte die durch Vertrag zustandekommenden Zinsen auch als Schulden und somit als Geld. Nicht umsonst kann man einen Schulschein, auch einen für Zinsen, grundsätzlich weitergeben und damit alte Schulden begleichen.

 
Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist die Geldmenge auch fix.Nehmen wir an, sie beträgt jetzt, in diesem Moment 1000.Nehmen wir weiter an, Du wärst der einzige, der Geld besitzt. Also die 1000. Die verleihst Du mir jetzt und erwartest in einem Jahr 1050 zurück.Woher kommen die 50 Zinsen?Das funktioniert nur, weil wir uns darauf verlassen können, dass die Geldmenge mindestens um die Höhe aller im nächsten Jahr fälligen Zinsen steigen wird. Dass sich also irgend jemand entsprechend verschuldet.

 
Schulden entstehen ja nicht nur dadurch, dass bestehendes Geld verliehen wird. Wenn Du mir eins haust und der Richter Dich zu 1'000 Schmerzensgeld verknurrt, dann hast Du ja auch eine Schuld bei mir, auch wenn Du gar kein Geld hast. Das schriftliche Urteil ist dann sozusagen der Geldschein, den ich durch Quittierung der Bezahlung wieder vernichten kann. Siehst Du das nicht auch so? Da wäre dann also Geld ohne Bank erschaffen worden. Ebenso sehe ich das mit den Zinsen bzw. dem Zinsvertrag. Ich vermute, dass der Schreiber des Artikels dies ebenso sieht: durch Arbeit entsteht eine Forderung auf Honorar/Lohn. Diese Forderung betrachtet er als Geld. Ich sehe das auch so, da man Forderungen ja auch abtreten bzw. damit bezahlen kann.

 
Hmm, eigentlich hast Du da recht:Im ersten Fall schafft der Richter das Geld.Und auch bei Obligationen kann man die Zinscoupons im Vorfeld separat verkaufen. Aber in wiefern bringt uns das weiter?Gedankenexperiment: Nehmen wir an, ein Richter verurteilt jeden Schweizer Bürger dazu, Fr. 1 Mio an die Amis zu bezahlen. Das wären dann bei 8 Mio Einwohnern insgesamt Fr. 8 Billionen.Die Geldmenge der Schweiz beträgt aber nur Fr. 400 Mrd.Sind jetzt 7.6 Billionen Franken neu entstanden? :oops:

 
Betreffend dieser IP-Artikel:

Zumindest dieses "Drittens" zeigt, dass auch bei dieser Schreiberling sich verrennen konnte

ZITAT

Drittens: Ein Vergleich: Angenommen, die Leserin, der Leser sei an ein Geburtstagsfest eingeladen. Der Gastgeber offeriere einen Geburtstagskuchen. Jede Person schneide sich nun 10 Prozent vom Kuchen ab und reiche den Rest weiter. Frage: Wie viele Kuchen werden am Fest verspeist? Natürlich einer. Gemäss Multiplikator Theorie müssten es aber 10 Kuchen sein! Warum? Weil vom Kuchen immer 10 Prozent abgeschnitten und 90 Prozent weitergereicht werden, bis der Kuchen aufgebraucht ist. ZITAT ENDE

Absolut unsinniges Beispiel.

Bei Kreditvergabe wird (normalerweise) kein materieller Gegenstand weiter gegeben wie z.B. ein Kuchen der bei der Vergabe in 10 Stücke geteilt wird und damit laufend materiell verschwindet.

Sondern ein Versprechen. Dieses erhöht den "Geldbesitz" des Kreditnehmers. Aber heute meist nur virtuell !! Und dieses virtuelle Geld kann er dann, in kleinerer Tranche, eben weiter als Kredit einem dritten weiter geben. Usw. usw. usw. Und damit ergibt sich dann irgendwann dieser Multiplikator. Dass diese vergrösserte Geldmenge allerdings effektiv nur virtuell besteht, ist wohl klar.

Einzig der Zins beruht schlussendlich auf dieser höheren Endmenge. Im Beispiel also Forderungen von Zinszahlungen auf 100 k, nicht auf 10 k.

Was zeigt, dass eben heute genau dieses Problem zu den "Blasen" führen kann. Es wird LUFT herum gereicht. Und sobald dann einmal einer "ICH WILL SEHEN" ruft (was so ungefähr dem Nadelstich in die Blase) entspricht haben wir den nächsten Crash.

 
Hmm, eigentlich hast Du da recht:Im ersten Fall schafft der Richter das Geld.Und auch bei Obligationen kann man die Zinscoupons im Vorfeld separat verkaufen. Aber in wiefern bringt uns das weiter?Gedankenexperiment: Nehmen wir an, ein Richter verurteilt jeden Schweizer Bürger dazu, Fr. 1 Mio an die Amis zu bezahlen. Das wären dann bei 8 Mio Einwohnern insgesamt Fr. 8 Billionen.Die Geldmenge der Schweiz beträgt aber nur Fr. 400 Mrd.Sind jetzt 7.6 Billionen Franken neu entstanden? :oops:
Im prinzip schöpft jeder Bauer Geld. Jeder Liter Milch der produziert wird und verkauft wurde geschöpft. Auch Erdöl oder Gold das aus dem Boden geholt wird. Irgendwie müsste dies doch die geldmenge beeinflussen?! 7.6 billionen Franken könnten wir nicht bezahlen, weil sie gar nicht in dieser menge existieren. Wir könnten aber 7.6 bio liter milch in die usa schicken!!
 
Im prinzip schöpft jeder Bauer Geld. Jeder Liter Milch der produziert wird und verkauft wurde geschöpft. Auch Erdöl oder Gold das aus dem Boden geholt wird. Irgendwie müsste dies doch die geldmenge beeinflussen?!
In einer idealen Welt wäre es genau das, was Du schreibst: Geld wird von der Wirtschaft geschaffen (Leistungsgeld) und nicht von Banken (Kreditgeld).Somit würde die Geldmenge steigen oder fallen, wenn mehr oder weniger Milch produziert wird und nicht, indem sich jemand verschuldet.Aufgabe der Zentralbank wäre es dann lediglich dafür zu sorgen, dass dieser Geldmenge auch entsprechende Zahl an Banknoten gegenübersteht.Aufgabe der Banken wäre es, überschüssiges Geld (= Sparkapital) seriös zu verwalten und Unternehmen als Kredit zur Verfügung zu stellen.Dabei wäre immer darauf zu achten, dass der Zins unterhalb des Wirtschaftswachstums liegt, damit die Geldmenge immer ausreichend bleibt.
7.6 billionen Franken könnten wir nicht bezahlen, weil sie gar nicht in dieser menge existieren. Wir könnten aber 7.6 bio liter milch in die usa schicken!!
Ich behaupte das Gegenteil: die SNB kann innert Sekunden 7.6 Billionen Franken drucken aber die Kühe geben nicht so schnell 7.6 Liter Milch.
 
Die Frage müsste sein, warum soll sich an der heutigen Situation etwas ändern nach einer Währungsreform? Wenn ich mir oft die Hoffnungen auf einen Shutdown so durchlesen, von einiegen Kreisen. Scheinen mir die Erwartungen generell zu hoch. Darum müsste die Frage lauten, welche Zeit für welche Veränderung :) Zum Beispiel in DE, wo es viele Freunde des Shutdowns gibt. Ägern sich viele über die Politiker und warum schon wieder die selben vom Volk gewählt wurden. Was soll sich in Europa ändern, wenn Europa nicht einmal eine direkte Demokratie oder eine verwandte Form der direkten Demokratie etablieren konnte? Das unser heutiges Finanzsystem weiter kultiviert wird, scheint mir für einen gewissen Zeitraum logischer als unbekannte Reformen.

 
Die Frage müsste sein, warum soll sich an der heutigen Situation etwas ändern nach einer Währungsreform?
Du meinst, es kommt einfach zu einem Ctrl-Alt-Del und dann beginnt dasselbe System wieder von vorne? Klingt plausibel, obschon ich natürlich schon hoffe, dass man die Fehler der alten Version vermeidet und ein besseres System auflegt.Es gibt ja die verschiedensten Varianten, die diskutiert werden. Unter anderem, dass es zu einer globalen Währung kommen könnte, wobei es um diese Theorie rund ums EU-Debakel etwas ruhiger geworden ist.Oder dass der Renmimbi den Dollar als Welt-Leitwährung ablöst.
 
Warum nicht? Du magst Geschichte, dann schau dir die Kacke bei den Banken an. Wie die Bürger voller Hoffnung waren. Endlich wird es vernünftig, endlich sind die alten Garden verschwunden. Achja? UBS macht 2.5 Milliarden verlust, zahlt gleichzeitig 2.5 Milliarden Bonus aus und der Ermotti erhöt seinen Salär auf das dreifache. Ich glaube einfach, die Reformer machen sich wieder einmal was vor. Es wird sich nicht einfach so über Nacht etwas ändern. Das wird schon noch einiege jahrzente in Anspruch nehmen. Ehrlich, so blauäugig kann doch niemand sein? Jede Krise erhöte die Exzesse, trotz Flucherei des Volkes. Darum bleibe ich realist und glaube nicht an den Weihnachtsmann für wirtschaftliche Reformen :mrgreen: Die Abschaffung der Kinderarbeit oder die Abschaffung der Sklaverei wurde auch nicht über nacht reformiert. Damals waren Sklaven Handelsgüter, ein Tauschmittel. Ich gebe dir 2 Sklaver für 200 Kakaobohnen, siehe auch Primitivgeld: https://de.wikipedia.org/wiki/Primitivgeld. Das geht bis ins 18. Jahrhundert v. Chr. zurück.Ob der Renmibi den Dollar als Leitwährung absetzen wird ist pure Spekulation. Dieses Szenario steht seit jahrzenten auf dem Tisch und wurde schon ewig durchgekaut. Was willst du neues Wissen? Ob der Renmibi bei Erfolg eine Weltkugel auf dem Schein haben wird? :mrgreen: Es ist die selbe Frage mit der Weltsprache, ob wir im Westen nicht mal anfangen sollten Mandarin in der Schule einzuführen. Wenn die KPCh zur Weltmacht aufsteigen sollte. Beiläufig, in meinem Umfeld lehrt tatsächlich jemand Mandarin ;)Jedenfalls, dass einziege was wir tun können ist warten und Tee trinken. Vieleicht noch ein bischen Renmibi auf den OTC Plattformen zocken. Auf jedenfall sind die USA gerüstet, seit das Ausmass deren globales Überwachungssystem öffentlich bekannt ist. Den USA möge vieleicht wirtschaftliche Schwäche prognostiziert werden. Aber nicht das die nötigen Programme zur Gegenwehr aufgegleist sind ;)Und bezüglich globalen Währung, naja. Also dem BitCoin wurde schon immer ein Ende vorausgesagt. Bisher hält sich diese Währung gut. Es gibt klar noch grössere Schwankungen. Aber seine bedeutung wird zunehmen, besonders wenn die Bürger vom physischen Geldscheinen auf elektronisches Geld umerzogen wurden. Wir werden dann vieleicht im Altersheim noch aus nostalgischen Gründen mit physischen Franken bezahlen dürfen :D Auf jedenfall, will eBay BitCoin als Zahlungssystem prüfen, wie aus folgendem Artikel zu entnehmen ist: http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... coins.html Unqualifizierte Meinungen wurden gemacht, wie Geldwäsche, förderung der Kriminalität, Schneeballsystem, usw. Dabei wird doch unser aktuelles Geldsystem als Schneeballsystem betitelt und hat die höchste Geldwäscheaktivitäten :mrgreen: Wenn du eine globale Währung willst, dann kannst du heute Kreditkarten von VISA oder MasterCard, sowohl PayBall oder BitCoin als globale Währungen betrachten. Eine globale Währung muss kein offizielles UN-Money sein. Das scheinen mir generell veraltete Strukturen. Das ein Zahlungsmittel umbedingt von einer zentralen Organisation emittiert und verwaltet werden muss. In einer steigenden digitalisierten Welt...

 
Es wird sich nicht einfach so über Nacht etwas ändern. Das wird schon noch einiege jahrzente in Anspruch nehmen.
Währungsreformen sind keine langwierigen Prozesse sondern Entscheide, die im Vorfeld im geheimen getroffen und über Nacht, über ein Wochenende überraschend eingeführt werden. Schliesslich will man niemandem Gelegenheit geben, sich auf die WR vorzubereiten. Würde nämlich bereits vorher durchsickern, dass eine WR ansteht, würde jeder sofort sein Geld in Sachwerte tauschen und die Währung als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptieren. Dann hätte man bereits vorzeitig und unkontrolliert eine Hyperinflation, einen kompletten Vertrauensverlust in die Währung.Änderungen im Währungssystem müssen nicht zwingend für jedermann sichtbar sein oder mit einer Krise einher gehen.So zum Beispiel:1913: Umstellung des Dollars von "legal Tender" also vom Staat ausgegebenes Geld in "Federal Reserve Note" also von der Fed ausgegebenes Geld.1945: Bretton Woods. Bindung der europäischen Währungen an Dollar statt an Gold1971: Nixon schliesst das Goldfenster. Der Dollar wird von Gold entkoppelt.In all diesen Fällen hat es keine neue Währung gegeben. Der Dollar heisst nach wie vor Dollar.Es gibt auch Währungsumstellungen, bei denen eine neue Währung eingeführt wird, ohne dass es bei der Umrechnung von alter in neue Währung zu namhaften Kaufkraftverlusten kommt. Umstellung Ost-Mark --> D-Mark ; europäische Währungen --> Euro Was ich im Sinne dieses Threads als Währungsreform verstehe ist der Ersatz einer alten durch eine neue Währung unter erheblichem Kaufkraftverlust. So, wie die Umstellung Reichsmark->Rentenmark 1923 oder Rentenmark->D-Mark 1948.
 
Wie ich mehrmals geschrieben habe, zweifle ich daran, dass die Informationen geheim bleiben wie dazumal. Wir leben heute im Informationszeitalter. Das ist nicht vergleichbar mit 1913, wo du vieleicht 1x am Tag deine Morgenzeitung gelesen hast. Oder 1945, wo es nicht einmal richtige Computer gab. Sondern solche 27 t schwere Kolosse wie der ENIAC. Der für eine Division 27 ms gebraucht hatte. Auch nicht 1971, als kurz davor das Internet geboren war. Indiskretionen waren damals nicht so einfach wie heute. Darum glaube ich, dass wir beide in ganz unterschiedlichen Zeitformen leben. Du in der Vergangenheit und ich in der Gegenwart :pDer umstieg auf den Euro geschah übrigens nicht Geheim ;)Wenn du aber unter einer Währungsreform verstehst. Das die Bilder auf den Scheinen anders aussehen. Dann wird tatsächlich nicht viel passieren. Ausser das sich die Blütenfälscher neu organisieren müssen. Wenn du aber grundlegende Reformen, bspw. am System meinst. Wirst du grossen Widerstand haben, es wird kein Spatziergang werden. In der Politik sitzen nun einmal zuviele Interessensgruppen. Schau dir nur einmal die U.S. Politik, mit welchen harten Bandagen in den USA politisiert wird. Dagegen sind die Enthüllungen vom Snowden schöne gute Nacht Geschichten. Wie gesagt, ich glaube, du hast zuviel Vertrauen in das ganze Konzept das du dir ausgemalen hast. Obwohl du gleichzeitig die Regierungen kritisiert :mrgreen: Aber klar, ich gönne es uns allen wenn eine grössere globale Währungsreform zur Schuldensanierung beitragen kann und zu einem besseren stabileren System führen wird. Und das wir das innerhalb von 48h durch haben. Alle glücklich sind und wir nach vorne schauen können. Notfalls werde ich aber trotzdem meine Koffer reisebereit halten ;)

 
Zum Beispiel, was ich nicht verstehe, wenn das alles so Easy ist:[*:2t3wag7y] Warum musst du dann mit Gold zum Bauer?[*:2t3wag7y] Warum brauchst du überhaubt Gold? Wenn du weisst warum, was ist mit den Anderen?[*:2t3wag7y] Was glaubst du wie die Finanzindustrie reagiert, wenn du ihnen das Buchgeld nehmen willst?Du kannst die Liste beliebig fortsetzen. Die Fragen/Antworten haben Einfluss auf die Art und Weise der Währungsreform über die wir diskutieren. Wenn du zum Beispiel Gold brauchst um beim Bauern Lebensmittel zu kaufen. Dann sprechen wir angeblich nicht von einer Easy Währungsreform. Sondern schon von einer drastischen, die länger dauert und Komplikationen hat. Weil nur wegen einem Wochenende musst du nun wirklich nicht zum Bauer oder sonst irgendwie Hunger leiden. Die meisten Menschen haben einen gefüllten Kühlschrankt.

 
Wie ich mehrmals geschrieben habe, zweifle ich daran, dass die Informationen geheim bleiben wie dazumal.
Wie lange vor Zypern wusstest Du Bescheid, dass dort die Bankkonten mit einer Sondersteuer belegt werden sollten?Ausser einigen wenigen Politikern (die ihre Gelder vorher in Sicherheit gebracht haben) wusste niemand was davon. Trotz Internet.
Der umstieg auf den Euro geschah übrigens nicht Geheim ;)Wenn du aber unter einer Währungsreform verstehst. Das die Bilder auf den Scheinen anders aussehen. Dann wird tatsächlich nicht viel passieren.
Was ich unter einer Währungsreform verstehe habe ich hier, im letzten Abschnitt definiert. Bitte nochmals nachlesen. Die Umstellung auf den Euro war eine Währungsumstellung ohne Kaufkraftverlust. Da gab es nicht den geringsten Grund, das geheim zu halten.
 
Ich kann mich zum Fall Zypern gar nicht mehr erinnern. Ich glaube, ich habe nicht mal mitgekriegt was dort abgeht. Wenn ich nicht den Film Inside Job angeschaut hätte. Das zeigt gut, wie unbedeutend dieser Fall war. Ich müsste die Geschehenisse nachbilden und auswerten. Dazu hab ich kein Bock. Aber ich kann dir sagen, dass im Fall Griechenland. Bereits während der Krise eine Währungsreform in aller Munde war. Über die Wiedereinführung der Drachne wurde diskutiert, magst du vieleicht sogar selber noch erinnern. Es wurden Szenarien durgespielt, sogar im Schweizer Fernsehen, in der ECO Sendung wurde ein animiertes Video gezeigt. Wie die Währungsreform in Griechenland stattfinden könnte. Das sind aber zwei kleine Länder. Du gehst ja von einem Domino Effekt aus bzw. einer globalen Währungsreform. Mit Reformen zum Thema Buchgeld und Deckung und und und. Das ist schon ein aderes Kaliber ;) Aber klar, umso unbedeutend das betroffene System und die Anzahl der Teilnehmer. Umso unwahrscheinlicher das Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Wir sollten aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Zum Beispiel hat in der globale Wirtschaft niemand für Griechendland interessiert. Es ist bedeutender ob die Wirtschaft von China wächst als was mit einem Land - dessen Geschäftsfähigkeit infrage gestellt wird - passiert. In anderen Worten, Griechenland wurde damals schon lange abgeschrieben.

 
Ich denke auch, dass es heute viel schwieriger wäre, eine WR geheim durchzuziehen. Wenn schon, dann würde man wohl eher einen anderen Weg wählen: so oft davon sprechen, bis niemand (ausser den Verschwörungstheoretikern) mehr daran glaubt und erst dann durchziehen.

 
Ich denke auch, dass es heute viel schwieriger wäre, eine WR geheim durchzuziehen.
Ich meine, das grösste Problem bei der Geheimhaltung ist das Drucken des neuen Geldes. Auch wenn man das im Ausland erledigen lässt, sind zu viele Leute involviert, die man zur Geheimhaltung verpflichten müsste.Also macht man's öffentlich: Praktisch in jedem Währungsraum, wird schon die nächste Währungsserie vorbereitet und gedruckt, wenn eine Notenserie eingeführt wird. In der Schweiz und den USA sind neue Notenserien bereits in Arbeit. Von da an ist es nur eine Frage der Definition: Man kann die neue Währung einfach die alte eins-zu-eins ersetzen lassen (wie ich es in meinem Leben schon dreimal erlebt habe), man kann aber auch den Wert der neuen Währung anders zur alten definieren und so eine Währungsreform durchführen.So lässt sich das grösste der Problem der Geheimhaltung schon mal lösen.Die WR selbst könnte dann an einem Freitag Abend nach Geschäftsschluss beschlossen und im folgenden Wochenende durchgezogen werden. Die resultierende logistischen Probleme wie Bestückung der Bankomaten, Beliefern der Banken mit den neuen Noten ist durchaus lösbar. Evtl. gäbe es in der ersten Woche nach Einführung der neuen Währung eine Bezugslimite, bis genügend gedruckt und verteilt wurde, aber das war's dann auch schon. Sollte es nötig sein, die WR schon Wochen im voraus zu planen, kann sich das Problem eines Informationslecks natürlich stellen. Selbst wenn der Kreis der informierten Personen klein gehalten wird. Aber man würde solche "Gerüchte" als "Verschwörungstheorie" abtun und nicht ernst nehmen. Fazit: Ich sehe kein unlösbares Problem darin, eine WR unerwartet und für 99.9% der Menschen überraschend durchzuziehen.