Wieso ist es wichtig dass die SNB in Zukunft direkt steuern kann? Die indirekte Steuerung basiert auf Daten welche gesammelt, aggreggiert, verarbeitet, ... werden müssen. Sprich, die Informationen sind zwar immer korrekt, reflektieren die Wahrheit aber nicht umbedingt. Über nicht perfekte Stellschrauben kann die SNB die Geldmenge auch nur ungefähr lenken. Im Prinzip haben wir hier ein System mit trägem Sensir und einer Lenkung die oft mal unterlenkt oder aber überlenkt. Die Kernidee der Innitiative war es, dass wir dadurch im Bankensystem eine Prozyklische Geldschöpfung haben. Sprich: Die nicht perfekte Steuerung der Geldmenge verstärkt Rezessionen und vergrössert Blasen. Diesen Umstand will man bereinigen. Alle anderen Themen und Problemfelder rund um die SNB werden nicht tangiert.
Vielen Dank für diesen Beitrag.
k:
Was die nicht perfekte Geldsteuerung anbelangt, sind es eben gerade auch die Zentralbanken welche Blasen fördern, indem sie die Banken animieren über vermehrte Kreditvergabe die Konjunktur ständig, bei jedem Schnupfen, anzukurbeln, jetzt nicht die SNB direkt gemeint, sondern allgemein ein Problem des Zentralbankwesens. Zyklen sind normal und gewissermassen gesund in der Konjunktur, sie auszumerzen ein sehr gefährliches, ungesundes Experiment. Man sieht dies ja bei der EZB, die überziehen meiner Meinung nach ihr Mandat indem sie auch den Staaten signalisieren, kein Problem eure Schulden, im Notfall kaufen wir diese auf und drücken die Zinsen einfach weiter um zu kaschieren, dass hier ein Problem besteht. Wer will den hier noch Schulden abbauen wenn eine EZB so agiert. Ein Problem welches nun einmal sich entwickelt hat wegen der Politik der ZB's, die westliche Welt kann sich nun gar keinen Schnupfen mehr leisten. Eine Delle in der Konjunktur müsste mit immer drastischern Schritten begegnet werden wegen den Schulden, sie scheinen nur tragbar solange alles stabil scheint. Ohne diese aufgeblähten Schulden wäre eine Rezession kein Problem, sondern eben ein Schnupfen. Oft geht das Immunsystem ja gestärkt aus einer Erkältung. Wenn man aber diese nicht zulässt, werden langfristig Überkapazitäten und Fehlinvestitionen gefördert und somit Deflation.
Ansonsten auch mal die Feststellung, wir haben ein Luxusproblem. Die SNB hat hunderte Milliarden Devisenreserven. Dies ist längerfristig ein Garant, dass der Franken nicht einfach abschmieren kann, (z.B. bei einer Bankenkrise welche die Schweiz hart treffen könnte), wenn ich das recht verstehe aus einem deiner letzten Beiträge. Also würde auch ein Vollgeldfranken diese Sicherung mit auf den Weg bekommen.
Eine Frage an dich, wie siehst denn du die Möglichkeit, man lagert einen Teil dieser Devisenreserven einfach aus in ein externes Gebilde als langfristiges Pfand zur Sicherung in ev. schwierigen Zeiten. Denn das Luxusproblem Franken kann auch noch eine lange Weile andauern und ev. eben es nötig machen weitere solcher "gratis" Reserven aufzubauen. Also kann man den Franken nicht schon fast als einen Rohstoff quasi nutzen, denn gratis ist ja diese harte Währung nicht und kommt auch nicht aus dem "Nichts". Er spiegelt eben Stabilität und Disziplin bei der Verschuldung und ist meiner Meinung nach eben ein Resultat der ständigen Kompromisse welche die dir. Demokratie fordert.
Ja die grossen Banken sind ein Problem, und daher kann ich deinen Argumenten was abgewinnen, dass das Vollgeld hier ev. eine Sicherung schaffen könnte, doch bei einem bankrott einer Bank, würde dies eigentlich auch nichts ändern, Nehmen wir Hypotheken als Beispiel, die Schöpfung würde dann von der SNB gemacht statt von der Bank und die Bank wäre nur der Vermittler, wenn die Immopreise nun eines Tages einbrechen würden??? Die Folgen wären doch auch fatal?
Die Idee die Banken zu verstaatlichen, wie sie hier schon aufkam, da sollte man sich mal die Bilanzsummen der Grossbanken anschauen und sich dann überlegen weshalb der Steuerzahler solche Risiken übernehmen sollte.