AKTIEN SCHWEIZ/Vorbörse: Leichtes Plus - UBS im Vorfeld der Zahlen stark
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Montag etwas fester in die Sitzung starten. Nachdem der SMI über die vergangenen sieben Börsentag die markanten Gewinne aus dem bis Mitte Oktober andauernden Sommerrally korrigiert und dabei allein vergangene Woche über 2% eingebüsst hat, erhoffen sich die Marktteilnehmer nun eine Bodenbildung. Entscheidend dabei dürfte der weitere Verlauf der Berichtssaison sein sowie die Entwicklung an der politischen Front im Zusammenhang mit dem wieder verstärkt in den Fokus geratenen Griechenland. Auffallend stark sind aktuell UBS nach diversen Medienberichten über mögliche Restrukturierungsschritte.
Für etwas Zurückhaltung unter den Investoren könnte die nun vor der Tür stehende Präsidentschaftswahl in den USA sorgen, zumal diese von den drohenden Folgen durch den Wirbelsturm "Sandy" etwas beeinträchtigt wird und beispielsweise Wahlveranstaltungen abgesagt werden mussten.
Um 08.20 Uhr steht der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI 0,17% höher bei 6'611,82 Punkten.
Eine Orientierung anhand der Aktienkurse in New York ist am Montag nicht möglich, da die amerikanische Börsenaufsicht SEC den Handel wegen des herannahenden Sturms abgesagt hat. Möglicherweise wird das auch am Dienstag nochmals der Fall sein. Am Freitag ging der Dow Jones nach einem richtungslosen Geschäft praktisch unverändert ins Wochenende. In Japan verloren die Aktien zum Wochenbeginn minim.
Klar im Fokus stehen UBS (vorbörslich +3,8%) im Vorfeld der für Morgen Dienstag angesagten Quartalszahlen. Weniger als auf die Zahlen warten die Investoren gespannt auf die Ankündigung von Reorganisationsschritten, namentlich auf die Reduktion des Investmentbanking und den damit verbundenen Stellenabbau. In der Wochenendpresse, auch in der ausländischen Medien, wurde bereits breit über die zu erwartenden Massnahmen spekuliert. Der allgemeine Tenor geht dahin, dass die UBS die Bedeutung des weniger kapitalintensiven Wealth Management klar stärken wolle.
CS (+0,1%) stehen aktuell dagegen unauffällig. In der Wochenendpresse wurde eine bisher unveröffentlichte Studie der UBS zitiert, welche die CS nach den künftig geltenden Regeln als unterkapitalisiert bezeichnet. Das Aktienresearch der UBS dagegen hat das Kursziel mit Blick auf die vergangene Woche von der CS vorgelegten Zahlen leicht erhöht, dies trotz leicht reduzierter Schätzungen für den zu erwartenden Gewinn je Aktie. Das Rating "Neutral" belässt die UBS unverändert.
Für den dritten Banken-Bluechip, Julius Bär, hat die UBS das Rating dagegen auf "Buy" und auch das Kursziel klar erhöht, was der Bär-Aktie vorbörslich zu einem Plus von 2% verhilft. Die bessere Einschätzung sei vor der Hintergrund der erfolgten Akquisition des internationalen Wealth Management Geschäfts von Merrill Lynch erfolgt, begründet die UBS diesen Schritt.
Während sich die grosse Mehrheit der vorbörslich gehandelten Aktien unverändert oder mit einer Abweichung zum Schlusskurs vom Freitag von unter +/- 0,1% zeigt, geben noch Transocean (-0,5%) und Lonza (-1,0%) etwas deutlicher nach. Der VR-Präsident von Lonza, Rolf Soiron, hatte gegenüber der Wochenendpresse in Abrede gestellt, dass Lonza ein Übernahmekandidat sei. Gleichzeitig wurde in der Presse über mögliche weitere Schritte zur Erhöhung der Produktivität in Lonzas Werk in Visp spekuliert.