UBS deutlich über Erwartungen
"Sehr zufrieden mit dem Resultat": Sergio Ermotti, CEO der UBS.Bild: Bloomberg
05.05.2015 07:04
Die UBS hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015 deutlich über den Erwartungen abgeschlossen. Vor allem die Investmentbank hat sich gut geschlagen.
Sowohl die Vermögensverwaltung wie auch die Investmentbank zeigten sich auch deutlich verbessert gegenüber dem letzten Quartal bzw. gegenüber der Vorjahresperiode. Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich die Bank zuversichtlich. Sie betont zwar die nach wie vor bestehenden Risiken, geht aber davon aus, dass sie im laufenden Quartal weitere Nettoneugelder anziehen wird.
Wie die Grossbank am Dienstag mitteilte, hat sie im Berichtsquartal einen Reingewinn (nach Minderheiten) von 1,98 Milliarden
Franken erzielt, dies nach 963 Millionen im Vorquartal bzw. 1,05 Milliarden im Vorjahresquartal. Das Ergebnis enthält wie immer diverse Sonderfaktoren, u.a. diesmal Rückstellung für Rechtsrisiken von 70 Millionen Franken sowie den bereits bekannten Gewinn aus einem Gebäudeverkauf in Genf in Höhe von 380 Millionen.
Extreme Volatilität
Auf Vorsteuerebene weist die grösste Schweizer Bank gar ein Ergebnis von 2,71 Milliarden Franken aus (bereinigt 2,3 Milliarden), dies nach 538 Millionen bzw. 1,39 Milliarden Franken. Sowohl der Reingewinn wie auch der Vorsteuergewinn übertrafen damit die Analysten-Schätzungen (gemäss AWP-Konsens) von 1,14 Milliarden bzw. 1,47 Milliarden Franken. Und auch bei den Erträgen blieb die Bank mit 8,84 Milliarden Franken klar über den Schätzungen (7,62 Milliarden).
CEO Sergio Ermotti kommentiert die Zahlen in der Mitteilung mit den folgenden Worten: "Ich bin sehr zufrieden mit diesem starken Quartal. Wir bewiesen Kundennähe, Risikodisziplin und waren in sämtlichen Unternehmensbereichen und Regionen erfolgreich."
Die Bank spricht von einem "sehr starken" Resultat, besonders unter Berücksichtigung der extremen Volatilität im Devisenmarkt, Währungsumrechnungseffekte und anhaltenden Auswirkungen tiefer oder negativer Zinsen auf das Geschäft der Bank.
19 Milliarden Neugeld
Im Kerngeschäft Wealth Management erzielte die grösste Schweizer Bank ein Ergebnis von 951 Millionen Franken und lag damit auch hier weit über den Schätzungen. Sie konnte dabei die Bruttomarge gegenüber dem letzten Quartal um 4 auf 86 Basispunkte verbessern und in diesem Bereich Nettoneugelder in der Grössenordnung von 14,4 Milliarden Franken generieren. Zusammen mit den Neugeldern aus der Division Wealth Management Americas erreichten die Neugelder gar gut 19 Milliarden Franken. Einzig der Wert der verwalteten Vermögen stand Ende Quartal mit 2'708 Milliarden Franken (31.12.: 2'734 Milliarden) etwas unter dem Wert von Ende 2014.
Bei der Kapitalisierung erzielte die Bank ebenfalls Fortschritte. Die Kernkapital-Quote (CET 1-Basel III bei vollständiger Umsetzung) lag per Ende Quartal Jahr bei 13,7% und damit um 30 BP höher als Ende Dezember. Die für die Bank ebenfalls wichtige (ungewichtete) Schweizer Leverage Ratio (SRB Basel III bei vollständiger Umsetzung) erreichte 4,6% nach 4,1% zuletzt. Bei den sogenannten Risk Weighted Assets (RWA) blieb der Wert mehr oder weniger unverändert auf 216 Milliarden Franken, wobei hier als Ziel ein Wert von unter 215 Milliarden bis Ende 2015 angestrebt wird.
Ausblick betont Risiken und Chancen
Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich die Bank ingesamt zuversichtlich. Zu Beginn des zweiten Quartals blieben viele der bereits früher erwähnten Herausforderungen grundsätzlicher und geopolitischer Natur bestehen und eine Lösung in naher Zukunft sei unwahrscheinlich, heisst es etwa. Im Lichte des Zinsumfelds in der Schweiz und Teilen Europas nehme man bei einigen Wealth-Management-Konten Preisanpassungen vor.
Unter Ausklammerung potenzieller Abgänge daraus geht die UBS aber davon aus, dass sie im Wealth-Management-Geschäft im zweiten Quartal weiterhin positive Nettoneugelder generieren wird. Weiter wird die "disziplinierte Umsetzung der Strategie" unabhängig von allen äusseren Faktoren erwähnt.
Die Aktie der
UBS entwickelt sich positiv. Seit Anfang Jahr stieg der Kurs um über 10 Prozent. Seit dem Knick, den die Aufhebung der Euro-Franken-Untergrenze durch die Nationalbank Mitte Januar an den Finanzmärkten verursacht hat, hat das Papier über ein Drittel zugelegt.
(AWP/cash)