Na, dann hoffen wir mal :schlag: Zürich (awp) - Der Rückversicherer Swiss Re wird am Donnerstag, 8. August die Resultate zum zweiten Quartal 2013 publizieren. Insgesamt sechs Analysten haben hierzu die folgenden Schätzungen: Q2 2013EIn Mio USD AWP-Konsens Q2 2012A Verdiente Prämien 6'855 6'126 Reinergebnis 675 83 Combined Ratio (in %)* 94,8 85,7 AWP-Konsens 31.03.2013 Eigenkapital 31'050 34'763 *Rückversicherungs-Geschäft FOKUS: Die Rechnung von Swiss Re wurde im zweiten Quartal von einigen grösseren Naturkatastrophen belastet, was sich auch in einer gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächeren Combined Ratio bemerkbar machen wird. Dabei belasten in erster Linie die Hochwasserschäden in Europa, die Swiss Re in einer Erstschätzung mit 300 Mio USD beziffert hat, auf das Ergebnis. Aber auch Überschwemmungen in Kanada und Tornados in den USA beeinflussen das Resultat, während in der Vorjahresperiode kaum Naturkatastrophen die operativen Performance belastet haben. Analysten rechnen zudem mit einer weiteren Auflösung von Rückstellungen für früheres Geschäft. Beim Reingewinn ist dagegen mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung zu rechnen. Grund dafür ist die einmalige Belastung von rund 1 Mrd USD aus dem Verkauf des Admin-Re-Geschäfts in den USA im Vorjahr. Anleger warten nun auf Aussagen dazu, wie die Swiss Re mit den restlichen Admin-Re-Aktivitäten vorgehen will. Zuletzt haben Gespräche mit dem britischen Versicherer Phoenix für ein mögliche Zusammenarbeit in diesem Bereich stattgefunden. Weiter dürfte auch die Preisentwicklung am Rückversicherungsmarkt die Anleger interessieren mit Aussagen zu den Vertragserneuerungen im Juni und Juli sowie Hinweise auf Preistrends mit Blick auf die wichtige Januar-Erneuerungsrunde. Der Branchennachbar Munich Re musste in der Juli-Runde einen Preisabschlag von 0,9% hinnehmen, was allerdings ein weniger starker Rückgang ist als befürchtet. Von den rückläufigen Preisen betroffen waren vor allem die Märkte USA, Australien, Neuseeland und Lateinamerika. ZIELE: Swiss Re legt den Fokus in den kommenden Jahren auf die eingeschlagene Gruppenstrategie, wobei das Erreichen der Finanzziele 2011–2015 oberste Priorität hat. Demnach will der Rückversicherer mit der Eigenkapitalrendite die Rendite der 5-jährigen US-Staatsanleihen um 700 Basispunkte übertreffen. Zudem sollen der Gewinn je Aktie und das ökonomische Eigenkapital pro Aktie (plus Dividende) jährlich jeweils um rund 10% wachsen. In Life & Health rechnet Swiss Re bis 2015 mit einer Eigenkapitalrendite von 10 bis 12%, wie es anlässlich des Investorentags von Ende Juni hiess. Zuvor wurde mit einer Rendite von 7 bis 9% gerechnet. Allerdings würden die Massnahmen zur Steigerung der Effizienz das Ergebnis vor Steuern (in US-GAAP) im Jahr 2014 noch mit rund 0,5 Mrd USD belasten, gab CEO Michel Liès vor den Analysten zu bedenken. Weiter gab Swiss Re am Investorentag bekannt, dass bis 2015 gruppenweit Kosteneinsparungen im Umfang von 250 bis 300 Mio USD eingeplant sind. Die dadurch freigesetzten Ressourcen werden in denjenigen Bereichen eingesetzt, die attraktive Renditen bieten. So sei etwa eine Verlagerung der Geschäftsaktivitäten in die Wachstumsmärkte vorgesehen. Gleichzeitig sollen zur Maximierung der Rendite bis 2016 Schulden in Höhe von mehr als 4 Mrd USD abgebaut werden. Im Asset Management setzt Swiss Re die Strategie fort und wird den Anteil hochwertiger Unternehmensanleihen weiter erhöhen und im Gegenzug das Exposure in Staatsanleihen abbauen. PRO MEMORIA: In der Sparte Admin Re steuert Swiss Re auf ein Bündnis mit dem britischen Lebensversicherer Phoenix zu. Beide Unternehmen hatten Mitte Juli Medienberichte grundsätzlich bestätigt, die über Gespräche um eine mögliche Zusammenführung von Admin Re mit dem entsprechenden Geschäft der Briten berichteten. Dabei geht es um das Verwalten alter Lebensversicherungsbestände anderer Versicherer. Den Briten zufolge würde Swiss Re bei einer Einigung einen Minderheitsanteil an Phoenix zeichnen. Noch sei aber offen, ob es tatsächlich dazu komme. Die Schadenbelastung aus den Hochwasser in Zentral- und Osteuropa schätzte Swiss Re für das eigene Portfolio vor Retrozessionen und Steuern auf rund 300 Mio USD. Für die gesamte Versicherungsbranche ging der Konzern Anfang Juli von einer Belastung zwischen 3,5 bis 4,5 Mrd USD aus. Ebenfalls zu Beginn des Monats Juli teilte der Rückversicherer mit, dass die Tochter Swiss Re Solutions an der 6,45%-Anleihe mit einer Laufzeit bis 2019 Anteile im Umfang von 166,3 Mio USD erworben hat, was 41,6% am ausstehenden Volumen dieser Verpflichtungen entspricht. Von der 7%/2026-Anleihe erwarb Swiss Re 203,4 Mio oder 33,9% und vom 7,75%/2030-Bond waren es 157,3 Mio oder knapp 45%. Diese Rückkäufe stehen im Zusammenhang mit dem Ziel, die Verschuldung in den kommenden Jahren deutlich zu senken. Am Investorentag im Juni widmete sich das Management vor allem dem Thema Life&Health. Man wolle den Bereich durchleuchten, um ihn profitabler zu gestalten, hiess es. Für das Portefeuille der vor 2004 gezeichneten US-Einzelleben-Versicherungen hat Swiss Re die notwendigen Massnahmen zur langfristigen Steigerung der Profitabilität identifiziert und damit begonnen, diese umzusetzen. Der Umbau wird allerdings das Segmentergebnis im Jahr 2014 vor Steuern noch mit rund 0,5 Mrd USD belasten, ehe die Sparte bis 2015 eine Eigenkapitalrendite von 10 bis 12% erreichen werde. AKTIENKURS: An der Börse weisen die Titel von Swiss Re ein Jahresplus von mehr 10% aus und liegen damit hinter der Entwicklung des Gesamtmarkts zurück, der gemessen am Leitindex SMI seit Anfang Jahr um über 17% dazugewonnen hat. Der Weg der Swiss-Re-Papiere hat bis zu Beginn April auf den Höchststand von 80,45 CHF geführt, ehe die Titel bis Ende Juni auf 66,10 CHF abgerutscht sind und sich seither wieder klar aufwärts bewegen. Homepage:
www.swissre.com sig/jl/mk