Swatch (UHR)

Noch aus der Presseschau von Cash

Der Ansatz von CSEM und Swatch soll sich durch einen ultratiefen Energieverbrauch auszeichnen - das Betriebssystem und ein für dieses Projekt entwickelter Prozessor soll Geräte ermöglichen, die über ein Jahr ohne Aufladung durchhalten. Rund 30 Leute sollen an dem Projekt mitarbeiten, die Investitionen sollen "mehrere Mio CHF" betragen.
Wer sich für die Themen des CSEM interessiert hier der Link zum

Scientific and Technical Report 2015

 
Da bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt. Nimmt mich auch Wunder, ob der Prozessor schneller als die sonst von EM Micro üblichen 4 + 8 Bit Prozessoren sein wird.

 
ob der Prozessor schneller als die sonst von EM Micro üblichen 4 + 8 Bit Prozessoren sein wird.


ist halt leider so, dass "je Geschwindigkeit desto Stromverbrauch" (bei gleicher Technologie).

Ich beschäftige mich nicht echt mit Smartphones. Zur Zeit trage ich am linken Handgelenk eine Quarz-Zeigeruhr mit Zeit- und Datumsanzeige. Nachteil: jeden Monat ausser Juli das Datum vorrücken. Am rechten Handgelenk trage ich einen relativ unnützen fitbit Tracker (Weihnachtsgeschenk).

Im Sinne eines Brainstormings würde ich gerne mal herausfinden, welche Funktionen man eigentlich alles ans Handgelenk binden soll. Diskussionsgrundlage:

  • unendliche Rechenleistung
  • Speicher unbegrenzt
  • Energieverbrauch unbedeutend
Hardware

  • Peripherie: Display, Touchscreen, Lautsprecher, Mikrofon
  • Sensoren: 3-Achsen Beschleunigungsgeber, GPS, Temperatur (Körper und Umd Umwelt), Puls, Blutdruck
  • Kommunikation: GSM, Wi-Fi, Bluetooth, NFC etc.
Und das alles verbinden: Software heaven on earth ...

 
Swatch und CSEM entwickeln Ökosystem für vernetzte Objekte

Biel/Neuenburg (awp) - Der Uhrenkonzern Swatch und das Schweizer Forschungs- und Entwicklungszentrum (CSEM) arbeiten zusammen an der Entwicklung eines Ökosystems im Bereich vernetzter Kleinobjekte. Dieses werde aus einer Kombination von Betriebssystem, integrierten Schaltungen für die Verarbeitung und Übertragung von Daten sowie Entwicklungstools bestehen, teilte Swatch bereits am Sonntag mit.

Diese Komponenten würden gemeinsam optimiert, um eine maximale Autonomie zu erreichen und die Sicherheit zu gewährleisten. Die Lancierung der ersten Produkte ist für Ende 2018 vorgesehen.

Swatch ist den Angaben zufolge Aktionärin des CSEM. Man habe schon oft mit dem CSEM zusammengearbeitet, heisst es, insbesondere für verschiedene Anwendungen für die Uhrenindustrie, unter anderem die Entwicklung von Siliziumkomponenten und integrierten Schaltungen.
 
Mit unendlich Rechenleistung soll die Uhr noch Bitcoin berechnen (minen) können  :D

Im Ernst, Gesundheits-/Sportdaten scheinen mir am Sinnvollsten zu sein. Vielleicht würde ich eine berührungslose Bezahlfunktion oder einen sprachgesteuerten Assistenten noch nutzen. Aber nur, wenn der so gut funktionieren würde, dass ich mit Tippen auf dem Natel nicht schneller wäre.

Swatch wird sich auf Funktionen beschränken (müssen), welche mit wenig Energieverbrauch umsetzbar sind. GPS, Pulsmessung und Spracherkennung werden da wohl schon wegfallen. 

 
Dieses werde aus einer Kombination von Betriebssystem, integrierten Schaltungen für die Verarbeitung und Übertragung von Daten sowie Entwicklungstools bestehen, teilte Swatch bereits am Sonntag mit.

Diese Komponenten würden gemeinsam optimiert, um eine maximale Autonomie zu erreichen und die Sicherheit zu gewährleisten. Die Lancierung der ersten Produkte ist für Ende 2018 vorgesehen.


Da sehe ich leider den nächsten Flop im Anmarsch:

1.) Kein Entwickler wartet bis Ende 2018 auf ein Schweizer Betriebssystem als drittes OS für Wearables.

Apples WatchOS und Android Wear werden den Markt auch dann noch dominieren - sie tun es bereits heute. Das hat selbst ein IT-Riese wie Microsoft eingestehen müssen, ihre Wearables haben sie Ende 2016 eingestampft:

http://www.theverge.com/circuitbreaker/2016/10/3/13152590/microsoft-band-discontinued

Gleiches gilt für Smartphones, auch hier hat Microsoft die Segel strecken müssen. Für mehr als zwei OS gibt es fast nie einen Platz - Apple und Android bilden ein Duopol im Bereich OS für Smartphones und Wearables für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Warum nun Swatch als Quereinsteigerin im IT-Sektor ab 2018 etwas gelingen soll, woran selbst Branchenriese MSFT mit Milliarden im Rücken zweimal scheiterte (zuerst bei Smartphones und danach Wearables...) ist mir schleierhaft.

Für praktisch keine wichtigen Apps gibt es 2017 noch Neuentwicklungen für WIndows Mobile - immer Android und iOS, soweit das Auge reicht. Swatch als Neueinsteigerin wird das gleiche Schicksal mit Microsoft teilen.

2.) Der Plan "Ende 2018 ein erstes Produkt" zeigt auch wie lange Swatch diesen Bereich/neuen Sektor verschlafen hat. Hayek jr. hatte in Interviews die Lancierungen von Apple Watch oder Apple Pay belächelt und immer wieder auf die simplen EIgenprojekte (Zero One, Bellamy... etc.) verwiesen. Wertvolle Zeit ging verloren.

PS: Ich würde ja gerne einer Schweizer Lösung eine Chance geben, für Swatch mit einem eigenen OS sehe ich aber keine Perspektiven (besonders nicht Ende 2018). Es gibt zum Glück auch postive Gegenbeispiele, siehe Tag Heuer:

Tag Heuer hat meiner Meinung die Zeichen der Zeit erkannt. Eine schöne, wertvolle (Materialien) Uhr in der Schweiz produzieren und für die Software ein bestehendes OS verwenden/adaptieren - es bleibt nur Android übrig da Apple sein System bekanntlich nicht an Dritte lizenziert:

https://www.wareable.com/android-wear/tag-heuer-connected-2017-release-date-price-specs-3801

Kommt im Mai 2017.

 
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Ich denke, die Verwirrung liegt im Wort "Betriebssystem". Darunter muss man nicht zwangsläufig etwas wie Adroid Wear oder iOS verstehen. Ich denke auch nicht, dass Swatch vor hat, fremden Entwicklern ihr System offenzulegen. 

Die Manpower von den erwähnten 30 Leuten, welche ja nicht mal voll für Swatch arbeiten, scheint mir auch etwas gering, um sowas wie Android  Wear in so kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen.

Was ich mir vorstellen kann, ist ein Betriebssystem, welches zusammen mit der von Swatch/EM Micro entwickelten Hardware auf ultraniedrigen Stromverbrauch optimiert ist. Für Android und iOS könnte es dann eine App geben, welche Daten mit der Swatch Uhr per Bluetooth austauscht. 

Als ähnliches Beispiel kommt mir die Polar n200 Pulsuhr in den Sinn. Das Betriebssystem hat da vereinfacht gesagt nur die Aufgabe, Sensordaten der Uhr zu sammeln und zu Speichern und auf dem kleinen Display gewisse Infos anzuzeigen. Die Daten lassen sich dann mit dem Handy teilen und grafisch darstellen. 

Swatch spricht von 1 Jahr Batterielebensdauer. Auch mit dem oben erwähnten Ansatz wäre das recht beachtlich. Vielleicht ist Ausdauer nicht so "funky", aber zumindest für mich ist das dauernde Aufladen der bisherigen Smartwatches ein KO-Kriterium.

 
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Ich denke, die Verwirrung liegt im Wort "Betriebssystem".


Absolut!

Allenfalls zu googelnde Stichworte wären "Schichtenmodell", "Zwiebelschalenmodell". Der Benutzer sieht die äusserste Schale, die Benutzeroberfläche einer "App" (application program). Dieses Programm kann aber nicht direkt auf die einzelnen Elemente eines Prozessors zugreifen, sondern hat nur eine Schnittstelle zum Betriebssystem (OS). Dieses wiederum ist in verschiedene Ebenen (Hierarchien) aufgeteilt. Die unterste durch den Normalverbraucher beeinflussbare Ebene ist bei Windows das BIOS (basic input/output system).

Die Smartwatch scheint nun so eine Mischung aus einem Allzweck-Computern (mit OS wie Windows, Linux, iOS etc.) und einem embedded system (à la Waschmaschine, Einspritzelektronik, Herzschrittmacher) zu sein. Für eine optimale Performance haben die zwei Kategorien meist auch unterschiedliche Prozessoren, da die Kriterien höchst unterschiedlich sein können: Geschwindigkeit, Befehlssatz (Gleitkomma, Grafik), Stromverbrauch, Chipgrösse (= Kosten), Stückzahlen.

Ich traue dem CSEM schon zu, einen geeigneten Prozessor zu entwickeln und den damit verbundenen untersten Teil des OS (sog. Kernel).

Ob es Sinn macht, darauf ein Allzweck-OS wie Android oder Windows zu installieren, damit Tausende von Apps darauf laufen können, möchte ich schon bezweifeln, falls die Batterielebensdauer ein Killerkriterium ist.

Um es einmal mehr zu sagen: die Funktionen dieses Handgelenkcomputers zu definieren (und damit auch einzuschränken) dürften das Hauptproblem sein. Rechenintensive, d.h. batteriefressende Funktionen wie Schrittzähler, GPS, Wi-Fi können da Stolpersteine sein.

aber zumindest für mich ist das dauernde Aufladen der bisherigen Smartwatches ein KO-Kriterium.


für mich auch. Vo 50 Jahren dachte man beim CEH (dem Vorgänger des CSEM) sogar, dass ein jährlicher Batteriewechsel ein Killerkriterium für die Quarzarmbanduhr sei.

 
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Gleiches gilt für Smartphones, auch hier hat Microsoft die Segel strecken müssen. Für mehr als zwei OS gibt es fast nie einen Platz - Apple und Android bilden ein Duopol im Bereich OS für Smartphones und Wearables für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Warum nun Swatch als Quereinsteigerin im IT-Sektor ab 2018 etwas gelingen soll, woran selbst Branchenriese MSFT mit Milliarden im Rücken zweimal scheiterte (zuerst bei Smartphones und danach Wearables...) ist mir schleierhaft.


Wahrscheinlich hast du recht, aber ganz ausgeschlossen ist es nicht, dass ein kleiner Neuling den Markt aufmischen kann. Hier zwei Beispiele, wo der Neuling sogar ganz deutlich das Zepter übernommen hat:

  1. Vor vielen Jahren haben Yahoo und Altavista die Internet-Suchmaschinen angeführt, kaum einer konnte ohne einen davon auskommen. Und dann kam Gockel...
     
  2. Etwas später waren Friendster und Myspace die Platzhirsche der Sozialnetzwerke, daneben gab es noch ein paar kleinere. Und dann kam Fratzenbuch...


Wie es dann weitergegangen ist, wissen wir ja, Namen wie Friendster, Myspace und Altavista kennen die Jungen nicht mal mehr, und Yahoo ist bekannt als Firma, die alles falsch macht.

Also ausgeschlossen ist es nicht, dass Swatch den Markt umkrempeln wird. Ich hoffe es, aber klar, es ist eher unwahrscheinlich. Das aktuelle Duopol ist jedenfalls unbefriedigend, Apple macht nur Sinn, wenn man alle Produkte von Apple hat und bietet wenig Auswahl bei der Hardware und Android kauft man eigentlich nur, weil es nichts anderes gibt. Wobei der Ausdruck "kaufen" bei Android falsch ist, man bekommt es im Austausch gegen seine Privatsphäre zur Verfügung gestellt.

Gruss

fritz

 
Der Uhrenkonzern Swatch und das Schweizer Forschungs- und Entwicklungszentrum (CSEM) arbeiten zusammen an der Entwicklung eines Ökosystems im Bereich vernetzter Kleinobjekte. Dieses werde aus einer Kombination von Betriebssystem, integrierten Schaltungen für die Verarbeitung und Übertragung von Daten sowie Entwicklungstools bestehen, teilte Swatch bereits am Sonntag mit.


Da sehe ich leider den nächsten Flop im Anmarsch:
"Entwicklung eines Ökosystems im Bereich vernetzter Kleinobjekte".

Ökosystem nach Wikipedia

Ein Ökosystem ist ein „dynamischer Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechselwirkung stehen“. Diese gängige Definition wird in der Biodiversitäts-Konvention verwendet
Kleinobjekte. Blumentöpfe, Katzen usw. mit Microchips ?

Hat jemand eine Ahnung was dieses Ökosystem-Geschwafel soll?

Gibt es vielleicht ein Ökosystem bestehend aus kompostierbaren Kleinobjekten wie Smartphone Kaffeemaschine, Abwaschmaschine, Staubsauger ?

 
Hat jemand eine Ahnung was dieses Ökosystem-Geschwafel soll?


Ja ich :D Dies beinhaltet:

Dieses werde aus einer Kombination von Betriebssystem, integrierten Schaltungen für die Verarbeitung und Übertragung von Daten sowie Entwicklungstools bestehen, teilte Swatch bereits am Sonntag mit.


Somit ist mit Ökosystem einfach die Hard- und Software zusammen mit der Entwicklungsumgebung gemeint.

Vielleicht noch als Anmerkung zum Kommentar von Meerkat:

batteriefressende Funktionen wie Schrittzähler...


Gerade Schrittzähler lassen sich heute mit sehr wenig Stromverbrauch implementieren (unter 1 uA). Sowas zum Beispiel: http://blog.st.com/pedometer-mems-step-count/

 
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Somit ist mit Ökosystem einfach die Hard- und Software zusammen mit der Entwicklungsumgebung gemeint.


Jetzt hatte ich mich doch den grössten Teil meines Berufslebens mit Ökosystemen befasst ohne es zu bemerken. :? :oops:

@Gluxi Besten Dank für den Hinweis zu den Pedometern. Hast mich richtig getriggered. Ich dachte aus meiner Erfahrung vor 10 Jahren (= Antike in der Elektronik) mit Signalprozessoren (Bildverarbeitung), dass ein Pedometer aus 3 oder mehr Beschleunigungssensoren als einzige Sensoren, A/D-Konvertern, FP-Arithmetik (?), FFT etc. stromfressend sein müssten. Mach mich weiter schlau.

 
Hayek das grösste der Maul der Welt mit Blick als Verstärker :mrgreen:

Im übrigen 2 Monate alter Schnee

CSEM kündigt Bluetooth 5-Ready Silicon RF IP an

Neuenburg, 4 Januar2017 –

2017 kommen die ersten Bluetooth 5-Produkte auf den Markt, die mit der zweifachen Datenrate und der vierfachen Reichweite von Bluetooth 4.2 die Digitalisierung der Dinge beschleunigen werden. IcyTRX Silicon RF IP von CSEM ist – dank einer Partnerschaft mit Rohde & Schwarz – die erste Bluetooth Low-Energ-RF mit vollständiger Validierung für Kompatibilität mit Bluetooth 5


Keine Rede von Swatch (die am CSEM beteiligt ist)

Anders dagegen tönt es in der Pressemittelung von EM Microelectronic (gehört zur Swatch Group)
Swatch Group creates the world’s smallest Bluetooth chip

Biel/Bienne (Switzerland), March 3, 2017 – Three world records in the “Swiss Silicon Valley”. Swatch Group is proud to introduce a new Bluetooth chip with exceptional features unrivaled by any existing product. The new integrated circuit, designed 100% by EM Microelectronic, Swatch Group R & D and the Swiss Center for Electronics and Microtechnology (CSEM), has already set the following records: 


Keine Rede von Rhode & Schwarz

 
Swatch ist in einem wunderschönen Aufwärtskanal. Hat brav am unteren Rand des Kanals nach oben gedreht, und es würde mich nicht wundern, wenn nun ein Anstieg auf ca. 360.- kommen würde.

Warum bin ich da eigentlich nicht dabei? :?

 
Siehst du vielleicht auch mal einen schönen "Abwärtskanal", so richtig steil?


Ja, den sehe ich bei Swatch von Januar 2014 bis August 2016 :D

Das hilft dir nun zwar nicht, aber mir fällt einfach auf, dass die Trends bei Swatch in der Vergangenheit immer sehr lange angehalten haben. Ob dies nun wieder so ist, weiss niemand, aber es wäre einen Versuch wert.

China soll auch wieder in Schwung kommen, müsste für Swatch ebenfalls positiv sein.

Vielleicht kann Plena und ihre Wellen uns helfen? :)

 
Swatch ist in einem wunderschönen Aufwärtskanal. Hat brav am unteren Rand des Kanals nach oben gedreht, und es würde mich nicht wundern, wenn nun ein Anstieg auf ca. 360.- kommen würde.

Warum bin ich da eigentlich nicht dabei? :?


Nun bereits bei 400.- und ich bin noch immer nicht dabei :?