Na dann eine Frage an dich:
Wozu denn noch aktuell sparen oder der Versuch sein Vermögen in Gold switchen wenn danach sowieso wieder alles bei 0 ist?
Gute Frage.Zum einen ist es nicht so, dass alles auf 0 geht. Ein Brot, ein Stück Gold, ein Haus, ein Hektar Land, ein Ei ... das alles wird seinen Wert behalten. Unabhängig davon, in welcher Währung es bemessen wird. Das Problem sind lediglich unsere ungedeckten Papierwährungen, die gegen Null gehen werden.
Deshalb darf man auch nicht eine 1000er Note mit einer Unze Gold verwechseln: Die Unze Gold ist schuldenfreies Geld. Sie gehört Dir, Du hast sie in der Hand und kannst damit machen was Du willst. Sie wird auch in 100 Jahren noch rund 360 Laib Brot kaufen können.
Die 1000er Note hingegen ist ein Schuldpapier. Ein Anspruch von Dir gegenüber der SNB. Nur, dass die SNB Dir nichts für diese 1000er Note garantiert. Die 1000er Note kann nur solange etwas kaufen, wie sie Vertrauen geniesst und jemand bereit ist, Dir dafür Brot oder Benzin zu geben. Die einzige Garantie, die Du hast ist die, dass Du bis zu einer WR mit der 1000er Note die Steuern bezahlen kannst. Oder jede andere finanzielle Verpflichtung gegenüber dem Staat.
Laut dir bez. deinen Aussagen ist der Sparer der Loser und der Schuldner der Gewinner, was spricht eigl. noch gegen Schulden machen aktuell? (ausgenommen natürlich die WR werde nie umgesetzt).
Im Prinzip hast Du recht. Stimmt alles, was Du schreibst.Aber würde ich es wagen, in einem öffentlichen Forum die User dazu anzuhalten, Schulden zu machen?
Trotz der Globalierung gehst du doch nicht von einer globalen WR aus oder?Der Niedergang besteht hauptsächlich aus den westlichen Staaten jedoch nicht allen der Kern liegt bei den USA,PIGS Staaten.Gewisse Ländern in Europa stehen Gesund da mit einer niedrigen Schuldenquote.
Auch das ist richtig. Die Schweiz z.B. steht für sich genommen sehr gut da.Aber wir müssen auch sehen, dass die Schweiz eben doch keine Insel ist und durchaus abhängig davon, was um sie herum passiert. Die Euro-Untergrenze von 1.20 ist so ein Beispiel: Wir müssen unseren Franken auf Gedeih und Verderb gemeinsam mit dem Euro abwerten, damit unsere Exporte in Euro gerechnet nicht zu teuer werden.
Man kann es auch rein buchhalterisch betrachten:
In der Bilanz der SNB stehen auf der Aktivseite im Wesentlichen Euro, Dollar, Gold und auf der Passivseite Franken.
Die Summe aller Franken hat also exakt den gleichen Wert wie die Summe aller Aktiven.
Daraus ergibt sich: Sollte der Euro stark an Wert verlieren, verliert der Franken in gleichem Ausmass. Steigt der Dollar, steigt auch der Franken ... etc.
Gäbe es nun eine Währungsreform im Dollar und Euro, würde auf der Aktivseite nur noch Gold als Gegengewicht zum Franken stehen.
Daraus ergibt sich zwingend, dass der Franken gegenüber Gold sinkt bzw. Gold in Franken steigt und zwar bis zu exakt dem Punkt, wo die Goldmenge der Frankenmenge entspricht.
Bei einer Frankenmenge von derzeit 782 Mrd. und einer Goldmenge von 945 Tonnen ergäbe sich somit ein Goldpreis von Fr. 827'000/kg. Rein rechnerisch, sofern die Frankenmenge konstant bleibt. Aber die würde in so einer Situation wohl auch in gröberem Ausmasse deflationiert, was de-facto eben auch einer Währungsreform gleichkommt.
User Bullish hat das im CF so um letzten August herum oft sehr schön - wenn auch etwas kompliziert - zu erklären versucht.
Du siehst also: Wir sind viel zu abhängig vom Euro und Dollar als dass wir uns einer Währungsreform in einem dieser Währungsräume entziehen könnten.
Deshalb glaube ich durchaus an eine globale Währungsreform. Die Frage ist lediglich, ob alle wichtigen Länder konzertiert und zum gleichen Zeitpunkt eine WR durchführen oder ein Währungsraum damit beginnt und die anderen zeitlich verzögert wie Dominosteine fallend gezwungen werden, ebenfalls eine WR durchzuführen.
Was ist mir Russland? China? Allg. den asiatischen Ländern? Was ist mit den arabischen Ländern die teilweise hervorragend dastehen was die Schuldenquote betrifft? Das Schuldendebakel betrifft gewisse EU Staaten und die USA.
Auch diese Länder hängen entweder am Euro (Russland) oder am Dollar (China, Arabien). Die meisten sogar hochoffiziell.Derzeit wird nur etwa 1% des Welthandels in Yuan durchgeführt. Der Renmimbi ist also noch weit davon entfernt, zur international akzeptierten Handelswährung zu werden. Zudem leidet China an einem ähnlichen Syndrom wie die Schweiz: Es hat zu viel ausländisches Papier auf der Aktivseite: Wenn der Dollar kollabiert, sind die rund 3 Billionen Dollar in den Aktiven der Chinesen auf einmal weg. Dann steht China mit ziemlich abgesägten Hosen da. Schlimmer übrigens als die Schweiz, denn wir haben noch ein Gegengewicht in Gold. China hat da bedeutend weniger.
Wir hatten in der Geschichte der Menschheit bisher rund 3800 Währungsreformen. Aber die betraffen bisher immer nur einzelne Regionen oder Länder. Und darunter nie die mächtigsten Länder. Derzeit aber stehen WR für die wichtigsten Leitwährungen der Erde an. Das wird eine globale WR.
Die Mutter aller Währungsreformen!
Wir haben also spannende Zeiten vor uns.