SMI im Januar 2012

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Der reiche Deutsche ist eine Zentralbank (EZB, Fed), der Hotelier ist der Staat, die Wirtschaftssubjekte vom Metzger bis zur Hure sind Banken/Finanzinstitute.
Interessantes Beispiel, wobei hier jeder netto eine saubere Bilanz hat. Der Metzger z.B. hat Forderung von 100 gegen das Hotel aber Schulden von 100 gegenüber dem Bauern. Tragisch wird es, wenn der Metzger Pleite geht. Dann hat auch der Bauer netto Schulden, weil er die Schuld des Metzgers abschreiben muss. Geht er deshalb Pleite, fällt als nächster Dominostein evtl. das Genossenschaftslager ... etc.
 
Das Beispiel hinkt natürlich gewaltig. Meistens sind eben Schulden und Vermögen nicht im Einklang. Auslöser der Krise ist ja die Immobilienblase und wenn da die Preise um 50% und mehr fallen und dies bei einer 80% Belehnung, dann enstehen extreme Löcher, die man nicht so einfach begleichen kann und die Folgen davon spüren wir schon seit 4 Jahren und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

 
und noch schlimmer ist, das in dem realen Leben nicht mal echtes Geld auf den Tresen gelegtwird, sondern rein girale Buchungen vonstatten gehen. geht dann der Metzger pleite (schlechtesBeispiel, denn "Fressen, Saufen, Vög**n" geht immer, auch in der Krise), bekommt er diebrutale Wucht von SCHULDen am eigenen Leibe kennen. und das bei einer Eigenkapitalqouteder Banken von deutlichst unter 8% und im Falle der Notenbanken von reinen Luftbuchungsnummern.

 
http://www.handelsblatt.com/finanzen/bo ... 66220.html

Bulle+Bär

Warum die Deutschen plötzlich Aktien mögen

Die Schuldenkrise tobt, an den Börsen purzeln die Kurse. Und was machen die Deutschen? Sie kaufen Aktien. So viele wie lange nicht mehr. Und die Anleger tun damit das Richtige.

Man könnte jetzt von einer geistigen Weiterentwicklung sprechen oder gar einem Quantensprung in der deutschen Aktionärskultur. In Wahrheit liegen die Dinge wahrscheinlich deutlich einfacher. Die Deutschen kaufen wieder Aktien. Nicht alle, aber doch mehr als vorher. Um 407000 ist die Zahl der Aktionäre in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gestiegen. Das hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in seiner traditionellen Erhebung herausgefunden. 4,1 Millionen Anleger haben somit Aktien im Depot. Das sind 6,3 Prozent der Bevölkerung - und so viele wie zuletzt vor fünf Jahren.

Das ist erfreulich. Damit war nicht zu rechnen. Damit zeigt sich, dass den Deutschen der Sinn für die Aktie als Geldanlage noch nicht abhandengekommen ist.

Dabei hatte man genau das lange Zeit vermutet, nachdem die Zahl der Aktionäre zuvor auf das Niveau vor der Wiedervereinigung gefallen war.

Letztlich sind es wohl zwei Gründe, die den Stimmungswandel erklären: Zum einen gab es ab Ende Juli einen so heftigen Kurssturz, dass viele endlich die Einstiegskurse sahen, die sie sich lange gewünscht hatten. Das geht natürlich nicht ohne die Angst vor einem weiteren Abschwung. Dass ein Minus von zwischenzeitlich 30 Prozent in wenigen Wochen übertrieben war, leuchtete dann selbst eher skeptischen Menschen ein. Zumal an deren Arbeitsstellen und in ihrem privaten Umfeld von Krise keine Spur war.

Für Anleger gibt es kaum noch Alternativen zur Aktie

[COLOR= #FF0000]Zum anderen war es der pure Mangel an Alternativen[/COLOR]. Wer im festverzinslichen Bereich selten mehr erhält als das, was die Inflation sowieso auffrisst, der ist plötzlich für vieles offen. Auch für Aktien. Kurioserweise aber nur für Aktien. Denn für Fonds, über die man sich früher aus Sicherheitsaspekten diesem Thema näherte, haben sich relativ wenige entschieden. Nur 89000 waren es laut DAI. Auch das überrascht. Direkt und indirekt über Fonds halten derzeit 8,7 Millionen Deutsche und damit 13,4 Prozent der Bevölkerung Aktien.

Nicht mitgezählt sind die Riester-Sparer, die dies über Wertpapierfonds tun. Genau das ist der Schwachpunkt der Erhebung. Man kennt nur ihre Gesamtzahl von 2,9 Millionen. Die jetzt einfach zu den anderen Aktionären zu addieren, wäre zu einfach. Schließlich gehört es zum System dieser Anlageklasse, dass man in jungen Jahren viel Geld in Aktien investiert, während der Anteil mit näher rückendem Rentenalter in sichere Anleihen umgeschichtet wird. Wie viele Aktien die Deutschen über diese Form der Altersvorsorge im Depot haben, ist schwer zu sagen. Ist dies doch ein ständiger Prozess der Anpassung. Interessant wäre es aber in Zukunft schon, das zu wissen.

:roll:

 
alternativlos.wenn ich das schon lese oder höre bekomme ich das große kotzen. :(

 
1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist, nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger und bezahlt seine Schulden.2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt den Bauern.3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Rechnung beim Genossenschaftslager.4. Der Mann dort nimmt den 100 Euro Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.5. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.6. Die Hure rennt zum Hotel und bezahlt ihre ausstehende Zimmerrechnung mit den 100 Euro.7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen.
Dieser Kneipen-Witz geht doch vor allem nicht auf, da der letzte im Bunde (der Hotelier) keine Einnahmen tätigt, da er den Schein ja nicht in seine Kasse legen kann, sondern dem Besucher zurückgibt. Er hat nun also immer noch dasselbe Loch in der Kasse wie am Anfang: die 100 Euro, die er als Einnahmen der Hure verbucht hat aber nun eben fehlen.
 
Heute Morgen sprechen ja alle von der Herunterstufung diverser Euro-Länder. Doch wer wurde alles heruntergestuft?...S&P hatte am Freitag neun Euroländern schlechtere Noten für ihre Kreditwürdigkeit verpasst: Europas zweitgrösste Volkswirtschaft Frankreich sowie Österreich verloren ihre Bestnoten "AAA". Die Ratingagentur zeigte sich vor allem enttäuscht von den Ergebnissen des EU-Gipfels Anfang Dezember zur Euro-Krise. Schlechtere Ratings erhielten auch Italien, Spanien, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern.Quelle: FuW

 
Das Beispiel hinkt natürlich gewaltig. Meistens sind eben Schulden und Vermögen nicht im Einklang. Auslöser der Krise ist ja die Immobilienblase und wenn da die Preise um 50% und mehr fallen und dies bei einer 80% Belehnung, dann enstehen extreme Löcher, die man nicht so einfach begleichen kann und die Folgen davon spüren wir schon seit 4 Jahren und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Selbstverständlich hinkt das Beispiel...es soll auch die grosse Komplexität ganz einfach herunterbrechen. Das Bsp. zeigt den Effekt wenn Liquidität zur Verfügung gestellt wird von den Notenbanken. Das Problem ist wen der Metzger gar keine Schulden hat und den hunderter für schlechtere Zeiten unter die Matratze legt. :mrgreen:
 
Schon mal was von deleveraging gehört ?
ja hab ich.aber schreib bitte noch ein zwei Sätze dazu, damit ich versteh wo ich dich bei dem Thema abholen kann. besten dank.
Nehmen wir 2008. Die Immopreise sinken. Wie Turbo schon beschrieben hat entstehen Löcher in der Bilanz. Kredite müssen getilgt oder abgeschrieben werden. Die Bilanzen verkürzen sich und es wird effektiv Geldmenge, wenn auch vorerst nur virtuell, vernichtet. Deflation pur. Die Notenbänker können zwar Geld reinpumpen, aber die Abwärtsspirale kann höchstens gebremst aber nicht gestoppt werden.
 
Dieser Kneipen-Witz geht doch vor allem nicht auf, da der letzte im Bunde (der Hotelier) keine Einnahmen tätigt, da er den Schein ja nicht in seine Kasse legen kann, sondern dem Besucher zurückgibt. Er hat nun also immer noch dasselbe Loch in der Kasse wie am Anfang: die 100 Euro, die er als Einnahmen der Hure verbucht hat aber nun eben fehlen.
Jo aber dafür wird der Metzger wieder Fleisch liefern und er wird der Hure wieder erlauben das Zimmer zu benutzen...halt eben doch keine Nullsumme
 
Dieser Kneipen-Witz geht doch vor allem nicht auf, da der letzte im Bunde (der Hotelier) keine Einnahmen tätigt, da er den Schein ja nicht in seine Kasse legen kann, sondern dem Besucher zurückgibt. Er hat nun also immer noch dasselbe Loch in der Kasse wie am Anfang: die 100 Euro, die er als Einnahmen der Hure verbucht hat aber nun eben fehlen.
Niemand hat ein Loch in der Kasse. Es ist einfach ein Kreis da jeder beim anderen 100 Fr Schulden hat und eben auch zugleich 100 Fr Guthaben. Einfacher gesagt du schuldest mir 100 und Fritz schuldet dir und ich wieder Fritz, können uns auch gegenseitig die Schulden erlassen.Oder um es verständlich zu machen der Hotelier hätte auch einen eigenen 100er genommen, der wäre einfach wieder zurück gekommen.
 
Dieser Kneipen-Witz geht doch vor allem nicht auf, da der letzte im Bunde (der Hotelier) keine Einnahmen tätigt, da er den Schein ja nicht in seine Kasse legen kann, sondern dem Besucher zurückgibt. Er hat nun also immer noch dasselbe Loch in der Kasse wie am Anfang: die 100 Euro, die er als Einnahmen der Hure verbucht hat aber nun eben fehlen.
Niemand hat ein Loch in der Kasse. Es ist einfach ein Kreis da jeder beim anderen 100 Fr Schulden hat und eben auch zugleich 100 Fr Guthaben. Einfacher gesagt du schuldest mir 100 und Fritz schuldet dir und ich wieder Fritz, können uns auch gegenseitig die Schulden erlassen.Oder um es verständlich zu machen der Hotelier hätte auch einen eigenen 100er genommen, der wäre einfach wieder zurück gekommen.
Ich bin zwar kein Buchhalter, aber soviel hab ich in der Schule aufgeschnappt, dass hier in der Kasse vom Hotelier 100 Euro fehlen.Die Hure bezahlt ihm ihre Schulden. Somit wäre der Buchungssatz z.B. Kasse/Mieteinnahmen bzw. Kasse/Debitoren. Nur muss er in diesem Beispiel den 100er gleich wieder weitergeben an den Besucher, da dieser ja kein Zimmer mietet. Wie lautet denn hier der Buchungssatz?Nicht-Mieteinnahmen/Kasse? :?
 
Nein, überleg nochmal, spielt auch keine Rolle wer zuerst die 100 bezahlt, da es ein geschlossener Kreis ist. Das Geld geht immer wieder zum ersten der die Schuld bezahlt zurück. Jeder hat 100 Fr Schulden und eben auch 100 Fr Guthaben.In diesem Beispiel kann ich auch sagen jeder hat Fr 100 Guthaben statt Schulden!! Es ist ein geschlossener Kreis.!! Wie gesagt jeder kann dem anderen auch die Schuld erlassen. 100 Fr Guthaben -100 Schulden ist einfach null!!

 
Hmmm, ok. Den ersten Schritt habe ich ausser Acht gelassen, dass der Hotelier ja seine Schulden auch begleicht :D

 
Wusste nicht recht wo reinstellen. Lesenswert für alle, die schon immer etwas mehr über Geld wissen, sich aber keine dicken Schinken reinziehen wollten. Sicher also mal für mich, aber ich denke, auch Metro wirds sehr interessant finden:

Der doppelte Wert des Geldes

Sakrales und Profanes

Von Hans Christoph Binswanger

http://www.infosperber.ch/data/attachem ... wanger.pdf
werde mich dem annehmen. Lese übrigens gerade Helmut Creutz - das Geldsyndrom. Leicht dicker und umfänglicher, aber gut beschrieben mit verständlichen Beispielen.

 
Nein, überleg nochmal, spielt auch keine Rolle wer zuerst die 100 bezahlt, da es ein geschlossener Kreis ist. Das Geld geht immer wieder zum ersten der die Schuld bezahlt zurück. Jeder hat 100 Fr Schulden und eben auch 100 Fr Guthaben.In diesem Beispiel kann ich auch sagen jeder hat Fr 100 Guthaben statt Schulden!! Es ist ein geschlossener Kreis.!! Wie gesagt jeder kann dem anderen auch die Schuld erlassen. 100 Fr Guthaben -100 Schulden ist einfach null!!
Hallo zusammenGenau, die Schulden sind Null, und die Forderungen sind Null. Schläft es sich so aber nicht ruhiger? Vor allem in einer Zeit wo man nie weiss, ob man die Schulden vom Schuldner noch beglichen bekommt? Könnte nicht allein dieser Wegfall der Unsicherheit (Psychologie) mich verleiten, etwas Risiko zu nehmen und in die Zukunft zu investieren (Entwicklungen, Investitionen zur Produktivitätssteigerung, ...)? Wenn auch nur mit geliehenem Geld (ich hab ja keins), so wie man es halt macht, wenn man etwas Risiko nimmt und in die Zukunft investiert, in der Hoffnung auf zukünftige Gewinne.GrussGuard
 
Problem sind nicht die Kredite an sich. Jeder Unternehmer braucht Kredite um etwas auf zu bauen. Das Problem ist vor allem die Blasenbildung durch billige Kredite im Immobilienbereich. Blasen im Aktienbereich sind lange nicht so gefährlich. Denn wenn du mit Krediten spekulierst, wird deine Position ab einer gewissen Limite einfach liquidiert, was meistens auch möglich ist.Im Immobilienbereich ist dies eben nicht so einfach und die Löcher die dabei entstehen sind immens und brauchen Jahre um abgebaut zu werden. War auch in der kleinen Schweiz so in den 90er Jahren. Aber diesmal sprechen wir von den USA, Spanien und England und wenn sich hier die Immobilienvermögen innerhalb von kurzer Zeit fast halbieren, dann reden wir von Billionen $ Löcher, die sogar die UBS fast an den Abgrund brachte.

 
Was mir an der Hotel-Geschichte von Johnny P noch nicht klar ist:Wie viel fliesst bei diesen Transaktionen ins BIP? €700, wenn ich das richtig sehe. Oder? :?

 
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