SMI im Herbst 2013

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Seit 2001 ist die Staatsverschuldung in USA ja stark angestiegen. Um ca. 60% des BIP auf ca. 105% des BIP. Also rund ca. 5% in Schnitt pro Jahr.Ohne diese Neuverschuldung würde daher auch der chart des BIP bzw. GDP, anders aussehen. Also ist das BIP subventioniert worden.
Klar ist das US GDP unter anderem vom Staat subventioniert worden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dies zu einem Wirtschaftsaufschwung geführt hat. Sieht man ja auch schön an der Entwicklung der Aktienkurse in den letzten Jahren.Die überaus positive Entwicklung der Aktien wurde zusätzlich noch vom Fed subventioniert durch die massiven Anleihenkäufe. Diese halten die Yields für die Treasuries tief, was wiederum die Investoren zwingt Risiken auf sich zu nehmen und auf andere Assetklassen im speziellen auf Aktien auszuweichen. Es gibt momentan schlicht und einfach keine interessanten Alternativen.Subvention hin oder her ;)
3 Billionen Dollar sollen mittlerweile die Bestände an USAnleihen sein, welche die Fed in ihren Kellern lagert.Das ist quasi Geld welches gar nie erwirtschaftet wurde aber ausgegeben wurde.Wie weit dies noch gehen kann? Keine Ahnung.Ewig? Ganz sicher nicht. Das ist garantiert eine Illusion. Doch kann es länger gehen als ich meine…….Der Ausstieg aus den Anleihekäufen wird zur Probe. Wäre ja erst der Anfang einer Normalisierung. Schulden würden damit noch keine abgebaut.Aber vorläufig hast du natürlich recht. Es gibt keine Alternative zu Aktien. Anleihen werfen ja kaum mehr was ab. Schon gar nicht dem Risiko entsprechend. So kann der positive Trend in Aktien anhalten. Die Wirtschaft könnte stärker anziehen als erwartet wird und die Staats-Schuldenquote könnte sich einpendeln oder dank Überschüssen sogar etwas sinken.Wie ich weiter oben geschrieben habe, sind wohl die Immobilienpreise in USA und somit auch die Bautätigkeit, der sensibelste Faktor bei ansteigenden Zinsen. Wenn man die Bautätigkeit abwürgt, würgt man die ganze Konjunktur ab und wenn man die Immobilienpreise abwürgt, würgt man die Banken/Finanzindustrie ab. Es wurden ja jetzt alle verhätschelt mit den tiefen Zinsen, die ein Geschenk sind der Zukunft an die Gegenwart. Denn gratis ist dies ja nicht. Nichts ist gratis wenn es um Geld geht. Also wenn die Fed all diese Anleihen gekauft hat, wer wird dies bezahlen? Der Staat schuldet jetzt der Fed Geld, die es wiederum einfach kreiert hat. Bis jetzt scheint dies auch aufzugehen. Doch haben es wir hier mit Vorgängen zu tun, deren Konsequenzen eben so gut in einem Desaster enden könnten. Nicht zu vergessen ist die Finanzkrise, die ja der Grund ist all dieser Massnahmen. Eigentlich stecken wir immer noch mitten in genau dieser selben Krise. Erst wenn die Banken und die Konjunktur unabhängig von den Programmen der ZB s da stehen, wird sich zeigen ob die tiefen Zinsen zu Blasen geführt haben. Ob sich all die Hypotheken und Kredite, welche bei den tiefen Zinsen aufgenommen wurden auch finanzieren lassen auf längere Sicht. Falls nicht, dann war die ganze Aktion eine Kur mit Nebenwirkungen. Das weiss ja selbst die Fed nicht. Es war ja auch die Fed welche die Finanzkrise ausgelöst hatte, bzw. die tiefen Zinsen.
 
Klar ist das US GDP unter anderem vom Staat subventioniert worden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dies zu einem Wirtschaftsaufschwung geführt hat.
Sorry aber das stimmt nicht. Was ist das GDP? Zum Beispiel wird die ganze Geldschöpfung der Fed ins GDP gerechnet, was natürlich Quatsch ist, denn damit wird nichts produziert. Das "P" in GDP steht ja für "Produkt" aber was für ein Produkt wird da erzeugt? Wenn Du als Arbeiter $ 70k pro Jahr verdienst, fliesst dieser Lohn - zu Recht - ins GDP.Wenn Du nun krank wirst und als Dialysepatient Kosten von 200k pro Jahr erzeugst, fliessen diese ins GDP. Das GDP ist also eine sehr schlechte statistische Grösse. Allerdings die beste, die wir haben.Tatsache ist, dass in den 50er Jahren jeder Dollar Neuverschuldung zu etwa $1.50 echter Produktion beigetragen hat. Sprich: Kredite flossen vor allem in Unternehmen und haben sich selbst bezahlt.Derzeit bringt ein neuer Dollar noch etwa 0.1 Dollar Wirtschaftswachstum. Die unangenehme Wahrheit ist, dass die USA schon lange einen Grossteil ihrer Industrie und Produktion nach Asien und Mexico ausgelagert haben und in den letzten 10-20 Jahren vor allem auf den Aufbau der Finanzindustrie gesetzt haben.Aber was macht die Finanzindustrie? Was produziert sie? Volker Pispers nannte es mal "Anderer Leute Geld gassi führen."Um den Gedanken von Melchior weiter zu spinnen:Thema Immobilienpreise und Wealth-Effect: In einer Siedlung stehen 100 gleiche Häuser. Jedes hat einen Wert von $300'000. Die Siedlung ist also 30 Mio. Wert.Nun kann einer sein Haus für 350'000 verkaufen. Damit steigt der Wert der anderen 99 Häuser und die Siedlung hat einen Wert von 35 Mio. Hier wurde also ein Wealth-Effect von 5 Mio aus dem Nichts geschaffen. Jeder Hausbesitzer fühlt sich nun um 50'000 reicher.Nun passiert das Gegenteil und einer muss sein Haus für 250'000 verkaufen. Die Siedlung ist nun um 100'000 pro Haus oder insgesamt 10 Mio. ärmer.Aber im Grunde genommen ist gar nichts passiert. Die Leute leben nach wie vor noch in den exakt gleichen Häusern wie seit Beginn. Das GDP der Siedlung schwankt absolut grundlos.
 
und da sind wir schon am Knackpunkt... klar ist ein Dialysepatient kein Wachstumsmotor, aber trotzdem sorgt er dafür, das irgendwo im System Leute in Lohn und Brot kommen. genauso verursacht ein Motorradunfall mit einer schwerwiegenden Operation inkl. Nachbehandlung für insgesamt 300.000 Euro dafür das irgendwo jemand ordentlich zu tun hat. ebenso ist es völlig Banane von Wachstum zu reden, wenn sich Anwälte streiten, oder wenn man zwei Autos die vorher in Ordnung waren, durch einen Unfall mit anschliessenden Reparaturen im Umfang von 15.000 Euro. Wachstum ist eh ein dehnbarer, in letzter Zeit total verkommener Begriff. ich behaupte mal ganz frech, wirkliches Wachstum haben die Industriestaaten seit min. 20 jahren keines mehr.aber genau solche dinge sind zum überwiegenden Teil ins BIP gerechnet.... und von daher hat die Oma oder der Hilfsarbeiter von nebenan mehr Ahnung von Wirtschaft, denn diese Personengruppen haben NICTS von dem angeblichen Aufschwung.

 
Um den Gedanken von Melchior weiter zu spinnen:Thema Immobilienpreise und Wealth-Effect: In einer Siedlung stehen 100 gleiche Häuser. Jedes hat einen Wert von $300'000. Die Siedlung ist also 30 Mio. Wert.Nun kann einer sein Haus für 350'000 verkaufen. Damit steigt der Wert der anderen 99 Häuser und die Siedlung hat einen Wert von 35 Mio. Hier wurde also ein Wealth-Effect von 5 Mio aus dem Nichts geschaffen. Jeder Hausbesitzer fühlt sich nun um 50'000 reicher.Nun passiert das Gegenteil und einer muss sein Haus für 250'000 verkaufen. Die Siedlung ist nun um 100'000 pro Haus oder insgesamt 10 Mio. ärmer.Aber im Grunde genommen ist gar nichts passiert. Die Leute leben nach wie vor noch in den exakt gleichen Häusern wie seit Beginn. Das GDP der Siedlung schwankt absolut grundlos.
Nun sind aber ein Teil der Häuser mit Hypotheken finanziert. Was bei einer tieferen Bewertung dann einen Rattenschwanz nach sich zieht.Die Bewertung von Immobilien und Aktien gehen ja von der hypothetischen zukünftigen Rendite aus. Auch das Eigenheim. Denn es steht dem Kaufpreis die Berechnung gegenüber, in welchem Verhältnis er steht zu den Kosten welche ein ähnliches Objekt hätte, wenn es gemietet wird. Angebot und Nachfrage sind auch abhängig vom Verlauf der Wirtschaft. Die Renditen bei Immobilien und Aktien sind im Verhältnis zu Anleihen attraktiv. So haben die gedrückten Zinsen zu einer "Inflation" in diesen geführt. Somit sind also Aktionäre und Immobilienbesitzer die Profiteure der Geldschwemmen und niemand hat bis jetzt was verloren, da ja die "Alltagsinflation" relativ niedrig ist. Somit sind also diese Geldschwemmen ein Segen? Gibt ja anscheinend nur Gewinner dabei. Doch fragt es sich dann, wieso sollen denn die jemals abgeschafft werden, wenn es nur Gewinner gibt dabei?Wie sich die Preispirale bei den Immobilen hochschraubt, konnte man hier in der Schweiz ja gut beobachten. In einzelnen Regionen sind Preise über 2 Millionen für eine 4 Zimmer Whg fast normal geworden. Z.B. rechtes Zürichseeufer. Die Hypotheken sind historisch so tief, dass selbst bei so teuren Objekten das Verhältnis zu einer hypothetischen Miete noch attraktiv scheint. Doch sind Immobilien eine Langfristinvestition. Also der Zeithorizont von mehreren Jahren ist dabei entscheidend. So müssten/dürften also die Zinsen auch über einen langen Zeitraum nicht wesentlich ansteigen. Denn würde dies ev. bedeuten, dass es zu einer ganz anderen Bewertung führt, weil eine Schwemme an Immobilien auf den Markt einsetzen könnte weil die Banken plötzlich auf einem Berg von ungedeckten Hypotheken sitzen. So geschehen in der Schweiz Anfang der 1990er Jahre, was viele Banken ins strudeln brachte…..z.B. Volksbank, und div. Kantonalbanken.In USA führte das Platzen der Immoblase 2007 fast zum totalen Kollaps des weltweiten Finanzsystems. Es zeigte uns allen auf, wie fragil die ganzen Vernetzungen und Abhängigkeiten, das System machen. Das Problem der Geldschwemmen ist doch, dass das System damit noch abhängiger wird von einer ständigen Aufwertung.Eine scharfe Korrektur an den Börsen und bei den Immobilienpreisen ist zum Albtraum der Notenbanker geworden und wäre ein Scheitern der Politik der Geldschwemmen. Die Konjunktur, besonders in USA, ist fast angewiesen auf eine Aufwertung der Immobilien. Die Preise zu stabilisieren nach der Krise, bedeutete den Wohlstand oder das "Wohlstandgefühl" zu stabilisieren. Mit den ultratiefen Zinsen ist es nicht erstaunlich, dass die Preise für Immobilien anziehen. Doch wenn man nun die Zinsen dem Markt überlassen würde, so könnten eben dann die Preise wieder korrigieren……etc.
 
2 Mio. für eine WOHNUNG :eek: :dumm: da kann man ruhig von Blase sprechen. egal ob man da vom Wohnzimmerfenster einen See sieht... was immer daran sooo toll sein kann. was muss man da beruflich machen um sich so was leisten zu könnnen.... und weiter gedacht, was muss der nächste verdienen, wenn man dieses Betongold in 20 Jahren.... natürlich mit gewinn - denn in diesem Spiel gibt es nur Gewinner - veräussern möchte...? dann kostet ne 4 Zimmerbude dann 2,6 Mio. oder gar 3 Mio...? hallo? merkt da einer was? dieses win-win wir sind alle gewinner spiel läuft da ne ganze weile gut, genauso wie in spanien. wo jeder Michel günstig finanzieren konnte. aber irgendwann merkt dann einer das man in einer 200.000 Leute stadt keine 400.000 Häuser braucht, oder das der Blick auf ein Stück Wasser irgendwann doch nicht mehr hipp ist - okay, die schweiz hat von der Struktur her schon eine ausnahmestellung. wie gesagt, solange von unten her die Kohle reinkommt um dieses spiel am laufen zu halten....

 
stimmt es, dass ihr in der schweiz anders finanziert als in Deutscheland z.b.?nix auf 10 Jahre und so... eher langlaufend teils über zwei Generationen?

 
ja es wird meistens gar nicht amotisiert sondern nur die Zinsen bezahlt... z.b. du kaufst für 1,5 mio dann kannst du auch nur Zinsen bezahlen derzeit ca 1,75 % Jährlich auf 10 Jahre fix danach musst du die Hypothek neu aushandeln. Anzahlung 10% Cash und 10% PK oder 20% Cashwenn Amotisiert wird dann eigentlich nie bis alles bezahlt ist da man sonst Steuern zahlen muss die sonst nicht anfallen.

 
So müssten/dürften also die Zinsen auch über einen langen Zeitraum nicht wesentlich ansteigen.
Das mit den Zinsen sehe ich auch so: Wenn sie ansteigen, haben überschuldete Hausbesitzer plötzlich ein riesiges Problem.Ein anderer Aspekt ist die Neuverschuldung nach Wealth-Effekt. Auf mein Beispiel mit dem 300'000 Dollar -Haus bezogen: Wenn der Wert im ersten Schritt auf 350'000 steigt, können die Hausbesitzer ihre Hypothek um 50'000 aufstocken und diesen Betrag verkonsumieren. Das haben sie bis 2007 auch immer wieder gerne getan. Sinken dann die Hauspreise sind die Hausbesitzer mit ihren Häusern finanziell plötzlich unter Wasser und die Kacke beginnt zu dampfen. Das war ja damals der Auslöser der Immokrise 2007 in den USA.
 
stimmt es, dass ihr in der schweiz anders finanziert als in Deutscheland z.b.?nix auf 10 Jahre und so... eher langlaufend teils über zwei Generationen?
Weiss nicht, wie man in Deutschland finanziert.In der Schweiz musst Du erst mal 20-30% des Kaufpreises als Eigenkapital haben.Hypotheken laufen dann meist auf 30 Jahre.Was die Amortisation betrifft, spielen die Steuern mit rein: Wenn Du hohe Hypothekarschulden hast, zahlst Du der Bank mehr an Zinsen sparst aber an den Steuern.Würdest Du andererseits das Haus in Bar bezahlen, hättest Du keine Zinszahlungen an die Bank dafür hohe Steuern.Irgend wo dazwischen liegt das Optimum zwischen Zinsen und Steuern. Das rechnet Dir jeder Banker für Deinen Ort und Steuersatz auf den Franken genau aus.
 
@MF: Hab Dir im Cash Forum auf deinen FIRE Post geantwortet - mit einer Begründung wieso Versicherungen vom Zinsanstieg provitieren.Bezüglich der Versicherungs- Titel ist die Situation leider ein bisschen anders. Versicherungen betreiben normalerweise ein umfassendes Asset / Liability Management das auch die Termine der Verbindlichkeiten beinhaltet. Sprich, Geld das zum Zeitpunkt XY fällig wird wird auch in Anlagen investiert die zu diesem Zeitpunkt fällig sind.Im Falle von Zins- Anstiegen führt dies zu einer Abwertung der Bonds, gleichzeitig aber auch zu einer proportionalen Abwertung der Verbindlichkeit. Will bedeuten, es juckt die Versicherung relativ wenig. Zinssenkungen haben leider aber auch den gleichen Effekt, somit führen Zins- Senkungen auch nicht zu massiven Gewinnen der Versicherungen.Wird eine Liability vorzeitig fällig (i.e. Rückkauf der Versicherung), so kompensiert der Versicherungsnehmer das Delta der Maturitäten durch die Rückkaufskosten. Da ist, genau wie beim vorzeitigen Rückkauf eines Kredits bei einer Bank, ein gutes Underwriting gefragt um sicherzustellen dass die Rückkaufskosten ausreichend sind.Teilweise mischelt da natürlich noch der Regulator mit. Der Regulator lässt nicht zu, dass eine 2% Liability die in 10 Jahren fällig ist bei einem Zinssatz von 5% nur noch als 80% / 60% Liability angesehen wird. Somit muss die Versicherung zusätzliche Reserven aufwenden. Nur, die Reserven dienen nur als Sicherheit. Spätestens bei Maturität sind die Reserven nicht mehr nötig. Will bedeuten, es handelt sich rein um ein Liquiditäts- Problem aber nicht um ein P/L impact.Das Problem ist nun aber wie folgt als dass Versicherungen oft Verbindlichkeiten in den Büchern haben die erst in 30+ Jahren fällig sind. Leider gibt es dafür keine Bonds. Somit deckt die Versicherung solche Verbindlichkeiten durch möglichst lang laufende Bonds ab. Zu einem späteren Zeitpunkt rollt sie die Bonds dann bis die Maturitäten schlussendlich wieder die Verbindlichkeiten decken. bei solch einem Szenario wirken sich Zins- Änderungen anders aus. Konkret bedeuten steigende Zinsen dass sich diese auf Bonds von i.e. 10 Jahren auswirken und aber auf eine Liability von 30 Jahren. Will bedeuten, jede Zinserhöhung bedeutet dass langfristige Liabilities stärker reduziert werden als die kurzfristigeren Bonds.Somit kann man sagen dass Versicherungen von Tag 1 einer Zinserhöhung profitieren. Im Umkehr-Schluss aber kriegen Versicherungen bei Zinsreduktionen von Tag 1 an einen Hit.Lange Rede kurzer Sinn: Solange eine Versicherung ein vernünftiges Asset / Liability Management betreibt - so lange sind Zinserhöhungen eine gute Möglichkeit die Gewinne zu steigern. Leider gibt es jedoch Versicherungen die meinen dass sie ein Hedge-Fund seien, sprich Versicherungen welche Assets und Liabilities bewusst nicht auf einander abstimmen in der Hoffnung dadurch Mehrerträge zu generieren - SwissRe war beispielsweise solch ein Kandidat bis sie in der Finanzkrise deswegen auf die Schnauze gefallen sind.Somit ist die ultimative Lektion dass eine Versicherung langweilig sein muss. Finger weg von allen Versicherungen welche mehr als 2 bis 3 % in Aktien investieren. Dies bedeutet nämlich dass nicht nur das Eigenkapital / die Reserven der Versicherungen in Aktien investiert werden... sondern aber dass die Versicherung bewusst auch Versicherungs- Liabilities durch Aktien abzudecken versucht.Zürich war Jahrelang mein Versicherungs- Favorit. In der Schweiz war sie die einzige Versicherung die sich diesen Sachverhalts bewusst war und konsequent danach gehandelt hat. Mein Vertrauen in das Management der Zürich ist nicht mehr so gross wie auch schon. Ich meinte ich dass Zürich seine Assets weiterhin abgestimmt auf die Liabilities investiert. Allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher ob die Liabilities resp. die Maturitäten dieser korrekt eingeschätzt werden. Aber dennoch, Zürich ist relativ vernünftig unterwegs und dürfte von einem Zinsanstieg profitieren. Es gibt jedoch andere Versicherungen wo es mir kalt den Rücken herunterläuft wenn ich die Zahlen genauer studiere.Gruss

 
stimmt es, dass ihr in der schweiz anders finanziert als in Deutscheland z.b.?nix auf 10 Jahre und so... eher langlaufend teils über zwei Generationen?
Weiss nicht, wie man in Deutschland finanziert.In der Schweiz musst Du erst mal 20-30% des Kaufpreises als Eigenkapital haben.Hypotheken laufen dann meist auf 30 Jahre.Was die Amortisation betrifft, spielen die Steuern mit rein: Wenn Du hohe Hypothekarschulden hast, zahlst Du der Bank mehr an Zinsen sparst aber an den Steuern.Würdest Du andererseits das Haus in Bar bezahlen, hättest Du keine Zinszahlungen an die Bank dafür hohe Steuern.Irgend wo dazwischen liegt das Optimum zwischen Zinsen und Steuern. Das rechnet Dir jeder Banker für Deinen Ort und Steuersatz auf den Franken genau aus.
hmm... ich hab ein Grundstück für meine Firma gekauft. Vollfinanzierung, nach 15 jahren bin ich durch. Die zinsen setze ich ab, die Tilgung mindert den gewinn. nach einer absehbaren Zeit bin ich Eigentümer. so sehe ich das. so wie ihr das in der CH macht, sehe ich den eigentlich sinn nicht. ihr hockt da in eurer Bude, die auf jahrzehnte finanziert ist, überhaupt keine tilgung macht und dann schulden vererbt.hmm.
 
@MF: Hab Dir im Cash Forum auf deinen FIRE Post geantwortet - mit einer Begründung wieso Versicherungen vom Zinsanstieg provitieren.
Damit die Leser hier verstehen, worum es geht:
Sehr elogant, ausser, dass z.B. Versicherungsaktien bei anziehenden Zinsen profitieren, da sie viel in Anleihen investiert sind, wie ich schon beschrieben habe.
Nee, die profitieren nicht. Zumindest nicht sofort:Das Problem dabei ist, dass sie zum grossen Teil Anleihen zu aktuell hohen Preisen (= niedrigen Zinsen) im PF haben.Sie müssten ihre Anleihen jetzt auflösen, auf höhere Zinsen warten und dann erst - im Idealfall auf dem Hoch - Anleihen kaufen.Sie werden also eine Mischrechnung generieren, die erst in einigen Jahren zum tragen kommt.
Bezüglich der Versicherungs- Titel ist die Situation leider ein bisschen anders. Versicherungen betreiben normalerweise ein umfassendes Asset / Liability Management das auch die Termine der Verbindlichkeiten beinhaltet. Sprich, Geld das zum Zeitpunkt XY fällig wird wird auch in Anlagen investiert die zu diesem Zeitpunkt fällig sind.Im Falle von Zins- Anstiegen führt dies zu einer Abwertung der Bonds, gleichzeitig aber auch zu einer proportionalen Abwertung der Verbindlichkeit. Will bedeuten, es juckt die Versicherung relativ wenig. Zinssenkungen haben leider aber auch den gleichen Effekt, somit führen Zins- Senkungen auch nicht zu massiven Gewinnen der Versicherungen.
Ich bin nicht sicher, ob ich Dich zu 100% verstanden habe. Also wiederhole ich Deine Aussage mal mit meinen Worten:Ich sehe ein, dass Versicherungen weniger am aktuellen Marktpreis eines Bonds interessiert sind als viel mehr an den regelmässigen Zinsen, am Coupon. Versicherungen timen ihre Bonds so, dass das die Maturität der Bonds in Einklang mit den eigenen Verpflichtungen, Liabilities, sind. Zum Zeitpunkt der Maturität hat ein Bond ja immer 100% seines Nominalwertes. (Konkurse oder erwartete Zahlungsschwierigkeiten des Gläubigers mal ausgenommen).Soweit so gut. Vielleicht müssten wir auch noch unterscheiden, was wir mit einer Versicherung meinen. Eine Lebensversicherung hat ziemlich genau die Situation, die Du ansprichst: Sie weiss z.B. ziemlich genau, dass sie in 12 Jahren, wenn Felix Muster pensioniert wird, ihm Fr. 100'000 auszahlen muss. Eine Gebäudeversicherung weiss nicht, was wann an Zahlungen auf sie zukommt. Aber natürlich verfügt sie über sehr zuverlässige statistische Daten und kann - mit Reserve - die vermuteten Zahlungen recht gut einschätzen (behaupte ich mal).Nehmen wir Lebensversicherungen: Die haben derzeit das Problem, dass sie in den 1990er Jahren Verträge abgeschlossen haben, bei denen sie dem Kunden eine Verzinsung von vielleicht 3% seines Kapitals garantiert haben. In den 1990ern war es kein Problem, dieses Versprechen einzuhalten und sogar noch zu überbieten. Ich vermute mal (das ist aber eine Verschwörungstheorie meinerseits!), dass die Versicherungen gut 5% Rendite erwirtschaftet und mit den zusätzlichen 2% ihre Betriebskosten gedeckt haben.Vielleicht haben sie mit dem Überschuss auch Reserven angelegt für den Fall, der jetzt eingetreten ist. Nämlich, dass sie die 3% wegen der niedrigen Zinsen nicht mehr erwirtschaften können.Wir sind uns einig, dass im aktuellen Zinsumfeld eine 3% Rendite nicht mit AAA-Papieren zu realisieren ist. Entsprechend ist die Versicherung darauf angewiesen, höher rentierliche Papiere wie PIIGS-Staatsanleihen ins PF unterzumischen. Und das ist natürlich hochgradig gefährlich!Worauf ich hinaus wollte: Nehmen wir mal an, eine Versicherung hat kürzlich US-10yr Treasuries zu 2.7% ins PF genommen. Sie bekommt nun bis Maturität im Jahr 2023 für den $100-Schein jährlich $2.70 an Zinsen. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Zinsen auf ein Niveau von 4% steigen. Der 2013 gekaufte Schein wird nicht mehr als die 2.70 hergeben. Ihn zu verkaufen wird auch nichts bringen, denn der niedrigere Verkaufspreis des Scheins wird exakt die Zinsdifferenz diskontieren.Genau da sehe ich das Problem für die Versicherer. Sie werden erst für die in Zukunft gekauften Bonds die höhere (= dann aktuelle) Rendite einfahren können.Um ein Extrembeispiel zu nehmen: Wer 1979 30-yr US-Treasuries gekauft hat mit Coupon von 13% hat alles richtig gemacht und sich bis 2009 an sehr hohen Renditen erfreut. Er hatte das hoch-rentierliche Papier auch in einem Umfeld sinkender Zinsen im PF.Nun geschieht das exakte Gegenteil. Man hat niedrig verzinste Papiere in einem Umfeld steigender Zinsen.
 
so wie ihr das in der CH macht, sehe ich den eigentlich sinn nicht. ihr hockt da in eurer Bude, die auf jahrzehnte finanziert ist, überhaupt keine tilgung macht und dann schulden vererbt.
Die Aussage von Thomas, dass überhaupt keine Tilgung stattfindet, kann ich so nicht bestätigen. Das mag in Ausnahmefällen vielleicht gelten aber ist sicher nicht die Regel.Ich habe 12 Jahre lang Software für Immobilienfirmen programmiert und dabei Einblick in etwa 150 Verwaltungen bekommen. Zugegeben, das ist zwar schon ein paar Jahre her aber amortisiert wird eigentlich immer. Bei Privaten sowieso, denn die Eltern wollen den Kindern ein möglichst schuldenfreies Haus überlassen.Richtig ist allerdings auch, dass man in den meisten Fällen eine Restschuld von vielleicht 5% bis 10% des Wertes stehen lässt. Dies aus steuerlichen Gründen, denn es macht finanziell mehr Sinn, noch eine Restschuld von vielleicht 50'000 Franken auf dem Haus zu haben als die Hütte zu 100% zu bezahlen. Nach meiner Erfahrung sind es nur professionelle Immobilienhändler, die nicht amortisieren. Für sie macht es mehr Sinn, 15 Häuser zu haben, die bis Unterkante Oberlippe verschuldet sind als 10 Häuser, die teilweise amortisiert werden. Vielleicht noch als Anhang, um Dir einen Überblick über realistische Preise zu geben: Natürlich gibt es an der Zürcher Goldküste Wohnungen für 2 Mio. Es gibt auch in Beverly-Hills Wohnungen, die 20 Mio Dollar kosten. Aber letzteres sagt genau so wenig über durchschnittliche Immobilienpreise in den USA aus wie ersteres für die Schweiz.Du kriegst eine 4-Zi Wg. in der Agglomeration einer Grossstadt problemlos für TFr. 500-700. Einfamilienhäuser in der Pampa mit 600qm Umschwung kriegst Du bereits ab TFr. 550, realistisch sind etwa TFr 800In der Schweiz ist es generell so, dass es enorme Unterschiede gibt, was Du an Steuern zahlen musst. In Bern zahlst Du 3mal so viel Steuern wie in Zürich.Die Konsequenz: Für einen vergleichsweise Armen, der in Bern 6000 Steuern zahlt, macht es keinen Sinn, nach Zürich zu ziehen, wo er pro Jahr 10'000 mehr für die Wohnung ausgeben müsste. Wenn Du aber in Bern 30'000 Steuern zahlst und in Zürich 10'000, dann macht der Umzug Sinn, denn selbst bei zusätzlichen Kosten von 10'000 für die Wohnung hast Du immer noch 10'000 gespart.Entsprechend gilt, dass in steuerlich günstigen Kantonen/Gemeinden die Immobilienpreise höher sind als in steuerlich teuren Kantonen/Gemeinden.Und logischer Weise gilt auch: Die Reichen wohnen in steuerlich günstigen Gemeinden mit hohen Wohnkosten, die Armen in steuerlich teuren Gemeinden mit billigen Wohnungen.
Marcus, du kannst als Privater mit Hypothekenschulden deine STeuerlast mindern ???
Ja, und genau das ist der springende Punkt!
 
hmm. in meinem Landkreis steht die ARbeitslosenqoute bei unter 4 Prozent. hier sind also wirklich nur dumme ohne arbeit. aber eine hyperclass 4 oder 5 zimmer Wohnung kostet hier sicher keine 400.000 Euro. neubau, weitläufig, hoher Standard. statt einem see gibt es dafür Berge zu sehen. selbst top Lagen Häuser kosten keine 800.000 Euro. als kaufmann alter Schule bezeichne ich die Gegend als hier-stimmt-alles. der einklang verschiedener gesellschaftsschichten ist neutral. sehr wichtig - wie ich finde. trotzdem danke marcus für deine ausführungen, immer wieder lesenswert. diese extreme örtliche steuerlast ist aber auch irgendwie ein Schuh bei Euch in der CH...

 
Was kostet denn ein EFH in der Gegend zwischen Schaffhausen und Stuttgart so im Schnitt?Oder eine 4-1/2 Zi. Wohnung mit 100qm in Tübingen, Esslingen an ruhiger Lage aber gute ÖV Anbindung?

 
gute Frage Marcus, wieviel Euro kostet ein Auto....? :D von Schaffhausen nach Stuttgart und Esslingen... das ist schon eine extreme Entfernung. Schaffhausen teuer wegen der CH. in der Mitte ist es seeehr günstig, da dort tote Hose ist, ab 40 KM um Stuttgart wie es teuer, sehr teuer. tübingen und bei mir geht noch. dein beispiel mit der örtlichen schwankender Steuerlast haben wir in D gott sei dank nicht. je nachdem was man arbeitet, wohnt man etwas ausserhalb, mehr ruhe - mehr quadratfläche, dafür hat man längere anfahrtwege. wobei man mitten in stuttgart auch sehr ruhig wohnen kann. dort würde ich z.b. aber nicht mal für Geld wohnen wollen.wenn du wirklich gucken willst, wegen häusern etc. dann http://www.immobilienscout24.de

 
2 Mio. für eine WOHNUNG :eek: :dumm:
Nun gut, …...Franken. Also etwas weniger als 2Mio Euro.Aber das is noch gar nix.In Zürich gibt's Wohnungen zu kaufen für ca. 3-7 Millionen Fränkli. Ich glaub für drei Mio kriegt man eine kleine Wohnung ohne Balkon in einem hässlichen Haus. Für 7 Mio das Selbe aber grösser.z.B. im ….Mobino-tower, Tower nenne sie in Zürich jetzt jede Hütte die keine Balkone hat.Es seien schon Investmentbanker beim rauchen. ( von Zigi oder Zigari oder Joint)aus dem Fenster gefallen.Die armen mussten sich zu weit aus dem Fenster lehnen.Man will ja seine teure Bude nicht verqualmen.Das könnte noch wertmindernd sein.Aber im Ernst, die haben tatsächlich keine Balkone.Der Begriff "Luxus" scheint auch stark inflationiert zu haben. Aber in der Schweiz herrscht ja ein starker Steuerwettbewerb unter den Gemeinden.So ist eben eine Wohnung in einer steuergünstigen Gemeinde dann viel teurer, weil der, der sie kauft, ja steuern sparen kann damit.Was sind dann z.B. 30000 Fr. Hypobelastung pro Jahr, wenn man 50000 Fr weniger Steuern bezahlt, als in einer Gemeinde wo die Preise für Immos viel günstiger wären.
 
Zum Beispiel wird die ganze Geldschöpfung der Fed ins GDP gerechnet, was natürlich Quatsch ist, denn damit wird nichts produziert. Das "P" in GDP steht ja für "Produkt" aber was für ein Produkt wird da erzeugt?
Was meinst du mit "Geldschöpfung der Fed wird ins GDP gerechnet"? Wenn das Fed Treasuries kauft, läuft das dann ins GDP? Oder läuft es nicht erst ins GDP, wenn der Staat mit dem Geld Investitionen tätigt. Was ja dann auch effektiv ein Produkt ist.
 
Ich glaub für drei Mio kriegt man eine kleine Wohnung ohne Balkon in einem hässlichen Haus. Für 7 Mio das Selbe aber grösser.
Kann es sein, dass Du jetzt masslos übertreibst? :DIch war mal bei einem User (weiss nicht ob TF oder CF) zu Hause in seiner Eigentumswohnung in ZH-City. Der hatte eine wunderschöne Neubauwohnung mit grosser Terrasse und dafür nur knapp über eine Million bezahlt.
 
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