Schweizer (Partei-) Politik und Wirtschaft

Ok, wenn man spitzfindig ist, habe ich es natürlich falsch geschrieben... regelmässig nicht im Sinn von schön alle zwei Montate. Aber schön immer wieder damit man die UNIA ja nicht vergisst... Dann liest man hier und dort von organisierten Streiks auf Schweizer Grossbaustellen... Und das "schlimme" daran ist ja, die Bauarbeiter machen selten bis nie in dem Ausmass mit wie die UNIA sich das wünscht.Ich bin wahrhaftig nicht zart besaitet und passe gut in das Bauumfeld. Aber was der Herr Scheidegger von der UNIA da von sich gibt hat nichts mit rauhem Umgangston zu tun. Das ist mehr Zwängelei wie im Kindergarten.Rauher Umgangston wäre wenn er sagen würde ich finde euch Ar... und so helfen wir nicht mehr. Und nicht das der böse Baumeisterverband wieder nicht kooperativ war und dies und jenes nicht nach den Wünschen erfüllt hat... Das ist nicht rauher Umgangston, das ist Weicheiergequatsche und den anderen die Schuld in die Schuhe schieben und nicht hinstehen können und sagen was Sache ist.Abschottung meine ich so, das die UNIA sich hinter der vielen Arbeit im Baugewerbe versteckt und nicht sieht, dass der ausländische Bauarbeiter bereit ist für 50% vom Lohn als Wochenaufenthalter hier zu sein und die Familie nur noch am Wochenende zu sehen.Wir haben einen guten Status und die Bauarbeiter sind gut gehalten in der Schweiz. Aber die UNIA hat die totale Gier gepackt und will immer wie mehr... Das geht irgendwann nicht mehr auf. Dann spielen plötzlich nur noch die Grossen mit... Aber das kümmert die UNIA dann ja nicht... Wie mancher KMU daran Zugrunde geht ist ja nicht interessant...Nur so nebenbei, das ist jetzt nicht die Verbittertheit eines KMU Betriebs, ich arbeite bei einem ganz grossen in der Schweiz :) .

 
Abschottung meine ich so, das die UNIA sich hinter der vielen Arbeit im Baugewerbe versteckt und nicht sieht, dass der ausländische Bauarbeiter bereit ist für 50% vom Lohn als Wochenaufenthalter hier zu sein und die Familie nur noch am Wochenende zu sehen.Wir haben einen guten Status und die Bauarbeiter sind gut gehalten in der Schweiz. Aber die UNIA hat die totale Gier gepackt und will immer wie mehr... Das geht irgendwann nicht mehr auf. Dann spielen plötzlich nur noch die Grossen mit... Aber das kümmert die UNIA dann ja nicht... Wie mancher KMU daran Zugrunde geht ist ja nicht interessant...Nur so nebenbei, das ist jetzt nicht die Verbittertheit eines KMU Betriebs, ich arbeite bei einem ganz grossen in der Schweiz :) .
Ich bin nicht vom (Bau-)Fach, also das unten geschriebene als "ich nix genaues weiss" lesen.Gut, aber es ist ja nicht die UNIA, welche die "Gast"-Arbeiter in die Schweiz holt und hier beschäftigt. Im Gegenteil versucht sie nach meinem Wissenstand dafür zu sorgen, dass kein Lohndumping durchgezogen wird (irgendwo wurde einmal von flankierenden Massnahmen gesprochen). Wenn natürlich dann der Baumeister in der Kalkulation die möglichen Billiglöhne berücksichtigt und danach der Betrug auffliegt (Auftragsvergabe an polnische Wanderarbeiter usw.), hängt die Buchhaltung natürlich in der Luft....... und wenn ich richtig liege, sind es die Grossen in der Branche, die immer wieder tricksen. Vielleicht sollte einmal innerhalb des Baumeisterverbands dieses Problem gelöst werden. Oder meinst Du, dass die Löhne dem polnischen Bauarbeiterdurchschnittslohn angepasst werden müsste? Und die Schweizer Bauarbeiter mit den Familien nach Polen auswandern und als Wochenaufenthalter hierher zur Arbeit fahren.
 
Gut, aber es ist ja nicht die UNIA, welche die "Gast"-Arbeiter in die Schweiz holt und hier beschäftigt. Im Gegenteil versucht sie nach meinem Wissenstand dafür zu sorgen, dass kein Lohndumping durchgezogen wird (irgendwo wurde einmal von flankierenden Massnahmen gesprochen). Wenn natürlich dann der Baumeister in der Kalkulation die möglichen Billiglöhne berücksichtigt und danach der Betrug auffliegt (Auftragsvergabe an polnische Wanderarbeiter usw.), hängt die Buchhaltung natürlich in der Luft....... und wenn ich richtig liege, sind es die Grossen in der Branche, die immer wieder tricksen. Vielleicht sollte einmal innerhalb des Baumeisterverbands dieses Problem gelöst werden. Oder meinst Du, dass die Löhne dem polnischen Bauarbeiterdurchschnittslohn angepasst werden müsste? Und die Schweizer Bauarbeiter mit den Familien nach Polen auswandern und als Wochenaufenthalter hierher zur Arbeit fahren.
Siehst Du, da liegt Dein Problem. Du suchst einen Grund, welcher die kriminellen Machenschaften einer Unia rechtfertigen. Ich sowohl auch technischer haben es geschrieben,.der Bau boomt, aber nicht im Preis. Nun unterstellst Du der Bauwirtschaft, dass sie günstige Polen in die Schweiz holen. Wenn man kein Verbrechen findet, so erfindet man eins. Keine Regel ohne Ausnahme, klar. Nur wegen unter 1% oder unter 1 0/00 braucht es keine aufgeblasene Gewerkschaft.Ah ja, da wäre noch die Personenfreizügigkeit. Dies ist natürlich kein Problem und absolut legitim.Man sieht es immer so, wie man es sehen will.Ich bin der Meinung, man sollte jedem Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb dankbar sein und nicht Knüppel zwischen die Beine werfen. Die Unia ist eine Arbeitplatzvernichtungsmaschinerie, die reine Geschäftsinteressen für Ihre eigene Tasche hat.GrussMMoser
 
[SIZE= px]UNIA fordert und fördert Masseneinreise von Ausländern[/SIZE]

etc.
Bitte link. Von wo hast Du das?
Hoi CrashGuruSo grooooss habe ich es aber nicht geschrieben...

http://www.ohne-uns-keine.ch/?id=5815

Beteiligen Sie sich an der Kampagne! Bestellen Sie die Fahne „Ohne uns – keine Schweiz“, hängen Sie diese aus dem Fenster oder am Arbeitsplatz auf und bekennen Sie sich damit für eine Schweiz ohne Fremdenfeindlichkeit! Fahne hier bestellen.

Zeigen wir den rechten BrandstifterInnen, dass es auch eine tolerante und offene Schweiz gibt!

Wie schon früher geschrieben, ich würde mich schämen, bei diesem Club dabei zu sein. Und Du?
icon_ironie%20on.png
Hast Du vielleicht sogar eine Fahne gekauft?

 
CrashGuruWas soll ich noch schreiben... Stellst du dich nur so an oder bist du wirklich so?Aber nochmals (extra für dich)... Kann leider nicht extra langsam schreiben, aber hoffe es kommt trotzdem gut rüber...Die Auftragslage im Bau ist SEHR gut.Die Preise im Bau sind aber sehr schlecht.Das heisst, es wird immer und immer wieder betont wie der Bau doch super dasteht und die Bauarbeiter auch profitieren müssen.Aber als Firma kann ich die Bauarbeiter ja nur profitieren lassen wenn ich unter dem Strich viel verdiene und nicht wen ich einfach viel Arbeit habe... Oder widersprichst du mir da?Warum verdient der Bau den wenig?Ich habe nicht der UNIA die Schuld gegeben an den "Gastarbeitern" (nur das dies klar ist).Der Bau verdient wenig weil... Bei nationalen Grossprojekten der SBB (Auftragssumme ca. 500 Mio.) der Zuschlag eine österreichische Baufirma kriegt weil sie im Preis ca. 4 Mio günstiger ist. Weil im Häuserbau heute günstige ausländische Baufirmen Fertighäuser bauen kommen (natürlich mit günstigen Arbeitskräften)...Also entsteht ein Preisdruck im Baugewerbe welcher NICHT VON DER UNIA, sondern vom ausländischen Wettbewerb kommt.Damit man als Schweizer KMU noch mithalten kann muss man halt probieren die Kosten möglichst tief zu halten und nicht explodieren zu lassen. Weil ohne Aufträge gibt es gar keine Firma mehr und somit auch keine Arbeitnehmer mehr (und das will ja auch niemand, oder sind wir uns da nicht einig?).Ich spreche ja nicht von Lohndumping... Ich spreche nur davon das man sich im Baugewerbe (vorallem bei der UNIA) bewusst sein sollte, dass man ein hohes Lohnniveau hat und vielleicht auch mal damit zufrieden sein und nicht immer wieder unangebrachte Forderungen zu stellen.Wie ich schon geschrieben habe, liegt zum Beispiel schon nur der Lohn eines Mechanikers in einer ähnlichen aber anderen Branche bis zu 1'000 tiefer pro Monat.CashGuruWenn du so eine Firma hast und keine Aufträge mehr kriegst weil sie immer an die günstigen Ausländerfirmen gehen, was machst du dann? Wohlverstanden, du hast schon dein möglichstes getan und deine Kostenstruktur in der Firma ist schon äusserst schlank.Locker jedem Mitarbeiter Ende Jahr 5% Lohnerhöhung geben und dann in 2 Jahren Konkurs gehen weil die Firma drauf geht?Einem Teil deiner Mitarbeiter 5% Lohnerhöung geben und dafür bei den anderen Mitarbeitern Kündigungen aussprechen und stattdessen günstige "Ausländer" einstellen?Allen Mitarbeiter "nur" 1% Lohnerhöung geben und dafür weiterhin als Firma bestehen?oder hast du noch andere Ideen, welche praktikabel sind?

 
oder hast du noch andere Ideen, welche praktikabel sind?
Zur Erklärung meiner Haltung: Ich habe während 35 Jahren X Verhandlungen erlebt, direkt und indirekt. Ich habe mit Verwaltungsräten viele Gespräche geführt. Ich habe viele Chefs der Teppichetage persönlich gekannt, ich habe die Politik immer verfolgt (ohne je in einer Partei zu sein). Ich habe viele Gewerkschafter und einige Funktionäre gekannt. Ich habe persönliche Erfahrung als Arbeiter in etwa 7 Betrieben. Ich habe Erz-Egoisten und Unternehmer erlebt. Ich habe die "Aufbauzeit" (1960-1980) und die "Konsolidierung" (1980-2000) erlebt und ich erlebe gerade die "Demontage".....
Alle Argumente gut verstanden. Sollte die Unia-Führung tatsächlich diese Tatsachen, so sie denn stimmen, nicht kennen? Wenn es so ist, wäre sie unfähig. Kann es sein, dass Du dies alles anders siehst? Ich weiss es nicht, da ich wie gesagt nicht aus der Branche bin (ja noch nicht einmal in der Schweiz lebe und nur über Internet und TV am Ball bin). So oder so, kannst Du doch wohl nicht behaupten, dass Gewerkschaften einen Hang zum Selbstmord haben. Ich verweise auf mein Posting. Es ist NICHT im Interesse der Gewerkschaftsfunktionäre Niederlagen am Verhandlungstisch oder schon gar nicht auf der Strasse (Streik) einzufahren! Denn sie wollen ja ihre Posten behalten, klar?

Also ich gehe davon aus, dass da einfach eine konträre Sicht der Tatsachen besteht. Scheinbar ist die Unia-Führung UND die Basis der Ansicht, dass die Arbeitgeber ein falsches Spiel spielen? Kann sein, dass sie da in manchen Fällen falsch liegen, in anderen sicher nicht.

Und ja, ich habe einige andere Ideen, welche praktikabel wären. Aber diese werden von den Unternehmern nur in einigen wenigen Fällen als "praktikabel" gesehen, resp. sogar angewendet. Übrigens in allen bekannten Fällen mit vollem Erfolg. Es geht um MITBETEILIGUNG. Und zwar um eine echte, nicht um eine Scheinbeteiligung. Eine Mitbeteiligung, die den Arbeitnehmer in ALLE Recht UND Pflichten einbindet. Es bedeutet, dass Mitarbeiter anteilmässig am Erfolg UND Misserfolg beteiligt werden, dass sie aber auch ein ECHTES Mitspracherecht in allen betriebsrelevanten Dingen haben. Keine ALIBIBetriebsräte sondern echten Einsitz in der Verwaltung. Klar, dass ich dabei jeden Mitarbeiter meine, von der Putzkolonne bis zum Boss. Und betreffend Beteiligung am Misserfolg: damit würden endlich auch einmal die Verursacher in die Pflicht genommen.....

DAS würde alles auf eine andere Ebene stellen. Denn wenn der eigene Lohn ganz direkt vom Erfolg oder Misserfolg der "eigenen" Unternehmung abhängt, wird die Frage nach Streik gar nicht aufkommen.

ABER DAS WILL DER UNTERNEHMER MEIST NICHT, DENN DANN KÖNNTE ER DEN GEWINN FÜR SICH ALLEIN NIE MAXIMIEREN!

Da verzichtet er lieber auf totalen Arbeitsfrieden und schwafelt mit Schlagworten wie: der Mitarbeiter ist unser höchstes Gut, der Mitarbeiter im Mittelpunkt, unser Betriebsklima wird laufend verbessert, wir haben viele Weiterbildungsprogramme, die Mitarbeiter können jederzeit in mein Büro kommen, wir sind immer bereit auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter einzugehen. Und dann kommt immer das ABER.........

Über dieses Modell, kann ich gerne noch etwas Diskutieren, denn aus meiner Sicht ist es DAS Erfolgsmodell, wenn es richtig aufgezogen wird.

 
CrasGuruGehört ein Gespräch über diese "Unternehmensform" hierher? Sonst verschieben wir sie halt einfach.Ich bin voll und ganz von diesem System überzeugt. Und ich glaube auch daran das es funktioniert. Es gibt doch diese bekannte Semler-Storie (oder so ähnlich) die als Paradebeispiel gilt.Aber es gibt halt doch ein paar Aber... Zu denen ich zum Teil auch nicht bereit bin abzugeben.1. Muss ich dir aber widersprechen, weil ich überzeugt bin das ich als Unternehmer mein Gewinn am meisten maximieren kann wenn ich alle Mitarbeiter 100% daran beteiligen lasse und auch in die Pflicht nehme.2. Gibt es halt eben doch ein paar Stoperstein... Bin aber sehr gespannt auf Lösungsvorschläge... - Man muss bedingungslos alle Entscheidungen den Mitarbeitern überlassen. Weil mit einem Betriebsrat funktioniert das ja nicht, weil dann wieder irgendwelche Leute über andere entscheiden. Weil genau der Mitarbeitervertreter im Betriebsichtsrat nicht die Interessen von allen Mitarbeitern vertritt. Und wohl auch die Tendenz hat, irgendwann zur Teppichetage "zu wechseln" wenn der Status mal gefestigt ist.- Wie handelt man dann ein volles Mitspracherecht von allen Mitarbeitern wenn man, sagen wir mal 50 Mitarbeiter hat? Braucht es einfach eine Mehrheit oder müssen restlos alle dafür sein?- Wird über jeden einzelnen Lohn abgestummen und so definiert?- Kriegen alle im Betrieb denselben Lohn?- Hat man das Vertrauen das alle Mitarbeiter in allen Belangen die nötige Kompetenz haben (respektive nicht zu eitel sind zuzugeben das sie sie nicht haben)? Oder besteht die Gefahr das Mitarbeiter aus der Buchhaltung ein Produkt blockieren weil sie mit der Entwicklungsabteilung nicht einverstanden sind?Am ehsten sehe ich das Modell praktikabel in Dienstleistungsbetrieben wo die Abstufung zwischen den einzelnen Berufsgruppen nicht allzugross sind und die Unterscheidung "nur" Fachwissenstechnisch ist.Funktioniert das System auch wenn du auf der einen Seite eine Entwicklungsabteilung mit absoluten Experten hast (ohne die jetzt wirklich zu werten) und auf der anderen Seite sehr einfache Mitarbeiter, die absolut monotone und "einfältige" Arbeit verrichten und vielleicht nie schreiben und lesen gelernt haben. Damit will ich nicht sagen, das diese Mitarbeiter nicht clever sind, aber dann halt vielleicht praktisch absolut top.Das Modell tönt für mich spannend und ich bin auch überzeugt das es funktioniert wenn man gewisse Rahmenbedingungen 100% einhält. Aber kann man diese Rahmenbedingungen auch in jeder Firma einhalten? Ich denke das ist schwer.Und dann sind wir eben wieder beim Thema das man sehr leichtfertig sagen kann, das ist doch kein Problem... Aber wenn man es dann in der Praxis machen muss tauchen sofort Fragen auf.Und zu den Gewerkschaften sage ich nichts mehr. Weil ich bin überzeugt das wir es da nicht gleich anschauen. Weil in meinem spezifischen Beispiel bin ich tag täglich hautnah dran mit viel Einsicht in die Belangen und du nicht.Sie wollen ihren Posten so behalten wie der Bankenmanager auch, der mit Geld spekuliert das ihm nicht gehört und somit eine ganze Branche an die Wand fahren kann. Und so wie der Bankenmanager aus Eigeninteresse handelt kann auch ein Gewerkschafter aus Eigenintresse handeln um dem Umfeld zu zeigen was für ein "toller Kerl" er doch ist...

 
CrasGuru

Gehört ein Gespräch über diese "Unternehmensform" hierher? Sonst verschieben wir sie halt einfach.

Ich bin voll und ganz von diesem System überzeugt. Und ich glaube auch daran das es funktioniert. Es gibt doch diese bekannte Semler-Storie (oder so ähnlich) die als Paradebeispiel gilt.

Aber es gibt halt doch ein paar Aber... Zu denen ich zum Teil auch nicht bereit bin abzugeben.

1. Muss ich dir aber widersprechen, weil ich überzeugt bin das ich als Unternehmer mein Gewinn am meisten maximieren kann wenn ich alle Mitarbeiter 100% daran beteiligen lasse und auch in die Pflicht nehme.

- [COLOR= #0000FF]Gut, meine ich ja ebenfalls. Aber ich glaube nicht, dass die Unternehmer und schon gar nicht die Manager das so sehen. Sonst würde dieses System schon lange in vielen Firmen gefahren. Es gibt aber nur eine Handvoll und ich kenne nur zwei.[/COLOR]

2. Gibt es halt eben doch ein paar Stoperstein... Bin aber sehr gespannt auf Lösungsvorschläge...

- Man muss bedingungslos alle Entscheidungen den Mitarbeitern überlassen. Weil mit einem Betriebsrat funktioniert das ja nicht, weil dann wieder irgendwelche Leute über andere entscheiden. Weil genau der Mitarbeitervertreter im Betriebsichtsrat nicht die Interessen von allen Mitarbeitern vertritt. Und wohl auch die Tendenz hat, irgendwann zur Teppichetage "zu wechseln" wenn der Status mal gefestigt ist.

[COLOR= #0040FF]- Da habe ich nicht ein so rigoroses Modell im Kopf. Da "zu viele Köche....". Nein ich bin der Meinung, dass es notwendig ist alle Mitarbeiter vor allem durch einen hohen Lohnanteil am Unternehmen zu binden. D.h. Lohnbonus durch Mitarbeiteraktien die eine Bindung an die Leistung/Erfolg ergeben. Es ist nicht möglich alle Unternehmensentscheide der "Urabstimmung" vorzulegen und es ist auch nicht gewünscht !! Ich kenne meine Klientel. Dem grössten Teil ist das Feierabendbier wichtiger.... und sehr viele unterschätzen auch ihre Fähigkeiten. Was aber wichtig ist, das ist, dass diese Lohnanteile wirklich Leistungsgerecht verteilt werden. Und da liegt die Krux. Dazu evtl. später mehr....[/COLOR]

- Wie handelt man dann ein volles Mitspracherecht von allen Mitarbeitern wenn man, sagen wir mal 50 Mitarbeiter hat? Braucht es einfach eine Mehrheit oder müssen restlos alle dafür sein?

[COLOR= #0040FF][/COLOR]

- Wie gesagt, volle Mitsprache bei Grundsatzentscheiden (ich erlebte einmal die Schliessung eines Bereichs, da die Aktienmehrheit entschied, war eine Mitsprache der MA nicht möglich) ergäbe sich allein schon durch die Aktienverteilung. In Details hat auch in einer solchen Firma die Geschäftsleitung zu entscheiden. Aber die Kritik wäre wirkungsvoll, da von den Eigentümern ! kommend. Nicht so wie heute, wo die Teppichetage fast wie sie will schalten und walten kann und bestenfalls an der GV ein wenig gerügt wird....

- Wird über jeden einzelnen Lohn abgestummen und so definiert?

[COLOR= #0040FF][/COLOR]

- dito wie oben gesagt ein eigenes Thema. Leistungslohn..... es sträuben sich mir immer gleich die Nackenhaare. Es ist natürlich das zentrale Thema, was ist der gerechte Lohn? Aber auch da ist von bestehenden Strukturen auszugehen. An sich bestimmt ja der Arbeitsmarkt und die Leistungsfähigkeit der Firma den Lohn. Wie Du früher schon geschrieben hast! Wo nix rein kommt, kann nix bezahlt werden. Das ist aber dem Miteigentümer viel einfach klar zu machen, als dem Arbeiter, der keine Ahnung von den Hintergründen hat. Ich habe es zweimal ! erlebt, dass Mitarbeiter auf Lohnanteile verzichteten um das Unternehmen zu "retten". Es hat beide Male nicht geklappt. Einmal ergab sich einfach eine länger Überlebensphase, das andere Mal nützte es gar nichts.

- Kriegen alle im Betrieb denselben Lohn?

[COLOR= #0040FF]Nein, siehe oben. Das wird aber von niemandem erwartet! Zwar meint jeder, der Kollege verdiene zu viel, oder er selbst zu wenig. Aber dass "der Boss" mehr verdient, wird interessanterweise durchaus akzeptiert, obwohl nur wenige wissen oder verstehen WAS "der Boss" eigentlich tut.[/COLOR]

- Hat man das Vertrauen das alle Mitarbeiter in allen Belangen die nötige Kompetenz haben (respektive nicht zu eitel sind zuzugeben das sie sie nicht haben)? Oder besteht die Gefahr das Mitarbeiter aus der Buchhaltung ein Produkt blockieren weil sie mit der Entwicklungsabteilung nicht einverstanden sind?

[COLOR= #0040FF][/COLOR]

Sehr gute Frage! Aber da die Strukturen nicht verändert sein sollten (Abteilung tut das was sie kann selbständig, Entscheide fallen auf der Betriebsebene), dürften sich die Eifersüchteleien in Grenzen halten. Schwierig wird es, wenn Verluste auftreten. Besonders wenn es einzelne Abteilungen trifft (so à la Investment Banking.... ;.)) Da wird dann nicht mehr objektiv be- und geurteilt, sondern es fliessen Sympathien und Antipathien ein. Aber auch hier ist halt offene Information über die "Geheimnisträger" wichtig. Warum Geheimnisträger? Ein weiteres Problem: Aus Konkurrenzgründen kann selbst wenn man möchte, nicht immer alles an alle offen gelegt werden. Da ist dann Vertrauen in die "Betriebsräte" gefragt. Ein weiteres schwieriges Thema....

Am ehsten sehe ich das Modell praktikabel in Dienstleistungsbetrieben wo die Abstufung zwischen den einzelnen Berufsgruppen nicht allzugross sind und die Unterscheidung "nur" Fachwissenstechnisch ist.

[COLOR= #0040FF]Würde ich auch unterschreiben. Kleine Betriebe sind da sicher prädestiniert. Dort ist die Nähe der unterschiedlichen Tätigkeiten automatisch gegeben und die Übersicht ebenfalls.[/COLOR]

Funktioniert das System auch wenn du auf der einen Seite eine Entwicklungsabteilung mit absoluten Experten hast (ohne die jetzt wirklich zu werten) und auf der anderen Seite sehr einfache Mitarbeiter, die absolut monotone und "einfältige" Arbeit verrichten und vielleicht nie schreiben und lesen gelernt haben. Damit will ich nicht sagen, das diese Mitarbeiter nicht clever sind, aber dann halt vielleicht praktisch absolut top.

Das Modell tönt für mich spannend und ich bin auch überzeugt das es funktioniert wenn man gewisse Rahmenbedingungen 100% einhält. Aber kann man diese Rahmenbedingungen auch in jeder Firma einhalten? Ich denke das ist schwer.

Und dann sind wir eben wieder beim Thema das man sehr leichtfertig sagen kann, das ist doch kein Problem... Aber wenn man es dann in der Praxis machen muss tauchen sofort Fragen auf.

Und zu den Gewerkschaften sage ich nichts mehr. Weil ich bin überzeugt das wir es da nicht gleich anschauen. Weil in meinem spezifischen Beispiel bin ich tag täglich hautnah dran mit viel Einsicht in die Belangen und du nicht.

Sie wollen ihren Posten so behalten wie der Bankenmanager auch, der mit Geld spekuliert das ihm nicht gehört und somit eine ganze Branche an die Wand fahren kann. Und so wie der Bankenmanager aus Eigeninteresse handelt kann auch ein Gewerkschafter aus Eigenintresse handeln um dem Umfeld zu zeigen was für ein "toller Kerl" er doch ist...
Ok, wie gesagt, besonders das Thema Lohngerechtigkeit ist heikel. Wie gesagt, wir sind alles Egoisten. Und wie Du richtig bemerkst, ist zwar der einfache Arbeiter nicht per se dumm, aber manchmal ist er eben auch sehr bequem. Aber was jeder versteht ist, dass wo nichts ist auch nichts zu holen ist. Hat er klare Ansagen und Kollegen, denen er vertraut, so ist er immer zu Leistung bereit. Wenn er dann auch noch in die wichtigen Entscheide direkt oder indirekt einbezogen wird, so glaubt er auch unangenehme Tatsachen. Wenn er dann auch noch am Gewinn gerecht beteiligt wird, so wird er zum Übermensch, wenn es darum geht, das Unternehmen voran zu bringen.
Wie Du sagtest, das Thema bräuchte evtl. einen eigenen Thread. Und vor allem auch eine breitere Diskussionsbasis. Zwei sind da zu wenige.... ;)

 
So àhnlich stellen sie sich das wohl auch bei der Bundesratswahl durch das Volk vor - zuerst wird gewählt, danach kommt das Veto-Recht von Blocher zur Anwendung... :lol: Grussfritz

 
Bank Wegelin kapituliert im Streit mit den USA

Raiffeisengruppe übernimmt den Grossteil des Privatkundengeschäfts

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 94148.html
Holy crap.
Das ist der Überhammer.

Ausgerechnet Wegelin bzw. Hummler, der schon lange davor warnt, mit den Amis Business zu machen. Wieso sich Wegelin die US-Steuerzombies der UBS ins Haus geholt hat, kapier' ich definitiv nicht. Das war doch 10 Kilometer gegen den Wind klar, dass das nur Ärger bringt. Ich könnte mir vorstellen, dass da einer der Wegelin-Teilhaber etwas zu selbständig war und seine Kompagnons nicht wirklich Bescheid wussten, so schnell und dramatisch wie das jetzt vonstatten geht. Keine angenehme Situation für einen Privatbankier, der persönlich haftet.

Hummler kann schon mal den Vorplatz seiner Villa fegen, bevor die Interessenten kommen.

 
Ausgerechnet Wegelin bzw. Hummler, der schon lange davor warnt, mit den Amis Business zu machen. Wieso sich Wegelin die US-Steuerzombies der UBS ins Haus geholt hat, kapier' ich definitiv nicht. Das war doch 10 Kilometer gegen den Wind klar, dass das nur Ärger bringt. Ich könnte mir vorstellen, dass da einer der Wegelin-Teilhaber etwas zu selbständig war und seine Kompagnons nicht wirklich Bescheid wussten, so schnell und dramatisch wie das jetzt vonstatten geht. Keine angenehme Situation für einen Privatbankier, der persönlich haftet. Hummler kann schon mal den Vorplatz seiner Villa fegen, bevor die Interessenten kommen.
Ausgerechnet Hummler...das kannst Du laut sagen. Jahrelang plapperte er am TV und im Radio über die dummen Grossbanker. Ich habe auch hier das Gefühl, dass alles nur Fassade war. Kein Dreck besser, grössenwahnsinnig etc. und jetzt verkauft man schnell das Inlandgeschäft an die Provinzbank Raiffeisen...Dagegen wäre nichts einzuwenden aber wie können die jetzt einen Wegelin Besitzer als Chef der neu gegründeten Notenstein Bank einsetzen????Total daneben, die USA wird sich freuen. Aber wieso machen die das? Sind die blöd? Immerhin wurde gerade unsere älteste Bank in den Sand gesetzt...
 
Ausgerechnet Wegelin bzw. Hummler, der schon lange davor warnt, mit den Amis Business zu machen. Wieso sich Wegelin die US-Steuerzombies der UBS ins Haus geholt hat, kapier' ich definitiv nicht.
Wäre interessant die Mehrheitsverhältnisse genau zu kennen. Die dürften da bei dem Fehlentscheid mit der Übernahme der US-Kunden wohl die Hauptrolle gespielt haben. Dass Hummler selbst so dumm (oder gierig ?) war, kann ich mir nicht vorstellen. Aber eine Mehrheit könnte ihn überstimmt haben.......Mein Bedauern hält sich aber noch in Grenzen ;)
 
Wäre interessant die Mehrheitsverhältnisse genau zu kennen. Die dürften da bei dem Fehlentscheid mit der Übernahme der US-Kunden wohl die Hauptrolle gespielt haben. Dass Hummler selbst so dumm (oder gierig ?) war, kann ich mir nicht vorstellen. Aber eine Mehrheit könnte ihn überstimmt haben.......
Er war leider selbst so dumm. Stell Dir vor, Du haftest mit Deinem ganzen Privatvermögen für die Wegelin Bank. Einen so fatalen Fehler würdest Du da nie und nimmer mittragen. Du wärst wegen Differenzen mit den Partnern ausgestiegen und hättest einen schönen neuen Job angenommen.
 
Um die jüngsten Angriffe auf die Schweizer Banken zu parieren, sind Flexibilität und politischer Gemeinsinn gefragt. Stattdessen spielen SP und SVP mit dem Feuer.

Ueli Maurer könnte sich nach eigenem Bekunden zwar genauso gut vorstellen, die Strassen zu kehren wie in Bern zu regieren. Da er nun aber einmal gewählt ist, sitzt er für die SVP im Bundesrat. Wie sich der Verteidigungsminister die Erfüllung seines Mandats mit Blick auf den Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA vorstellt, erläuterte Maurer in einem Interview im September: «Man muss sich vom Schweizer Staat her überlegen, ob wir halt auch mal eine Bank hopsgehen lassen wollen.»

Hopsgehen lassen! Undenkbar, dass sich ein einigermassen ernst zu nehmender Minister eines anderen Landes so über ein Finanzinstitut äussern würde. Schwer fassbar auch, mit welch despektierlicher Nonchalance hier über den Verlust von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Kraft gesprochen wird. Offenkundig entspricht die Diktion Maurers ziemlich genau der politischen Stimmungslage in seiner Partei. Jetzt, da mit Wegelin & Co. zwar eine Bank nicht gerade hops-, aber doch immerhin via Notverkauf untergegangen ist, da beschwört die grösste Partei wieder einmal die harte Linie. Zwar bedauerte der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann diese Woche öffentlich, die Politik habe eine Privatbank geopfert - was sein regierender Parteifreund ja billigend in Kauf zu nehmen scheint -,

um dann aber gleich anzufügen: «Der Bundesrat müsste den USA einmal klipp und klar sagen, dass wir uns nicht erpressen lassen.» Erst recht nach dem Fall Wegelin sei deshalb das zwischen den USA und der Schweiz ausgehandelte Doppelbesteuerungsabkommen zu bekämpfen.

Eine derartige Position mag an den Stammtischen gut ankommen. Sie ist allerdings reichlich naiv. Die US-Justiz jedenfalls würde sich von der parlamentarischen Kraftmeierei kaum beeindrucken lassen und nach Lage der Dinge Bank um Bank ins Visier nehmen. Lässt man die dann einfach untergehen? Abgesehen davon ist

die «Wir lassen uns nicht erpressen»-Rhetorik in aller Regel ein sicheres Indiz dafür, dass das exakte Gegenteil der Fall ist. Selbstverständlich reagiert die Schweiz auf Druck bedeutender Handelspartner - es gibt dazu gar keine vernünftige Alternative. Vollends unglaubwürdig wird die «Wir geben nicht nach»-Fraktion schliesslich, wenn sie - wie nach dem Fall Wegelin geschehen - auch noch behauptet, die Nationalbank hätte die Bank retten müssen. Was jetzt: Zugrunde gehen lassen oder retten? Beides geht nicht.

Man muss sich im Klaren sein: Wer apodiktisch an der Position festhält, es könne keine Kompromisse und auch keine Datenlieferungen jedweder Art mehr geben, der kann sich zwar damit brüsten, den verbliebenen Rest des Bankgeheimnisses zu schützen. Er nimmt aber womöglich in Kauf, dass weitere Banken verschwinden werden, der Finanzplatz Schweiz gewissermassen in ordnungspolitischer Schönheit stirbt.

Nun liegt es auf der Hand, dass mit der SVP im Dossier kaum vernünftig gesprochen werden kann. Die Partei wird jeden Ansatz, der aus dem federführenden Finanzdepartement von Eveline Widmer-Schlumpf kommt, ablehnen. Aber auch beim Blick auf den bürgerlichen Rest kann einem mulmig werden. Ausser lautstark vorgetragener Entrüstung über die Banken und Kritik an der Kommunikation

des Bundesrats war da in den letzten Tagen wenig Konstruktives zu hören. Warum, so fragt man sich, hat das politische Personal in diesem Land die Kraft nicht, in schwierigen Zeiten einen gemeinsamen Nenner zu finden - zumal, wenn es um die direkten Interessen einer für den Wohlstand dieses Landes zentralen Industrie geht? Wäre es jetzt nicht geboten, die politischen Kraftmeiereien zu lassen und sich hinter die verhandelnde Regierung zu stellen? Ist dann die erhoffte Einigung mit den USA gefunden, können parteipolitische Abrechnungen immer noch ausgetragen werden.

Einen einigermassen elaborierten Plan haben derzeit im Grunde nur

die Linken: Indem die SP ihre Zustimmung zum Doppelbesteuerungsabkommen an weitreichende Kontrollprozeduren für Bankkunden knüpft, setzt sie Bundesrat und Parlament unter Druck. Das ist nach linker Logik konsequent und taktisch geschickt, läuft aber auf die Errichtung eines staatlichen Kontrollregimes hinaus, das jeden Bürger a priori unter Generalverdacht stellt.

Bleibt die SVP bei ihrer Verweigerungshaltung, so besteht die reale Gefahr, dass sich die Linke durchsetzt oder das Abkommen scheitert. Wahlweise würde so die totale Kontrolle über die Bankkunden installiert oder es würden weitere Banken geopfert. In jedem Fall würde die SVP Widmer-Schlumpf hierfür verantwortlich machen. Denn eigentlich möchte man ja, dass sie es ist, die hopsgeht.

Wer apodiktisch an der Position festhält, es könne keine Kompromisse und auch keine Datenlieferungen mehr geben, nimmt in Kauf, dass der Finanzplatz Schweiz in ordnungspolitischer Schönheit stirbt.
Quelle: NZZ am Sonntag
 
Um die jüngsten Angriffe auf die Schweizer Banken zu parieren, sind Flexibilität und politischer Gemeinsinn gefragt. Stattdessen spielen SP und SVP mit dem Feuer.

Ueli Maurer könnte sich nach eigenem Bekunden zwar genauso gut vorstellen, die Strassen zu kehren wie in Bern zu regieren. Da er nun aber einmal gewählt ist, sitzt er für die SVP im Bundesrat. Wie sich der Verteidigungsminister die Erfüllung seines Mandats mit Blick auf den Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA vorstellt, erläuterte Maurer in einem Interview im September: «Man muss sich vom Schweizer Staat her überlegen, ob wir halt auch mal eine Bank hopsgehen lassen wollen.»

Hopsgehen lassen! Undenkbar, dass sich ein einigermassen ernst zu nehmender Minister eines anderen Landes so über ein Finanzinstitut äussern würde. Schwer fassbar auch, mit welch despektierlicher Nonchalance hier über den Verlust von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Kraft gesprochen wird. Offenkundig entspricht die Diktion Maurers ziemlich genau der politischen Stimmungslage in seiner Partei. Jetzt, da mit Wegelin & Co. zwar eine Bank nicht gerade hops-, aber doch immerhin via Notverkauf untergegangen ist, da beschwört die grösste Partei wieder einmal die harte Linie. Zwar bedauerte der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann diese Woche öffentlich, die Politik habe eine Privatbank geopfert - was sein regierender Parteifreund ja billigend in Kauf zu nehmen scheint -,

um dann aber gleich anzufügen: «Der Bundesrat müsste den USA einmal klipp und klar sagen, dass wir uns nicht erpressen lassen.» Erst recht nach dem Fall Wegelin sei deshalb das zwischen den USA und der Schweiz ausgehandelte Doppelbesteuerungsabkommen zu bekämpfen.

Eine derartige Position mag an den Stammtischen gut ankommen. Sie ist allerdings reichlich naiv. Die US-Justiz jedenfalls würde sich von der parlamentarischen Kraftmeierei kaum beeindrucken lassen und nach Lage der Dinge Bank um Bank ins Visier nehmen. Lässt man die dann einfach untergehen? Abgesehen davon ist

die «Wir lassen uns nicht erpressen»-Rhetorik in aller Regel ein sicheres Indiz dafür, dass das exakte Gegenteil der Fall ist. Selbstverständlich reagiert die Schweiz auf Druck bedeutender Handelspartner - es gibt dazu gar keine vernünftige Alternative. Vollends unglaubwürdig wird die «Wir geben nicht nach»-Fraktion schliesslich, wenn sie - wie nach dem Fall Wegelin geschehen - auch noch behauptet, die Nationalbank hätte die Bank retten müssen. Was jetzt: Zugrunde gehen lassen oder retten? Beides geht nicht.

Man muss sich im Klaren sein: Wer apodiktisch an der Position festhält, es könne keine Kompromisse und auch keine Datenlieferungen jedweder Art mehr geben, der kann sich zwar damit brüsten, den verbliebenen Rest des Bankgeheimnisses zu schützen. Er nimmt aber womöglich in Kauf, dass weitere Banken verschwinden werden, der Finanzplatz Schweiz gewissermassen in ordnungspolitischer Schönheit stirbt.

Nun liegt es auf der Hand, dass mit der SVP im Dossier kaum vernünftig gesprochen werden kann. Die Partei wird jeden Ansatz, der aus dem federführenden Finanzdepartement von Eveline Widmer-Schlumpf kommt, ablehnen. Aber auch beim Blick auf den bürgerlichen Rest kann einem mulmig werden. Ausser lautstark vorgetragener Entrüstung über die Banken und Kritik an der Kommunikation

des Bundesrats war da in den letzten Tagen wenig Konstruktives zu hören. Warum, so fragt man sich, hat das politische Personal in diesem Land die Kraft nicht, in schwierigen Zeiten einen gemeinsamen Nenner zu finden - zumal, wenn es um die direkten Interessen einer für den Wohlstand dieses Landes zentralen Industrie geht? Wäre es jetzt nicht geboten, die politischen Kraftmeiereien zu lassen und sich hinter die verhandelnde Regierung zu stellen? Ist dann die erhoffte Einigung mit den USA gefunden, können parteipolitische Abrechnungen immer noch ausgetragen werden.

Einen einigermassen elaborierten Plan haben derzeit im Grunde nur

die Linken: Indem die SP ihre Zustimmung zum Doppelbesteuerungsabkommen an weitreichende Kontrollprozeduren für Bankkunden knüpft, setzt sie Bundesrat und Parlament unter Druck. Das ist nach linker Logik konsequent und taktisch geschickt, läuft aber auf die Errichtung eines staatlichen Kontrollregimes hinaus, das jeden Bürger a priori unter Generalverdacht stellt.

Bleibt die SVP bei ihrer Verweigerungshaltung, so besteht die reale Gefahr, dass sich die Linke durchsetzt oder das Abkommen scheitert. Wahlweise würde so die totale Kontrolle über die Bankkunden installiert oder es würden weitere Banken geopfert. In jedem Fall würde die SVP Widmer-Schlumpf hierfür verantwortlich machen. Denn eigentlich möchte man ja, dass sie es ist, die hopsgeht.

Wer apodiktisch an der Position festhält, es könne keine Kompromisse und auch keine Datenlieferungen mehr geben, nimmt in Kauf, dass der Finanzplatz Schweiz in ordnungspolitischer Schönheit stirbt.
Quelle: NZZ am Sonntag
Die Verweigerungshaltung, ist meiner Meinung nach richtig.Ich fand in der Arena die Meinung einer SVP richtig. Ständerat Bischoff von der CVP erwähnte noch man solle das Parteigeplänkel sein lassen und sprach im Gegenzug das selbe aus.

Jedesmal wenn die USA zucken springen alle in der Schweiz. Unser Gesetz hat dann keine Bedeutung mehr. Dafür betreiben wir Botschaften für die USA und machen in einer UNO mit.

Auch wir sind ein Rechtstaat und haben Gesetze und Rechte.

Das EWS dieses Problem nicht einfach lösen kann, verstehe ich sogar. Auch wenn sie alle in den Himmel gelobt haben. Ich sagte ja, sie macht es auch nicht besser als die anderen.

So macht es auch die EU mit uns und wir kuschen nur noch.

Das stört mich und ich erwarte härtere Standpunkte bei den Verhandlungen.

Dass man die SVP. welche für Schweizer Rechte einsteht verurteilt, ist grundlegend falsch.

Schön wäre, die anderen Parteien würden nachziehen.

Das ist meine persönliche Meinung und ich hoffe, wirlkich, dass wir einmal Flagge zeigen. Das täte uns gut.

Gruss

MMoser

 
Die Verweigerungshaltung, ist meiner Meinung nach richtig. (...) Jedesmal wenn die USA zucken springen alle in der Schweiz. (...)So macht es auch die EU mit uns und wir kuschen nur noch.Das stört mich und ich erwarte härtere Standpunkte bei den Verhandlungen.
Da gibt's nichts zu "verweigern" oder zu "verhandeln" - insbesondere nicht für die Schweiz. Was denn auch? Das Bankkundengeheimnis ist seit Jahren tot, und alle wissen es. Der automatische Informationsaustausch ist nur eine Frage der Zeit, bzw. wie lange das Rückzugsgefecht der Schweiz dauert. Auch hier heisst die Devise: Zeit gewinnen, um den Banken die Möglichkeit zu geben, sich von der Schwarzgeldstrategie zu verabschieden und neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Dabei wird die Branche weiter schrumpfen, auch das ist jedem klar. Denn mit Wegfall gesetzlich bedingter Standortvorteile zieht der Wettbewerb ein, und einige werden überrascht feststellen müssen, dass die Schweizer nicht per se die besseren Banker sind als die Belgier, die Amerikaner, die Russen oder die Südafrikaner. Hinzukommt, dass Banking ohnehin eine sterbende "Industrie" ist.Der Punkt sind ja nicht die Banken, die werden ohnehin allesamt künstlich ernährt. Es geht um die dicken Brummer, die wirklich was produzieren und im Ausland mit Repressionen rechnen müssen, wenn die Schweiz nicht pariert. Im Gegensatz zu einer UBS verlegen die ihren Sitz wirklich woanders hin.Banken und Staaten können einander dank Schuldensymbiose beinahe endlos am Leben halten. Aber irgendwer muss produzieren, verkaufen und braucht dazu so etwas wie Märkte.
Dass man die SVP. welche für Schweizer Rechte einsteht verurteilt, ist grundlegend falsch.
Mir kommen die Tränen. Als stärkste Partei trägt die SVP die Hauptverantwortung für den UBS-Staatsvertrags-Kuhhandel mit den Amis und dass das Volk vom Entscheid ausgeschlossen wurde. Die Amis sind damals so richtig auf den Geschmack gekommen. Die SVP steht für nichts ein, ausser für sich selbst. Wenn's aus der Hose stinkt, verkauft die SVP ihr Wahlvieh genauso wie alle anderen.