Schweizer (Partei-) Politik und Wirtschaft

Mehr Frauen  im NR. Gut. Abgesehen von der noch immer bestehenden Untervertretung mal die Verteilung ansehen. Konservativ heisst scheinbar halt auch beim Frauenbild rückwärts gerichtet. Die Frau gehört an den Herd.

Die SVP ist auch da "einsame Spitze". Aber es ist anzunehmen, dass diese Partei durchaus von vielen Frauen gewählt wurde. Möglicherweise solche, welche zu Hause warten das "der Alte" nach Hause kommt und sagt, was Sache ist? So wie zur Zeit, als die Frauen sowieso gewählt haben, was der Mann sagte....

ha ha ha, wir schreiben 2015. Schwingt das Pendel schon zurück?

 
In Bezug auf "die Stimmung in Volk" gebe ich Dir nicht recht. Es ist die Stimmung, welche die SVP geziehlt aufgebaut hat und mit der sie eine grosse Gruppe besonders desinformierter resp. "bildungsferner" Menschen beeinflussen konnte.
Diese Stimmung ist nicht aufgebaut, sie haben nur auf diese Stimmung reagiert. Und wenn ich bemerke, dass ich als Schweizer in meinem Bus zur Arbeit zu einer kleinen Minderheit gehöre oder wenn ich realisiere, dass die enorme Zunahme an Verbrechen durch Angehörige der immer gleichen Nationalitäten Tatsache ist, heisst das noch lange nicht, dass ich desinformiert, bildungsarm oder ständig besoffen bin. Aber danke für deine Einschätzung aus der Ferne.

Ich will auch nicht Ausländer grundsätzlich schlechtreden, die "Bösen" sind insgesamt gesehen die Ausnahmen, aber immer noch zuviel. Eine Durchmischung der Völker finde ich durchaus interessant, aber nicht grenzenlos. Und wenn ich mich in meinem Wohnblock kaum noch in meiner eigenen Sprache unterhalten kann, sind wir nahe an dieser Grenze.

Die Linken politisieren mit ihrer gewünschten weltweiten Personenfreizügigkeit einfach am Volk vorbei. Der Ansatz alle Leute, die in ihrem Land Heimatland unzufrieden sind, in die Schweiz zu locken, finde ich falsch. Unterstützung vor Ort ist besser. Ausserdem werden gerade im Asylantenwesen Plätze für wirkliche Flüchtlinge blockiert, von Leuten, die leider das Pech hatten, in einem Land geboren zu werden, wo es ihnen wirtschaftlich viel schlechter geht als uns Schweizern. Da hatten wir mehr Glück, aber es bringt nichts in Sachen Wiedergutmachung des Geburtspechs, indem wir die alle in die Schweiz einladen.

Ich rede nicht nur aus meinem warmen Sofasessel, sondern ich habe bis vor kurzem täglich mit solchen Leuten zu tun gehabt.

Auch den schleichenden EU-Beitritt, entgegen dem Volkswillen, versucht sonst keine Partei zu verhindern. Es gibt auch Stimmen, die behaupten, wenn wir nicht dem EU-Diktat folgen, wird das negative Auswirkungen auf unseren Wohlstand haben. Dafür gibt es keine Beweise. Aber wenn es denn so ist, ziehe ich tieferen Wohlstand dem EU-Diktat vor.

Gruss

durchschnittsschweizerfritze

 
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Und wenn ich bemerke, dass ich als Schweizer in meinem Bus zur Arbeit zu einer kleinen Minderheit gehöre
Mal die Frage: Wie setzt sich denn die Mehrheit im Bus zusammen? Sind das vor allem Asylanten oder Arbeitnehmer und deren Angehörige, die von Schweizer Unternehmen und öffentlichen Insitutionen hereingeholt wurden?

Warum wird das Einwanderungsproblem nicht an der Quelle, sprich den einstellenden Firmen gelöst? Würde die SVP ein Gesetz befürworten, das pro Firma und Spital/Universität (z.B.) eine Ausländerquote vorgibt? Im Sinne der freien Marktwirtschaft könnte man solche Kontigente auch handelbar machen (à la CO2 Zertifikat, Milchkontigent selig). Dies wäre doch konsequente "Rechtspolitik" und nicht Staatsinterventionen an der Grenze. Beispiel: Malermeister Meyer beschäftigt 8 Schweizer und bekommt daher 2 Ausländerzertifikate. Diese kann er an einer Börse verkaufen. Potente Firmen kaufen dort die Zertifikate um die benötigten Fachkräfte aus dem Ausland zu holen.

Würde man ein solches Gesetz erlassen, käme man auch mit dem Freizügigkeitsabkommen  nicht in Konflikt. Dies erlaubt eine Einwanderung ja nur bei Vorliegen einer Arbeitsstelle. Keine Arbeitsstelle, keine Einwanderung.

Ich überzeugt, dass sowohl die SVP wie auch die Rechte der FDP dies nicht wollen.

Die Sache mit den Flüchtlingen ist eine ganz andere und sollte mit den "Hereingeholten" nicht verrechnet werden.

 
Mal die Frage: Wie setzt sich denn die Mehrheit im Bus zusammen? Sind das vor allem Asylanten oder Arbeitnehmer und deren Angehörige, die von Schweizer Unternehmen und öffentlichen Insitutionen hereingeholt wurden?

Die Sache mit den Flüchtlingen ist eine ganz andere und sollte mit den "Hereingeholten" nicht verrechnet werden.
Im meinem Bus ist eine Mischung von allem, hochbezahlte ausländische Bänker sind nicht dabei, die wohnen nicht in meinem Quartier. Morgens und abends sind es die Pendler und Schüler, tagsüber Hausfrauen, Kinder, Arbeitslose und Asylbewerber - und ich...

Das von dir angesprochene Problem mit dem "Verrechnen" war für mich der Grund, warum ich gegen die Masseneinwanderungsinititive gestimmt habe. Man kann nicht ein Jahr im voraus Quoten für Flüchtlinge einplanen. Die Kriegsparteien werden dafür kaum für uns ihre Kriegsstrategien offenlegen, ganz zu Schweigen von Naturkatastrophen.

Gruss

busfahrerfritze

 
In Bezug auf "die Stimmung in Volk" gebe ich Dir nicht recht. Es ist die Stimmung, welche die SVP geziehlt aufgebaut hat und mit der sie eine grosse Gruppe besonders desinformierter resp. "bildungsferner" Menschen beeinflussen konnte.
Diese Stimmung ist nicht aufgebaut, sie haben nur auf diese Stimmung reagiert.
30% der Wähler haben die SVP gewählt. Diese nun als bildungsfern und desinformiert zu sehen ist doch genau der Anti-Blocher-Effekt, der bei der SP und den Grünen dazu führte, einige wichtige Themen einfach "falsch" zu beurteilen. Also nicht aufgrund der tatsächlichen Ausgangslage, sondern nur um ja nicht in die Nähe der SVP zu kommen bei der Beurteilung gewisser Probleme. 

Mit Angst operieren ja auch die, die sagen die Schweiz werde abrutschen, wenn sie nicht macht was die EU verlangt.

Im Ursprung war die Schweiz, ein über diverse Bündnisse zusammengehaltene Gemeinschaft, von Ortschaften (Kantonen) welche auf gleicher Augenhöhe standen. Die Entscheidungen wurden schon damals auf viel breiterer Basis gefällt als irgend wo sonst in Europa....es gab z.B. schon demokratische Entscheidungsfindungen, (...allerdings unter Ausschluss der Frauen). Europa hingegen war durch Adel und Kirche hierarchisch organisiert und die Entscheidungen wurden durch wenige gefällt. Der Adel hasste die Schweiz, denn er sah sie als Bedrohung. So haben die Habsburger auch versucht diesem Treiben in den Bergen ein Ende zu bereiten, doch bekamen sie halt meist auf das Dach dabei. :mrgreen:

Man muss die Sorgen der Leute ernst nehmen. Die Mehrheit der Schweizer will wohl weder in die EU noch eine ungebremste Zuwanderung, was nichts mit Abschotten oder Fremdenfeindlichkeit zu tun hat. Kein Land hatte eine so hohe Zuwanderungsrate wie die Schweiz. Dass man dies nun selber steuern will ist der EU ein Dorn im Auge. Das ist aber mehr deren Problem und nicht das Problem der Schweiz, denn schliesslich sind wir nicht Mitglied. Die Angst um die Bilateralen, da machen sich einige Politiker schon in die Hosen bevor man den Standpunkt überhaupt verhandelt hat weil so Grosspolitiker in EU sagen, euch tun wir schon noch die Knöpfe ein. Da machen die SP. CVP, GLP, FDP, GP, BDP meiner Meinung nach alle den Fehler den Verhandlung-Standpunkt zu schwächen, indem man so tut als würde das Überleben der Schweiz davon abhängen, dass sie der EU in den A... kriechen muss und die SVP hat jetzt so viele Wähler wie noch nie. 

 
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SVP strohfeuer, bald Beznau oder Leibstadt bummmmm.......und die GLP und die Gründen haben bei den restwählern :cry: locker 80-90%!  :rolling:

 
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@fritz @melchior

Ich muss da wie es scheint etwas klar stellen. Es geht um meine Bemerkung in Sachen "desinformiert" und "bildungsfern". Da meine Gedankengänge nicht nachvollzogen werden konnten.

Die SVP hat einen extrem hohen Anteil von Neu- und Nichtwählern mobilisiert (rund 40% dieser Wähler, welche praktisch bisher nie gewählt haben). Dieses Segment gehört zu dieser von mir apostrophierten Gruppe von Wählern. Denn diese sind es, welche einen sehr hohen Anteil an den Zugewinnen der SVP ausmachen.

Damit ist klar, dass ihr zwei fritz und melchior sicher nicht gemeint wart. Aber eigentlich hätte keiner von euch den Schuh freiwillig anziehen müssen. Dass ich kaum jemand gemeint haben kann, der schon so lange es dieses Forum gibt auch politische Statements abgeben hat, sollte ebenfalls klar sein........

 
So persönlich habe ich das auch nicht aufgefasst, aber es stimmt auch sonst nur für einen kleinen Teil der Wähler. Ich habe ja gar nicht SVP gewählt :roll: , habe aber für jeden Verständnis, der es getan hat. Denn die Situation, die manche als Angstmacherei bezeichnen, ist real.

Gruss

fritz

 
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Über 15000 SP-Wähler wechselten zur SVP

Obwohl das geflügelte Wort heisst, dass Angst ein schlechter Ratgeber sei, ist Angst für viele Lebewesen, inkl. Menschen, ein wesentlicher Faktor für das Handeln.

Und machen wir uns nichts vor. Die Parteistrategen aller Couleurs sind nicht dumm und wissen das genau.

Die "Rechten": Diese Ausländer nehmen auch Wohnung, Job und Sitzplatz im Bus weg. Aus euren Kindern wird mal nichts, weil der Lernerfolg infolge der vielen Fremdsprachigen leidet.

Die "LInken": Die Chefs kassieren masslos hohe Löhne. Mit euren Hungerlöhnen könnte ihr euch immer weniger leisten. Die Firmen verlagern die Büezer-Arbeitsplätze nach China und Indien. Eure Altersvorsorge ist gefährdet (Rentenklau)

Die "Grünen": Der Wald stirbt, Klimawandel, die KKW sind unsicher, esst ihr nicht biologisch stirbt ihr bald an Krebs

etc. etc.

Gute Parteistrategen können und müssen diese Aengste schüren, hegen und pflegen. Ein Politiker muss doch mit Inbrunst sagen können: " wir haben Probleme, Probleme, grosse und schwerwiegende Probleme!!!!! seufz !!!!  Meine Partei und ich können sie lösen. Darum wählt mich."

 
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Damit ist klar, dass ihr zwei fritz und melchior sicher nicht gemeint wart. Aber eigentlich hätte keiner von euch den Schuh freiwillig anziehen müssen. Dass ich kaum jemand gemeint haben kann, der schon so lange es dieses Forum gibt auch politische Statements abgeben hat, sollte ebenfalls klar sein........
Ich sehe dieses Erstarken der SVP nicht gerne und mir wird schwindlig, wenn ich mir vorstelle die kommen eines Tages auf 40% oder mehr. Doch sehe ich darin eher eine Schwäche der Gegner als eine Stärke der SVP. Warum man ihnen das Thema, Unabhängigkeit der Schweiz, alleine überlässt, ist mir ein Rätsel. 

Gegenüber vielen Leuten gerät man in Generalverdacht, (SVPler, Rechtsaussen, Fremdenfeindlich)  wenn man sagt die Schweiz soll ihre Unabhängigkeit verteidigen und nicht auf kurzfristige Deals eingehen dem Frieden zuliebe.

30%, wie auch immer sie zu Stande gekommen sind, ist etwas was man ernst nehmen muss und nicht als Unfall oder Dummheit sehen sollte in einer Demokratie, vor allem wenn es einen langjährigen Trend bestätigt.

Ich hoffe einfach die anderen Parteien lernen dazu und finden einen Weg ihre Strategien anzupassen und die SVP einfach auch mal bei ein paar Themen ins Lehre laufen lassen, anstatt auf die Provokationen mit unpopulären Sichtweisen zu reagieren. Das ist es doch was die SVP will und damit haben sie Erfolg. Wenn man dies weiter bedient, wird der Siegeszug der SVP wohl weitergehen. Auf Populismus sollte man nicht mit Unpopulismus reagieren. Populismus ist eine Falle, wer reinfällt hat verloren.

 
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Ich denke eines der Erfolgsmittel der SVP ist der, dass ich z.B. vor 20 Jahren noch ein klarer Befürworter des Beitritts der Schweiz zur EU war. Heute bin ich genauso klar der Meinung, dass die Schweiz den bilateralen Weg verfolgen soll. Ich meine, dass sie sich leisten kann alle Fragen der Beziehung CH-EU in einzelnen Verträgen zu klären.

Dass ich als überzeugter Linker und gleichzeitig Liberaler (ja das ist möglich) meine Meinung so gründlich änderte, hat den Grund in der langjährigen Erfahrung im EU-Ausland (längst nicht nur Spanien). Und da mit dem was als Demokratie verkauft wird...

Dass einer wie ich, von der SP-Politik (mit der er übrigens längst nicht immer einverstanden ist, deshalb auch nie Mitglied werden könnte) ein typisches SVP-Thema durchaus als legitim sehen kann

DAS ist der Grund für den Erfolg der SVP.

ABER ohne die hohen Geldmittel in Werbung und Medienbeeinflussung hätte die SVP niemals die 30%  Wähleranteil (ACHTUNG das sind lange nicht 30% der Bevölkerung) erreicht.

Deshalb, wegen der Diktatur des Geldes, bin ich ein feuriger unterstützer linker Parteien. Oder besser gesagt, Politiker, welchen das Wohl ALLER Bürger am Herzen liegt. Und dabei ist es mir wirklich egal, ob sie rechts links schwul braun gross oder klein sind.

Es bedeutet aber auch, dass ich Politiker wie nun den neusten SVP-Star Köppel auf den Tod nicht aussehen kann. Kann sein, dass er sogar meint er handle ehrlich. Aber ich zweifle daran.

Leider gibt es besonders in der SVP viele gefährliche Leute. Wehe wenn diesen zu viel Macht gegeben wird.

 
ABER ohne die hohen Geldmittel in Werbung und Medienbeeinflussung hätte die SVP niemals die 30%  Wähleranteil (ACHTUNG das sind lange nicht 30% der Bevölkerung) erreicht.
Das kann man nicht genau wissen, aber da man oft aus einem kleinen Teil von Befragten auch auf eine grosse Menge schliessen kann, könnte ich mir vorstellen, dass der Anteil bei den Nichtwählern durchaus auch etwa 30% sein könnten. Oder wenn ich deine Annahme, dass bildungsarme, unintelligente und besoffene Bürger eher auf SVP-Seite stehen mit meiner Annahme, dass bildungsarme, unintelligente und besoffene Bürger eher nicht wählen, verbinde, dann wäre der Anteil in der Gesamtbevölkerung noch deutlich höher.

Und ich bin der Meinung, dass Geldmittel bei Wahlen überschätzt werden. Oder wer von euch hat sich schon mal von einem Werbeplakat beeinflussen lassen? Dieses Jahr bin ich mehrmals täglich an Plakaten der CVP-Tante-Federer vorbeigelaufen. Und jedesmal habe ich mir gedacht, die sieht auf dem Plakat unheimlich sympathisch und glaubwürdig aus. Trotzdem habe ich sie nicht gewählt.

Im Gegenteil kann ich mir vorstellen, eine Partei zu wählen, die ihr Werbebudget für ein Kinderheim, die Aufforstung eines Waldgebietes oder sonstwas sinnvolles einsetzt und auf Papierwerbung verzichtet.

Gruss

fritz

 
Die SVP die Partei der weniger verdingenden, schlechter gebildeten älteren Wähler, siehe im Bericht unten.

Diese lassen sich besser und einfacher leiten und mobilisieren.

Also haben den grössten Einzug in unseren Nationalrat, Vertreten der älteren unteren Bildungs- und Einkommensschicht.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/GLP-hat-die-juengsten--FDP-die-reichsten-Waehler-15508103

Dagegen entpuppen sich SVP und BDP als Büezerparteien: In ihrer Basis beträgt der Anteil an Studierten 11 beziehungsweise 15 Prozent. 62 Prozent der SVP-Wähler haben als höchste Ausbildung eine Lehre absolviert oder gar keine Ausbildung gemacht.

Weniger als 5000 Franken bringt nur etwa jeder fünfte freisinnige Wähler nach Hause. Am meisten Wähler aus dieser Einkommensschicht hat die SVP (33 %), gefolgt von der SP (31 %) – wobei bei der SP Studenten einen erheblichen Teil dieser Kategorie ausmachen.

Bei der FDP und der SVP kommt hingegen nur etwa jede fünfte Stimme von Personen unter 35.

 
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ABER ohne die hohen Geldmittel in Werbung und Medienbeeinflussung hätte die SVP niemals die 30%  Wähleranteil (ACHTUNG das sind lange nicht 30% der Bevölkerung) erreicht.
Und ich bin der Meinung, dass Geldmittel bei Wahlen überschätzt werden. Oder wer von euch hat sich schon mal von einem Werbeplakat beeinflussen lassen?

Gruss

fritz
Lieber Fritz, wenn Werbung so wenig bringen würde, so wäre es nicht einer der grössten Ausgabenposten in praktisch jeder Firma. Ich bin zwar auch der Meinung, dass die Wirkung etwas überschätzt wird und viel nicht unbedingt viel bringt (besonder bei schlechter Qualität), aber die Beeinflussung der Massen war schon immer nur über Propagande möglich. Und Werbung ist nur Propaganda.

Zudem ist die Werbung heute so subtil (auch wenn sie mit Holzhammermethoden daherkommt!), dass wir ehrlichen, aufrichtigen und harmlosen Konsumenten es gar nicht mit bekommen wie stark wir davon beeinflusst werden. Es ist durchaus möglich, dass Du die sympathischen CVP-usw. Leute nicht gewählt hast, weil Du unbewusst von Werbung beeinflusst wurdest. Du hast zwar die netten Köpfe auf den Plakaten beachtet, aber andere Bilder, Texte, TV-Spots, Internetwerbung usw. haben halt überwogen. Markenprodukte werden noch heute von den meisten Konsumenten als höherwertig betrachtet, obwohl dies absolut nicht stimmt. Aber jahrzehntelange Werbebeeinflussung hat halt seine Wirkung.

Es war schon immer ein grosser Fehler Propaganda zu unterschätzen und es wurde meist viel zu spät auf schädliche Entwicklungen reagiert. Ohne die SVP spezifisch mit Pegida oder AfD zu vergleichen, aber diese Entwicklung in D erinnert erschreckend an eine sehr dunkle Zeit. Und die SVP beackert genau dieses Feld mit ähnlichen Parolen. Selbst die EU-Ablehnung wird nicht prinzipiell mit rationalen Gründen begründet sondern es werden viele rein nationalistische Gefühle bemüht. Obwohl es wahrscheinlich nicht notwendig währe. Aber es ist der SVP durchaus bewusst, dass einfachere Gemüter mit einfachen Gründen ins Boot geholt werden können und jede Partei ist auf alle Wähler angewiesen. Weshalb soll ich mir Mühe geben einen Zusammenhang mit viel Aufwand zu erklären, wenn ich mit einem Schlagwort den selben Effekt erzielen kann. Der Erfolg ist eine Wählerstimme mehr. Nur das zählt. Und das ist mit entsprechender Werbung am einfachsten zu erzielen.

Wir sind auf dem Weg zu einer weiteren Amerikanisierung bei den Wahlen. Es ist scheinbar nicht aufzuhalten.

Nebenei: Ich klicke ALLE Werbung im TV weg und komme erst hinterher wieder auf den Sender (Privatsender sind bei mir sowieso nicht gespeichert). Trotzdem kann ich mich an X Produkte erinnern, welche ich noch nie gekauft habe. Wer weiss, ob ich nicht einmal eine Kopfwehtablette brauche (besonders nach solchen Wahlen :cry: ) und dann unbewusst genau diese Produkt kaufe, das ich ohne je richtig hinzusehen halt trotzdem in meinem Kopf gespeichert habe. Zudem ist sicher, dass genau diese Tablette mir auch auf X Plakaten, Inseraten usw. ebenfalls unbewusst ins Hirn gebeamt wurde.

 
Es ist durchaus möglich, dass Du die sympathischen CVP-usw. Leute nicht gewählt hast, weil Du unbewusst von Werbung beeinflusst wurdest. Du hast zwar die netten Köpfe auf den Plakaten beachtet, aber andere Bilder, Texte, TV-Spots, Internetwerbung usw. haben halt überwogen.
Ich habe noch nie CVP gewählt, weder mit noch ohne diese Plakate. Die Werbung in meinem Briefkasten ging von allen Parteien ungelesen zum Altpapier und andere Parteiwerbung habe ich mir nicht angeschaut, zumindest nicht, was als Werbung deklariert war. Klar haben mich Diskussionsrunden im TV auch beeinflusst. Wenn man von gar nichts beeinflusst wird, könnte man ja blind eine Liste einwerfen, aber das ist auch nicht der Zweck.

Natürlich werde ich beeinflusst, aber nicht von Politikern auf Plakaten und in Werbeinseraten.

Natürlich erkenne ich Produkte im Supermarkt aus der Werbung, bei billigen Teilen kann es auch sein, dass ich da mal das erkannte Produkt einem unbekannten vorziehe. Wenn es aber um teure Produkte geht, versuche ich mich besser darüber zu informieren als nur über die Werbung. Und bei zu verkaufenden Produkten macht die Werbung wohl schon Sinn.

Wie gesagt, ich würde einen Politiker vorziehen, der gar keine Werbung macht, wenn mir sein Meinungsprofil gefällt und dieses auch echt ist.

Gruss

fritz

 
Nein Melchior nich alles ist "Mist". Die Betrachtung der Medienlandschaft ist leider durchaus realitätsbezogen. Und es macht Sinn dort sehr aufmerksam zu bleiben.

 
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Bis Weihnachten 10'000 weitere Jobs weg

Lange war es ruhig, doch jetzt hinterlässt der starke Franken heftige Erschütterungen auf dem Arbeitsmarkt. Vergangene Woche schockten gleich zwei Schweizer Unternehmen die Öffentlichkeit mit Stellenabbau. So werden etwa beim Spinnmaschinen-Hersteller Rieter in Winterthur ZH 150 der 855 Stellen und 59 temporäre Arbeitsplätze gestrichen. Und bei der Grossbank Credit Suisse fallen über die nächsten drei Jahre hierzulande 1600 Stellen den Sparmassnahmen zum Opfer. Laut Experten ist dies erst die Spitze des Eisbergs.
Ich nehme den Blick mal als "vox populi". 

Was ist jetzt hier schon wieder für ein Gejammer. All diejenigen welche für die MEI gestimmt haben, sollten doch um jeden reduzierten Arbeitsplatz froh sein. Weniger Arbeitsplätze weniger Einwanderung. 

 
Danke für dein Wiederspruch, denn dies ist ja die Voraussetzung für freie Meinungsbildung.

Ja die Schweiz verklärt sich selber aber dies schon seit dem 15/16. Jahrhundert.

Die Eu verklärt sich selber seit .........??

Die Eidgenossenschaft hat unter anderem den 30Jährigen Krieg und die Reformation überstanden. Auch Napoleon, dem sie viel zu verdanken hat......, und in kürzerer Geschichte den ersten und den zweiten Weltkrieg, die Finanzkrise hat die Schweiz besser überstanden als die meisten Länder Europas obwohl sie mit den grossen Banken und Versicherungen ja hätte zu den Verlierern gehören müssen. Die Sozialwerke und das Allgemeingut, (ÖV, Schulden, Schulen Kanalisation, Strassen, Brücken, Sportplätze, Spitäler, schneiden in Vergleichen/Statistiken, meist sehr gut ab, wenn nicht Spitzenplatz. Das Lehrlingswesen wird gerade aktuell international als Inspiration gesehen...)

ist doch CH ein Hort der Demokratie gewesen auch wenn diese natürlich aus den Menschen keine bessere Wesen macht, so formt sie die Mentalität/Identität. Symbolisch zusammengefasst, der Bürger, von obern bis unten, von rechts bis links, sieht sich nie als als Untertan.

Die EU hat aber klar totalitäre Tendenzen und Absichten, was dem Bärfuss wohl einfach entgeht.

Bärfuss schreibt gut und bissig aber politisch ignorant. Was ist Demokratie? 

Die Länder Europas haben alle eine Geschichte hinter sich, die Phasen des Wahnsinns enthalten, so auch die Schweiz. Doch konnte sich hier ein System entwickeln in Kontinuität, über hunderte von Jahren und ist krisenerprobt, wohingegen die EU ein Projekt ist vom "Wahnsinn" des 2.Weltkrieges enstanden und somit selber des Wahnsinns....um bei Bärfuss zu bleiben. Anstatt über die Schweiz zu spotten, schaue man doch mal die Demokratie EU genauer an. Die meisten Länder sind überschuldet und orientierungslos. Populistische "nationalistische Strömungen sind überall in Europa. Würde man in DE, FR oder sonst wo über personenfreizügigkeit abstimmen??? Diese Politik kann dann zeitverzögert zu stark rassistischen Extremisten führen. Die Schweiz ist alles andere als rassistisch auch wenn diese Tendenz am steigen ist. Wenn man nun nicht auf die Stimme der Allgemeinheit hört.... hat man in wenigen Jahren Ausschreitungen in ganz Europa. 

Klar kann die Schweiz nicht einfach machen was sie will und ist abhängig von der EU aber deswegen muss man doch nicht deren Ansehen in einer deutschen Zeitung zu hinterfragen. Das ist nicht heldenhaft Herr Bärfuss, sondern billig. Dann doch wenigstens hierzulande für das Publikum hier.

Na ja, ...die Habsburger pflegten schon vor hunderten Jahren, Hetzschriften in Auftrag zu geben bei Schweizern, z.B. gegen die "Kuhschweiz" gerichtet und deren primitives, gefährliches, anarchistisches Treiben um die Bauern in den grenznahen Gebieten zu warnen, die schrieb nämlich schon mal bei Aufständen, wir wollen auch Schwyzer sein.

Dieses "zufällige" Gebilde von "Randgebieten", konnte sich inmitten Europas ausdehnen und hat überlebt und will beim neuen Grossreich nicht alles mitmachen. Klar wird dies eine Gratwanderung mit hunderten von Kompromissen, denn die Mehrheit will ja nicht untergehen und wählt am Ende immer egoistisch aber eben prozentual verteilt. Unsere Regierung, das sind Staatsdiener und keiner kann Macht anhäufen und eigenmächtig entscheiden. Darum geht es doch. Wer will von Merkel/Holande/Schäuble/Junker.ect. regiert werden? Die machen doch vieles unter sich aus, wie früher die Könige, und die Allgemeinheit darf zuschauen. Woher haben aber die ihre Weisheit, was gut und was falsch sei für die Zukunft? Von Gott gegeben? Als Demokrat muss man sich nicht über Bagatellen aufregen sondern über das schleichende Verschwinden von demokratischen Kontrollmechanismen in der EU. Das kann übel enden.

 
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Die Eu verklärt sich selber seit .........??
Im Hinblick auf die Abstimmung in GB über den "Brexit" ist dies z.Zt. ein Thema bei den Brits

How much does the EU spend on promoting itself?
EU 'spends £500m a year promoting itself'
The EU is spending more than £500million a year promoting itself amid growing concern that it could have an "insidious" impact on the result of Britain's referendum.
The analysis by Business for Britain, the Eurosceptic campaign, found that the EU has produced thousands of publications, videos and information campaigns to promote its values.
The spending includes more than 100 publications, over 1,000 videos as well as cartoons, colouring books and other educational materials intended to promote EU values to children.