Was kann ich da machen? Habe der UBS auch schon angerufen ohne Erfolg.
Wo seht ihr den korrekten Kurs?
Es war einmal ein Bankertraum ..
hoi brix,
Mein Tipp: Vor Wut in die Tischkante beissen und anschliessend einen Termin beim Zahnarzt.
Ohne Scherz:
Der korrekte Kurs ist jener, den der Emittend vorgibt. Ende der Durchsage !
"Seher" dürfen zwar sehen und gern in Foren kommentieren, aber es ändert nichts daran, dass Du Dich freiwillig ein eine vollständige Abhängigkeit begeben hast.
Du hast die Bedingungen gelesen und rechtsgültig akzeptiert, bevor sie Dich haben handeln lassen.
Da hast vorher gewusst, dass Du
- keinerlei Einfluss auf den Kurs hast
- dass Du den Schein nirgendwo anders zu konkurrenzfähigem Vergleich handeln kannst
- dass der Emittend allein für sich das Recht hat, Kurse zu stellen (oder keine Kurse ... oder Kurse nach seinem Gutdünken)
- dass der Emittend die Zahl der handelbaren Warrants begrenzen kann (sogar auf Null)
- dass Du jeden Rechtsanspruch ausschliesst.
Es gibt noch weitere Ausschüsse, will aber nicht ins Detail gehen. Schau halt in den Ausdruck Deines Vertrages, der in Kurzform so lautet:
"Friss und halt die Klappe !"
Diese einseitige Rechtslage, die intransparente Kursstellung und vieles andere haben in fast allen Ländern dazu geführt, dass solche Geschäfte verboten wurden und damit illegal sind.
In Deutschland und in der Schweiz hat die Bankenwelt es geschafft, den Kunden zu vermitteln, dass alles rgerecht und transparent zugeht.
Sie haben eine Art Gehirnwäsche auf breiter Front über Jahrzehnte in Szene gesetzt, um ein gigantisches Geschäftsmodell zu etablieren:
Den Warranthandel.
Um dies zu ermöglichen bedurfte es mehrerer Schritte:
1. Die Leute müssen glauben, dass die Banken/Emittenden offen, ehrlich, transparent und seriös sind.
2. Die Leute dürfen nicht auf die Idee kommen, mit Optionen zu handeln !
Grund: "Richtige" Optionen sind nämlich transparent und an regulierten Börsen zu transparenten Bedingungen bei konkurrierenden Banken, Brokern, Marketmakern handelbar.
Immer und zu jeder Zeit (jedenfalls zu Börsenöffnungszeiten)
3. Man muss den Leuten nur lange genug einreden, dass der Handel mit (richtigen) Optionen gefährlich sei
4. Man brauchte griffige Slogans !
Einer davon lautet: Mit Optionen hat man einen begrenzten Gewinn und ein unbegrenztes Risiko !
Ein anderer lautet: Mit Warrants hat eine unbegrenzte Chance und nur ein begrenztes Risiko !
Also das klingt soweit grossartig. Wer will schon unbegrenzte Risiken und wer will begrenzte Gewinne ???
Aus Sicht einer grossen Bank sind offizielle Optionen so ganz und gar nicht lukrativ.
Man brauchte die Abhängigkeit der Kunden. Und zwar die totale Abhängigkeit !
Und: Die Kunden sollten sich freiwillig in diese totale Abhängigkeit begeben und das auch noch supergut finden.
Am besten, wenn sie es gar nicht bemerken, dass sie freiwillig mit Begeisterung den Köder mit Haken in den Mund stecken.
Ein genialer Plan.
Es war einmal ein Bankertraum !
Der Traum ging in Erfüllung.
Scharenweise laufen ihnen die Neu-Trader die Türen ein und kaufen deren Zeug.
Glücksritter, Zocker, Foristen, Trader reissen ihnen das selbstgedruckte Papier aus den Online-Händen, welches sonst nirgends auf der Welt etwas wert ist.
Lange Zeit hiessen diese Papiere Options-
Scheine.
Im Laufe der Jahre kam ein gewisses Negativ-Image auf.
In vielen Zeitschriften, Publikationen mehrte sich Kritik an diesen Papieren und man lernte, dass es auch (richtige) Optionen gäbe.
Diese Optionen hatte eigentlich nur Vorteile.
Jedenfalls aus Sicht der Kunden. Nicht aus Sicht der Banken. Kunden wurden aufgeklärter.
Den Goldmännern und Saxens drohte ein Milliardengeschäft zu zerrinnen. Was tun ?
Man sann auf Abhilfe und clevere Marketing Freaks hatten die zündende Idee.
In irgendeiner Vorlesung zu 'behavioral finance' hatten einige BWL' er nach durchsoffener Nacht etwas von Pawlow und dessen Laborhund gehört.
Ja, auch Orwell natürlich in der Schule durchgenommen und sie kopierten von den Herrenschweinen aus Animals Farm die Analogie zum 'Neusprech'.
Fortan wurde die Indoktrinierungsmühle angeworfen - Parole: "Optionsscheine heissen jetzt Optionen " .
Die Kunden sollten soweit gebracht werden, dass sie (richtige) Optionen gar als riskantes Teufelswerk ansehen und nur schon bei der Erwähnung des Ausdruckes reflexartig das Würgen bekommen. Keinesfalls drüber nachdenken . Teufelswerk !
Pawlow läst grüssen.
Okay, man machte es ihnen leicht. Optionen waren aus dem Ausland - per se schon verdächtig, da nichtschweizerisch.
Und das schlimmste an den "richtigen" Optionen: Sie waren erheblich billiger !
Klarer Fall - was billig ist kann ja nichts taugen. Nur das gute und teure Schweizer Markenprodukt von einem Schweizer Anbieter kommt ins Depot !
Diese Gebetsmühle mahlte man und mahlte und mahlt noch heute.
Ein Traum ging in Erfüllung.
Allweihnachtlich treffen sich die Initanten dieses Coups und dann stehen ihnen die Tränen des Glücks in den Augen und sie prosten sich zu:
"Money Money Money ... "
Der Erfolg war sensationell.
Alle reden nur noch von 'Optionen', obwohl sie Optionsscheine meinen.
Ja, nicht nur das - sie GLAUBEN sogar, es seien Optionen
Und so murmeln die Call-und Put-Käufer bei Swissquote und Goldmann und Co. noch im Halbschlaf ihr tägliches Mantra:
Unbegrenzte Gewinne - begrenztes Risiko - im Namen des Jordan und des Draghi und des heiligen Sachs
Unbegrenzte Gewinne - begrenztes Risiko - führe uns nicht in die Versuchung des Nymex, noch nach Chicago
Unbegrenzte Gewinne - begrenztes Risiko - in Ewigkeit
Lasst uns gemeinsam beten:
Herrgott gib uns unsere täglichen Gewinne und begrenze uns für immerdar !
Amen