Damit sagst Du doch auch, dass in der Privatwirtschaft Gewerkschaften eine noch wichtigere Rolle spielen als in den Öffentlichrechtlichen.....
Das hast du falsch verstanden. Ich sage, dass es den Leuten in den Staatsbetrieben, oder zumindest SBB, betreffend Arbeitsbedingungen viel besser geht als vielen anderen. In der Privatwirtschaft wird gearbeitet, bis die Arbeit erledigt ist, auch wenn dann mal die Mittagspause zwei Minuten kürzer ist als im GAV steht. Da wird nicht gleich gejammert.
Und ich meine, dass Du genau wie zig Andere genau die gleichen Betrachtungsfehler machst. Es geht eben nicht nur darum, dass der Gewerkschaftsheini Recht bekommt. Es geht darum, dass der Einzelne, der sich NICHT wehren kann geschützt wird. Es kann sein, dass einige Tausend gerne am Sonntag arbeiten (meist wegen den Zuschlägen), aber einige Zehntausend eben nicht. Sollen jetzt diese Zehntausend am Sonntag arbeiten müssen, wegen der paar Geldgeilen??
Aber sie schützen den Einzelnen nicht, in dem sie ihm etwas aufzwingen, das allen schadet.
Und die Gewerkschaften beschweren sich doch immer wegen schlechten Löhnen. Und jetzt gelten diejenigen, die am Sonntag etwas mehr verdienen auch noch als geldgeil... :?
Also, ein Arbeiter will an Ostern frei haben, damit er sich mit seinen Kindern beschäftigen kann, Anrecht darauf hat er nicht. Da komme ich daher, biete ihm an, für ihn zu arbeiten. Eigentlich sollten alle glücklich sein. Er, weil er Zeit für seine Kinder hat und ich, weil ich jemandem geholfen habe, weil ich mich an Ostern nicht zu Hause langweilen muss und weil ich noch etwas mehr verdiene. Und die Firma auch noch, weil sie ohne Mehrkosten zwei zufriedene Arbeiter hat.
Dann wird mir aber Geldgier und hinterhältige, egoistische Behinderung des Arbeitskampfes der Gewerkschaften vorgeworfen. Es darf nicht einfach sein, dass jemand am Sonntag arbeiten will.
Und genau gleich geht es mit den Verkäuferinnen, die am Sonntag arbeiten wollen. Es wird ihnen gesagt, dass sie das eigentlich gar nicht wollen, sondern dazu ausnützerisch gezwungen werden. Es ist kein Schutz des Einzelnen, sondern eine versuchte Bevormundung.
Gruss
fritz