Euro Krise

@Meerkat, welche Thesen stellt Schumann auf, die widerlegt werde könnten? Soweit ich den Film in Erinnerung habe ist er doch eine Reihe von Einzelbildern (Froschperspektiven, wenn Du so willst), die zu einem Gesamtbild zusammengefügt wurden.
Thesen war vielleicht der falsche Begriff. Eben jetzt müsste ich den Film nochmals anschauen und Notizen machen, grrr ...Ein Punkt aus dem Kopf: Mit den Steuergeldern wird eine Bank gerettet. Die Bank befriedigt damit ihre Gläubiger. Es wird nun beanstandet, dass diese Gläubiger nicht öffentlich genannt werden. Im Beitrag werden Irland und Spanien diskutiert. Da fehlt mir nun der Hinweis auf die gültigen Gesetze dieser zwei Länder. Es wurde m.W. im Beitrag nirgends gesagt, ob eine Veröffentlichung der Gläubiger (Verletzung Geschäftsgeheimnis) rechtskonform gewesen wäre.Man kann nun argumentieren, dass dies politisch gerechtfertigt sei. Einer solchen Argumentation würde ich vehement und grundsätzlich widersprechen. Gesetze sind einzuhalten und falls diese schlecht sind, liegt es an den Politikern und nicht den Richtern diese abzuändern. Eine andere Behauptung: Würde die EZB Irland die 30 Mia einfach erlassen, würde gar nichts passieren, ausser dass Irland dem unausweichlichen Staatbankrott entgehen könnte. Das einzige, magere Gegenarmut: schlechtes Beispiel, dann wollen die andern auch. Hier fehlte die Tiefe der Argumentation.Der Video ist ein schönes Beispiel, wie vermutlich gutes und seriöses Recherchiermaterial unterhaltungstechnisch maximiert und aufbereitet wird. Vermutlich wäre es eben zu langweilig gewesen, die Sache weniger plakativ, dafür in einer logischen und zusammenhängenden Weise abzuhandeln. Auch das Hin- und herswitchen zwischen Irland und Spanien war reine Effekthascherei. Schon die reisserische Einleitung der TV-Station: "wie die Banken gezockt haben in ihrer unstillbaren Gier nach Profiten ... Banker .. Gangster" sind m.E. unnötige Bewertungen.
 
Es ist klar, dass in einem solchen Filmbeitrag das komplexe Thema gar nicht tiefgreifend dargestellt werden kann Dazu wird es einmal ein Buch benötigen. Was unbedingt vorzuziehen ist für Leute, welche die Thematik wirklich interessiert. Ein Film dieser Art ist auf eine andere Kundschaft zugeschnitten...........Grundsätzlich zum Inhalt:- Frage: WER wurde gerettet. Antwort: irgendwelche Banken und Finanzinstitute- Frage: WER bezahlt. Antwort: Der Steuerzahler- Was hätte anders laufen sollen? Klar, die Banken hätten abgewickelt werden müssen- Weshalb wurde das nicht getan? Weil die Täter die Richter waren.- Was wird künftig anders laufen: NICHTSAlles klar?Nebenbei: Solange die neoliberalen Kräfte in der Politik das sagen haben (PP in Spanien mit absolutem Mehr = Gesetz zur "Bürgersicherheit" s. weiter oben) wird sich sowieso nichts ändern. Wenn "grosse Koalitionen" mit absoluter Mehrheit regieren, wird es auch nichts mit direkter Demokratie.Wir können noch lange warten, bis das Recht für alle gleich ist.In Spanien erlebe ich nun seit 20 Jahren, dass dutzende von Politikern in hunderten von Gemeinden und Ländern (Kantonen) herrschen wie die französischen Könige. Die mehr oder weniger starke Opposition hat geradezu lächerliche Möglichkeiten die Machenschaften zu stoppen. Es gibt jahrelange Prozesse, während denen die angeklagten gewählten Politiker fröhlich weiter ihre Ämter bekleiden und NICHT abgewählt werden können. Selbst Richter haben kaum die Möglichkeit diese Täter von ihren Ämtern zu entfernen. Die Prozesse ziehen sich vielfach über die Legislatur hinaus. Die Politiker werden wieder gewählt, von genau denen, welche Unrecht getan wurde. Und wenn sie, wie der Boss der Regierung einer Stadt (Torrevieja), nachdem sie aus Altersgründen das Amt abgegeben haben und wider Erwarten von der Justiz doch noch zur Rechenschaft gezogen werden und nach Weiterzug vom obersten Gericht verurteilt werden, dann stellen sie ein Gnadengesuch dem von ihren Kollegen aus der eigenen Partei dann (oh Wunder) stattgegeben wird. Und sie können ihre zusammen gestohlenen Millionen weiter in Freiheit geniessen......... Und nebenbei, diese Gnadengeber sind die selben, welche angeklagt sind, Millionenbeträge veruntreut zu haben. Äh, der oberste davon ist der amtierende Ministerpräsiden Rajoy.Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass in der EU diese Missstände innerhalb der nächsten 20 Jahre besser werden. Was in der Schweiz doch in jedem Kind seit Generation eingepflanzt wurde (und seit zwei Generationen versucht wird zu löschen....) ist in der EU nun einmal einfach gar nicht vorhanden. EU-Bürger wurden darauf getrimmt, dass sie die Macht in die Hände der Politiker legen. Und haben übersehen, dass sie seit einiger Zeit, die Macht dadurch in die Hände der Wirtschaftsmächtigen gelegt haben. Und die geben sie nur noch gegen Gewalteinwirkung wieder her. Vive la france....Noch ein Aspekt zum Film. Die zig tausende Wohneinheiten, heute von den Banken abgeschrieben und nicht mehr in deren Bücher erscheinend, die in der BadBank liegen und mühsam auf den Markt kommen, stehen tausenden von neuen Wohneinheiten gegenüber, welche derzeit gebaut werden. Wohl von den geretteten Banken mit dem Rettungsgeld finanziert. Aber wie es scheint, ist das durchaus das richtige Rezept, denn Spanien wird von den Ratingagenturen ja herauf gestuft. Also alles richtig gemacht, oder etwa nicht :D

 
Ein Punkt aus dem Kopf: Mit den Steuergeldern wird eine Bank gerettet. Die Bank befriedigt damit ihre Gläubiger. Es wird nun beanstandet, dass diese Gläubiger nicht öffentlich genannt werden. Im Beitrag werden Irland und Spanien diskutiert. Da fehlt mir nun der Hinweis auf die gültigen Gesetze dieser zwei Länder. Es wurde m.W. im Beitrag nirgends gesagt, ob eine Veröffentlichung der Gläubiger (Verletzung Geschäftsgeheimnis) rechtskonform gewesen wäre.
Gleiche Situation in den USA und die hat Bernanke ebenso unbefriedigend wie plausibel in einem Senats-Hearing beantwortet:Sinngemäss: "Wenn wir veröffentlichen würden, welche Banken wie viel Hilfe bekommen hätten, dann könnte das dazu führen, dass die Kunden dieser Bank abschwören und ihre Konten dort auflösen."
In Spanien erlebe ich nun seit 20 Jahren, dass
Ohne Dich jetzt ausquetschen zu wollen (musst auf die Frage ja auch nicht antworten) aber darf ich fragen, welche Beziehung Du zu Spanien hast?
 
In Spanien erlebe ich nun seit 20 Jahren, dass
Ohne Dich jetzt ausquetschen zu wollen (musst auf die Frage ja auch nicht antworten) aber darf ich fragen, welche Beziehung Du zu Spanien hast?
Du quetscht gar nicht. Wir verbringen fast jeden Winter (mehrere Monate) seit rund 20 Jahren in Spanien. Wobei wir die restliche Zeit des Jahres in halb Europa unterwegs sind. Ich muss bekennen, dass ich ein Anhänger des EWR - Beitritts war (von allem wegen dem freien Personenverkehrs natürlich, also ganz egoistisch gedacht), dann auch noch der Meinung, dass die Schweiz der EU beitreten sollte. Diese Meinung habe ich in der Zwischenzeit allerdings gedreht, sozusagen vom Paulus zum Saulus :mrgreen: Und zwar auf Grund der nicht vorhandenen direkten Demokratie.Die absolute Macht, welche den gewählten Politikern in den EU-Ländern in die Hände gelegt wird, führt zu extremem Verhalten. Scheinbar hat sich die Ethik in den letzten 30 Jahren in die wenigen Universitäten zurück gezogen, wo es noch eine solche Fakultät gibt...... :evil: Was mich erschüttert, ist das Selbstverständnis, mit dem die Politiker (egal welcher Couleur, wobei links noch etwas die Hemmschwelle höher hat....) sich am Volksvermögen direkt oder indirekt (Vorteilnahme usw.) bedient.Und, dass sich das Volk so etwas gefallen lässt! Aber wie es scheint, gärt es schon gewaltig. Was aber die "Elite" auch schon gemerkt hat, was dann zu solchen "Gesetzen zur Bügersicherheit" führt. Etwas das doch eigentlich in EU-Staaten eher im Osten erwartet wird und nicht in Spanien. Aber wenn man die PP seit Aznar erlebt hat, so wundert man sich nicht mehr besonders.Noch ein Wort zum Verständnis der "Europäer" was die Demokratie nach Schweizer Norm angeht. Das ist leider an einem sehr kleinen Ort begraben. Allerdings in Deutschland sind da doch einige aufgewacht. Wahrscheinlich trägt da auch die Migration D-CH dazu bei. So gesehen ein brauchbarer Nebeneffekt.Genug gequetscht ;)
 
Zunächst einen Kurz-Tipp @Adelino: Wenn Du Links auf 50-Minüter reinstellst, machst Du das am besten an einem Freitag Abend. Da haben die Leser am Wochenende Zeit, sich so einen langen Schinken reinzuziehen. Unter der Woche gerät der Link schnell in Vergessenheit. Auch wenn sich der Leser fest vornimmt, sich das Video anzuschauen.
Stimmt, ist aber genau der Grund warum ich es reingestellt habe, weil ich es bestimmt selber wieder vergessen hätte :D
 
Hier noch ein wenig aus der "Immobilien-Krise" in Spanien...... Alles weniger als ein Jahr alt. Diese Objekte sind nicht in der BadBank, aber auf ähnlichem Preisniveau! Wer soll also "alte" Objekte kaufen, wenn es so neue zum gleichen Preis gibt.

Vorbereitung in der Pampa



Fundamente al españa. Nebenbei, in einem Gebiet mit sehr hohem Erdbebenrisiko!



Rohbau.





nun im Stil "NEU-Mediterran".....







Die Natur hat einen Teil der Infrastruktur schon zurück geholt......



 
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Durchbruch im jahrelangen Streit über die Abwicklung maroder Banken in Europa: Unterhändler haben sich auf neue Regeln und einen 55-Milliarden-Euro-Fonds geeinigt....

Die drei Pfeiler der BankenaufsichtBankenaufsicht: Die zentrale Bankenaufsicht («Single Supervisory Mechanism»/SSM) wird unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) eingerichtet und soll am 4. November 2014 die Arbeit aufnehmen. Die EZB wird künftig die etwa 130 grössten und wichtigsten Banken im Euroraum direkt überwachen. Vor dem Start durchleuchten die Aufseher deren Bilanzen und testen die Krisentauglichkeit der Institute.Bankenabwicklung: Von 2016 an sollen gemeinsame Regeln zur Sanierung und - im Notfall - zur Schliessung von Banken greifen («Single Resolution Mechanis»/SRM). Erklärtes Ziel ist es, dass im Fall der Schieflage einer Bank zunächst deren Aktionäre und Sparer herangezogen werden - und nicht mehr allein der Steuerzahler. Alle Länder sollen Notfallfonds aufbauen, die sich aus Abgaben der Banken finanzieren.Einlagensicherung: Der grenzüberschreitende Schutz der Bankguthaben von Kunden ist noch Zukunftsmusik. Dagegen gibt es starken Widerstand aus vielen Staaten. Gerade die deutschen Sparkassen und Volksbanken befürchten, dass die üppig gefüllten deutschen Töpfe im Fall von Schieflagen von Instituten in anderen Euroländern geschröpft werden. (sda)
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/19792936
 
Eurokrise vorbei?? Keine Beiträge seit langem......... na da will ich doch mal etwas nachlegen. Spanien macht den Anfang!

Also ob Ihr das lesen könnt weiss ich nicht. Habe mit dem Hochladen noch meine Probleme. Obwohl ich ja im absolut vollständigsten aller Editoren bin......

Sparer abkassieren.jpg

Dankeschön.jpg

 
Larry Fink, CEO von BlackRock, Inc. hofft, dass die Frankenaufwertung zu einer Rezession in der Schweiz führt.

Why Fink Says Swiss Avoiding Recession May Be Bad News for Euro

Seine Ueberlegung: Schafft es die Schweiz, den Aufwertungsschock ohne Rezession zu überstehen, würde dies den Kräften in Deutschland Aufschub, verleihen, die einen Ausstieg von D aus dem Euro befürworten. Die NeuDM würde sich in einem vergleichbaren Ausmass verteuern wie der CHF. Gibt es keine Rezession in der Schweiz, würde die Ueberlegung heissen: "was die Schweizer können, können wir Deutschen auch!"

“One of the arguments has always been about Germany -- is it would-be suicide if they walked away from the euro because it would have a currency that revalued 20 or 30 percent.”
“I’m going to spend a lot of time over the next year to follow the Swiss economy” after the SNB’s decision, said Fink. “The big test will be will this lead to a recession. If it doesn’t that’s more problematic for me.”
 
Herr Fink kann jetzt wieder etwas ruhiger schlafen

Schweiz steht Rezession bevor

Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank schockt die Schweizer Wirtschaft: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) erwartet eine Rezession nach Aufhebung des Mindestkurses. Die hiesige Konjunktur dürfte im Sommerhalbjahr eine kurze Rezession durchmachen, prognostizierte die KOF in einem Communiqué.
Für das Gesamtjahr 2015 rechnen die Konjunkturauguren mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,5 Prozent, wie sie am Mittwoch in einem Communiqué bekanntgaben. Vor der Aufhebung des Euro-Mindestkurses hatten die Ökonomen noch ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet.
 
Hmm, gab's das schon mal, dass ein Land wegen einer zu starken Landeswährung in die Rezession abgedriftet ist?

Das umgekehrte ist Gang und gäbe: Russland, Thailand, Südkorea, Malaysia in den späten 1990ern, Simbabwe um 2007 etc. aber wegen starker Währung?

 
Ich kann mir schon vorstellen, dass es in der Schweiz zu einer Rezession kommen wird, aber zweifle, ob die Währung daran die Hauptschuld trägt. Und ich finde das gar nicht so schlimm! Es kann nicht immer nur Wachstum geben, manchmal braucht es eine Pause. Ich sehe das nicht so schlimm wie die Politiker. Ich glaube, auch jeder Politiker akzeptiert, dass es Rezessionen geben muss - nur nicht in seiner Amtszeit...

Gruss

fritz

 
Rezesssion ist doch gut. Besonders wenn sie nur auf dem Papier als Prognosen stattfindet. Dann kann die Wirtschaft doch die Löhne nicht nur drücken sondern sogar reduzieren. Ich finde, dass der Turbokapitalismus sein hässliches Gesicht immer deutlicher zeigt. Die Reaktionen einiger "Wirtschaftsführer" in Sachen aktueller Lohndiskussion sind uner aller Sau.

 
Auf die Frage von fritz möchte ich gerne noch ausführlicher eingehen,

Zuerst mal was von Roche als Einstimmung

Bei Roche gibts nächstes Jahr 1,4 Prozent mehr  (Artikel vom 25.11.2014)

Roche stellt im kommenden Jahr für die Löhne seiner Mitarbeitenden in der Schweiz 1,4 Prozent mehr Geld bereit. Nachdem Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen ohne Einigung geendet hatten, gab der Pharmakonzern die Erhöhung der Lohnsumme am Dienstag bekannt.Die nun vorgesehene Erhöhung erfolge in Anerkennung des hohen Einsatzes der Mitarbeitenden. Zudem

....

seien die Löhne im Marktvergleich sowie die Entwicklung der Lebenshaltungskosten berücksichtigt. Die Erhöhung bildet den Rahmen für individuelle, leistungsabhängige Gehaltsanpassungen ab dem 1. April 201
Roche-CEO Severin Schwan

«Es ist gut, dass der Mindestkurs weg ist»

Die Löhne sind in der Schweiz viel höher als in anderen Ländern. Kommen sie jetzt unter Druck?
Es geht nicht darum, wie hoch die Löhne sind. Entscheidend ist, was die Mitarbeiter dafür leisten. Es geht um die Produktivität, es geht um die Innovationskraft. Wir glauben, dass wir hier in der Schweiz hochqualifizierte, sehr produktive Mitarbeiter finden, die wir auch gut bezahlen.

Müssen Ihre Mitarbeiter nun länger arbeiten? Oder zahlen Sie Ihre Grenzgänger in Euro?
Solche Pläne haben wir in keinster Weise.

Fahren Sie die Investitionen in der Schweiz zurück?
Absolut nicht.
(Blick-Leser wissen mehr :D )

 
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