Zypern, eine kleine Insel im Mittelmeer, gespalten in einen griechischen und türkischen Teil, wirtschaftlich von der Grösse her nicht der Rede Wert, ist nun ein Beispiel für die Mechanismen der EU und auch der Verflechtung der Banken, des Staates und der gesamten Wirtschaft.Auch die Schweiz lebt in einer riskanten Symbiose mit seinen Banken. Überhaupt die ganze kapitalistische Welt. Keine Bank könnte sämtliche Kontoguthaben ihrer Kunden ausbezahlen. Jede Bank wäre sofort bankrott würde es zu einem Bankensturm kommen und die Menschen wollten all ihr Geld abheben. Einzig das Vertrauen welches die Kontoinhaber haben, ihr Geld sei auch tatsächlich vorhanden in irgend einer Form, hält die Banken am Leben. Solange die Situation den Eindruck erweckt die allgemeine Lage sei stabil, ist auch eine unterkapitalisierte Bank lebensfähig. Sie kann auch grosse Gewinne machen. Bei den Banken ist dieser immer durch Einsatz von Fremdkapital erzielt. Die Richtlinien wurden nach der Finanzkrise verschärft. Es wird eine stärkere Kapitaldecke von den Banken verlangt. Doch als Laie kann ich das echt nicht nachvollziehen was all diese Kennzahlen bedeuten. Auch nicht was die Banken tatsächlich in ihren Büchern haben, was tatsächlich für Werte den Guthaben gegenüberstehen. Die EU Banken hängen die meisten am Tropf der EZB ist mein Eindruck. Nun ist dies ja eine Form von Subventionierung und von Sozialisierung. Die Risiken werden abgefedert durch die Allgemeinheit. Weshalb übernimmt denn die EZB nicht gleich die Banken, wenn sie schon die Risiken trägt? Ist natürlich eine hypothetische Frage. Die Banken sind sicher ein wichtiger Katalysator im Getriebe. Doch sieht man gerade in Zypern welche fatalen Mechanismen in Gange kommen, wenn die Spirale nach unten dreht. Um Zypern vor der Pleite zu retten, fordert die EU, Zypern müsse zuerst die Banken sanieren mit einem Eigenbeitrag. Der Vorschlag die Kontoinhaber einzubeziehen kam scheinbar von den Zyprioten selbst. Dass sie danach im eigenen Parlament keinen einzigen Abgeordneten fanden, welcher dies unterstützte, da der vorgeschlagene Schlüssel auch sozial unverträglich gestaltet war, zeugt von erschreckenden Dilettantismus. Haben die sich überhaupt nicht abgesprochen im Vorfeld? Dachten die ernsthaft die EU würde einfach Geld überweisen ohne Forderungen zu stellen? Nun könnte man doch sagen, eigentlich müsste dieses Prinzip, welches jetzt zur Debatte steht, nämlich der Beteiligung der Kontoinhaber zur Sanierung der Banken,..... wenn es keinen anderen Weg mehr gibt und welcher jetzt mittlerweile von Zypern geradezu gefordert wird von Merkel,.... dann auch auf die anderen Länder der EU ausdehnen. Auch z.B. Italienische und spanische Banken könnten auf diese Weise ihre Kapitaldecken auf das erforderliche Mass aufstocken oder aber man lässt sie pleite gehen. Das wäre aber das Ende der Illusion und würde eine Schockwelle auslösen und einen Bankensturm. Am Montag wird eine "Lösung" präsentiert. Ideal wird sie keinesfalls sein, wie auch immer sie aussieht. In Deutschland stehen Wahlen an und da kann es sich die Kanzlerin nicht leisten den Eindruck entstehen zu lassen, Deutschland bezahle am Ende für alle.Die Option Zypern pleite gehen zu lassen, aus dem Euro auszuschliessen, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, weil tatsächlich auch strategische Interessen im Spiel zu sein scheinen und Russland sich dort auch militärisch einnisten könnte, wenn es sich als Retter in der Not ins Spiel bringt......(deshalb haben die Russen den Zyprioten vielleicht auch nicht geholfen, weil ein bankrottes Zypern denen viel nützlicher wäre? :mrgreen: )Daher denke ich am Montag wird wieder auf: Alles wird gut, gemacht und die Märkte sind noch so bereit dies noch eine Weile mitzuspielen, ist meine Einschätzung.