Euro Krise

Bin seit einigen Tagen in Frankfurt a.M.Frage:Wo ist da die Krise?Die EZB bekommt übrigens ein neues SUPER-Zentrum (in einigen Jahren). Womit die das wohl bezahlen....... :mrgreen: Und braucht es das denn noch....... :lol:

 
es soll eine Banken-Union so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Versteh ich nicht. Ich dachte, es sei das Ziel, Grossbanken zu verkleinern (Privatbanking/Investmentbanking trennen), damit es keinen Moloch mehr gibt, der too big to fail ist. Und jetzt soll ein Banken-Monster geschaffen werden?
Bei einer Bankenunion geht es nicht um den Zusammenschluss von Banken sondern lediglich um die gemeinsame Einlagensicherung. Würde gegen Bankeruns helfen zB. Voraussetzung wird wohl eine unabhänige zentralisierte Bankenaufsicht sein.
 
Zwischenbilanz: EU Gipfel Spar-und Wachstumsprogramm das Fiskalpaket dessen Ziel ist es Haushaltsdisziplin und Schuldenabbau! Meiner Meinung nach ein Drahtseilakt der viel Disziplin von den einzelnen Ländern erfordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor dem Gipfel gesagt: «Es ist klar, dass wir auf der einen Seite solide Haushalte brauchen, als zweite Seite der Medaille aber auch mehr Arbeitsplätze schaffen wollen.»Das beschlossene 120 Milliardenpaket stellt sich wie folgt zusammen; Rund 55 Milliarden Euro kommen aus EU-Töpfen. 60 Milliarden Euro soll die Europäische Investitionsbank (EIB) stemmen. 5 Milliarden Euro werden durch sogenannte «Projektbonds» aufgebracht. Diese sollen der Privatwirtschaft durch staatliche Garantien Investitionen schmackhaft machen. Mit dem Paket sollen beispielsweise EU-Gelder schneller in die Länder geleitet werden. Quelle: ivz aktuell

 
Bei Rott&Meier gibt es eine schöne Betrachtung der europäischen Wechselkurse und was daraus nach Einführung des Euros geworden ist:

Hier zunächst D-Mark, Franc, Lira und Peseten in der Zeit nach Bretton Woods bis zur Einführung des Euro in Dollar:

FX-Quotes-versus-Dollar-preEuro.png


Danach wurden durch den Euro diese Kurse zementiert und der Druck entlud sich in den Renditen der Staatsanleihen.

yields-aktuell.png


Der Druck innerhalb der verschiedenen EU-Länder als Gedankenspiel: "Wie hätten sich die Währungen gegeneinander seit Einführung des Euros verändert, wenn es keinen Euro gegeben hätte und man die Erfahrung 1973-1998 extrapoliert?"

fiktive-FX-Rates.png


Lesenswert!

 
Ich bin bullish positioniert und spekuliere auf die Vernunft der Politiker!
Hier ein konkretes Beispiel zum Thema Vernunft der Politiker:
Zu Zeiten der Finanzkrise hatte die Commerzbank einen Wert von €3 Mrd. Die Regierung hat Steuergelder in Höhe von €18.1 Mrd. in die Commerzbank gepumpt und dafür 25% der Aktien erhalten.

Ich weiss nicht, aber für mich sieht das nach einem schlechten Geschäft aus ;)

 
Ich weiss nicht, aber für mich sieht das nach einem schlechten Geschäft aus ;)
Man kann auch aus Vernunft ein schlechtes Geschäft machen! Ich komme noch auf die Commerzbank zu sprechen.
Die skrupellosen Finanzmärkte sind Schuld an dem hohen Refinanzierungszins von über 6%. Italien habe doch alle Auflagen erfüllt, so Montis Überzeugung, was für ein Schwachsinn, niemand gibt dem Besteck schuld, wenn der Fisch verdorben war.

Mit solchen Äusserungen gewinnt man kein Vertrauen, zahlt keine Schulden und schafft keine stabile Währung.

Auch Spanien gräbt sich noch tiefer in die Schulden, die Banken bedienen sich bald direkt aus dem Topf des ESM. Diese Ausweitung der Zuständigkeit des ESM wird neue Schulden generieren. Deutschlands Verschuldung von über 80% ist ebenfalls ausserhalb der Maastricht-Kriterien, trotzdem werden sie am meisten zur Kasse gebeten, das wird problematisch.

Doch im Gegensatz zu den Deutschen Medien hat Frau Merkel meiner Meinung nach vernünftig und rational entschieden, sie hat sich nicht erpressen lassen, sondern sie hat aus der Situation das Beste rausgeholt.

Diese kurzfristigen Verschlimmbesserungen müssen wir Anleger ausnützen, denn in den nächsten Jahren werden sich grundlegende Veränderungen ergeben, die dann keine Spekulationen mehr zulassen. Wie diese Veränderungen im Detail aussehen werden, darüber gibt es noch viel zu diskutieren, und Marcus Fabians Rufe werden wohl von immer mehr Anlegern wahrgenommen.

Ich wiederhole mich bewusst mit meinem Ruf, sein Portfolio mit solidem Dividendenstarken Unternehmen und (physischen) Edelmetallen auszustatten!

Auf keinen Fall darf man seine eigenen Überlegungen von den schwachsinnigen Kommentaren der Medien und Analysten beeinflussen lassen.

Nun komme ich auf die von dir angesprochene Commerzbank zu sprechen, es war wie geschrieben bis jetzt für den deutschen Steuerzahler kein gutes Geschäft, aber es war ein notwendiges, um keine Panik entstehen zu lassen! Ich denke, wir sind da verschiedener Meinung. Das waren wir ja schon bei der UBS Rettung, soweit ich mich erinnern kann.

Die Commerzbank wird es noch erreichen sich aus den Klauen des Staates zu lösen, sie gibt weitere Aktien aus und verkauft Unternehmensteile. Sie wird aber immer wieder von den Verlusten aus der Finanzkrise eingeholt. Immer wieder ziehen Bankprobleme anderer EU-Länder auch die Commerzbank mit in den Abgrund. Wie oben aufgeführt wurde nun eine zwar fragwürdige aber doch Lösung geschaffen. Dadurch werden die Banken ihre Bilanzen aufbessern können.

Ich werde morgen in aller Frühe diverse Calloptionen auf Banken kurzfristig kaufen, auch für die Commerzbank gehe ich Long. Gerade die Banken werden von den EU-Gipfelbeschlüsse am meisten profitieren, denn es steht jetzt ausreichend Geld zur Verfügung!

 
Nun komme ich auf die von dir angesprochene Commerzbank zu sprechen, es war wie geschrieben bis jetzt für den deutschen Steuerzahler kein gutes Geschäft, aber es war ein notwendiges, um keine Panik entstehen zu lassen!
Nun, es hätte andere, bessere, billigere Möglichkeiten gegeben:Blick nach Schweden: Die haben kritische Banken einfach verstaatlicht und dann richtig saniert. Das heisst: Schrottpapiere gnadenlos rausgeschmissen, Boni gekürzt, Spitzengehälter gekürzt, Investment-Banking-Abteilungen geschlossen ... etc.Die so sanierten schwedischen Banken sind jetzt gesund und können nach und nach wieder privatisiert werden, ohne dass dem Steuerzahler dadurch ein Schaden entstanden wäre.Sorry, aber wenn ich (als Staat, als Bürger) für eine Bank zahlen muss, dann will ich auch bestimmen können.Aber einfach zahlen und die Banken genau so weiterwursteln lassen wie bisher - das ist in meinen Augen ein absoluter No-Go!
 
Nun, es hätte andere, bessere, billigere Möglichkeiten gegeben:Blick nach Schweden: Die haben kritische Banken einfach verstaatlicht und dann richtig saniert. Sorry, aber wenn ich (als Staat, als Bürger) für eine Bank zahlen muss, dann will ich auch bestimmen können.Aber einfach zahlen und die Banken genau so weiterwursteln lassen wie bisher - das ist in meinen Augen ein absoluter No-Go!
Ich kenne diese Bank die du ansprichst in Schweden nicht. Aber man muss vielleicht auch abwarten wie die sich in der Zukunft entwickelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat eine Bank besser und gewinnbringender leitet als die Privatwirtschaft!Natürlich gebe ich dir Recht, wenn der Bürger schon mit seinen Steuergeldern eine Bank retten muss, soll er davon schlussendlich auch profitieren. Bei der von mir angesprochenen UBS gab es bis jetzt einen Gewinn für den Staat (Bürger).
 
Bei der von mir angesprochenen UBS gab es bis jetzt einen Gewinn für den Staat (Bürger).
Die Grossbanken bezahlen einen Fliegenschiss verglichen mit den Rettungsgeldern, die Ihnen zugesprochen wurden. http://www.20min.ch/finance/news/story/19705044Wo soll da der Staat bzw. Bürger profitieren? Der Staat erhält kaum Steuern, hält er UBS Aktien gibts grandiose .-10 Dividende. Der Bürger profitiert gleich null, ausser er arbeitet im Management der Grossbank und kassiert weiter flotte Boni. :kopfwand:
 
Bei der von mir angesprochenen UBS gab es bis jetzt einen Gewinn für den Staat (Bürger).
Ja im nachhinein! Es hätte aber auch anders herauskommen können, mit einem Riesenverlust für den Bürger. Wäre es zum vorneherein klar gewesen, dass die Rettung ein Gewinn für den Retter wird, hätten wohl private Investoren noch vor dem Staat gerne und kräftig zugelangt. Kein Grund für den Staat, sich jetzt quasi selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: "Wir sind eben die besseren Spekulanten!"
 
Bei der von mir angesprochenen UBS gab es bis jetzt einen Gewinn für den Staat (Bürger).
Die Grossbanken bezahlen einen Fliegenschiss verglichen mit den Rettungsgeldern, die Ihnen zugesprochen wurden. http://www.20min.ch/finance/news/story/19705044Wo soll da der Staat bzw. Bürger profitieren? Der Staat erhält kaum Steuern, hält er UBS Aktien gibts grandiose .-10 Dividende. Der Bürger profitiert gleich null, ausser er arbeitet im Management der Grossbank und kassiert weiter flotte Boni. :kopfwand:
Ich verstehe deinen Einwand, jedoch sind Steuern und Hilfsgelder zwei verschiedene Paar Schuhe. Ob man als Aktionär Gewinne macht und Dividende erhält, hat auch nichts mit dem einzelnen Bürger zu tun. Ein Aktionär ist ja Mitinhaber der besagten Bank. Fakt ist aber das die Banken historisch gesehen der Schweiz nur Gewinn gebracht haben! Und auch die Hilfsgelder an die UBS waren für den Bund schlussendlich ein Gewinn!Im Sommer 2009 wandelte der Bund seine UBS-Anleihe in Aktien um und platzierte sie bei institutionellen Anlegern. Unter dem Strich blieb der Schweiz ein Gewinn von 1,2 Milliarden Franken aus ihrem direkten Engagement bei der UBS. Auch das Darlehen der SNB zur Finanzierung des Stabfunds bildete sich kontinuierlich zurück. Per Ende 2011 betrug die Schuld gegenüber der SNB noch 8,1 Milliarden Dollar und das Eigenkapital des Stabfund stieg nach einem Gewinn von 1,1 Milliarden Dollar (Vorjahr 2,5 Milliarden Dollar) auf 3,2 Milliarden Dollar. Das Gesamtrisiko auf Seiten der SNB betrug noch 9 Milliarden Dollar (im Vorjahr 14,3 Milliarden Dollar). Von dem im Herbst 2008 ursprünglich gewährten Kredit von 25,8 Milliarden Dollar waren also bis Ende 2011 über zwei Drittel zurückbezahlt worden. Gleichzeitig hat sich das Gesamtrisiko der SNB von anfänglich 34,7 Milliarden um knapp drei Viertel vermindert.Quelle: Schweizer Bank
 
Wo soll da der Staat bzw. Bürger profitieren? Der Staat erhält kaum Steuern, hält er UBS Aktien gibts grandiose .-10 Dividende.
Warum erhält der Staat momentan keine Steuern? Weil die UBS grosse Verlustvorträge hat. Spätestens ab 2016 sind diese Verlustvorträge dann nicht mehr steuerlich anrechenbar. Dies ist aber kein Sonderrecht der Banken, sondern diese Verlustvorträge können alle Schweizer Unternehmen während sieben Jahre mit dem Gewinn verrechnen. Hab nur manchmal das Gefühl, dass das gerne bei Diskussionen unter geht.
 
Warum erhält der Staat momentan keine Steuern? Weil die UBS grosse Verlustvorträge hat. Spätestens ab 2016 sind diese Verlustvorträge dann nicht mehr steuerlich anrechenbar. Dies ist aber kein Sonderrecht der Banken, sondern diese Verlustvorträge können alle Schweizer Unternehmen während sieben Jahre mit dem Gewinn verrechnen. Hab nur manchmal das Gefühl, dass das gerne bei Diskussionen unter geht.
...Die Verlustvorträge sind nicht mehr steuerlich anrechebar, damit der Staat aber ab 2016 wieder etwas verdient, muss die UBS in den nächsten Jahren wieder Gewinne einfahren. Bei den momtanen Risiken im Finanzsystem würde ich darauf nicht wetten.
Natürlich haben dieses Recht alle Unternehmen, ich bin auch nicht dagegen, dass die UBS von diesem Recht (Verlustvorträge steuerlich abzuziehen) gebrauch macht. Im Unterschied zu einer Grossbank wird aber jede Handwerkerbude vom Staat NICHT gebailoutet.

Ich bin auch nicht grundsätzlich gegen Bankenbailouts, besonders wenn Sie für die Schweiz oder eine Region besonders relevant sind. Ich bin aber für Bedinungen,dass, wenn sich eine Bank vezockt hat und gerettet werden muss, ihr Geschäftsrisiko massiv heruntergefahren wird.

Das ist kaum passiert. Die Zockerei geht munter weiter, die Schweiz wird gemessen am Risiko, dass sie eingegangen ist, zu schlecht entschädigt. Eine UBS oder CS sind noch immer eine der grössten Bedrohungen für die CH, geschweige denn beide zusammen.

@JohnDoe:

Natürlich hat sich der Stabfund gut entwickelt, auch aus der Anleihe resultierte einen Gewinn. Dies aber als Rechtfertigung für jegliche Bailouts zu gebrauchen finde ich falsch. Da muss einfach mehr getan werden. Es kann nicht sein, dass eine Too big to fail bank im 2008 gerettet werden muss, und im 2012 immer noch das ganze Land in den Abgrund reiten könnte.

 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat eine Bank besser und gewinnbringender leitet als die Privatwirtschaft!
Na ja, und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Frage relevant ist, nachdem die Banken als Teil der "Privatwirtschaft" spektakulär pleite gegangen sind bzw. wären. Da braucht sich der Staat nun wirklich nicht zu verstecken. Wie unglaublich gewinnbringend Banken und Banker in the long run sind, zeigt übrigens die Historie (Kindleberger und/oder Reinhart/Rogoff seien empfohlen). But who cares anyway? Ist ohnehin Hans was Heiri. Die "Finanzindustrie" ist primär eine Verwertungsindustrie staatlicher Privilegien (inklusive bailout Garantie). Als Gegenleistung muss sie dafür sorgen, dass sich immer einer findet, der dem Staat was leiht. Und fertig ist die PPP-Finanzbubble.
 
Bei der von mir angesprochenen UBS gab es bis jetzt einen Gewinn für den Staat (Bürger).
Stimmt. Da muss ich dem BR ein Kompliment machen, die haben das sauber hingekriegt:Bailout der UBS mit einem Kredit auf dem 12% Zinsen sind, gewartet, bis sich die Lage beruhigt hat und dann das Paket mit Gewinn an eine Investorengruppe verkauft ;)
 
Ich sehe aber nicht ein warum nur der Staat eine Bank betreiben sollte. Kann doch jeder selbst entscheiden wo er das Geld bunkert.
Nicht nur aber auch:Es können ja (sichere) Staatsbanken mit (weniger sicheren) Privatbanken in Konkurrenz stehen. Der Markt wird nach Preis/Risiko entscheiden.Die Crux ist halt, dass uns die Krise 2008 vor Augen geführt hat, dass die Banken, die wir bis dahin als sicher wie Felsen in der Brandung angenommen hatten sich plötzlich als relativ zerbrechliche Unternehmen herausgestellt haben. Und das zweite, das wir in 2008 gelernt haben ist, wie eng doch die Banken miteinander verknüpft sind. Hätte jemand vor 2008 gedacht, dass der Konkurs einer Bank andere Banken gefährden könnte?
 
Ist das mit den KB's nicht bereits so?
Teilweise. Die haben zwar Staatsgarantie sind aber - soweit ich weiss - unabhängig. Aber ich kann mich da auch irren.Weiterhin sind die Kleinbanken wie Raiffeisen, Valiant, Sparkassen konservativ und sicher.Der Punkt auf den ich hinaus will ist, dass wir bis 2008 auch UBS/CS als sicher eingestuft haben und mit dieser Einschätzung völlig daneben lagen.Entsprechend nun die allgemeine Verunsicherung, wie sicher die Banken wirklich sind. Einer der Gründe, warum sich die Banken auch gegenseitig nur noch ungern Kredite geben.
 
Nun komme ich auf die von dir angesprochene Commerzbank zu sprechen, es war wie geschrieben bis jetzt für den deutschen Steuerzahler kein gutes Geschäft, aber es war ein notwendiges, um keine Panik entstehen zu lassen! Ich denke, wir sind da verschiedener Meinung. Das waren wir ja schon bei der UBS Rettung, soweit ich mich erinnern kann.
Man kann bei jedem Fehlentscheid nachher behaupten: "Hätten wir das nicht gemacht, wäre es noch schlimmer gekommen." Das ist hier nicht anders. Beweisen kann man weder das eine noch das andere.