Euro Krise

Hab gestern einen interessanten Artikel in FuW gelesen, dass die SNB mit ihrer Ausweitung ihrer Devisenreserven speziell im Euro die Kurse der Deutschen Staatsanleihen deutlich drückt und teilweise sogar in negativen Bereich. Dies freut bestimmt Wolfgang Schäuble, ärgert aber auf der anderen Seite die Pensionskassen, welche dank der SNB ihre Mindestrendite nicht mehr mit "risikolosen Staatsanleihen" erzielen können. Schlussendlich ist der Markt für Deutsche Staatsanleihen auch begrenzt. Somit nimmt sie mit neu geschaffenen Geld, Einfluss auf ausländische Zinsen. Ich weiss nicht, ob die EZB gross Freude daran hat, wenn die SNB ihre Zinspolitik beeinflusst.Interessant finde ich, bei all der Diskussion über einen Staatsfonds, dass die SNB trotzdem rund 10% ihrer Anlagen in Aktien investiert hat. Das macht sie ja nicht erst seit kurzem, dennoch hat sich darüber auch noch niemand aufgeregt und von Planwirtschaft oder Kommunismus gesprochen, weil die SNB schon länger macht.

 
Interessant finde ich, bei all der Diskussion über einen Staatsfonds, dass die SNB trotzdem rund 10% ihrer Anlagen in Aktien investiert hat. Das macht sie ja nicht erst seit kurzem, dennoch hat sich darüber auch noch niemand aufgeregt und von Planwirtschaft oder Kommunismus gesprochen, weil die SNB schon länger macht.
Ich seh da keine 10%. Hab ich was übersehen?http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/A1_Ausweise_der_SNB.pdf
Wertschriften in CHF 3'595. Total Aktiven: 335'771.2
Solange die SNB Ihre Geldpolitik einigermassen im Rahmen hielt und keine nennenswerte Geldmengenausweitung stattfand war dies auch kein Problem. Das übel liegt im Aufkauf von Aktien durch Unmengen von Druckgeld.
 
Ich seh da keine 10%. Hab ich was übersehen?
Ich hab die 10% aus dem Artikel "Die SNB muss durchhalten" von Philippe Béguelin in der aktuellen FuW auf Seite 3 gefunden.
Hinter der Position "Fremdwährungsreserven" verstecken sich sich 10% Aktien und 90% Obligationen mit hohem Rating. 51% der Papiere sind in Euro denominiert, das sind vor allem Staatsanleihen von Kernländern. Bräche die Eurozone auseinander, würden D-Mark und Konsorten oder ein verbleibender Nord-Euro sich aufwerten. [...] Der Anteil an Aktien oder von Gold lässt sich erhöhen; Realanlagen schützen gegen die künftig auftretende Inflation. Die Nationalbank kann einen langen Anlagehorizont veranschlagen. Will sie die aufgeblähte Geldmenge früher zurückfahren, gibt sie Schuldverschreibungen (SNB Bills) aus. Die geldpolitische Handlungsfähigkeit wäre also nicht eingeschränkt.
[SIZE= px](Quelle: Béguelin, Philippe; Die SNB muss durchhalten; Finanz und Wirtschaft Nr. 47; 13. Juni 2012; Seite 3)[/SIZE]
 
Interessant finde ich, bei all der Diskussion über einen Staatsfonds, dass die SNB trotzdem rund 10% ihrer Anlagen in Aktien investiert hat.
Wie kommst Du auf einen Aktien-Anteil von 10%???
Bilanzpositionen der SNB in Mrd.:

Gold 50

Devisen 247

IWF 3.4

Intl. Zahlungsmittel 4.4

Repo Forderungen 19

Wertschriften 3.6

Stabilisierungsfonds 6.6

Total 335

Somit machen Wertschriften knapp 1% (3.6 von 335 Mrd) aus.

Quelle SNB

 
Alles klar, dann handelt es sich bei den Wertschriften von 3.6 Mrd. offensichtlich nur um Schweizer Aktien.Find' ich gut, dass die SNB auch Aktien kauft und nicht nur Bargeld und Staatsanleichen :top:

 
Alles klar, dann handelt es sich bei den Wertschriften von 3.6 Mrd. offensichtlich nur um Schweizer Aktien.
So klar ist mir das nicht. Aus obig zitiertem Referat:
... dass die Nationalbank ihre Fremdwährungsbestände nicht einfach in Form

von Noten oder Bankguthaben hält. Sie investiert diese in verschiedene Anlageklassen und Währungen. Seit langem hält die Nationalbank nicht nur klassische Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität, sondern auch Anleihen privater Schuldner und Aktien. Der Bestand an Aktien beträgt zur Zeit rund 10% der Devisenanlagen.
Nun meine Logik: Fremdwährungsbestände = Devisen. Diese werden u.a. auch in Aktien investiert. Er sagt, dass 10 % der Devisenanlagen Aktien seien. Schlussfolgerung: Dies sind Aktien in Fremdwährungen.Brauch ich einen Deutschkurs??
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Also ich verstehe das so:3.6 mrd. in CH-Aktien oder andere Wertschriften (in CHF)247 mrd. Devisen, davon 10% (ca. 25 mrd.) als Aktien in €, $, etc.

 
Das ist falsch, diese 10% beziehen sich auf die Anlageklasse Wertschriften.
Jordan sagt wörtlich:Der Bestand an Aktien beträgt zur Zeit rund 10% der Devisenanlagen.

Und er sagt nicht: 10 % der Wertschriftenanlagen.

Oder sind Devisenanlagen = Wertschriftenanlagen und folglich Devisen = Wertschriften ? :kopfwand:

 
Ok, hab den letzten Satz falsch interpretiert (unscharf gelesen). Es heisst nicht "10% der Devisen" sondern "10% der Devisenanlagen". Das würde dann heissen, dass sie Aktien in Fremdwährungen kaufen.

Aus dem Referat T. Jordan:

"In diesem Zusammenhang ist es zunächst einmal wichtig festzuhalten, dass die Nationalbank ihre Fremdwährungsbestände nicht einfach in Form von Noten oder Bankguthaben hält. Sie investiert diese in verschiedene Anlageklassen und Währungen. Seit langem hält die Nationalbank nicht nur klassische Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität, sondern auch Anleihen privater Schuldner und Aktien. Der Bestand an Aktien beträgt zur Zeit rund 10% der Devisenanlagen."

Unklar ist aber der Betrag, weil man nicht weiss, wie hoch die Devisenanlagen sind.

 
Wenn wir Fachleute so Mühe haben, das zu verstehen, wie sollen es dann die Journalisten verstehen?
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Nochmals: Fremdwährung = Devisen

Die Devisen sind nicht Noten oder Bankguthaben vorhanden, sie werden investiert (sagt Jordan).

investieren = anlegen

Folglich: Fremdwährungsbestand = Devisenanlagen

 
Das kann genauso bedeuten: Auf die 10% in den Devisenanlagen enthaltenen Wertschriften, davon sind 90% in Anleihen aber machen insgesamt nur 1.04% des gesamten Devisenanlagen aus ;)
Ich KAPITULIERE und geh jetzt schlafen. der Jordan und die SNB können mich ... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
 
Eine sehr engagierte Rede vom britischen Europa-Abgeordnete Nigel Farage, ich stelle das rein, weil er den Vergleich mit der (Euro)-Titanic bringt und es gebe zu wenig Rettungsboote.Meiner Meinung nach hinkt der Vergleich, wenn wir schon mit einem Schiff vergleichen, dann würde ich eher die "Costa Concordia" nehmen. Die ist Manövrierunfähig, in Schräglage aber nicht gesunken, sie wird geborgen, der Kapitän war schuld, wird es in der Geschichte heissen. Genauso sehe ich das mit der EU, sie ist in Schräglage aber nicht gesunken, irgendwann wird die Krise überwunden sein, die Probleme werden weginflationiert und eine neue EU wird sich behaupten, die Politiker waren schuld, wird es in der Geschichte heissen!Für alle die nicht englisch verstehen, eine ziemlich gut Übersetzung auf Goldreporter.de http://www.goldreporter.de/nigel-farage-%e2%80%9edie-euro-titanic-hat-den-eisberg-gerammt/news/23430/
 
Mein Tipp zur weiteren EU Domino-Show lautet:SpainZypernPortugalBelgienIrlandItalienFranceÖsterreichDEWährungsreform :cool: Was tippt ihr?
Das mit Zypern ist für mich irgendwie neu. Die hatte ich nicht im Focus.Ansonsten scheint mir Portugal gefährdeter als Spanien, Irland gefährdeter als Belgien. Holland fehlt und Österreich kommt nach Deutschland.Also: PT - ESP - (cyp?) - EIR - ITA - BE - NLD - D - A
Zypern ist ein ökonomischer Fliegenschiss und Halter von zuviel griechischen Staatsanleihen. Die Wirtschaft hat die Power eines Matchbox Spielautos und die Banken müssen in den nächsten Tagen unter den Rettungsschirm sonst bigbangboom.http://www.ftd.de/finanzen/:schuldenkri ... 73.html#f1Der Focus der Krise wächst und wächst; in Europa sogar währungunabhängig - betrachtet die Beeffresser, wie sie in Monty Python liebevoll genannt werden. UK Handeldefizit: Das zweitgrösste seit der Datenerhebung vor 31 Jahren: unglaubliche -10,103 Mrd. GBP Defizit :repsekt: http://www.querschuesse.de/uk-desastros ... nd-gutern/Konsequent lehne ich konspirative Verschwörungstheorien und alle anderen irreführenden sozio-ökonomischen Glaubensbekenntnisse ab. Die aktuellen und seriös publizierten Informationen indizieren ein baldiges bigbangboom Szenario, wobei Zypern ein vernachlässigbares 0.2% Nichts ist. Die Frage ist eher vor oder nach Spanien?