Euro Krise

Man sollte Geldmengenausweitungen nicht verharmlosen, nur weil die Folgen daraus noch nicht sichtbar sind.
Was macht dann die SNB, um den Mindestkurs von 1.20 gegenüber dem Euro zu halten? Sie verkauft CHF und kauft dafür EUR. Woher holt sie die CHF? Indem sie die Geldmenge entsprechend ausweitet. Das macht die SNB jetzt schon, unabhängig davon, wie sie das Geld anlegt. Würde die SNB hier die Geldmenge nicht ausweiten, dann wäre wohl der Wechselkurs vermutlich unter 1, was natürlich schlecht ist für unsere Exportwirtschaft. Ich möchte die Geldmengenausweitungen nicht verharmlosen, aber sie ist heute leider auch in der Schweiz Fakt.
Erstmal zu den Staatsfonds: Ein mit der Druckerpresse finanzierter Staatsfonds ist des Teufels! Norwegen, Dubai, VAE etc. speisen Ihre Staatsfons mit den Haushaltsüberschüssen, sprich den Einnahmen aus Rohstoffexporten (Hauptsächlich Oel). Dagegen gibt es nichts einzuwenden, da finden keine Geldmengenausweitung statt. Ganz anders, wenn jetzt die FED, die SNB oder die EZB einen "Staatsfonds" lanciert. Mal abgesehen davon, dass die Nationalbank nicht dazu da ist Gewinne zu erwirtschaften oder die Welt aufzukaufen, hätte dies fatale Folgen. [...]Nein, eine Zentralbank ist nicht gleichzustellen mit einer normalen natürlichen oder juristischen Person, eine Zentralbank sollte nie (!!) einen Staatsfonds gründen und einfach darauf los investieren. Das hätte verheerende Folgen. PS: Aufkauf von Staatsanleihen ist ebenfalls aus dem Giftschrank, aber etwas weniger "schlimm", da Staatsanleihen kein Sachwert sind. Es steht nichts als ein Versprechen auf Rückzahlung dahinter.
Wie oben geschrieben, weitet die SNB zwangsläufig die Geldmenge aus, indem sie EUR gegen CHF kauft, um so den CHF zu schwächen. Ziel der SNB ist es doch, den CHF zu schwächen. Das schafft sie nur, wenn sie wie die anderen Notenbanken ebenfalls die Geldmenge erhöht. Ihr EUR-Bestand nimmt damit laufend zu. Was soll sie nun mit diesen Euros machen? Schlussendlich ist die Aktivseite der SNB nichts anderes als unser (Dein, MFs, mein, jedem Schweizer) Volksvermögen. Dafür haben unsere Vorfahren und wir gearbeitet. Du sagst, es ist weniger schlimm, diese in deutsche oder französische Staatsanleihen zu investieren. Dann wäre es auch kein Problem, wenn die SNB Staatsanleihen von Griechenland, Italien, Spanien, Portugal,... investieren würde. Und wenn dann diese Staaten die Schulden nicht mehr zurückbezahlen können, dann ist das ebenfalls kein Problem. Damit würde man unser Volksvermögen vernichten. Möchtest Du das? Mir persönlich wäre es lieber, die SNB würde die Euros in EUR-Sachanlagen wie deutsche Unternehmen investieren als in marode Staatsanleihen, wo nur ein Versprechen auf Rückzahlung dahinter steht. Dafür würde ich einen Staatsfonds aufmachen, gefüllt mit den Mitteln der SNB. Man müsste aber so einen Staatsfonds analog Norwegen aufbauen, um das Volksvermögen auch noch zukünftigen Generationen zur Verfügung stellen zu können.
 
Ich habe in einem TA-Blog den Vorschlag gelesen, statt einer EUR Untergrenze schrittweise eine Untergrenze zu einem Währungskorb zu definieren, dessen prozentuale Zusammensetzung z.B. entsprechend der Bedeutung der jeweiligen Währung für die Exportindustrie entsprechen würde. Der Sinn wäre, dass bei einem rapiden Zusammenbrechen des EUR der CHF nicht 1:1 mitgezogen würde.Ist diese Idee abstrus/undurchführbar? Für mich tönt das recht vernünftig. Für Trader wäre das doch eine spannende Herausforderung (quasi als Nebeneffekt)

 
Solche Massnahmen sind nicht nur Giftschrank, sondern Atomwaffenarsenal. Keine Zentralbank wird dies machen, stell dir nur vor die Deutschen kaufen mit druckfrischen Euros CH Unternehmen auf. Die Volksseele kocht, für min. 50% der Schweizer ist dies ein Kriegsgrund! ;) Nein, eine seriöse Zentralbank wird dies nicht machen
Ein Krieg wäre dank unserer besten Armee der Welt das kleinere Problem :repsekt: Ja eben, sie machen es wohl nicht, aber sie könnten es tun, z.b. mit den gegen EUR erhaltenen CHF Schweizer Firmen kaufen (vielleicht auch den ganzen Kanton AI ;) ? Sie verursachen damit eine Inflation bei uns, und wir bei ihnen mit den EUR. Da der EUR-Wirtschaftsraum viel grösser ist als der CH-Wirtschaftsraum, dürften die Auswirkungen in CH erheblich grösser sein.
 
Naja, man stelle sich vor die SNB kauft mit den Euros Sachwerte wärend die Empfänger dieser Euros wiederum CHF kaufen :mrgreen:
Ist gar nicht aus der Luft gegriffen. Im Prinzip machen die USA das seit 1975, seit Einführung des Petrodollars:Die USA drucken Geld und kaufen mit den Dollars Erdöl in Arabien.Die Araber kaufen für diese Dollars entweder US-Aktien oder US-Staatsanleihen. Somit bezahlen die USA teilweise (= in Höhe des arabischen Aktienanteils) ihre Ölrechnung mit Sachwerten in Form von Aktien. Derzeit gehören rund 7.5% der aktienkotierten US-Firmen Saudi Arabien.Der Löwenanteil sind jedoch US-Staatsanleihen. Hier halten die Araber also keine Sachwerte sondern nur Schuldpapiere.Interessant wird es nun, wenn die Araber dereinst auf die Idee kommen, diese Schuldpapiere einzufordern. Sprich Treasuries gegen Dollar verkaufen und Sachwerte für die Dollars kaufen. Dann kommt es sehr schnell zu einem Bond-Crash, steigenden Zinsen in den USA, hoher Inflation und schlussendlich Game Over.
 
Wie oben geschrieben, weitet die SNB zwangsläufig die Geldmenge aus, indem sie EUR gegen CHF kauft, um so den CHF zu schwächen. Ziel der SNB ist es doch, den CHF zu schwächen. Das schafft sie nur, wenn sie wie die anderen Notenbanken ebenfalls die Geldmenge erhöht. Ihr EUR-Bestand nimmt damit laufend zu.
Wie Metropolit bereits weiter oben geschrieben hat, beginnt der Sündenfall bei der Frage, ob man ausländische Sachwerte mit Geld erwirbt, das man erarbeitet hat, für das man z.B. Öl geliefert hat oder einfach mit neu gedrucktem Geld.Es ist falsch, dass die SNB aus "dünner Luft" Franken druckt, denn dadurch wird der Franken entwertet. Wir haben zwar in der Bilanz der SNB eine höhere Zahl an Franken stehen und die SNB weist Gewinne aus aber der einzelne Franken hat weniger Kaufkraft.Dennoch bleibt der SNB keine andere Möglichkeit das Spiel mitzumachen, weil die Banken um sie herum, Fed, EZB, BoE, BoJ, ebenfalls Geld aus dünner Luft drucken, somit ihre Währungen gg. Franken schwächen und unsere Export- und Tourismus-Industrie zerstören. Somit befinden sich derzeit alle Zentralbanken in einem Abrüstungswettlauf ihrer Währungen. Gegenüber Gold sieht man das bereits, gegenüber "normalen" Sachwerten noch nicht.Das ist wie gesagt falsch aber es gibt keine andere Möglichkeit. Es sei denn, alle Zentralbanken der Welt würden sich gleichzeitig darauf einigen, die Gelddruckerei zu stoppen oder die Gelddruckerei zu koordinieren oder gleiche Anteile an Geld zu vernichten, um von der Schuldenlast herunterzukommen. Dann wären wir schon fast auf dem Weg einer globalen, koordinierten Währungsreform.
 
Ich möchte die Geldmengenausweitungen nicht verharmlosen, aber sie ist heute leider auch in der Schweiz Fakt.
Ich habe die Geldmengenausweitung auch nicht bestritten.
Was soll sie nun mit diesen Euros machen?
Bestmöglichst diversifizieren. Andere Papierwährungen kaufen, oder Gold. Mehr geht nicht.Warum? Hier ein kleines Beispiel: Die SNB entscheidet sich, 100 CHF zu "erschaffen". Sie schreibt somit der UBS (Beispiel) 100 CHF auf dem Girokonto gut (Passivseite) und hat nun 100 CHF auf der Aktivseit zur Verfügung. Stell dir nun vor, die Nationalbank entscheidet sich, damit Siemens Aktien zu kaufen, die UBS macht dasselbe. Es ist nicht schwer sich die Folgen auszumahlen, die 100 CHF fliessen Doppelt in den Wirtschaftskreislauf. (schon einfach, also nur die UBS, wäre prekär!) Das geschieht momentan allerdings (noch) nicht, oder nur spärlich. Dabei ist es egal, ob die SNB Siemens kauft, Bayerische Brezel oder ein Mehrfamilienhaus in Kiel. Es geht in der Praxis einfach nicht, auch wenn es für die Schweiz vielleicht nicht das dümmste wäre.
Schlussendlich ist die Aktivseite der SNB nichts anderes als unser (Dein, MFs, mein, jedem Schweizer) Volksvermögen. Dafür haben unsere Vorfahren und wir gearbeitet.
Die SNB hat in der Spitze die Notenbankgeldmenge um 400% ausgeweitet. Mussten wir dafür 400% mehr arbeiten? Die Bilanzen der Nationalbanken sind nicht das Produkt langjähriger Arbeit sondern das Produkt von Buchungssätzen und Mausklicks. Aktiv: Devisen Passiv: Girokonto Geschäftsbank. et voilà.
Du sagst, es ist weniger schlimm, diese in deutsche oder französische Staatsanleihen zu investieren. Dann wäre es auch kein Problem, wenn die SNB Staatsanleihen von Griechenland, Italien, Spanien, Portugal,... investieren würde. Und wenn dann diese Staaten die Schulden nicht mehr zurückbezahlen können, dann ist das ebenfalls kein Problem. Damit würde man unser Volksvermögen vernichten.
Ja. Denn eine Investition in Sachwerte würde unweigerlich zu hohen Inflationsraten führen. Dann ist noch viel mehr Vermögen weg. (auch wenn die SNB Bilanz kein Volksvermögen darstellt - siehe oben) Die SVP Politiker die dies behaupten, haben schlicht geschlafen im Oekonomieuntericht ;)
Mir persönlich wäre es lieber, die SNB würde die Euros in EUR-Sachanlagen wie deutsche Unternehmen investieren als in marode Staatsanleihen, wo nur ein Versprechen auf Rückzahlung dahinter steht. Dafür würde ich einen Staatsfonds aufmachen, gefüllt mit den Mitteln der SNB. Man müsste aber so einen Staatsfonds analog Norwegen aufbauen, um das Volksvermögen auch noch zukünftigen Generationen zur Verfügung stellen zu können.
Findest du es fair, wenn Norwegen für das Volumen des Staatsfonds jahrelang Erdöl exporieren muss und sich im Gegensatz dazu ein SNB Händler 3min an den PC setzt? So geht das nicht.
 
Die USA drucken Geld und kaufen mit den Dollars Erdöl in Arabien.Der Löwenanteil sind jedoch US-Staatsanleihen. Hier halten die Araber also keine Sachwerte sondern nur Schuldpapiere.
Das machen alle Notenbanken wenn du so willst. Sie drucken CHF, EUR, JPY etc. kaufen damit USD und damit Oel. :) Wer allerdings US Staatsanleihen als Zahlungsmittel akzeptiert ist selber schuld. Oder wird bedroht. (wohl eher das zweite) Genau so blöd, wie derjenige, der Oel in Gold bezahlt. :dumm:
 
Wie Metropolit bereits weiter oben geschrieben hat, beginnt der Sündenfall bei der Frage, ob man ausländische Sachwerte mit Geld erwirbt, das man erarbeitet hat, für das man z.B. Öl geliefert hat oder einfach mit neu gedrucktem Geld.
Sieht so aus, als ob wir da aneinander vorbei geschrieben haben. Ich bin vom Punkt ausgegangen, dass die SNB die Mindestkursgrenze schon festgelegt hat und nun auf dem Markt wie verrückt EUR kaufen muss. Ansonsten gebe ich Metropolit ebenfalls Recht.
Das ist wie gesagt falsch aber es gibt keine andere Möglichkeit.
Das ist ja das traurige an der Sache. Die wichtigsten Währungen (USD, EUR, GBP, JPY) drucken unkontrolliert Geld, da alle Länder mit Überschuldungen kämpfen. Die kleineren Währungen, welche gesund dastehen, müssen bei diesem Spiel mitmachen, da sie ansonsten wirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfähig sind. Daher wäre es aus Sicht der kleineren gesunden Währungen bestimmt interessant, wenn man mit dem gedruckten Geld Sachwerte in den entsprechenden Währungen kaufen würde.
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Auf einmal ist die Schweiz neue Besitzerin von Baden-Württemberg.
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Ich find's krass, dass es nun in Spanien gleich abläuft wie damals in den USA. Anstatt die Hypothekarnehmer zu unterstützen rettet man die Banken. Umgekehrt wärs meiner Meinung nach effizienter: die Hypothekarnehmer könnten ihre Immobilien halten und die Zinsen weiter zahlen, was wiederum den Banken zugute kommen würde. Zudem würde dieses Vorgehen die Immobilienpreise (Kollaterale) stützen.So wie's jetzt läuft kommt das einem meltdown gleich.

 
Ich möchte einen früheren Beitrag nochmals reinstellen. Weiss, man sollte das nicht machen :oops: , aber ich finde die Idee irgendwie immer noch bestechend

Ich habe in einem TA-Blog den Vorschlag gelesen, statt einer EUR Untergrenze schrittweise eine Untergrenze zu einem Währungskorb zu definieren, dessen prozentuale Zusammensetzung z.B. entsprechend der Bedeutung der jeweiligen Währung für die Exportindustrie entsprechen würde. Der Sinn wäre, dass bei einem rapiden Zusammenbrechen des EUR der CHF nicht 1:1 mitgezogen würde.Ist diese Idee abstrus/undurchführbar? Für mich tönt das recht vernünftig. Für Trader wäre das doch eine spannende Herausforderung (quasi als Nebeneffekt)
 
Ich wäre eher dafür die Untergrenze abzuschaffen und der Währung freien lauf zu lassen. War schon damals eine blöde Idee eine Untergrenze einzuführen. Wir wissen nicht wie lange diese ganze Krise noch andauert und es wäre einfach sinnvoller wenn unsere Wirtschaft sich mit dieser Änderungen so früh wie möglich arangiert hätte. Auch der Export könnte mal etwas über den Euro Tellerrand schauen.
Bin eigentlich auch gegen eine Untergrenze, dachte nur, wenn schon eine sein muss (aus was für volkswirtschaftlichen Gründen auch immer), wäre ein Währungskorb eine intelligentere Sache. Jemand hat irgendwo geschrieben, dass der CHF wie eine Jacht sei, die an die Titanic (EUR) gekettet sei.Ich war ein Leben lang in der Exportindustrie (Maschinen). Da waren 10 % EBIT-Marge schon eine gute Sache. Werden die CH-Produkte gegenüber den Konlurrenzprodukten aus dem EU-Raum plötzlich teurer, bist du schnell im Minus und du must dir schnell überlegen, wie du die Kosten erheblich senken kannst. DIe naheliegenste Lösung ist dann oft die Auslagerung nach IN und CN. Natürlich haben die Produkte auch Bestandteile die aus dem EUR-Raum importiert wurden, aber der grösste Anteil an den Herstellkosten sind meistens die Löhne in CHF. In den Gesamtkosten kommen dann vor allem noch CHF-Löhne dazu (Verwaltung, Investitionen etc.)Die Logik dem "aufwärtsstrebenden" Franken zu begegnen, wären deflationistische Massnahmen, wie eben Senkung der Löhne/Renten etc. Aber eben, soll das mal ein Politiker dem Volk versuchen zu verkaufen. Kommt noch dazu, dass die Preise auch der importierten Produkte hier höher sind als im Ausland (Bsp. Medikamente). Wenn ich mich recht entsinne, ist sogar der Tages-Anzeiger in EUR billiger als in CHF (müsste mal jemand verfizieren, ob das immer noch so ist. Preise stehen auf der Titelseite)
 
Der Euroraum: unendliche Schulden. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Änderpreis. Lichtjahre von ausgeglichenen Haushalten entfernt, suchen Käpt’n James T. Schlüter und Mister Spack nach Einsparmöglichkeiten, die kein Europäer je gesehen hat…

 
Ich wäre eher dafür die Untergrenze abzuschaffen und der Währung freien lauf zu lassen. War schon damals eine blöde Idee eine Untergrenze einzuführen. Wir wissen nicht wie lange diese ganze Krise noch andauert und es wäre einfach sinnvoller wenn unsere Wirtschaft sich mit dieser Änderungen so früh wie möglich arangiert hätte. Auch der Export könnte mal etwas über den Euro Tellerrand schauen. Ausserdem dürfen wir nicht vergessen das durch eine starke Währung auch der Import viel günstiger wird. Die aktuelle Situation mit der Untergrenze dient primär alleine den Carry-Tradern die aus den Zinsdifferenzen einen Gewinn verbuchen können auf kosten der SNB. Die SNB stellt somit eine faktische 99.9% garantierten Schutz gegen negative Kursbewegungen.
Ich war gestern an einer Veranstaltung einer Bank. Der anwesende Ökonom dort meinte, dass es möglicherweise nur noch eine Frage der Zeit ist, wie lange die SNB die Kursuntergrenze halten kann. Er persönlich rechne damit, dass diese je nach Fortgang der Krise in sechs bis neun Monaten fallen könnte. Er hat dann nur noch gesagt, dass die SNB in den letzten 2 Wochen vermutlich gegen 50 Mrd. EUR kaufen musste. Wenn die Zahlen wirklich stimmen und dies so weitergehen würde, dann würde die SNB in einem halben Jahr zusätzlich rund 500 Mrd. EUR in ihren Büchern haben, was unser BIP entsprächen würde. Vielleicht sollten wir uns alle in der Schweiz mal bewusst machen, dass wir mit einem noch tieferen Euro-Wechselkurs leben müssen.
 
Ich möchte einen früheren Beitrag nochmals reinstellen. Weiss, man sollte das nicht machen :oops: , aber ich finde die Idee irgendwie immer noch bestechend

Ich habe in einem TA-Blog den Vorschlag gelesen, statt einer EUR Untergrenze schrittweise eine Untergrenze zu einem Währungskorb zu definieren, dessen prozentuale Zusammensetzung z.B. entsprechend der Bedeutung der jeweiligen Währung für die Exportindustrie entsprechen würde. Der Sinn wäre, dass bei einem rapiden Zusammenbrechen des EUR der CHF nicht 1:1 mitgezogen würde.Ist diese Idee abstrus/undurchführbar? Für mich tönt das recht vernünftig. Für Trader wäre das doch eine spannende Herausforderung (quasi als Nebeneffekt)
hast du noch den Link dazu?Ich tendiere eher in die Richtung von myst3r10n, einen Basket aus Währungen zu verteidigen wird äusserst schwer und aufwändig. Um die direkte Abhänigkeit EUR etwas zu lindern, sollte die SNB so gut als möglich die Aktivposten (also die gekauften Euros) diversifizieren. Ansonsten
Jemand hat irgendwo geschrieben, dass der CHF wie eine Jacht sei, die an die Titanic (EUR) gekettet sei
. Die SNB hat sich entschieden, das Spiel zu starten, viel mehr als dieses jetzt auf Teufel komm raus zu spielen wird Ihr nicht bleiben.
 
Da ich den eigentlichen Wert des € gegenüber dem CHF ebenfalls tiefer als 1.20 einschätze, würde ich den € zur Zeit nicht long gehen (ausser um zu scalpen, dafür ist mir die Range aber zu klein). Ich schätze, dass der Kurs auch bei einem allgemeinen Anstieg des € gegenüber dem CHF stabil bleiben würde. Auf der anderen Seite besteht durchaus ein Risiko, dass die SNB die 1.20 aufgibt und der € stark fällt. Ist aber reine Spekulation - v.a. WANN das passieren könnte. Deshalb käme für mich höchstens eine kleine Gambler-Posi short auf den € in Frage. Gibt's im € einen regelrechten Crash, dann steigt meiner Meinung nach auch das Emittentenrisiko...

 
Einige in diesem Forum - mich eingeschlossen - halten Long-Positionen auf den EUR/CHF. Gibt es irgend jemand hier der Short-Positionen hält? Auch muss man sich folgende Frage stellen: Ist der EUR überhaubt 1.20 Franken Wert?. Weil, nach freier Marktwirtschaft würde warscheinlich jeder heir im Forum den EUR sofort shorten. Der einzige Grund warum soviele Long-Positionen existieren liegt im Vertrauen der SNB. Ein einziger Marktteilnehmer soll also all diese falschen Erwartungen der anderen Marktteilnehmer erfüllen. Falsch sind diese Erwartungen deshalb weil in Wahrheit, jeder dieser Marktteilnehmer keine EUR kaufen würde sondern Franken. Denoch wechseln sie die Seiten obwohl es eigentlich gegen ihre Überzeugungen ist. Wenn das nicht irgendwie ein Paradoxon ist :mrgreen:
Also deine ganze Begründungen find ich machen Sinn. Doch widersprichst du dir selbst in dem du Long-Positionen hältst. Denn der Euro wird ja kaum steigen. Die 1.20 können mit Mühe verteidigt werden. Da ist es denn wahrscheinlicher, dass dies nicht in alle Ewigkeiten machbar ist. Du selbst hältst es ja auch für Unsinn.Frage also, wie bist du dazu gekommen Long.Posis im Euro zu halten? Oder habe ich da was falsch verstanden? :roll:

 
v.a. WANN das passieren könnte. Deshalb käme für mich höchstens eine kleine Gambler-Posi short auf den € in Frage. Gibt's im € einen regelrechten Crash, dann steigt meiner Meinung nach auch das Emittentenrisiko...
Ich habe die Befürchtung, dass die SNB just im turbulentesten Moment dazu gezwungen sein könnte. Solange wir die jetzige Situation beibehalten, ist der Druck nicht sonderlich gross. Sorgen machen mir v.a die vielen "keine Ahnung, aber totzdem eine Meinung" Lobbypolitiker. Für die Untergrenze ist politische Rückendeckung für die Natibank essentiell. Sobald aber alle nervös werden und der eine oder andere Aufmerksamkeitsuchende Oekonom oder Politker Mist ins SF Mikrophon blabbert wirds gefährlich.
 
Bei Long-Positionen auf den EUR/CHF kriegt man zurzeit welche (je nach Broker). Meine Positionen sind aber eher sehr bescheiden, damals als noch die Gerüchteküche den EUR/CHF dominierten konnte man Intraday gute verdienen. Jetzt bringt nur noch der Zinsvorteil was und natürlich Hoffnung auf bessere Zeiten.
Ich bin ganz und gar kein Spezialist in Sachen Währungen. Doch habe selbst ich mitbekommen (schon vor Wochen,.....dieser kleine bluff sei mir gestattet, ist sogar im Gold-thread dokumentiert), dass es der Dollar ist, den man long gehen sollte. Da ich keine solchen Wetten mache habe ich Euros gegen Dollar getauscht. Was ich aber auch nicht als Langzeitlösung sehe. Wenn ich du wäre, würde ich deine longs abstossen. Denn das Verlustrisiko ist meiner Meinung nach wesentlich grösser als das Gewinnrisiko. Oder siehst du beim EURO ein Potential nach oben in den nächsten 100 Jahren :D
 
Auch muss man bedenken dass wenn man davon ausgeht das der EUR überlebt und sich irgendwann stabilisiert. Das Fluchtgeld rasant abnimmt und der Franken wieder in seinen fairen Wert - ohne psychologischen Belastungen - zum EUR zurück findet. Langfristig sind deshalb Long-Positionen nicht umbedingt falsch, wenn ich so denke das wir irgendwann wieder bei 1.30 Franken/EUR oder 1.40 Franken/EUR zurück finden. Das entspräche einer Rendite von +1000 bis +2000 PIPs, dass sind bei einer Sicherheitsleistung von 100'000 Franken bei einem 100x fachen Kredit eine Investitionssumme von ca. 10'000'000 Franken. Das wäre also eine Rendite zwischen +1'000'000 Franken bis +2'000'000 Franken bei maximalem Verlustpotetntial von 100'000 Franken. Darüberhinaus wird diese Investition noch unterstützt vom grossen Bruder SNB, die zurzeit alle Verluste auffängt ;)
Ok, so gesehen.........Aber würde da trotzdem raus, da ich nicht glaube, dass bei einem Griechenlandaustritt der EURO steigt. Kurzfristig vielleicht. Aber die Probleme um Spanien sind dann der nächste Hammer. Und da wird die SNB kaum mehr mitmachen können.