Was macht dann die SNB, um den Mindestkurs von 1.20 gegenüber dem Euro zu halten? Sie verkauft CHF und kauft dafür EUR. Woher holt sie die CHF? Indem sie die Geldmenge entsprechend ausweitet. Das macht die SNB jetzt schon, unabhängig davon, wie sie das Geld anlegt. Würde die SNB hier die Geldmenge nicht ausweiten, dann wäre wohl der Wechselkurs vermutlich unter 1, was natürlich schlecht ist für unsere Exportwirtschaft. Ich möchte die Geldmengenausweitungen nicht verharmlosen, aber sie ist heute leider auch in der Schweiz Fakt.Man sollte Geldmengenausweitungen nicht verharmlosen, nur weil die Folgen daraus noch nicht sichtbar sind.
Wie oben geschrieben, weitet die SNB zwangsläufig die Geldmenge aus, indem sie EUR gegen CHF kauft, um so den CHF zu schwächen. Ziel der SNB ist es doch, den CHF zu schwächen. Das schafft sie nur, wenn sie wie die anderen Notenbanken ebenfalls die Geldmenge erhöht. Ihr EUR-Bestand nimmt damit laufend zu. Was soll sie nun mit diesen Euros machen? Schlussendlich ist die Aktivseite der SNB nichts anderes als unser (Dein, MFs, mein, jedem Schweizer) Volksvermögen. Dafür haben unsere Vorfahren und wir gearbeitet. Du sagst, es ist weniger schlimm, diese in deutsche oder französische Staatsanleihen zu investieren. Dann wäre es auch kein Problem, wenn die SNB Staatsanleihen von Griechenland, Italien, Spanien, Portugal,... investieren würde. Und wenn dann diese Staaten die Schulden nicht mehr zurückbezahlen können, dann ist das ebenfalls kein Problem. Damit würde man unser Volksvermögen vernichten. Möchtest Du das? Mir persönlich wäre es lieber, die SNB würde die Euros in EUR-Sachanlagen wie deutsche Unternehmen investieren als in marode Staatsanleihen, wo nur ein Versprechen auf Rückzahlung dahinter steht. Dafür würde ich einen Staatsfonds aufmachen, gefüllt mit den Mitteln der SNB. Man müsste aber so einen Staatsfonds analog Norwegen aufbauen, um das Volksvermögen auch noch zukünftigen Generationen zur Verfügung stellen zu können.Erstmal zu den Staatsfonds: Ein mit der Druckerpresse finanzierter Staatsfonds ist des Teufels! Norwegen, Dubai, VAE etc. speisen Ihre Staatsfons mit den Haushaltsüberschüssen, sprich den Einnahmen aus Rohstoffexporten (Hauptsächlich Oel). Dagegen gibt es nichts einzuwenden, da finden keine Geldmengenausweitung statt. Ganz anders, wenn jetzt die FED, die SNB oder die EZB einen "Staatsfonds" lanciert. Mal abgesehen davon, dass die Nationalbank nicht dazu da ist Gewinne zu erwirtschaften oder die Welt aufzukaufen, hätte dies fatale Folgen. [...]Nein, eine Zentralbank ist nicht gleichzustellen mit einer normalen natürlichen oder juristischen Person, eine Zentralbank sollte nie (!!) einen Staatsfonds gründen und einfach darauf los investieren. Das hätte verheerende Folgen. PS: Aufkauf von Staatsanleihen ist ebenfalls aus dem Giftschrank, aber etwas weniger "schlimm", da Staatsanleihen kein Sachwert sind. Es steht nichts als ein Versprechen auf Rückzahlung dahinter.