die SNB wird mM nach eine Deflation mit allen Mitteln verhindern, da dies meist mehr schadet als anderst rum.
Wem schadet eine Deflation?
Man bedenke nur mal wer die Kosten einer Inflation oder einer Deflation schlussendlich trägt. Zudem: Mit einem tiefern Kurs wird halt mehr vom CH-Kosum usw ins Ausland laufen und so indirekt der EU geholfen, auch wenn dies nur ein minimaler Teil sein dürfte...
Also: Wir haben hier zwei Themen: Deflation und Frankenstärke:
Deflation
Staaten sind verschuldet. Sie sind darauf angewiesen, sich auf Kosten der Bürger zu entschulden und das geht am einfachsten und (für den Staat) am schmerzlosesten über Inflation. Entsprechend wird Inflation als das kleinere Übel verkauft, Deflation hingegen verteufelt.
Ist Deflation wirklich so schlimm?
Überlegen wir mal: Jeder technische Fortschritt ist deflationär: Durch die Erfindung des Mähdreschers konnte Weizen billiger produziert werden. Der Weizen - Mehl - Brot-Preis sank entsprechend. Wir zahlen auf unser Einkommen bezogen heute bedeutend weniger (13%) als noch vor 100 Jahren (90%). Du wirst mit mir wohl einig gehen, dass das ein Fortschritt ist. Von daher ist Deflation also grundsätzlich etwas gutes: Man bekommt mehr für sein Geld.
Deflation wird verteufelt mit der Begründung, die Konsumenten würden nicht mehr
heute konsumieren, weil sie auf günstigere Preise
morgen warten. Der Konsum und somit die Wirtschaft würden also zusammenbrechen.
Sollte diese Logik stimmen, dann hat niemand in den letzten 10 Jahren jemals einen Laptop oder ein Handy gekauft. Denn wir alle wussten immer, dass es in einem Jahr ein besseres Gerät für einen günstigeren Preis geben würde. Und trotzdem: Wir haben unsere Digicam gekauft, obschon wir wussten, dass wir in einem Jahr eine Kamera mit mehr Megapixels und schnellerem Auslöser für weniger Geld bekommen werden.
Man muss bei solchen Theorien also aufpassen. Vor allem, wenn sie von offizieller Seite ausgegeben werden und sich die Frage stellen: "Cui bono?", "Wem nützt es?"
---
Frankenstärke
Aber das Thema war ja auch: "Franken schwächen, egal wie schwach der Euro wird".
Mal folgenden Tipp:
Man beachte in den letzten 20, 30, 50 Jahren Länder mit starker oder schwacher Währung.
Man beachte Länder mit starker/schwacher Wirtschaft.
Und nun die Gretchen-Frage: Wie ist der Zusammenhang zw. Stärke der Währung und Stärke der Wirtschaft?
P.S:
Wer die Zeit nicht aufwenden will:
Länder mit starker Währung 1970-2000: Schweiz, Norwegen, Kanada, Malaysia, Singapore
Länder mit schwacher Währung im gleichen Zeitraum: Italien, Griechenland, Argentinien, Mexiko, Simbabwe
Na, Zusammenhang erkannt?