Banken

GROSSBANKEN: Aktuelle Kurse als Kaufgelegenheit?

(UBS -0,8% auf 16,44 CHF, CS -1,1% auf 23,22 CHF)

Die Versuche der US-Justiz, Banken mit Strafzahlungen wegen angeblicher Manipulation der Edelmetallmärkte in London zu belangen, werden im Markt als wenig erfolgsversprechend eingeschätzt. Die bereits von anderen Behörden untersuchten Vorgänge hätten keinerlei Fehlverhalten der involvierten - heute im "Wall Street Journal" genannten - Banken ergeben, heisst es etwa. Ein Sales-Trader meinte, dass junge US-Justiz-Angestellte vermutlich versuchten, sich im Stile ihrer Vorgänger mit harten Massnahmen gegen Finanzinstitute gutbezahlte Stellen in der Privatwirtschaft zu sichern. Die Kursschwäche bei den Grossbanken-Titeln sei als Kaufgelegenheit anzuschauen, meinen jedenfalls optimistisch gestimmte Marktteilnehmer.

AWP

 
Wenn Banken ihre Kunden verdächtigen

Zwei italienische Bankkunden kündigten ihre Schweizer Konten und verlangten die Barauszahlung der Saldi von 500'000 Euro und 75'000 Franken. Die Tessiner Bank verweigerte dies, weil die Kunden nicht beweisen wollten (oder konnten), dass das Geld versteuert sei. Die Italiener liessen sich dies nicht ­bieten und gingen vor Zivilgericht.
Ich weiss nicht, ob es heute noch so ist. dass Occasions-Autohändler Cash verlangen. Musste mal mit zittrigen Händen, links/rechts und rückwärts blickend meine Bank verlassen mit fast 20 kFr. in der Jackentasche auf dem Weg zum Autohändler. Heute müsste mich der Schalterbeamte (oder heisst das heute -person) als potenziellen Geldwäscher sehen.

Bei 15 Prozent der Banken bewegt sich die Bezugslimite zwischen 10'000 und 50'000 Franken. Knapp die Hälfte setzt sie zwischen 100'000 bis 400'000 Franken pro Jahr an.
Den Hammer aber finde ich folgenden Passus betr. des Gerichtsfalls im Tessin:

Sie argumentierten, die Bank hätte ihnen vertragsgemäss das Vermögen herauszugeben. Die Bank entgegnete, sie hätte ein internes, von der Finanzmarktaufsicht (Finma) genehmigtes Reglement, das eine Auszahlung am Schalter verbiete, solange der Verdacht auf Steuerhinterziehung nicht ausgeräumt sei. Vor drei Wochen erhielten die Kunden recht in zweiter Instanz: Die Bank musste das Geld aushändigen. Der Bankvertrag gehe dem Finma-geprüften Reglement vor, zumal die Bank es dem Gericht nicht aushändigen wollte.
Da segnet offensichtlich die Finma bankeninterne Reglemente ab die so geheim sind, dass eine Bank sich weigern kann, diese dem Gericht vorzulegen. Wäre ja mal interessant zu recherchieren, auf welcher Rechtsgrundlage die Finma geheime Reglemente genehmigt. Können oder müssen Banken interne Reglemente von der Finma genehmigen lassen? Wird auf diese Weise Verantwortung verlagert?

 
Schön wenn sich das weltweit herumspricht, dass Geld in der Schweiz so sicher ist, dass es nicht einmal der Besitzter mehr zurück erhält. Bisher war das nur mit den "herrenlosen Vermögen" der Fall.....

Der "Spass" geht hier nun wirklich zu weit. Ist ja so, wie wenn ich ein Auto kaufe, bezahle, danach abholen will und der Verkäufer gibt es mir einfach nicht heraus bevor ich nicht beweise, dass das Geld, wirklich meins war und versteuert............ :evil:

Und die Begründung ist haarsträubend. Solange das Geld auf der Bank bleibt, arbeitet diese damit. Egal ob versteuert oder unversteuert. Da kräht kein Bankster danach, aber wehe ich will es von der Bank abziehen, da werden alle Tricks angewendet, dass noch einige Zeit damit Geld verdient werden kann....

 
Ich schlage vor, das Schweizerische Strafgesetzbuch um folgenden Artikel zu ergänzen:

Der Besitz von mehr als Fr. 1000 inklusive dem Gegenwert allfälliger ausländischer Währungen wird mit einer  Busse entsprechend dem den Freibetrag übersteigenden Wert bestraft. Bei wiederholten Zuwiderhandlungen kann zusätzlich eine Haftstrafe  bis 2 Jahre angeordnet werden.

Die SNB wird ausserdem angewiesen, nur noch Banknoten bis zu einem Wert Fr. 100 auszugeben.

Der Bundesrat wird ermächtigt, die Beträge der Teuerung anzupassen.

(muss mir doch überlegen, für die kommenden eidgenössischen Wahlen zu kandidieren. Gesetze machen macht Spass)

 
74'000-mal das Bankgeheimnis gebrochen – ohne Konsequenzen

Insgesamt 74'000 Kunden waren betroffen, als der Bank Coop im Januar 2014 ein gravierender Fehler unterlief: 31'000 Sparer erhielten neben den eigenen Kontoauszügen im gleichen Couvert auch die Auszüge anderer Personen. Die Auszüge von 43'000 weiteren Kunden wurden falsch beschriftet und an Dritte versandt.
Soweit der Tatbestand. Objektiv eine klare Verletzung des Bankkundengeheimnisses.

Interessant ist nun die Begründung der Staatsanwaltschaft, warum kein Strafverfahren gegen die Bank resp. deren Angestellten eröffnet wurde.

... die Straftat könne «keiner bestimmten Person zugeordnet werden». Verantwortlich für den Fehlversand seien vielmehr systemische Gründe wie «fehlende Kontrollen» oder «Organisationsmängel» – eine «Verkettung ungünstiger Umstände»

...

Im Bericht der Staatsanwaltschaft werden die «unsorgfältige Vorgehensweise einzelner Mitarbeiter» ebenso wie «fehlende technische oder finanzielle Ressourcen», unklare Verantwortlichkeiten sowie eine vakante IT-Schlüsselposition als Faktoren genannt, die in der Summe zur folgenreichen Panne führten.
Die Schlussfolgerung der Staatanwaltschaft

Nicht nur die einzelnen Mitarbeiter, auch das Unternehmen haftet für den Fehler nicht, weil es sich nicht um ein vorsätzliches Vergehen handelt. Das heisst: Wird bei einem fahrlässigen Vergehen kein Täter eruiert, hat das für das Unternehmen keine rechtlichen Folgen.
Das heisst doch nichts anderes, als wenn eine Firma ein unorganisierter Sauladen ist und aus diesem Grund nur "fahrlässig" eine kriminelle Handlung begangen wird, niemand belangt werden kann.  Der Fall müsste doch sonnenklar sein: In diesem Fall haften die GL-Mitglieder deren Organisationseinheiten schuld sind. Wie heisst es doch immer: der Lohn rechtfertigt sich entsprechend der hohen Vernatwortung der obersten Kader. Hier hätte man den Beweis antreten können. Warum hat nicht der VR Strafanträge gegen die GL eingereicht und diese gefeuert, weil sie der Firma einen solchen Reputationsschaden zugefügt haben? Rückgrat? Verantwortung? :rolling:

 
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Reaktionen: donald
Uiih, da haut Bloomberg aber nochmals mit allen alten Geschichten auf den Finanzplatz Schweiz. Richtig gruselig und sehr schwarz/weiss. So eine Art Photogallerie mit etwas Begleittext. Man sieht gar einen Mann in Genf, der bei der BNP Paribas (sic!) Bargeld (!) abhebt. Es ist zu befürchten, dass viele lichtscheue Schweizer dies des öftern tun.

Scenes from the Shadowy World of Swiss Banking

 
BANKEN: Verbesserte Trading-Ergebnisse im Q1?

CS (+0,4%), JULIUS BÄR (+0,4%), UBS (+0,6%)

Am Markt sind Spekulationen um bessere Trading-Ergebnisse im ersten Quartal der Banken im Umlauf, nachdem die Volumen in New York und London dank verschiedenen Ereignissen sich stark ausgeweitet hätten. Sales-Trader meinen, dass die Banken von den Umtäuschen aus US-Aktien in europäische Dividendenwerte, Anlagefonds und ETF's beträchtlich profitieren könnten. Auch bei Grossanlegern seien die Banken nach mehreren enttäuschenden Jahren wieder in der Kaufgunst gestiegen, wie die Positionierung an den Derivatmärkten signalisiere. Die Grössenvorteile von Credit Suisse, Julius Bär und UBS liessen daher auf gute Dreimonatszahlen und ein starkes Quartalsende schliessen, wie am Ring zu hören ist.

Quelle Marktgespräch

 
UBS (+0,8%), CS (+0,6%), JULIUS BAER (+1,5%): Bankenwoche erwartet

Am Markt raten Sales-Trader zu Käufen in Bankaktien, weil der Sektor in den letzten Jahren nur einen Teil der Erholung mitgemacht habe, die der Gesamtmarkt realisiert habe. Mit den sich verbessernden Gewinn-Perspektiven und Dividendenaussichten und der laufenden Bereinigung von Rechtsstreitigkeiten hellen sich Händlern zufolge die Perspektiven für den Sektor auf. Kaufen Grossanleger die verstärkte UBS-Trendwende, den kommenden CEO-Wechsel bei der Credit Suisse und die Wachstumssprünge bei Julius Bär, seien konstant anziehende Kurse zu erwarten. Händler meinen, dass die Titel von den positiven News der US-Banken und den morgigen Quartalszahlen der Credit Suisse frische Impulse erhalten könnten. Alle drei SMI-Bankaktien wiesen gegenwärtig mehr handelbares Aufwärts- als Konsolidierungspotenzial auf, so der Tenor. Händler rechneten daher in dieser Woche mit anziehenden Bankaktien; 3-5 Prozent lägen drin.

Quelle Marktgespräch

 
aus dem Bloomberg Artikel

These Are Global Banking’s Winners and Losers Since the Crisis

Einige Betrachtungen mit Einschluss von UBS und CS: Die Entwicklungen globaler Banken zwischen der Finanzkrise und heute.

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Um die folgende Grafik zu verstehen, muss die Fussnote beachtet werden (Erklärung der Farben)

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Hier sieht man, dass die im Moment in den Schlagzeilen stehende HSBC (... to cut 25'000 jobs) ihre Kostensituation seit 2007 verschlechtert hat und darum offensichtlich ein erhebliches Kostensenkungsprogramm eingeläutet hat. Bei CS sieht es nicht besser aus, trotz Investmentbanking. Welche Massnahmen hier wohl aufgegegleist werden?

Bei UBS fällt die massive Verbesserung auf.

 
MARKTGESPRÄCH CREDIT SUISSE (+1,2% auf 26,31 CHF), UBS (+1,3% auf 19,85 CHF), JULIUS BÄR (+2,3% auf 52,10 CHF): Vor Zahlenhausse von 10 Prozent?

Am Markt raten Sales-Trader zu Trading-Käufen in Bankaktien, von denen starke Quartalszahlen und entsprechende kräftige Kursreaktionen erwartet werden. Der bevorstehende Showdown in der Eurokrise dürfte eine befreiende Wirkung auf Finanzwerte und speziell auf Banken aufweisen, weil jede Lösung der Schuldenkrise eine verbesserte Stimmung an den Kapitalmärkten schaffen wird. Internationale Broker empfehlen im Zahlenvorfeld Käufe in den beiden schweizerischen Grossbanken, welche in Europa am geringsten von allfälligen Fallout-Folgen der Griechenland-Entwicklung tangiert sein werden. UBS werden als fundamentale Favoriten und Credit Suisse als Fantasietitel mit Restrukturierungspotenzial und einem neuen Aktionärs-freundlichen CEO geschätzt. Der drohende Abgang Griechenlands aus der Eurozone ist in den Titeln längst eingepreist, weshalb am Montag wieder eine volatile aber keine ausgesprochen schwache Marktentwicklung zu erwarten sei.

Quelle Marktgespräch

 
UBS (-0,3% auf 20,81 CHF); CS (+0,3% auf 27 58 CHF): Folgen des Sell-Offs in China für Grossbanken

Am Markt sorgt eine Bankenanalyse über die Folgen des China-Selloffs auf die Quartalszahlen der Grossbanken Credit Suisse und UBS für Gesprächsstoff. Eine Risiko-Analyse zeige auf, dass die Folgen für die Gewinn- und Verlustausweise der Investmentbanken gering ausfallen dürften. Vom Asienanteil wird im globalen Handel mit Wertpapieren in diesem Jahr ein Anstieg von 20% auf 25% erwartet, wie JP Morgan annimmt.

Die einzigen sichtbaren Risiken weisen Grossbanken in strukturierten Produkten auf, welche aber wegen den dafür vorgenommenen Rückstellungen keine Probleme bereiten sollten. Hilfreich waren schlussendlich auch die geringen Volumen in strukturierten Produkten. Die Volumen im Kassa-Handel haben sich auf rund 45% tieferen Niveaus wieder stabilisiert. Die Folgen des China-Crashs könnten allerdings in der zweiten Jahreshälfte 2015 zutage treten, sollten die Handelsvolumen auf den erreichten gesunkenen Niveaus verharren. Die Kundenaktivitäten fielen zurück und das Neuemissionsgeschäft würde auf tieferen Levels verlaufen. UBS vor Deutscher Bank und Credit Suisse werden von JP Morgan im Vorfeld der Halbjahreszahlen im Bankensektor unverändert favorisiert.

Quelle Marktgespräch

 
Ende Juli ist Grossbanken-Zahlensaison. Die Credit Suisse fächert ihren Zahlensatz morgen auf, während die UBS am nächsten Dienstag orientiert. Für eine der Banken sind die Prognosen eher unerfreulich.

Von Marc Forster / Cash
Die schlechte Nachricht traf vergangene Woche die Credit Suisse: Die Deutsche Bank senkte die Aktien-Einstufung von 'buy' auf 'hold'. Die Analysten des Frankfurter Geldhauses sind bei ihren Schätzungen zur Nummer Zwei der Schweizer Banken generell vorsichtiger geworden und fürchten schlechte Einflüsse auf den Kurs, falls der neue CEO Tidjane Thiam – er sitzt seit Anfang Monat auf dem Chefsessel am Paradeplatz – die Neuausrichtung der Investmentbank nicht entscheidend vorantreibt.

Thiam wird die Ergebnisse des letzten Quartals vorstellen, für das noch sein Vorgänger Brady Dougan verantwortlich gewesen ist. Für den Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist aber wichtiger als die Zahlen die künftige Ausrichtung der Bank. Er geht jedoch davon aus, dass Thiam noch nichts konkretes dazu sagen wird.

Kapitalbasis könnte schrumpfen

Möglich ist auch, dass die CS per Ende Juni mit einer leicht schwächeren Kapitalbasis dasteht, weil sie Aktienpakete gekauft hat, die in Form von Boni an Mitarbeiter fliessen. Bei den Netto-Zuflüssen von Neugeld könnten sowohl die UBS wie auch die CS relativ solide Zahlen am unteren Ende der jeweiligen Zielbandbreiten vorlegen, sagt Andreas Venditti, Bankenanalyst bei Vontobel: "Bei der CS war das erste Quartal leicht enttäuschend gewesen, daher erwarte ich lediglich einen geringen Rückgang für das zweite Quartal; Die UBS war beim Neugeld im ersten Quartal sehr stark, daher dürften die Zweiquartals-Werte stärker rückläufig sein."

Das zweite Quartal zeige aber saisonal bedingt meistens einen Abschwung, wobei dieser nicht dramatisch ausfallen würde. Die Zahlen von Julius Bär hätten gezeigt, dass sich auch Mai und Juni gar leicht positiv entwickelt hätten, sagt Venditti.

Der saisonale Effekt wird bei den Grossbanken generell eine Rolle spielen: Nach einem relativ starken ersten Quartal dürfen die Margen im zweiten Quartal in der Vermögensverwaltung geschrumpft sein. Deswegen interessieren sich die Analysten weiter dafür, ob die Banken ihre Kosten gesenkt haben. Bei der Höhe der verwalteten Vermögen drückt die Frankenstärke auf die Bilanz.

Aktienhandel nützt UBS

Im Investmentbank-Geschäft dürften die Schweizer Banken trotz eines globalen Rückgangs des Geschäfts dank ihres Geschäftsmodells besser als der weltweite Schnitt dastehen, vor allem, weil der Aktienhandel gut lief. Dies vor allem bei der UBS – bei der Credit Suisse sehen die Prognosen einen Einnahmenrückgang beim - gebenüber der UBS grösseren - Geschäft mit festverzinslichen Papieren, Währungen und Rohstoffen (FICC). Konkret erwartet die Deutsche Bank im Investmentbanking 13 Prozent weniger Einnahmen bei der UBS und 16 Prozent weniger bei der Credit Suisse (in Dollar gerechnet).

Die Deutsche Bank schliesst aber nicht aus, dass gerade die CS-Aktie profitieren könnte, wenn sich der Franken abschwächen sollte und die Zinsen noch dieses Jahr angehoben werden. Stabilere Finanzmärkte und anlagefreudigere Kunden würden die Margen verbessern.

Generell steht die UBS-Aktie bei den Experten besser da als das Papier der CS: Bei Kaufempfehlungen für die grösste Schweizer Bank sind die Analysten etwas weniger zurückhaltend als bei ihrer Konkurrentin. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die UBS dank stärkerer Kapitalbasis als künftig interessantes Dividendenpapier diskutiert wird.

Seit Jahresanfang hat die UBS-Aktie ihren Wert um gut 31 Prozent gesteigert. Die CS-Aktie schafft es nur zu einer Year-to-date-Performance von 9,4 Prozent. Solange nicht mehr über den künftigen Kurs der Bank bekannt ist, dürfte die Anleger-Zurückhaltung noch andauern.
 
CREDIT SUISSE (-0,14% auf 28,52 CHF), JULIUS BÄR (-0,56% auf 52,95 CHF), UBS (unv. 22,31 CHF): Bankenhausse erwartet

Am Markt raten Sales-Trader ihren Grosskunden zu grösseren Banken-Positionen. Die doppelten Gewinner der Frankenschwäche und der kommenden US-Zinsanhebung dürften auch von ihren florierenden Vermögens-Verwaltungen neue Impulse erhalten, heisst es in Börsenkreisen. Steige die Risikobereitschaft bei der Anlageklientel im weiteren Jahresverlauf wieder stärker an, sollten zudem starke Jahresergebnisse zu erwarten sein. Händler meinen, dass sich die Leerverkäufer im Bankensektor immer weniger aus dem Fenster lehnen und viele ihre Short-Positionen nun eindecken würden. Komme es zudem ab Mitte August wieder vermehrt zu Käufen von institutioneller Seite, weil die Euro-Schuldenkrise für eine Zeit lang ad-acta gelegt werden könne und die minimale US-Zinsanhebung zuallerletzt das Wachstum tangiere, sollten sich die Aussichten für Credit Suisse, für UBS und für Julius Bär stärker aufhellen als gegenwärtig gedacht.

Quelle Marktgespräch

 
UBS (+3,6% auf 19,97 CHF), CREDIT SUISSE (+3,3% auf 25,67 CHF), JULIUS BÄR (+3,2% auf 47,41 CHF): Umsatzhausse verbessert Quartals-Zahlen

Nach den letzten Turbulenzen werden am Markt Gewinner der aktuellen Marktentwicklung gesucht. Mehrere Grossanleger würden durch die Umsatzhausse der vergangenen Tage zu Käufen in den SMI-Bankaktien Credit Suisse, Julius Bär und UBS motiviert, so die Meinung von Sales-Tradern. Die Handelsvolumen zogen an den Schlüsselmärkten in den meisten Sektoren über die Niveaus der letzten grossen Marktturbulenzen an. Daraus folgern Marktteilnehmer, dass die Banken nun erfreuliche Neunmonatsberichte publizieren werden. Die auch in Asien exponierten Banken könnten von den immens gestiegenen globalen Handelsvolumen positive Ergebnisimpulse erhalten, sagen auch Händler. Zudem hätten die jüngsten Kursschwächen für Grossanleger ein nahezu optimales Kaufumfeld geschaffen.

Quelle Marktgespräch

 
13-10-2015 10:47  Markt: UBS und CS-Titel geben mit Berichten um strenge Kapitalanforderungen nach

Zürich (awp) - Die Titel der Grossbanken UBS und CS gehören am Dienstagvormittag zu den schwächsten Werte im Leitindex SMI. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, gemäss dem das Eidgenössische Finanzministerium (EFD) für die beiden Grossbanken eine Leverage Ratio von 5% anstrebt, hat bei den beiden Titeln die Kurse weiter abrutschen lassen. Beim EFD will man die Angaben nicht kommentieren.

Die CS-Aktien notieren gegen 10.40 Uhr 2,4% im Minus auf 23,60 CHF nachdem sie auf ein Tief von 23,24 CHF abgerutscht waren. Die UBS-Titel geben 1,8% nach auf 18,68 bei einem Tagestief von 18,37 CHF. Der SMI steht derweil 0,9% im Minus auf 8'628 Punkten.

Bloomberg hatte am Vormittag unter Berufung auf die über die Diskussionen informierte Kreise berichtet, dass das EFD die Kapitalanforderungen für die beiden Grossbanken auf 5% des Gesamtkapitals ansetzen wolle. Dabei würde man in der Schweiz die US-Vorschriften nachahmen wollen, die ebenfalls die Minimalvorschriften des "Basel-Komitees" von 3% übertreffen wolle, so die Nachrichtenagentur.

Beim EFD sprach ein Sprecher auf Anfrage der AWP derweil von "Kaffeesatzleserei". Der Bundesrat soll - wie bereits bekannt - bis Ende Jahr einen Bericht zuhanden des Parlaments publizieren, wie der Sprecher bestätigte. Mit der Erhöhung der Eigenkapitalquote will der Bundesrat die Empfehlungen der Expertengruppe unter Leitung von Professor Aymo Brunetti umsetzen.

Auch Finma-Chef Mark Branson hatte sich unlängst für schärfere Eigenkapitalvorschriften für die Grossbanken ausgesprochen. Dagegen wehren sich die Vertreter der beiden Grossbanken gegen eine Verschärfung. So hatte UBS-CEO Sergio Ermotti vergangenen Monat dafür plädiert, dass der Massstab in der Schweiz der "internationale Standard" sein solle, den das Financial Stability Board empfehle.

 
Die Schweiz prescht bei der Verschärfung der Kapitalvorschriften vor.

Ab Ende 2019 müssen UBS und Credit Suisse eine Verschuldungsquote von mindestens fünf Prozent erfüllen, wie der Bundesrat am Mittwoch erklärte. Damit sollen die Banken krisensicherer gemacht werden. Bisher wurden 3,1 Prozent gefordert. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) beschreibt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme und nimmt anders als die übrigen Eigenkapitalregeln keinen Bezug auf die Risiken, die mit den jeweiligen Geschäften verbunden sind.

Angesichts von Bilanzsummen in der Größenordnung von 1000 Milliarden Franken könnten die beiden Institute bei einer Verschuldungsquote von fünf Prozent Verluste von jeweils rund 50 Milliarden Franken überstehen, erklärte der Chef der Finanzmarktaufsicht, Mark Branson. Die Zahl sei nicht willkürlich gewählt worden. In der Finanzkrise erlitt die UBS einen Verlust in dieser Größenordnung und musste vom Staat gerettet werden. UBS und Credit Suisse sind verglichen mit der Schweizer Volkswirtschaft enorm groß. Die mögliche Schieflage einer dieser Institute bedroht deshalb das ganze Land. Entsprechend wichtig sind sicherere Banken für die Schweiz.

Neben den Eigenmitteln, die zur Deckung eines Verlusts gedacht sind, müssen die Banken im Notfall weitere fünf Prozent der Bilanzsumme lockermachen können ("Bail-in-Instrumente"), indem sie die Gläubiger zur Kasse bitten. Diese Mittel sollen dazu dienen, ein Institut zu sanieren oder geordnet abzuwickeln. Denn die wichtigsten Funktionen wie der Zahlungsverkehr müssen zu jeder Zeit aufrecht erhalten werden können, so die Überlegungen der Aufseher. Bei dieser Kapitalklasse lege die Schweiz als erstes Land überhaupt verbindliche Anforderungen fest. "Sie nimmt damit eine Führungsrolle ein", erklärte Branson.

Das Finanzministerium will nach einer Anhörung der Regierung im ersten Quartal 2016 die detaillierte Verordnung vorlegen. Mit wesentlichen Änderungen rechnen Insider allerdings nicht mehr. Hinter der Verschärfung stehen nicht nur die Regierung und die Finanzmarktsicht, sondern auch die Schweizer Notenbank.

Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam erklärte auf einer Investorenkonferenz, seine Bank habe sich auf die Verschärfung der Verschuldungsquote eingestellt. Ähnlich äußerte sich vor wenigen Tagen UBS-Präsident Axel Weber: "Ich bin zuversichtlich, dass die UBS mit ihrer guten Ausgangslage die künftigen Standards erfüllen wird, wenn diese vernünftig und mit Augenmaß gewählt werden." 

Quelle cash