23-04-2013 14:15 AUSBLICK/ABB Q1: Gewinn von 692 Mio bis 741 Mio USD erwartet Zürich (awp) - Der Energie- und Automationstechnikkonzern ABB veröffentlicht am Mittwoch, 24. April, die Zahlen zum ersten Quartal 2013. Analysten haben dazu die folgenden Prognosen:Q1 2013In Mio USD AWP-Konsens Q1 2012Auftragseingang 11'022 10'368Umsatz 9'554 8'907operativer EBITDA 1'379 1'228EBIT 1'088 1'048Reingewinn 724 685FOKUS: Weiterhin gilt das Augenmerk der Analysten der Preisgestaltung von ABB vor allem in den Energie-Divisionen. Dabei geht die Mehrheit von einem weiter nachlassenden Preisdruck aus, was sich allerdings noch nicht vollständig in der Erfolgsrechnung niedergeschlagen haben dürfte. Die Deutsche Bank indes meint, eine Erholung an der Preisfront sei "weit entfernt" und der Preisdruck werde länger anhalten, als dies die Mehrheit im Markt glaube. Ebenfalls gespannt sind die Beobachter auf die Ergebnisse des laufenden Kostensenkungsprozesses. Insgesamt wird von ABB ein solides Ergebnis ohne grosse Überraschungen erwartet, zumal die makroökonomischen Indikatoren im ersten Quartal gemischt ausgefallen sind. ABB dürfte gemäss den Erwartungen am vorsichtigen qualitativen Ausblick vom vergangenen Februar festhalten. "Mit Blick auf die kurzfristige Wachstumsdynamik in Europa und den USA und auf die Konjunkturerholung in China sind noch viele Fragen offen", liess ABB damals verlauten.ZIELE: Einen konkreteren Ausblick auf das Jahr 2013 machte ABB mit der Publikation des Jahresergebnisses im Februar wie üblich nicht. Die Situation in den einzelnen Märkten beurteilte der neue Finanzchef Eric Elzvik unterschiedlich. "China stimmt uns wieder zuversichtlicher mit einem Wachstum von 10% im vierten Quartal", sagte er damals. Nordamerika wachse nach wie vor, aber bei etwas geringeren Raten gegenüber den sehr hohen Zuwächsen des Vorjahres. Die Integration von Thomas & Betts komme gut und wie erwartet voran, hier sei er zuversichtlich, meinte der CFO. Und in Europa sei das Bild bei einem leichten Wachstum im vierten Quartal gemischt.Im vergangenen November wurden dafür die Mittelfristziele für die Zeitperiode bis 2015 neu definiert. ABB geht davon aus, in den Jahren 2011 bis 2015 schneller zu wachsen als der Markt. Das angestrebte jährliche organische Umsatzwachstum (CAGR) liegt im Bereich von 7 bis 10%.Die für diesen Zeitpunkt angestrebten Übernahmen, deren Umfang und Terminierung von den Marktbedingungen abhängig sei, hätten das Potential, die angestrebte organische Wachstumsrate um weitere 3 bis 4 Prozentpunkte anzuheben. ABB will eine "disziplinierte Akquisitionspolitik" vorantreiben. Für die EBITDA-Marge setzte sich ABB einen Zielkorridor von 13 bis 19%.Die Ertragskraft soll mit "konsequenter Kostenkontrolle sowie Produktivitätssteigerungen und dem zielgerichteten Ausbau des Service- und Softwaregeschäfts" erhöht werden. Konkret werden jährliche Verbesserungen der Produktivität von 3 bis 5% der Umsatzkosten als Zielwert gesetzt.PRO MEMORIA: Zu Beginn der Woche hatte ABB nach ein paar kleineren Akquisitionen im vergangenen Jahr und Anfang 2013 wieder einmal eine grössere Übernahme angekündigt. ABB übernimmt den an der Nasdaq kotierten amerikanischen Anbieter von Photovoltaik-Wechselrichtern Power-One für gut 1 Mrd USD, was auch in etwa dem Umsatz des Unternehmens im vergangenen Jahr entspricht. ABB offeriert für Power-One einen Preis von 6,35 USD je Aktie. Dies entspricht einem Unternehmenswert von 762 Mio USD sowie einem Eigenkapitalwert von 1'028 Mio USD, denn Power-One verfügt über Netto-Barmittel von 266 Mio USD.Im Februar hatte ABB die Übernahme der in San Diego ansässigen APS Technology Group (APS) bekanntgegeben. Mit 50 Mitarbeitern ist dies allerdings eine vergleichsweise kleine Akquisition, wie es im Jahr 2012 weitere gegeben hat. Die letzte Grossübernahme war die Akquisition von Thomas & Betts, welche im Januar 2012 angekündigt und im Mai abgeschlossen wurde.Seit vergangenem Februar amtet Eric Elzvik als neuer Finanzchef. Er ist ein ABB-interner Mann und ersetzt den langjährigen CFO und für kurze Zeit auch interims CEO Michel Demaré, welcher das VR-Präsidium bei Syngenta übernimmt und deshalb zurückgetreten ist.AKTIENKURS: ABB haben sich im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von rund 7% schwächer entwickelt als der Gesamtmarkt. Bereits im vergangenen Jahr stand dem Plus von ABB von rund 10% ein Plus des SMI von 15% gegenüber.