Jetzt wo das Zinsniveau wieder ansteigt, kann doch das FED diese Anleihen mit Gewinn wieder verkaufen oder durch den Verkauf das Zinsniveau wieder drücken.
Wer sollte der Fed die Anleihen abkaufen? Und welches Signal würde sie an die Märkte geben, wenn die Fed Anleihen verkauft?Das alte Sprichwort "Never fight the Fed" bedeutet: Wenn die Fed kauft, kaufen alle, wenn die Fed verkauft, verkaufen alle.
Es käme vermutlich zu einem Anleihencrash und Panikverkäufen. Die Zinsen würden in den hohen Einstelligen Bereich steigen und das Vertrauen in die USA, ihre Schulden bei diesen hohen Zinsen jemals bedienen zu können, würde zumindest abgeschwächt. Kurz, es käme zu genau jenem deflationären Schock, den die Fed seit 2008 zu verhindern sucht.
Man würde der Fed vorwerfen, sie hätte besser bereits 2008 den Crash zugelassen als 5 Jahre lang die Schuldenmenge zu verdoppeln und erst dann den Crash zuzulassen.
Bernanke will sicher nicht als der Zentralbankchef in die Geschichte eingehen, der die USA bewusst in eine Depression geführt hat.
Die ganze Pumpenkohle wurde doch nur gebraucht um das Vertrauen in das Wirtschaftssystem wieder herzustellen.
Auch, aber nicht nur. In erster Linie wurde die Pumpenkohle gebraucht, um den Banken die Möglichkeit zu geben, sichere Gewinne einzustreichen und sich so zu rekapitalisieren:Fed gibt Kredit für 1%, Staat nimmt Anleihen für 2% auf. Die Bank kauft also die Staatsanleihen mit Kredit der Fed und kassiert dazwischen 1% risikolosen Gewinn.
Weiterhin sollten die Banken durch die billigen Kredite genötigt werden, wieder Kredite untereinander, an die Wirtschaft und an Konsumenten zu vergeben. Das haben die Banken allerdings nur in sehr kleinem Ausmass getan.
Das hat die Fed veranlasst, mit QE3 direkt Hypothekarpapiere aufzukaufen.
Sollten sich die Banken weiterhin weigern, Kredite zu vergeben könnte der nächste logische Schritt der Fed sein, dass sie die Banken umgeht und direkt Kredite an die Wirtschaft vergibt.
Die steigenden Immobilienpreise und das leichte Wachstum der amerikanischen Wirtschaft, ermöglicht es eben jetzt dem FED den Markt sich wieder sich selbst zu überlassen und daher sollte der Rückzug des FEDs im Prinzip keinen grossen Einfluss haben.
Was zu bezweifeln wäre.Ich empfehle dieses Youtube Video, die monatliche VSP Online-Konferenz von und mit Hannes Zipfel, der in der ihm eigenen ruhigen und überlegten Art eine schöne Zusammenfassung der aktuellen Situation darlegt (Schwerpunkte Europa und USA) und die mit gutem Datenmaterial unterlegt:
Die Befürchtung ist eben, dass beim Rückzug der Fed genau diese Panik sofort ausbrechen würde, die man mit viel Geld in den letzten Jahren hat zuschütten wollen. Was machen die ganzen Alkoholiker, wenn Ben auf einmal den Schnaps wegschliesst und die Bar für geschlossen erklärt?
Vor was die Anleihen-Invstoren zu Recht Angst haben, sind Sätze wie dieser:
Gekostet hat der kurze Ausschlag an den Währungs- und Zinsmärkten schon jetzt die meisten die Performance der letzten 12 Monate oder mehr. Buchgewinne und Gewinne, der Unterschied zwischen diesen Begriffen wurde so manchem erneut schmerzhaft vor Augen geführt.
Quelle:
http://www.rottmeyer.de/anleihen-unterm-hammer/
Goldbesitzer haben dies bereits erlebt. Anleihenbesitzer nun ebenfalls. Aktien-Besitzer noch nicht.
Noch nicht?
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Danke noch für Deine Einschätzungen zu den BRIC :top: