Na ja, das Problem ist halt, dass schon seit geraumer Zeit die Wirtschaft nach unten und die Börsenkurse nach oben laufen. Mit "Wirtschaft nach unten" meine ich noch nicht die Schweizer Wirtschaft sondern die Aussichten für Deutschland: Deutschland exportiert 38% in jene PIIGS-Länder, die sich bereits in einer Rezession befinden. Entsprechend kann man sich leicht ausrechnen, dass die Exporte zumindest in diese Länder zurückgehen werden. Wenn aber die Auftragseingänge und in der Folge die Einnahmen in Deutschland zurückgehen, hat das zeitverzögert Auswirkungen auf die Schweiz.Demgegenüber die Aktienpreise, die wegen der 1 Billion-Euro Geldspritze namens LTRO in Europa steigen.Wir haben also eine Divergenz zwischen den Aktienmärkten und der realen Wirtschaftsleistung. Nun gibt es zwei Varianten, wobei ich die erste bevorzuge:1.) Die Aktienmärkte steigen noch (oder bleiben in etwa konstant) bis die LTRO-Kohle ausgegeben ist.2.) Die Big-Boys verlassen die Party jetzt, wo sie noch schön ist und warten nicht, bis alle anfangen zu kotzen.Ein Börsenguru aus einem deutschen Forum (@kojak, ich meine Germanasti) hat mal sinngemäss geschrieben: "Einen Crash kann es nur auf hohem Niveau geben, wenn die Stimmung euphorisch ist und die Kurse ungerechtfertigt nach oben gewandert sind."Ich meine, dass wir genau diese Situation jetzt haben. Die Divergenz zwischen steigenden Aktienpreisen bei wenig erbaulichen Wirtschaftszahlen haben wir ja schon seit einigen Monaten. Es hat einfach bisher niemanden gross interessiert. Einen kleinen Crash von 10-15% innert einer Woche kann es also sehr gut jederzeit geben. Vielleicht heute, vielleicht nächste Woche aber - wie gesagt, mein Tipp - dann, wenn die LTRO-Gelder investiert sind und die Kaufkraft für weitere Kurssteigerungen fehlt.Mein Tipp für SMI-Investoren: Achtet auf deutsche Wirtschaftszahlen und auf den DAX. Denn dort spielt die Musik! Nicht in der Schweiz. Auch wenn dieser letzte Satz aus patriotischen Gründen etwa diffamierend wirkt.Nach dem starken Anstieg der Märkte sind wir nun etwas in den konsolidierungsmodus gefallen.