SMI im Herbst 2013

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heute habe ich einen starken $ und schwaches Gold erwartet, aber auch hier kam es anders. :?
Dazu gibt es zwei plausible Erklärungen, wobei Deine wohl Variante 1 entspricht:1) Gold wird schwächer, weil die Unsicherheit vom Markt ist. Die Gefahr eines defaults der USA ist vorläufig vom Tisch.2) Gold wird stärker, weil nun die Dollarmenge weiter ausgeweitet wird.Notabene: Nach der Erhöhung des Debt-Ceiling vor 2 Jahren (also 2011) ist Gold innert 15 Tagen um 17% gestiegen.Vielleicht haben sich einige Trader daran erinnert und deshalb ge-kauft und nicht ver-kauft.
 
ZWANGSABGABE IWF knallhart: Sonst Inflation

Die große Enteignung: Zehn Prozent „Schulden-Steuer“ auf alle Spar-Guthaben
Ich bin eigentlich ein absoluter Gegner des SCHREIENS in Foren. Also dem Einsatz von GROSSBUCHSTABEN oder grösseren Fonts und knalligen Farben.Aber es gibt Ausnahmen, wo man nicht gross und knallig genug schreiben kann. Tut man das nämlich nicht, geht eine wichtige Information verloren.

Das gilt ganz besonders, bei der IWF-Ankündigung, die Du meiner Meinung nach viel zu untertrieben und bescheiden gepostet hast.

Deshalb nochmals gebührend:

[SIZE= px][COLOR= #FF0000]Die große Enteignung: Zehn Prozent „Schulden-Steuer“ auf alle Spar-Guthaben[/COLOR][/SIZE]

Habe ich jetzt die Aufmerksamkeit der Leser?

Gut:

Der IWF schlägt in seiner Oktober-Ausgabe "Taxing Times" vor, auf sämtlichen Guthaben der IWF-Mitgliedsstaaten eine einmalige Steuer von 10% zu erheben.

Quelle zum Original (49 Seiten pdf) : http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/ ... fm1302.pdf

Das muss man sich jetzt auf der Zunge zergehen lassen: 10% Steuer auf sämtlichen Guthaben bedeutet 10% auf Rentenbeiträgen, Pensionskassen, Sparkonten etc. etc.

Nun gut, es ist nur ein Vorschlag. Aber immerhin kommt er vom IWF. Und was das Wort "einmalig" betrifft, vermag mich das nicht wirklich zu beruhigen, denn "eimalig" waren auch mal Bankenrettungsschirme, Zahlungen für Griechenland, Schludenschnitt für Griechenland und ... und ... und ...

Die Schweiz ist ebenfalls Mitglied des IWF (deshalb musste die Schweiz ja 2000 die Goldbindung des Frankens aufgeben). Entsprechend könnte diese 10%-Vermögenskonfiszierung auch für uns gelten.

Wer sich die 49 Seiten der IWF Taxing-Times nicht antun will: Hier eine Zusammenfassung von Forbes

 
Der IWF schlägt in seiner Oktober-Ausgabe "Taxing Times" vor, auf sämtlichen Guthaben der IWF-Mitgliedsstaaten eine einmalige Steuer von 10% zu erheben.Quelle zum Original (49 Seiten pdf) : http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/ ... fm1302.pdf
Erstens mal hat das Dokument 107 Seiten!Ich gebe zu, nicht das ganze Dokument gelesen zu haben, sondern nur das "Executive Summary" und das zwei Mal. Eine so sensationelle haarsträubende Aussage wie oben gemacht, müsste wohl im Executive Summary zu finden sein. Es wäre schon sehr hilfreich, wenn nicht nur eine 107-seitige Quelle, sondern auch eine Seitenzahl angegeben würde.Im übrigen finde ich, steht im Summary sehr viel gescheites drin und einige Punkte wären wohl eine sachliche Diskussion wert.
Das muss man sich jetzt auf der Zunge zergehen lassen: 10% Steuer auf sämtlichen Guthaben bedeutet 10% auf Rentenbeiträgen, Pensionskassen, Sparkonten etc. etc.
Also wo du sowas her hast? Was heisst z.B. 10 % auf Pensionskassen?
 
Der IWF schlägt in seiner Oktober-Ausgabe "Taxing Times" vor, auf sämtlichen Guthaben der IWF-Mitgliedsstaaten eine einmalige Steuer von 10% zu erheben.Quelle zum Original (49 Seiten pdf) : http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/ ... fm1302.pdf
Erstens mal hat das Dokument 107 Seiten!
Sorry, mein Fehler: Das Dokument hat 107 Seiten, die relevante Information ist auf Seite 49. (Box 6. A one-off capital levy?)
Also wo du sowas her hast? Was heisst z.B. 10 % auf Pensionskassen?
Nicht explizit "Pensionskassen" sondern ganz allgemein ein 10% Haircut auf Vermögen. Das betrifft die Konten von Pensionskassen ebenso wie Bankkonten normaler Bürger oder was auch immer.
 
Du hast es ja oben in der Box 6 selbst reingestellt.Ganz am Schluss:"a tax rate of about 10 percent on households with positive net wealth."

 
Wo finde ich diese Aussage:

"Der IWF [COLOR= #FF0000]schlägt[/COLOR] in seiner Oktober-Ausgabe "Taxing Times" [COLOR= #FF0000]vor[/COLOR], auf sämtlichen Guthaben der IWF-Mitgliedsstaaten eine einmalige Steuer von 10% zu erheben."
Du hast es ja oben in der Box 6 selbst reingestellt. Ganz am Schluss:

"a tax rate of about 10 percent on households with positive net wealth."
1. Schreibt der IWF nur "reducing debt ratios to end-2007 levels [COLOR= #008040]would require[/COLOR] (for a sample of 15 euro area countries) a tax rate of about 10 percenton households with positive net wealth." Das ist weder ein Vorschlag noch eine Anweisung, sondern lediglich eine ungefähre Berechnung was es brauchen [COLOR= #008040]WÜRDE[/COLOR].
2. Ist dies ein kleiner Part in einem 107seitigen Dokument. Es ist [COLOR= #008040]EINE [/COLOR]mögliche Variante von [COLOR= #008040]VIELEN[/COLOR], welche hier hypothetisch durchgespielt wird.

 
[SIZE= px][COLOR= #FF0000]Die große Enteignung: Zehn Prozent „Schulden-Steuer“ auf alle Spar-Guthaben[/COLOR][/SIZE]

Habe ich jetzt die Aufmerksamkeit der Leser?

Gut:

Der IWF schlägt in seiner Oktober-Ausgabe "Taxing Times" vor, auf sämtlichen Guthaben der IWF-Mitgliedsstaaten eine einmalige Steuer von 10% zu erheben.

Quelle zum Original (49 Seiten pdf) : http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/ ... fm1302.pdf

Das muss man sich jetzt auf der Zunge zergehen lassen: 10% Steuer auf sämtlichen Guthaben bedeutet 10% auf Rentenbeiträgen, Pensionskassen, Sparkonten etc. etc.

Nun gut, es ist nur ein Vorschlag. Aber immerhin kommt er vom IWF. Und was das Wort "einmalig" betrifft, vermag mich das nicht wirklich zu beruhigen, denn "eimalig" waren auch mal Bankenrettungsschirme, Zahlungen für Griechenland, Schludenschnitt für Griechenland und ... und ... und ...
Der Vorschlag wäre doch eigentlich gar nich schlecht...bliebe es bei einem einmaligen Vorgehen und man könnte damit im Interesse der Allgemeinheit die Schuldensituation entschärfen.10% wäre auf alle Fälle verkraftbar, auch wenn dies natürlich grundsätzliche Fragen aufwerfen würde und ein krasse Verunsicherung hervorrufen würde und Entsetzen, dies sei doch Diebstahl usw.

Die Pensionszahlungen müssten natürlich in Zukunft reduziert werden.

Doch bräuchten die westlichen Länder wohl dazu eine Strategie für die Zukunft, wie man mit Wachstumsschwächen und Rezessionen zugange kommt ohne verwässernde und illusionierenden Massnahmen, welche dann möglicherweise weg führen von der Realität und dann eines Tages in Form einer systembedrohender Krise zurückkehren. Denn ohne grundlegende Strategie hierzu, wäre es nur eine Frage der Zeit bis zur nächsten Enteignungsrunde. Vielleicht würden bei der auch die Goldbesitzer einbezogen :mrgreen:

Das Verhindern von Konjunktureinbrüchen ist geradezu zwanghaft und somit tabulos geworden, weil man zu viele Berechnungen davon abhängig gemacht hat, dass ein Wachstum die Probleme löst, welche die Gegenwart stellt.

Wachstum ist der Gott der westlichen Wohlstandsdemokratien. Das Gegenteil wäre demnach der Teufel. Dabei sind Zyklen das Grundmuster jeder Logik. (Tag/Nacht, Winter/Sommer, Ebbe/Flut, Dürre/Regen usw.) Ohne zyklen kann es gar kein nachhaltiges Wachstum geben, behaupte ich mal.

Staatsschulden sind ja Gelder die auf Pump eingespeist wurden in den Kreislauf und somit in die Konjunktur. Wenn, wie in USA, die Staatsschulden von ca 40% des BIP, angewachsen sind auf ca 100% des BIP, in gerade Mal 12 Jahren, so wären dies also Zunahme von 60%. Geteilt durch 12 gleich 5%. Somit wurde reine rechnerisch jährlich, 5% des BIP erkauft. Was sich natürlich nicht so einfach umrechnen lässt, da die Umstände ja waren, dass es in diesen 12 Jahren zu zwei scharfen Einbrüchen kam an den Börsen und in der Konjunktur.

Doch die rechnerische Variante, die also auf 5% künstlich erzeugtes BIP kommt, in Form von schuldenfinanziert, lässt dann die Realität als Illusion erscheinen.

5% weniger BIP pro Jahr in den letzten 12 Jahren in USA, würde heissen, eine Rezession seit 12 Jahren. Rein rechnerisch. In Real würde dies ja nicht graduell ablaufen.

Solange die Wirtschaft nicht läuft ohne stützende Massnahmen wie unnatürlich gedrückte Zinsen, letztendlich durch Geldmengenausweitung, und der Einspeisung durch Pump und durch das Aufkaufen von Schulden, solange ist in Tat und Wahrheit die Wirtschaft in einer Rezession welche sie aber dank Medikamenten gar nicht spürt.

Die Hoffnung, sie findet jetzt dank diesen Medikamenten den Weg aus der versteckten Rezession und findet wieder zu echtem Wachstum und die Schulden können dann wieder abgebaut werden und die Geldmengen wieder abgeschöpft, die muten dann fast naiv an.

Planwirtschaft hab ich dies mal benannt. Nichts dagegen. Doch dann sollte man das kapitalistische Konzept mal überdenken. Denn Profit auf Seiten der Aktionäre/Obligationären/Immobesitzer, doch die Risiken trägt die Allgemeinheit.

Die grossen Vermögen wurden "künstlich" aufgeblasen in den letzten Jahren,

wenn ein Einbruch droht, werden fiktive Gelder der Zukunft verbraten.

Also richtigerweise müssten auch die Aktionäre und Immobesitzer eine Zwangsabgabe leisten.

Denn nicht zuletzt ihr Besitz wurde ja durch die ZBs gestärkt und war/ist krass bedroht, wenn die ZBs eine straffe Politik einschlagen oder in der Vergangenheit eingeschlagen hätten.

 
Bei einer gleichmässigen Reduktion aller Vermögen/Schulden um 10% würden die Nachteile meiner Meinung nach die Vorteile aufwiegen:Vorteil: Bei so einer Reduktion wären z.B. die USA und die EU zurück auf dem Stand der Schulden von 2011. Und entsprechend 2015 auf dem heutigen Stand. Da wird mit den 10% also nur die Büchse zwei Jahre weit die Strasse runter gekickt, so lange sich nichts in der Ausgabenpolitik ändert.Nachteil wäre die soziale Ungerechtigkeit. Die Unteren 90% werden einen Cut von 10% spüren. Für die untersten 20-30% wäre er sogar fatal und würde noch mehr Menschen in die Abhängigkeit von food-stamps bringen. Der Konsum würde zurück gehen, die Wirtschaft ensprechend leiden. Der Preis für einen zweijährigen Aufschub der Schuldenproblematik ist einfach zu hoch!

 
die Rede war doch von Vermögenswerte. und davon haben die unteren 25 Prozent NICHTS. egal ob in Deutschland oder in der CH, oder sonstwo. die leben von der Hand in den Mund. denen bleibt am Ende vom Geld noch 4 Tage Monat übrig. da kannste nichts wegnehmen, da die über kaum bis garkeine Rücklagen - Anlagen verfügen. wenn dir aber als 180 facher Miliionär auf einmal 18 Mio. geklaut werden, um die Welt zu retten (lustig ausgerechnet der IWF fordert so was :lol: ) .... da haste zumindest für kurze Zeit einen schlechten Tag.und letztlich würde sich am Grundproblem Schulden, Staatschulden garnix ändern. so absurd krank wie das Geldsystem ist... schliesslich haben wir ein Ausgabenproblem und kein Einnahmenproblem was Steuern angeht.in einem Bericht habe ich mal gehört... glaub es war vom STeuerzahlerbund... die Deutschen, alle menschen vom BAby bis zum Opa, müssten 3 jahre jeden Tag ohne lohn arbeiten um sämtliche schulden zu tilgen... was bringen da einmal oder dreimal 10 Prozent? nix, nada, niente, garnix, net viel - nüschts.Die Diskussion ist ein Störballon um die Lage zu checken wie weit die Leute bereit sind abstriche zu machen. pest oder cholera. wie leider alles in unserem superduperkranken system, das die leute gegeneinander aufhetzt, sie teilweise ruhigstellt, eher im brot-und-spiele modus am leben hällt. :repsekt:

 
Es kam wie es kommen musste Marcus: schreib einmal etwas GROSS oder in [COLOR= #FF4040]farben[/COLOR] und niemand nimmt dich ernst :lol:

 
Indirekt eben schon über Rentenfonds, Pensionskassen ...
ähh. wer in deutschland einen regulären job nach geht... bekommt nach 45 jahren so etwas wie hartz4 als "rente". okay, nehmen wir an, die nehmen nun einmal 10 prozent weg... glaube die leute werden nix merken.
 
In der ganzen Schulden-Diskussion wird meiner Meinung nach etwas total vergessen. Die letzten Jahre haben diverseste Länder ihre Pensionssysteme verbessert. Konkret funktionieren immer mehr Pensionssysteme über das Anlageverfahren und nicht mehr über das Umlageverfahren. Dies führt dazu, dass mehr Geld angelegt werden muss - oft in "sichere" Anlagen - sprich Staatsanleihen. Dies führt wiederum dazu dass die Zinsen sinken und die Staatsverschuldung dadurch steigt.Wozu das Ganze eigentlich? In der Schweiz haben wir zu grossen Teilen ein Anlageverfahren und kein Umlageverfahren (Sicherheitsfonds der 1. Säule, 2. Säule und 3. Säule). Vereinfacht gesagt wird in Schuldbriefe der Eidgenossenschaft investiert. Sprich, man spekuliert auf zukünftige Steuereinnahmen. Ja bitte schön - was ist da der Unterschied zu einem Umlageverfahren? Der einzige Unterschied ist dass die zukünftige Rente nicht mehr von den Erwerbstätigen (Lohnprozent) bezahlt wird sondern über die Steuern.Lange Rede kurzer Sinn: Bleiben irgendwann die Steuerzahler aus, so geht auch diese Anlage flöten da es sich eigentlich ebenfalls um ein Umlageverfahren handelt. Ah ja, selbst "reale" Assets gehen dann flöten - weniger Steuerzahler führen auch zu weniger Nachfrage nach bewohntem Real Estate oder aber auch zu weniger Nachfrage nach Gold.Will bedeuten: Spätestens dann wenn die Bevölkerung nicht mehr ansteigt sondern sinkt - dann geht es uns allen an die Ersparnisse. Ob es nun über Inflation oder aber über Hair-Cuts passiert ist irrelevant. Ist ein reines Verteilungs- Problem da je nach Lösung die Einen oder Anderen weniger verlieren.Fazit: Dass die Schulden- Problematik aktuell auftritt hat weniger mit den Schulden zu tun als viel mehr dass die Babyboomer langsam aber sicher weniger produktiv werden da erste Todesfall, Vor-Pensions oder aber Pensions- effekte auftreten. Will bedeuten: Global gesehen wird es die nächsten Jahre noch lustig werden. Allerdings sollte uns das in der Schweiz (vorerst) nicht stören da wir immer noch in einer privilegierten Lage sind.Gruss

 
[SIZE= px]Beginn eines neuen Superzyklus?[/SIZE]

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[SIZE= px]Die US-Aktienmärkte haben den Haushaltstreit gut überstanden. Die grossen Indizes notieren auf Rekordniveau. Möglicherweise beginnt gerade ein neuer Superzyklus an den Aktienbörsen.[/SIZE]

Die Aktienmärkte steigen – das gilt zumindest ultralangfristig. Gemessen an den amerikanischen Börsen bewegen sich die Kurse bereits seit mehr als 200 Jahren nach oben, durchschnittlich steigen sie jährlich um rund 7%, wie Berechnungen des Vermögensverwalters Star Invest ergeben haben. Dies ist für die Akteure an den Aktienbörsen eine gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass sich Jahrzehnte mit steilen Anstiegen mit Jahrzehnten zäher Stagnation abwechseln. Nun könnte jedoch ein neuer Superzyklus mit einem langen Rally begonnen haben, wie ein Blick auf den langfristigen Chart des Dow Jones Industrial zeigt.

Gefahr von Fehlausbrüchen

Seit dem Platzen der New-Economy-Blase zum Jahrtausendwechsel bewegt sich der «Dow» mit grossen Ab- und Aufschwüngen seitwärts. Diesen Seitwärtstrend verlässt er möglicherweise jetzt nach oben und setzt zu einer grossen Hausse an. Ob es wirklich so kommt, wird noch viele Monate eine offene Frage bleiben, denn derzeit würde sich der neue Zyklus gerade erst entwickeln. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass sich Seitwärtstrends oft nicht ganz exakt abgrenzen lassen.

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So bewegte sich der Dow Jones für Industriewerte beispielsweise von etwa 1906 bis 1924 in einer Spanne zwischen grob 54 und 100 Punkten. Bevor sich ein grosses Rally entwickelte, das den «Dow» von 1924 bis 1929 von 100 auf 380 Punkte trug, kam es zweimal zu Ausbrüchen über die 100-Punkte-Marke, nämlich 1916 und 1919. Diese erwiesen sich allerdings als Fehlausbrüche, die man als sogenannte Bullenfallen bezeichnet; sie waren also nicht nachhaltig. Auch während einer grösseren Seitwärtsphase von 1937 bis 1950, als der Dow Jones bei rund 200 Punkten gedeckelt schien, geschah im Jahr 1946 ein Fehlausbruch. Erst ab 1950 folgte ein Rally von rund 200 Punkten bis auf 1000 Punkte im Jahr 1966.

Das Typische bei den Entwicklungen ist, dass die Ausbrüche nach oben oft mit einem neuen Rekordhoch einhergehen. Diese neuen Höchstwerte werten Marktteilnehmer normalerweise als Zeichen der Stärke und gelten daher als Kaufsignale. Wird aber in der Folge kein nachhaltiges Kaufinteresse generiert oder entwickeln sich das fundamentale wirtschaftliche Umfeld und die Unternehmensgewinne nicht wie erhofft, kann der Rückschlag kräftig ausfallen.

Eine solche Situation gab es in den Jahren 2006 und 2007, als der Dow Jones Industrial über sein bis dahin geltendes Rekordhoch aus dem New-Economy-Boom kletterte. Auch zu diesem Zeitpunkt hätte man schon darauf hoffen können, dass sich ein neues grosses Rally entwickelt. Mit dem Ausbruch der Finanzkrise kam es jedoch zu einem dramatischen Rückschlag, der den «Dow» von rund 14 000 Zählern auf rund 6500 Punkte zurückwarf.

Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich der «Dow» – und in seiner Folge viele andere führende Aktienindizes der Welt – weiterentwickeln. Rein charttechnisch gesehen ist mit einem Rekordhoch der Weg nach oben frei geworden. Damit sich allerdings tatsächlich ein neuer Superzyklus entwickeln kann, muss das generelle Umfeld passen. Dieses Bild setzt sich aus vielen kleinen Mosaikteilchen zusammen. So müsste die in vielen Teilen der Welt, so auch in den USA, harzende Konjunktur deutlich anziehen, und auch die Unternehmensgewinne sollten auf dem bereits sehr hohen Niveau nochmals steigen. Beides erscheint gegenwärtig eher unwahrscheinlich.

Für Aktien spricht dagegen weiterhin, dass die andere grosse Anlageklasse an den Finanzmärkten, die Anleihen, von vielen Marktteilnehmern auf mittlere und lange Sicht als sehr hoch bewertet und damit unattraktiv gelten.

Hoffen auf Weihnachts-Rally

Schwenkt man von der ultralangen Sicht auf das gegenwärtige Geschehen, so ist zu konstatieren, dass der breite S&P-500-Index nach der vorübergehenden Lösung des Haushaltsstreits in den USA auf ein Rekordhoch geklettert ist. Der «Dow» hängt noch etwas hinterher. Damit hatte sich der Ausbruch aus dem nach oben gerichteten Dreieck in der letzten Woche als Fehlausbruch erwiesen (vgl. Grafik 3). Nun strebt der «Dow» wieder auf das obere Ende des Trendkanals zu. Beobachter gehen davon aus, dass dieses erreicht werden kann, rechnen dann aber mit einer steigenden Wahrscheinlichkeit für einen Rückschlag. Er könnte gegen Ende Oktober bzw. Anfang November eintreffen. Dafür sprechen auch die sich seit Monaten entwickelnden Divergenzen, etwa beim S&P 500 (vgl. Grafik 3). Danach könnte aus heutiger Perspektive die Zeit für ein kräftiges Weihnachts-Rally anbrechen.

 
Beginn eines neuen Superzyklus?Die US-Aktienmärkte haben den Haushaltstreit gut überstanden. Die grossen Indizes notieren auf Rekordniveau. Möglicherweise beginnt gerade ein neuer Superzyklus an den Aktienbörsen.
Das mit den Zyklen haben wir übrigens im Thread Secular Markets - übergeordnete Trends auch schon ausführlich besprochen.Im S&P 500 haben wir Ende Juni auch schon ein schönes Pullback ans Ausbruchslevel über die alten Allzeithochs gesehen ;) Siehe hier viewtopic.php?p=54397#p54397
 
Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich der «Dow» – und in seiner Folge viele andere führende Aktienindizes der Welt – weiterentwickeln. Rein charttechnisch gesehen ist mit einem Rekordhoch der Weg nach oben frei geworden. Damit sich allerdings tatsächlich ein neuer Superzyklus entwickeln kann, muss das generelle Umfeld passen. Dieses Bild setzt sich aus vielen kleinen Mosaikteilchen zusammen. So müsste die in vielen Teilen der Welt, so auch in den USA, harzende Konjunktur deutlich anziehen, und auch die Unternehmensgewinne sollten auf dem bereits sehr hohen Niveau nochmals steigen. Beides erscheint gegenwärtig eher unwahrscheinlich.
Da chart ja nicht die Inflation berücksichtigt, könnte also ein Bullenmarkt auch zustande kommen, weder weil die Wirtschaft anzieht, noch weil die Unternehmensgewinne tatsächlich ansteigen, sondern weil sich eine Inflationierung abzeichnen würde. Die Reaktion wäre eine "Flucht" in Sachwerte und eine "Flucht" aus Geldwerten. Die Folgen eines solchen Vorganges lassen aber sehr breiten Spielraum offen wie nachhaltig, denn so ein getriebener Bullenmarkt wäre.
 
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