Wenn wir über Teuerung sprechen, kommen wir am Landesindex (LIK) nicht vorbei. Habe mich heute Morgen mittels eines längeren Tel. gesprächs mit einem Mitarbeiter des Bundesamtes für Statistik unterhalten. Zusammenfassung:- Der LIK ist ein Preisindex und kein Lebenshaltungskostenindex, d.h. die Preise aller Detailpositionen (
LIK Gewichtung 2012) werden laufend, teils monatlich erfasst. Im Falle der Gesundheitskosten ist es demnach so, dass Preiserhöhungen bei Medikamenten, Aerzten, Spitälern etc. den Index entsprechend erhöhen und dann etwas verspätet auch auf die Prämien durchschlagen. Dies kann, siehe nächster Punkt, wieder auf die Gewichtung einen Einfluss haben.- Die Gewichtung der verschiedenen Kategorien erfolgt im wesenlichen durch eine Befragung von rund 3000 zufällig ausgewählten Haushalten. In dieser Befragung geben die Haushalte u.a. auch ihre Auslagen für die Krankenversicherung und andere Gesundheitskosten an. Im 2012 ist dies rund 14 %. Dieser Gewichtungsprozentsatz wird nun so auf die Positionen in der Rubrik Gesundheitskosten angewandt, dass dies wiederum eben diese 14 % ergibt.Ganz simpel: LIK = Aenderung der Preise, Haushaltsausgaben = GewichtungEs ist natürlich wie mit jeder Statistik, dass die Teuerung für jeden einzelnen anders aussieht. Schlägt das SBB-GA um 100 % auf, stört mich das persönlich nicht im geringsten.In einem einleitenden Statement hat MF geschrieben:
Wenn wir Inflation als Teuerung betrachten, dann steht und fällt alles mit dem Warenkorb. Die Inflation (nachfolgend im Sinn von "Teuerung") ist für den Staat sehr wichtig, denn viele Löhne - vor allem von Beamten - sowie Renten richten sich nach der Teuerung. Weiterhin ist auch das offiziell ausgewiesene Wirtschaftswachstum von der offiziellen Teuerung abhängig.
Dies war für mich der Anlass, den LIK mal etwas genauer anzuschauen. Ich bin überzeugt, dass dieser im Rahmen der statistischen Genauigkeit die Teuerung widerspiegelt. Das ganze Vefahren ist sehr transparent und im ganzen Verfahren sind sehr viele Stellen (Kommissionen aller Parteicouleur, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände) imvolviert. Ich bin dezidiert der Meinung, dass hier keine Manipulationen stattfinden. Ist jemand anderer Ansicht, würde mich einen entsprechende Quelle schon sehr interessieren.MF schreibt weiter
Aber ich meine, das ist auch nicht so wichtig. Solange die Teuerung im normalen Rahmen irgendwo zwischen -1% bis +4% liegt ist ja alles im grünen Bereich. Ich möchte - wenn ihr einverstanden seid - vermeiden, dass wir uns ähnlich wie im Cash Details um die Ohren hauen und dabei den Kern aus den Augen verlieren.
Einverstanden und wir einigen uns darauf, dass der Teuerungsindikator in der Schweiz der LIK ist. Die Richtigstellung von Fakten ist für mich kein Detail.Geht nun die Diskussion in Richtung von Spekulationen, wie die Geldpolitik der SNB sich auf den LIK auswirken wird, ob eine Hyperinflation vor der Tür steht, eine WR und Goldstandard kommt, werde ich mich als nicht VWLer zurücklehnen und dem Diskussionstreiben zuschauen.