Genau gleiches habe ich schon öfter überlegt. Wieviele Prozent des BIP entfallen auf "Investitionsgüter"? Und wieviele auf das was wir laufend brauchen..........
Nehmen wir mal ein konkretes Beispiel. Z.B. ein Turnschuh. Lässt sich sicher auf viele Verbrauchsgüter anwenden.
Die meisten Turnschuhe werden schon lange nicht mehr in "Hochlohnländern" gefertigt.
Doch wurde investiert in die Forschung, Logistik und in Auslagerung der Produktion nach China etc.
Der Arbeiter der den Turnschuh produziert (in gigantischen Produktionsstrassen), ist oft kein Angestellter mehr der Firma, welche ihn dann unter ihrem Logo verkauft. Die modernen Logistikzentren brauchen viel weniger Angestellte als noch vor kurzer Zeit. Vollautomatisch fahren Roboter-lifte durch die Hallen und verschieben die Wahre.
Wenn ein Turnschuh ein Mal entwickelt ist, dann spielt es nur noch eine Rolle, wie viel man davon verkaufen kann.
Wachstum würde nun bedeuten, dass man jedes Jahr mehr verkauft. Oder sie teurer verkaufen kann. Doch da gibt es ja noch die Konkurrenz. Die macht das gleiche mehr oder weniger. Die bestellt auch in China. Je mehr man bestellt, desto günstiger das Stück. Der Markt wächst aber nicht in dem Ausmass wie man das Angebot erhöhen kann.
Sinkt nun die Nachfrage nach Turnschuhen, sitzen die Firmen auf Halden und auf Krediten, mit welchen sie die Logistik automatisiert haben. Die Produzenten in China sitzen wohl auch auf Krediten, mit welchen sie die riesigen Kapazitäten aufgebaut haben.
Viele westlichen Länder haben ein alternde Gesellschaft und die Märkte sind gesättigt. Turnschuhe kauft man bis ins hohe Alter. Aber eben nicht immer ...mehr... davon. Somit entsteht ein Preisdruck über längere Zeit gesehen. In was soll die Firma nun investieren?
In den aufstrebenden Ländern ist der Markt gewachsen für Turnschuhe. Noch hat sicher die Hälfte der Menschheit noch keine Turnschuhe oder kaputte.
Wachstum ist zur Religion geworden. Weil kein "Wachstum" bedeuten würde, dass man gigantisch Abschreibungen machen muss.
Kein Wachstum oder gar schrumpfende Wirtschaften, wären theoretisch erstrebenswert für die alternden westlichen Gesellschaften, wären da nicht die Schulden.
Da der grosse Teil der Bevölkerungen im Westen in irgend einer Form an den Rentenkassen beteiligt ist und somit an den Schulden in Form von Anleihen, kann ja auch nirgendwo eine Alternative sich durchsetzen im Gedankengut. Ohne Wachstum können die Rentenversprechen nicht eingehalten werden in Zukunft......das wäre der Preis, das wären die Schulden.
Deflation ist nicht schlimm, wenn man keine Schulden hat. Wenn man welche hat aber schon. Denn die steigen ja.