Inflation / Deflation

(Quelle) Stand Okt/Nov 2014
Interessant. Danke.

Quelle kann ich nicht laden. Meldung Seiten-Ladefehler. Auch über Google kein Zugang. Irgend eine Idee??

Wie sehen eigentlich die Rand-Obligationen aus z.Z. Hatte mal eine 10-jährige mit etwa 13% Coupon. Über die Jahre in CHF gesehen eine beinahe schwarz Null :D . Na ja, nicht ganz. Zuletzt entsprach die Netto-Rendite etwa einer CH-Staatsobligation durch das Wechselkursrisiko  :bravo:  

 
Falls jemand gerade eine Kennzahl (d.h. ein relativer Wert) für die Inflation im Sinne von Gelddrucken weiss, kann ich das reinstellen. Mit M3 absolut z.B.  (Pakistan 12586019.37 Mio PKR) kann ich wenig anfangen
Die Faustregel ist eigentlich ganz einfach: Die Geldmenge sollte sich in gleichem Masse wie die Wirtschaftsleistung erhöhen. Produziert ein Land also in einem Jahr 5% mehr Güter muss auch die Geldmenge um 5% erhöht werden.

Die Begründung ist ebenso einfach: Jedes Gut muss ja handelbar sein und somit muss es immer genau so viel Geld wie Güter geben.

Wächst die Geldmenge schneller als die Gütermenge, steht mehr Geld pro Gut zur Verfügung. Oder anders ausgedrückt: Es gibt dann mehr Geld als Dinge die man dafür kaufen kann. Wenn alles Geld nach Gütern nachfragt verringert sich entsprechend der Wert des Geldes. Der Preis fungiert sozusagen als Zünglein an der Waage, um die Formel Geldmenge * Preis = Gütermenge wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Beispiel:

Jahr 1: Gütermenge 100 Kokosnüsse, Geldmenge 100 Muscheln. Jede Kokosnuss kostet 1 Muschel.

Jahr 2: Gütermenge 110 Kokosnüsse, Geldmenge 120 Muscheln. Der Preis pro Kokosnuss steigt auf 1.01 (Gütermenge / Geldmenge --> 120 / 110)

Im Moment leben wir in einer Situation in der dieses zusätzlich gedruckte Geld nicht nach Gütern nachfragt und somit auch nicht die Güterpreise erhöht. Deshalb haben wir trotz hoher Inflation der Geldmenge keine Teuerung. Dieses Geld "könnte" aber jederzeit nach Gütern nachfragen, denn niemand kann seinem Besitzer vorschreiben wofür er das Geld ausgibt. Statt Anleihen und Aktien zu kaufen könnte er genau so gut Land, Immobilien, Gold oder Schnaps dafür kaufen und dort entsprechend für Teuerung sorgen. Das kann niemand steuern oder verhindern. In der Schweiz z.B. hat sich die Geldmenge seit dem Jahr 2000 etwa ver 3-1/2 facht. Die Wirtschaft ist zwar auch gestiegen aber nicht in diesem Ausmass.

Diese grosse, schlummernde Geldmenge ist wie das Wasser in einem Stausee. Potenziell besteht immer die Gefahr, dass der Damm bricht und sich die riesige Geld/Wassermenge auf den Markt/ins Tal ergiesst.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese grosse, schlummernde Geldmenge ist wie das Wasser in einem Stausee. Potenziell besteht immer die Gefahr, dass der Damm bricht und sich die riesige Geld/Wassermenge auf den Markt/ins Tal ergiesst.
Das ist eben ein pessimistisches worst-case Szenario. Bei einem Staudamm ist es viel wahrscheinlicher, dass die Betreiber das Wasser kontrolliert ablassen. Potenziell ist fast alles möglich (Staudammbruch, Erdbeben, Kometeneinschlag, Jüngstes Gericht für Christen etc.).

Nochmal was zu den Begriffen. Versteh ich richtig; Deflation ist das Gegenteil von Inflation?

Diejenigen die unter einer Inflation einezu grosse Geldmenge verstehen, meinen die gleichen dann, dass Deflation eine zu kleine Geldmenge bedeutet?

Ich bleibe dabei: Inflation = Teuerung, Deflation = negative Teuerung ("Verbilligung"?)

Im Moment leben wir in einer Situation in der dieses zusätzlich gedruckte Geld nicht nach Gütern nachfragt und somit auch nicht die Güterpreise erhöht. Deshalb haben wir trotz hoher Inflation der Geldmenge keine Teuerung.
Das ist mir wirklich zu abstrakt. Die SNB druckt Geld und dieses will niemand. Ist doch gut, wenn die Leute nicht auf Pump Güter kaufen. Soll die SNB jetzt eine Werbekampagne starten: "Leute kauft, kauft ... Kein Geld? kein Problem, wir haben davon jede Menge und geben es absolut günstig ab. Aktion dauert solange, bis die Teuerung die 2 % Marke erreicht, kauft, kauft ..."

 
Wie sehen eigentlich die Rand-Obligationen aus z.Z. Hatte mal eine 10-jährige mit etwa 13% Coupon. Über die Jahre in CHF gesehen eine beinahe schwarz Null :D . Na ja, nicht ganz. Zuletzt entsprach die Netto-Rendite etwa einer CH-Staatsobligation durch das Wechselkursrisiko  :bravo:
Wechselkurs ist halt das Risiko (z.Zt. 1 CHF etwa 12 ZAR)

Bei meiner Bank bekomme ich auf meinem Cheque Account (Kontokorrent) ein paar Prozent Zins (wird monatlich gutgeschrieben)

Ein "fixed deposit" für 12 Monate >ZAR 50'000 zahlt 6,2 %. Hypozinsen so gegen 9 % (stark abhängig von Bonität des Schuldners, nach dem christlichen Grundsatz: "wer hat, dem wird gegeben ..."), Teuerung rund 6 %.

Repo Rate 5,75 % (Quelle: Reserve Bank, auch mit Angaben zu Bonds)

Verglichen mit CH halt eine ganz andere Welt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So gesehen ist die künstliche Hinauszögerung in Sachen Teuerung (nicht Inflation wohlverstanden)
"wohlverstanden?!".Ich  glaube wir kommen in die Teufelsküche, wenn wir mit Begriffen jonglieren. Ich versuche den Begriff "Inflation" zu vermeiden, da viel zu allgemein. Die einen verwenden ihn als Synonym für Teuerung, andere verstehen darunter die Ausweitung der Geldmenge etc,

Wikipedia Inflation
Vordergründig kann man sicher Inflation/Deflation via Teuerung betrachten.

Doch geht es doch hintergründig dabei auch um den ganzen Kreditkreislauf und um die Löhne.

Die EZB ist bestrebt die Kreditnachfrage und somit die Investitionen zu erhöhen. 

Dies schafft ja Jobs. Also die Nachfrage nach Arbeitskräften wird dadurch stimuliert, (gleich anziehende Löhne, theoretisch.)

Doch wie gefährlich dies ist kann man vielleicht am einfachsten bei den Immobilien erklären.

Wachstum heisst immer mehr. Doch sind ja die meisten Immobilien auf Krediten gebaut.

So wächst mit der Bautätigkeit auch ein Kreditberg und es steigen die Preise für Immobilen, da sie ja eine Rendite einbringen welche höher ist als die Zinsen. Dies wird eingepreist. So kann bei einer Handänderung ein Kredit auf einen aktuellen Preis aufgenommen werden. Dabei wurde dann aber gar nichts investiert was Jobs schafft. Der neue Besitzer besitzt dann das gleiche Haus wie der Vorbesitzer aber hat dafür höhere Schulden.

Findet dies statt, ohne dass es eine entsprechende Inflation gibt im Allgemeinen, müssen die Leute zwar mehr Mieten bezahlen aber die Löhne steigen nicht im Verhältnis dazu. (Also weniger Geld für Konsum) Kommt es jetzt zu einer Krise welcher Art auch immer so kann die Nachfrage einbrechen weil sich viele die Mieten nicht mehr leisten können ( vermehrt wieder zu den Eltern,z:B.)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese grosse, schlummernde Geldmenge ist wie das Wasser in einem Stausee. Potenziell besteht immer die Gefahr, dass der Damm bricht und sich die riesige Geld/Wassermenge auf den Markt/ins Tal ergiesst.
Du meinst so eine Art Panik. 

Aber dies geht auch umgekehrt. Die Panik kann auch dazu führen, dass die Nachfrage einbricht und somit die Preise sinken.

Oder es kann auch eine Panik geben wenn die Banken wanken, denn das nächste Mal werden wohl die Konten angezapft um sie zu retten. So könnte dies dann eine Panikrally bei Aktien und Gold und Immos auslösen weil die Leute noch ihre Geld retten wollen, was aber keine Inflation im Allgemeinen erzeugen würde.

 
Bei einem Staudamm ist es viel wahrscheinlicher, dass die Betreiber das Wasser kontrolliert ablassen.
Bei einem Staudamm gibt es einen Betreiber, der den Staudamm kontrolliert.

Bei der Geldmenge gibt es viele Besitzer des Geldes. Staat, Banken, Hedge-Fonds ... wobei jeder seine eigenen Interessen verfolgt.

Sollte sich zum Beispiel abzeichnen, dass Anleihen im Preis sinken werden, genügt es, wenn einer dieser Hedge-Fonds z.B. seine Anleihen verkauft und Agrarland kauft und alle anderen machen mit. Schlussendlich ist es absolut unkontrollierbar, was die Banken und Hedgefonds mit der Kohle anstellen werden.

Nochmal was zu den Begriffen. Versteh ich richtig; Deflation ist das Gegenteil von Inflation?

Diejenigen die unter einer Inflation einezu grosse Geldmenge verstehen, meinen die gleichen dann, dass Deflation eine zu kleine Geldmenge bedeutet?
Richtig ist: Deflation ist das Gegenteil von Inflation. 

Inflation ist das Aufblähen der Geldmenge, Deflation die Reduktion der Geldmenge.

Mit zu grosser oder zu kleiner Geldmenge muss das nicht zwingend etwas zu tun haben.

Wenn in einem Land die Geldmenge zum Beispiel 3 mal so gross ist wie sie sein sollte, dann kann die Zentralbank die Geldmenge reduzieren indem sie weniger neue Kredite ausgibt als alte zurückbezahlt werden. Dann haben wir eine Deflation.

Wurde die ursprüngliche Geldmenge dann nach einigen Jahren um einen Drittel deflationiert, haben wir immer noch zu viel Geld. Nämlich noch doppelt so viel wie zum Beginn.

Das ist mir wirklich zu abstrakt. Die SNB druckt Geld und dieses will niemand. Ist doch gut, wenn die Leute nicht auf Pump Güter kaufen. Soll die SNB jetzt eine Werbekampagne starten: "Leute kauft, kauft ... Kein Geld? kein Problem, wir haben davon jede Menge und geben es absolut günstig ab. Aktion dauert solange, bis die Teuerung die 2 % Marke erreicht, kauft, kauft ..."
Im Prinzip ist es genau das, was seit 2009 abläuft. Nur, dass das Geld nicht an die Leute geht (die es ausgeben würden) sondern an Banken, die dafür Anleihen und Aktien kaufen.

Würde die SNB jedem Schweizer Fr. 1000.- schenken, hätten wir schon morgen eine Teuerung.

Um es weniger abstrakt zu formulieren: Stell Dir vor in einem Land herrscht Hungersnot, weil das schlechte Wetter die Ernte versaut hat. Entsprechend werden Lebensmittel teuer und nur die reichsten können sich ausreichend ernähren.

Würde es nun diesem Land etwas bringen, wenn der Staat eine grosse Menge an Geld druckt und unter die Leute verteilt? Gäbe es dann mehr zu essen?

 
Du meinst so eine Art Panik. 

Aber dies geht auch umgekehrt. Die Panik kann auch dazu führen, dass die Nachfrage einbricht und somit die Preise sinken.

Oder es kann auch eine Panik geben wenn die Banken wanken, denn das nächste Mal werden wohl die Konten angezapft um sie zu retten. So könnte dies dann eine Panikrally bei Aktien und Gold und Immos auslösen weil die Leute noch ihre Geld retten wollen, was aber keine Inflation im Allgemeinen erzeugen würde.
Es muss nicht unbedingt eine Panik sein. Aber es kann dazu kommen und noch schlimmer!

Ich erinnere an das Jahr 2008 als sich die Reis-Preise innert eines Jahres verdreifacht haben, weil einige Hedgefonds auf steigende Reis-Preise spekuliert haben und in der Folge massenhaft andere Hedgefonds, Banken, Spekulanten mit auf diesen Zug gesprungen sind. Damals sind viele Menschen in Asien verhungert, die sich die hohen Reis-Preise nicht mehr leisten konnten.

Genau so wie es derzeit eine Verzerrung bei den Anleihenpreisen gibt, kann eines schönen Tages dieses Geld in ein anderes Asset fliessen. Mit der Konsequenz, dass Anleihenpreise sinken und dieses andere Asset im Preis explodiert.

Welche Auswirkungen das auf die Menschen haben wird ist abhängig davon, in welches Asset das Geld fliesst. Ist es z.B. Gold interessiert das keine Sau, denn wir brauchen zum Leben kein Gold. Sind es Land, Erdöl, Lebensmittel, Immobilien, werden wir das zu spüren bekommen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Welche Auswirkungen das auf die Menschen haben wird ist abhängig davon, in welches Asset das Geld fliesst. Ist es z.B. Gold interessiert das keine Sau, denn wir brauchen zum Leben kein Gold. Sind es Land, Erdöl, Lebensmittel, Immobilien, werden wir das zu spüren bekommen.
Hat was. Gold ist gewissermassen losgelöst von allem. Letztendlich sogar vielleicht von den Begriffen Inflation/Deflation.

 
Ach ja, was ich noch vergessen habe:

Kritisch ist nicht, was dieses Geld kauft sondern die sinkenden Anleihenpreise. Denn das Geld mit dem diese Anleihen gekauft worden sind ist grösstenteils Kredit.

Verluste bei Anleihenpreisen müssen über das Eigenkapital der Banken/HF's gedeckt werden. Was in einem Fall passiert, wenn Preise schneller sinken als die Banken ihre entsprechenden Schuldpapiere verkaufen oder bezahlen können, durften wir 2008 erleben.

Sobald nämlich der Preis der Anleihen unter den Kreditwert sinkt, mit dem diese Anleihen gekauft wurden, werden diese panikartik auf den Markt geworfen um den Verlust zu minimieren.

 
Ach ja, was ich noch vergessen habe:

Kritisch ist nicht, was dieses Geld kauft sondern die sinkenden Anleihenpreise. Denn das Geld mit dem diese Anleihen gekauft worden sind ist grösstenteils Kredit.

Verluste bei Anleihenpreisen müssen über das Eigenkapital der Banken/HF's gedeckt werden. Was in einem Fall passiert, wenn Preise schneller sinken als die Banken ihre entsprechenden Schuldpapiere verkaufen oder bezahlen können, durften wir 2008 erleben.

Sobald nämlich der Preis der Anleihen unter den Kreditwert sinkt, mit dem diese Anleihen gekauft wurden, werden diese panikartik auf den Markt geworfen um den Verlust zu minimieren.
Z.B. die italienischen Banken halten so viele Italienische Staatsanleihen wie noch nie. Sie holen sich günstiges Geld bei der EZB und kassieren die Zinsdifferenz. Ein Geschäft wozu es keinerlei vertieftes Wissen braucht, könnte jede Putzfrau in der Bank erledigen. Einen Volkswirtschaftlichen Nutzen bringt dies nicht, womit die Geldflut verpufft und die Zinsen für diese Anleihen gedrückt bleiben. Kommt nun im Markt ein Zweifel auf an der Kreditwürdigkeit Italiens rauschen die Papiere in den Keller. Doch bilanziert werden sie zum Nennwert, wenn ich mich nicht täusche, bei Versicherungen sei dies so. 

In was die Banken ihr Eigenkapital eigentlich halten wollte ich Mal rausfinden, doch ist mir dies nicht gelungen und selbst Banker wissen es nicht :?

 
Doch bilanziert werden sie zum Nennwert, wenn ich mich nicht täusche,

Stimmt. Der Punkt geht an Dich. Da wurden ja im Februar oder März 2009 die Bilanzierungsregeln geändert: Zuvor mussten Banken ihre Wertpapiere zum Marktwert bilanzieren. Seit Änderung dieser Regel dürfen sie jeden beliebigen Wert zw. Marktwert und Nominalwert annehmen.

Das ist übrigens einer der Punkte, weshalb ich seither vor Banken-Aktien warne: Die Bilanzen sind nicht mehr aussagekräftig weil sie nicht mehr aussagen ob und wieviele Ramschpapiere die Bank im PF hält.

 
Ja wie es mit den Banken aussieht, das weiss glaub ich niemand so genau.

Sie müssen ja die Eigenkapitaldecke stärken. Doch was nutzt denn das wenn sie dann das Eigenkapital verbraten.

"Hartes" Eigenkapital muss wahrscheinlich in Staatsanleihen gehalten werden.

Ob die Banken auch einfach cash und Gold bunkern für den Fall der Fälle? Keine Ahnung. 

Wobei wird das Geld abgewertet so verlieren sie wahrscheinlich so oder so einen grossen Teil ihres Eigenkapitals.

Ich würde auch keine Bankaktien haben wollen unter 20% Dividendenrendite :D

 
EZB sorgen sich wegen tiefen Oelpreises

«Mit den aktuellen Ölpreisen wäre die Inflation niedriger, deutlich niedriger als bislang geschätzt», sagte der EZB-Chefökonom. «Das könnte eine negative Inflationsrate für einen längeren Zeitraum im Jahr 2015 bedeuten.»

Die EZB fürchtet eine Abwärtsspirale aus fallenden Preisen, sinkender Nachfrage der Verbraucher und Investitionen der Firmen. «Je länger die Krise andauert, umso grösser sind die dauerhaften Schäden – nicht zuletzt auf dem Arbeitsmarkt. Es droht letztlich ein wirtschaftlicher Teufelskreis», sagte Praet.
Das ist doch einfach eine Oekonomenmär, dass die Verbraucher bei sinkenden Preisen weniger kaufen ...

In der Schweiz verwendet die Schweizeriche Nationalbank eine Kerninflationsrate als Inflationsrate ohne Nahrung, Getränke, Tabak, Saisonprodukte, Energie und Treibstoffe.

...

...

Für die EZB ist jedoch die Entwicklung des HVPI (harmonisierter Verbraucherpreisindex)  und nicht die Kerninflationsrate der entscheidende Maßstab. Bedingt durch mögliche Zweitrundeneffekte sind auch externe Preisschocks geeignet, dauerhafte Wirkungen auf die Inflation zu haben[
Da haben wir den Salat, wenn der EZB-Chefökonom, zumindest gemäss Journalist einfach von "Inflation" spricht.

Die einfache Logik ist doch die, dass sinkende Energiepreise gut für die Wirtschaft sind, da die Leute dann das eingesparte Geld anderweitig ausgeben. Kommt ein Staat (z.B. die Schweiz) zum Schluss, dass dies schlecht für die Wirtschaft sei, weil vielleicht die Bürger das Geld zur Bank bringen statt auszugeben, könnte er ja ganz einfach die bestehenden Energiesteuern erhöhen und mit dem eingenommenen Geld Infrastrukturen finanzieren.

Steigt der Oelpreis wird gejammert, sinklt er, ist es auch nicht recht ,,,

 
In der Schweiz verwendet die Schweizeriche Nationalbank eine Kerninflationsrate als Inflationsrate ohne Nahrung, Getränke, Tabak, Saisonprodukte, Energie und Treibstoffe.
Das mit der Kerninflationsrate (also Teuerung ohne Nahrung, Energie) ist so ein Ding für sich. Für den Konsumenten ist die absolut sinnlos, denn die Anzahl der Menschen, die ohne Nahrung und Energie auskommen, dürfte überblickbar sein. :D

Aber aus Sicht der Zentralbank ist sie eine statistische Grösse, die durchaus Sinn macht. Und zwar deshalb:

Es geht um das Argument, dass Deflation schlecht sei, weil jeder auf billigere Preise wartet und nicht konsumiert.

Bei Nahrungsmitteln und Energie gilt das natürlich nicht, denn kein Mensch käme auf die Idee, nicht zu tanken, weil er für den nächsten Monat einen günstigeren Benzinpreis erwartet.

Es gilt allerdings für langfristige Konsumgüter (Immobilien, Autos, Möbel) oder Investitionsgüter wie Maschinen. Wer keinen Kaufdruck hat und jetzt unbedingt das-und-das haben muss, wird abwarten.

Mit der Kerninflationsrate versucht man, die Teuerung der lebensnotwendigen Güter herauszufiltern und sich auf die langfristigen zu fokusieren. Wenn die negativ ist, kann es durchaus problematisch werden.

 
Gemäss folgender Link beträgt die Inflationsrate zur Zeit 2% (16. min). Was mich interessiert ist aber, dass Preiskontrolle in der römischen Zeit eingeführt wurden. Warum wird es aber vermutlich verboten bei einer hohen Inflation ein Preisangebot in Fremdwährung oder Gold zu machen? (20. min)

Peter Bernholz:  https://www.youtube.com/watch?v=gqocMjlZE2A

Ich muss nochmals nachlesen was genau gemeint wurde bzgl. Inflation zwischen den Faktoren "Monetary base" und "Broad monetary M2/M3", habe den Zusammenhang noch nicht ganz verstanden.

p.s. Hier noch ein sehr interessanter Buch von Peter Bernholz: http://www.goldonomic.com/Monetary_regimes_and_inflation.pdf

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Monetary Base (oder M0) ist die Summe aller Noten und Münzen im Umlauf. Umlauf bedeutet: Ausserhalb des Bankensystems. Also in Deinem Portemonnaie, in Hand eines Ausländers.

Monetary Base ist auch bekannt als Zentralbankgeld. Es ist also die Summe des effektiv physisch vorhandenen Geldes.

Die Unterscheidung zwischen M1, M2 und M3 ist im Wesentlichen "Wie schnell ist das Geld verfügbar:"

M0 (Bargeld) ist logischer Weise sofort verfügbar

M1 ist M0 + Girokonten. Auch sofort verfügbar, wenn ein Bancomat in der Nähe ist oder wenn man mit EC-Karte bezahlen kann.

M2 ist nicht so schnell verfügbar. Sparkonten, Festgelder

Bei M3 kommen dann noch Geldmarktpapiere, Repos, Termineinlagen mit Laufzeit bis 2 Jahren hinzu.

Einige einfache Beispiele:

8aa953-1421602489.png


* Du trägst Fr. 1000 in Bar auf die Bank und zahlst sie auf ein Festgeldkonto ein. --> M0 nimmt um 1000 ab, der blaue Balken im Bild oben wird also schmaler. M2 bleibt gleich, denn M1 und M0 sind ja im M2 enthalten. Aber der reine M2-Anteil (also der grüne Balken) wir breiter.

* Du gehst an den Bancomat und hebst Fr. 1000 ab. --> Der rote Bereich M1 nimmt ab, der blaue M0 nimmt zu. M1 als Summe von M0+M1 bleibt konstant.

* Die SNB schöpft 1 Mio Franken und stellt diese den Banken zur Verfügung, die damit Staatsanleihen kaufen. --> M0, M1 bleiben gleich. Je nachdem, wie das Geld in Umlauf gebracht wird erhöht sich M2 (und damit M3) oder M3 (violett) erhöht sich alleine.

Was mich interessiert ist aber, dass Preiskontrolle in der römischen Zeit eingeführt wurden. Warum wird es aber vermutlich verboten bei einer hohen Inflation ein Preisangebot in Fremdwährung oder Gold zu machen? (20. min)
Dazu muss ich kurz ausholen:

Rom hatte Silbermünzen, die zu 95% aus Silber bestanden. Somit also einen Silberstandard.

Irgend wann kam der Punkt, wo Rom mehr Geld benötigte als es Silber hatte. Also hat man den Silber-Anteil verringert (auf 85%, dann 75% .. etc.) , um mit dem vorhandenen Silber mehr Münzen prägen zu können. Das war die Erfindung der Inflation.

Die Händler haben es irgend wann mitgekriegt, dass es bessere und schlechtere Silbermünzen gab. Die besseren haben sie gehortet, die schlechteren haben sie weitergegeben. Und einige Händler haben dem Kunden gegenüber argumentiert: Die Kuh kostet 10 Sesterzen mit 95% SIlberanteil oder 13 Sesterzen von 75% Silber.

Der Markt hat also einen Wechselkurs zwischen guten und schlechten Silbermünzen etabliert, der vom Silberanteil abhängig war.

Genau das wollte der Staat nun verhindern, denn Sinn und Zweck der Übung war ja, dass er sich mit 75er Münzen genau so viel kaufen kann wie mit 95er Münzen. Ergo hat man Gesetze erlassen, die die Menschen bei Strafandrohung gezwungen haben, die 75iger genau so zu akzeptieren wie die 95er.

Genützt hat das allerdings nicht viel. Die Preise haben sich einfach entsprechend verteuert.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: revinco