.. die Wellenzähler .. oder:
Achtung - Satire !
Ich staune immer wieder, mit welchem Eifer so viele Börseninteressierte in diesem Thema so unglaublich viel Zeit aufwenden.
Rückblickend können sie jedem beliebigen Chart das schönste Blitzgewitter mit den tollsten Zickenzacken überstülpen und glauben machen, dass es eine Aussage für den nächsten und übernächsten Zacken zeigt.
Überhaupt.. der Ausdruck "Wellen".
welch ein Euphemismus für diese unharmonischen Ecken und Winkel !
Man muss schon beide Augen und sämtliche Hühneraugen zudrücken, um solcherart Zacken als Wellen zu bezeichnen.
Aber gut - jedem das seine.
'Beauty is in the Eye of the Beholder' sagt man im englischen.
Was mir bei den Elliot-Zacken-Zählern immer wieder auffällt:
Die Wendepunkte passen immer perfekt in den Chart. Die Genauigkeit ist beinahe beängstigend.
Die Präzision, mit der man die Vergangenheit grafisch klar darlegen kann, suggeriert eine Voraussagefähigkeit dieser Methode für künftige Kursbewegungen.
Und hier endet denn auch die Präzision und es beginnt die Welt der verquasten Wortwahl.
In HABI' s kritischem Beitrag zu diesem Thema finden sich exemplarisch folgende Wörte gehäuft:
Möchte man das EW-mässig einteilen müsste man von einer grossen Korrektur ab 1971 oder womöglich noch früher sprechen, denn Impulse sieht man nur in den Unterwellen. Ob diese Sichtweise Sinn macht lasse ich nun mal dahingestellt.
Das Tief für eine neue Impulswelle kann man im 2008 oder 2011 sehen. In beiden Varianten müsste die Bewegung ab 2011-13 als Impuls gesehen werden, das ist schon in einem weekly Chart fast ein Ding der Unmöglichkeit. So würde ich ab 2011 am ehesten eine w-x-y zählen, wobei ich die 110 willkürlich als y gesetzt habe. Wie schon gesagt, habe ich etwa Zweifel, ob dies in dieser Grössenordnung wirklich Sinn macht. In den kleineren Zeiteinheiten wird man möglicherweise bessere Zählungen machen können.
Fünfzehn Einschränkungen und Konditionale in nur zwei Sätzen.
"Richtige" Elliots bringen locker auf zwanzig und mehr.
Aber Habi steht ja noch am Anfang seiner Elliot-Karriere.
Keine Angst - das kommt schon noch ;-)
Hätte - könnte - wäre - müsste - wenn - vielleicht - möglicherweise - würde - am ehesten - möchte - fast - willkürlich - am ehesten - Zweifel
WOW !!
Vierzehn verschiedene Ausdrücke, um eine Nullaussage zu einer schillernden Seifenblase aufzupusten.
Meine Hochachtung.
Kann mir irgendjemand eine Elliot Analyse nennen, in der es anders ist ?
Gibt es eine Bezeichnung für das sprachliche und stilistische Genre der Analysten und Elliot-Zählern ?
Buchempfehlung: "Sprachliche Indikatoren kognitiver Regulationsprozesse"
oder
Selbstblockaden durch sprachlichen Müll
http://www.starting-up.de/praxis/soft-skills/rhetorik-fuers-kundengespraech.html
ob es hilft ?
fragt sich
Don