Fassen wir das mal kurz zusammen, damit wir es im Zusammenhang verstehen:
Aktien des S&P500 rentieren derzeit mit knapp 2%, 10-Jährige Staatsanleihen 2.6%, die 1-jährigen nur 0.12%
Ich vergleiche lieber die einjährigen, denn bei den Dividenden oder der Teuerung schauen wir ja auch immer auf ein Jahr und nicht auf 10 Jahre.
So gesehen ist die Welt also in Ordnung und die alte Regel stimmt, dass Aktien mit 1-2% besser rentieren müssen als 1-yr Treasuries, weil letztere ja sicherer sind als Aktien.
Interessant dabei: die 10-jährigen sind um ein vielfaches besser als die 1-jährigen (die 5-jährigen liegen übrigens bei 1.74%). Der Grund dafür ist meiner Meinung nach der, dass die meisten Anleger von steigenden Zinsen ausgehen und deshalb will niemand dem Staat USA einen 10-jährigen Kredit unter 2.6% geben.
Kritisch für Aktienpreise (und somit für das PE) dürfte es dann werden, wenn die 1-jährigen sich dem Niveau der Aktienrenditen annähern. Also vielleicht so ab 1% bis 1.5%. Dann nämlich rentieren Aktien nicht mehr mit der marktüblichen Risikoprämie von 1-2% über den 1-jährigen.
Ich meine, dass genau dies der Grund dafür ist, dass die aktuelle Aktienhausse als die am ängstlichsten mitgerittene in die Geschichte eingehen wird, denn:
a) die Wirtschaft ist in keiner Weise so gestiegen wie die Aktienkurse der letzten 5 Jahren suggerieren.
b) die Unternehmensgewinne auch nicht.
c) Viele rechnen jederzeit mit Zinserhöhungen (freiwilligen oder unfreiwilligen) oder
d) mit anziehender Teuerung.
Man reitet also die Hausse mit, aber mit stetigem Blick auf den Sell-Knopf.