Verschärfte Auflagen
Xinhua zitiert dazu auch noch den neuen Parteichef Xi Jinping: Die Regierung müsse eine "ökologische rote Linie" ziehen und streng überwachen. Alle Regionen hätten ihre industrielle Entwicklung danach auszurichten.
Doch das gibt es nicht zum Nulltarif. Chinesische Unternehmen und auch ausländische Investoren werden einen Teil der Zeche zahlen. Sie müssen sich auf verschärfte Umweltauflagen einstellen, wenn Peking das Problem in den Griff kriegen will.
Deutsche Mittelständler spüren das schon jetzt. Einer Umfrage der Deutschen Handelskammer in Peking unter 2200 Mitgliedsfirmen zufolge nannten im Juni 2013 deutlich mehr deutsche Unternehmer (plus 5,4 Prozent) als im Vorjahr steigende Umweltschutzkosten als neues Problem der sich verschlechternden Standortbedingungen.
Autobauer dürften Auswirkungen bald spüren
Und Vizeminister Xie kündigte weitere Schritte an. So habe Pekings Staatsrat vor wenigen Wochen ein Zehn-Punkte-Programm gegen die Luftverschmutzung beschlossen, das 35 Maßnahmen vorsieht.
"Wenn wir sie strikt durchführen, schaffen wir die Wende bei der Luftgüte innerhalb von fünf bis zehn Jahren", sagte Xie. Priorität hätten dabei die "Verringerung des Kohleverbrauchs, Kontrolle der Autos, Reduzierung des Staubs". Mit "Autokontrolle" meine er, den Verbrauch von "Öl und Benzin zu verringern".
Chinas florierende Autoindustrie, darunter ihre deutschen Marktführer Volkswagen, Audi, BMW und Mercedes, dürfte die Auswirkungen bald spüren. Die Autohersteller bauten bisher ihre Produktions-Kapazitäten immer weiter aus.
Zulassungsbeschränkungen und Stausteuern
Dabei werden die Zulassungsbeschränkungen für Pkw in den Städten schärfer. Peking spricht Fahrverbote aus, sobald es zu drei Tagen Dauersmog kommt. Zudem gibt es Debatten über Stausteuern und verteuerte Parkgebühren.
Nun kommen neue Anforderungen auf die Autobauer zu, Pekings Pläne liegen bereits in den Schubladen. Die Behörden wollen, auf den Flottenverbrauch berechnet, den Sprit pro Durchschnittswagen 2015 auf 6,9 Liter pro 100 Kilometer und bis 2020 auf fünf Liter senken.
Selbst Branchenprimus VW, der mit seinem Flottenmix am sparsamsten fährt und dessen alle paar Monate neu eröffneten Werke Umweltpreise kassieren, dürfte mit einer Obergrenze von fünf Litern kostentreibende Probleme haben, da China keine spritsparenden Diesel erlaubt. BMW und Mercedes werden es noch schwerer haben.