28-04-2014 13:38 AUSBLICK/ABB Q1: Reingewinn von durchschnittlich 738 Mio USD erwartet Zürich (awp) - Der Energie- und Automationstechnikkonzern ABB publiziert am Dienstag, 29. April, die Zahlen zum ersten Quartal 2014. Fünfzehn Analysten haben dazu die folgenden Prognosen:In Mio USD AWP-Konsens Q1 2013 Auftragseingang 10'378 10'492Umsatz 9'788 9'715 operativer EBITDA 1'476 1'458 EBIT 1'129 1'052 Reingewinn 738 664 FOKUS: Insgesamt dürfte ABB wohl kein berauschendes Quartalsergebnis vorlegen, gemäss den Analystenerwartungen mit Umsatz und Auftragseingang im Bereich des Vorjahresquartals. Der positive Beitrag zum Umsatz durch die Akquisition von Power One dürfte von einem negativen Währungseffekt überlagert werden. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass sich die Basisaufträge besser entwickelt haben als die Grossaufträge. Allenfalls hat der strenge Winter in den USA die Entwicklung im dortigen Automationsgeschäft etwas behindert.Das Augenmerk der Marktteilnehmer wird sich auf Aussagen zur Lage bei den Grossaufträgen in den Energietechnik-Divisionen sowie in der Division Process Automation richten, auf Angaben zu den Fortschritten beim Umbau der Division Power Systems oder auf die Entwicklung beim Preisdruck.ZIELE: ABB zeigte sich im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 einmal mehr betont vorsichtig. Es werde mit Blick auf das Umsatzwachstum ein "herausforderndes" Jahr, hiess es an der Bilanzmedienkonferenz im Februar. Entsprechend wurden auch die Erwartungen an das durchschnittliche jährliche organische Wachstum für die Zeitperiode von 2011 bis 2015 unter die eigentliche Zielsetzung herabgesetzt. Die Zielsetzung bleibe aber bestehen, betonte damals CEO Ulrich Spiesshofer. Ob für 2014 mit einer eher flachen Umsatzentwicklung oder gar mit einem Rückgang der Verkäufe zu rechnen sei, mochte er nicht näher ausführen. "Wir arbeiten daran, auch 2014 ein vernünftiges Ergebnis zu erreichen", sagte er dazu nur.Für die Periode 2011 bis 2015 rechnet ABB neu mit einem durchschnittlichen jährlichen organischen Umsatzwachstum von 4 bis 5%, bisher lag die Vorgabe bei 5,5 bis 8,5%. Diese Wachstumsraten verstehen sich ohne grössere Akquisitionen mit einem zugekauften Umsatz von über 500 Mio USD.ABB hatte sich für die Periode 2011 bis 2015 zudem vorgenommen, den Gewinn je Aktie jährlich um 10 bis 15% zu erhöhen. Gemäss dem Ausblick vom Februar wird angestrebt, 2014 das untere Ende des Zielkorridors zu erreichen. Bei der Zielvorgabe für den Cash return auf das investierte Kapital (CROI) von über 20% bis 2015 machte ABB ebenfalls Abstriche. Demnach soll hier ein Wert im mittleren Zehnerprozentbereich erreicht werden. Bestätigt wurde indes das Konzernziel betreffend der operativen EBITDA-Marge von 13 bis 15% sowie die Absicht, die Kosten weiterhin jährlich um 3 bis 5% des Umsatzes zu senken und den Fokus verstärkt auf das Cash-Management zu richten.PRO MEMORIA: Mit Blick auf die einzelnen Märkte bezeichnete Spiesshofer im Februar die Situation in der Region Asien als gemischt. Japan oder Südkorea hätten sich jüngst gut entwickelt, dafür habe China nach einem insgesamt guten Jahr 2013 im vierten Quartal etwas geschwächelt. Etwas optimistischer sah er die Lage in Amerika; hier werde der Schiefergas-Boom zu neuen Investitionen führen. Der Region Europa misst er das Prädikat "unsicher" bei. Hier gelte es die Herausforderungen der Energiepolitik zu meistern, welche die Hemmnisse für Investitionen abschaffen sollte.Die Division Power Systems (Energietechniksysteme), welche im Januar für eine Gewinnwarnung verantwortlich war und wo bereits vor gut einem Jahr mit Extrakosten verbundene Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet wurden, sieht Spiesshofer wieder zuversichtlicher. An weiteren Abschreibungen "sollte nichts mehr kommen", meinte er dazu. ABB sei dabei, die mit dem Geschäft verbundenen Prozessrisiken besser in den Griff zu kriegen.ABB ist weiter auf der Suche nach Übernahmen, grosse Würfe dürften aber nicht so bald folgen. "Wir werden weiter über Akquisitionen wachsen, der Fokus liegt derzeit aber auf dem organischen Wachstum" sagte Spiesshofer an der Bilanzmedienkonferenz.Im März verkaufte ABB einen Teilbereich der Tochtergesellschaft Thomas & Betts an das US-Unternehmen Nortek. Die Sparte Heizung, Lüftung und Klimatechnik (HLK) habe nur begrenzte Synergien mit dem Kerngeschäft aufgewiesen, wurde der Schritt begründet. Der Verkaufspreis lag bei 260 Mio USD.AKTIENKURS: Die ABB-Aktie verzeichnete im vergangenen Jahr ein Plus von rund 25%, womit der Titel den Gesamtmarkt knapp geschlagen hatte. Im laufenden Jahr liegen die Titel indes mit einem Minus von aktuell gut 2% etwas hinter dem SMI (+2%) zurück.