22-01-2014 08:49 ABB-CEO: Werden Risiken im Windgeschäft künftig besser handhaben können Zürich (awp) - ABB-CEO Ulrich Spiesshofer zeigt sich nicht zufrieden mit der Entwicklung der Division Energietechniksysteme (Power Systems) im vierten Quartal, welche das Unternehmen zu einer Gewinnwarnung veranlasst haben. "Wir sind enttäuscht über die Entwicklung, wir wollen aber so offen und transparent wie möglich kommunizieren", begründete er in einer Telefonkonferenz die heutige Mitteilung.ABB hat am Morgen Sonderkosten von rund 310 Mio USD für die Division Power Systems angekündigt, 260 Mio davon auf EBITDA-Ebene für Projektverzögerungen bei Offshore-Windprojekten wegen des schlechten Wetters und rund 50 Mio USD auf Ebene Reingewinn für Restrukturierungsaufwendungen wegen des schwachen Auftragseingangs im gesamten Geschäftsjahr 2013.Ausserdem kommen noch Sonderkosten für ältere rechtliche Belange hinzu. Auf diese wollte Finanzchef Eric Elzvik auf Anfrage aus Gründen der Vertraulichkeit nicht genauer eingehen und diese auch nicht genauer beziffern. Ein Teil dieser Sonderkosten sei auch bedingt durch Verluste aus kleineren Devestitionen, liess er immerhin wissen.Auf die Frage, wie hoch die Belastungen insgesamt auf EBITDA-Ebene oder auf Stufe Reingewinn sein werden, erklärte Elzvik, dass der Reingewinn des Konzerns im vierten Quartal auf 525 Mio USD zu liegen komme. Im Vorjahr hatte dieser Wert 604 Mio USD betragen, im dritten Quartal 825 Mio USD. Insgesamt lag der Reingewinn im Gesamtjahr 2012 bei 2,7 Mrd USD.Wie sich der Bestellungseingang in der Division im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal entwickelt hat, wollte Spiesshofer nicht konkretisieren. Er sei aber ähnlich wie in den Quartalen zuvor gewesen. Im ersten Quartal gingen diese Aufträge um rund 15% zurück und in den beiden folgenden Quartalen um jeweils gut 30%.Zu den operativen Belastungen von 260 Mio USD meinte Spiesshofer, dass der Bau von Offshore-Windanlagen naturgemäss mit Risiken behaftet sei. Die Winterstürme im Dezember hätten alle Projekte in der Nordsee betroffen und dies in jeweils heiklen Projektphasen. So hätten mehrere Male Crews von Offshore-Windfarmen evakuiert werden müssen. "Ich nehme lieber einen Abschreiber in Kauf, als dass ich Menschenleben riskiere", sagte der seit vergangenem September als CEO amtierende Spiesshofer."Wir arbeiten kontinuierlich an der Minimierung der Risiken und auch am Timing der Projekte", fügte er an. Ausserdem sei man daran, Versicherungslösungen auszuarbeiten. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Risiken künftig besser in den Griff kriegen werden."Die Restrukturierungskosten wegen des schwachen Auftragseingangs sind mit der Anpassung von Kapazitäten verbunden. "Wir flexibilisieren die Kapazitäten", erklärte Spiesshofer dazu. In welchen Ländern und in welchem Umfang das Personal abgebaut werde, wollte er nicht genauer sagen. ABB werde aber aufpassen, dass nicht zu viel an Kapazität abgebaut werde, um auf eine anziehende Nachfrage auch wieder entsprechend reagieren zu können.Im weiteren zeigte sich der ABB-Chef "zufrieden" mit der Entwicklung in den übrigen vier Divisionen.