So Morgen und am Donnerstag kommen 2 Versicherungen die man auch aus fundamentalen und rendite Ueberlegungen kaufen kann. Swiss Life und ZürichAnbei ein Artikel zu Swiss Life aus FuWSwiss LifeEine weitere Etappe der Bereinigung der wohl teuersten Akquisition von Swiss Life (SLHN 173.1 -1.76%) ist abgehakt. Die Sammelklage österreichischer Investoren zoomgegen die Vertriebsgesellschaft AWD wegen angeblicher Fehlberatung ist gegen Zahlung von 11 Mio. € beigelegt. Im zurückliegenden Jahr bereits ist der Goodwill bzw. Überpreis, der 2007/08 mit dem 2 Mrd. Fr. schweren Einkauf verbunden war, merklich abgeschrieben worden. Die Marke AWD wurde aufgegeben. Die soliden Teile des Multi-Anbieter-Vertriebs werden Stück um Stück in die Distributionsorganisation des Konzerns eingegliedert.Kurz vor der AWD-Akquisition war im September 2007 das 150-jährige Bestehen von Swiss Life gefeiert worden. Der damalige Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig beschrieb, wie der Vorsorgeanbieter in einem kleinen Hinterhofgebäude am Zürcher Paradeplatz «geboren» worden war.Unverstandene UmwälzungDen Start-up in der damals noch wenig entwickelten Versichererbranche gewagt hatte Conrad Widmer. Der als tatkräftig beschriebene Thurgauer Anwalt hatte sich zuvor im Journalismus, dem Gerichtsdienst und dem Strafvollzug betätigt. Risikobereit und veränderungswillig, wie der Gründer gewesen sein muss, hätte er pure Freude an den wuchtigen Umstellungen gehabt, die seine Nachfolger im Jubiläumsjahr 2007 einläuteten.Bruno Gehrig und der damalige Konzernchef Rolf Dörig verkauften kurzerhand die Versicherungseinheiten in den Niederlanden und in Belgien, die als wenig ergiebig eingestuft wurden, und die als strategiefremd titulierte Banca del Gottardo. Im Gegenzug erwarben die Konzernlenker erst einen Kontrollanteil an AWD und später das gesamte Kapital des kotierten deutschen Finanzvertriebs.Die Anleger freundeten sich allerdings nicht an mit der Umwälzung, wiewohl sie als Gelegenheit zum Eintritt in das als stark wachsend bezeichnete Segment unabhängiger Finanzberatung gepriesen wurde. Das kommissionsweise betriebene AWD-Vermittlungsgeschäft würde sich zur idealen Ertragsdiversifikation entwickeln, argumentierten die Macher. Das Kerngeschäft in Lebens- und Vorsorgepolicen hingegen ist wesentlich der Entwicklung des Zinsmarkts ausgesetzt.Viele Investoren haderten damit, die traditionelle frühere Rentenanstalt mit dem flitzigen AWD-Vertrieb verschmolzen zu sehen. Zu belastend war der Vorwurf an den von Carsten Maschmeyer aufgezogenen Multi-Produktanbieter, fachlich wenig versierte Vermittler aggressiv provisionsgetrieben einzusetzen. Objektivierend anzumerken ist, dass auch die üblichen Aussendienst-Mitarbeiter der Versicherer und viele Bankberater in direkter – oder über die mittlerweile verbreitete Bonus-«Kultur» in indirekter – Weise massgeblich provisionsorientiert arbeiten.Die Abkehr der Investoren zeigte sich in dem 2008 vehement nachgebenden Kurs der Swiss-Life-Aktien. Akzentuiert wurde der Kurszerfall von den Verwerfungen der damals eben ausgebrochenen Finanzmarktkrise. Sie verursachte den Anlegern und folglich auch den am Markt investierten Versicherern und Banken Wertminderungen und Verluste auf Wertschriftenanlagen. Wenig verwundert deshalb, dass die Papiere von Swiss Life – aber etwa auch die von Credit Suisse (CSGN 28.4 -0.39%) – tiefer tauchten als der Gesamtmarkt und trotz Aufholbewegung im Rückstand geblieben sind.Günstigste VersichereraktienDas schlechte Abschneiden der Finanzaktien ist wohl zumindest im Umfang der vernichteten Werte – Goodwillabschreiber, andere Wertkorrekturen sowie Bussgeldzahlungen – nicht mehr kompensierbar. Swiss Life hat jedoch das Mögliche gemacht, um die ausser Rand und Band geratene AWD-Akquisition zu verdauen. Rolf Dörig, der seit 2009 Verwaltungsratspräsident ist, und der auf den Konzernvorsitz nachgerückte Bruno Pfister führen das Grundgeschäft mit Bedacht.Im Vorsorgebereich, in Risikoversicherungen und in den geförderten Lebenspolicen mit begrenzten Ertragsgarantien wächst die Gruppe stetig. Wertschriftengewinne wurden zur Bildung von Rückstellungen genutzt, womit die Gruppe resistenter geworden ist gegen die nachteiligen Auswirkungen der Niedrigzinslage. Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,6 sind Swiss Life weiterhin die günstigsten Versichereraktien.