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Warum ist das Gold nicht einfach mit Einstandspreis in der Bilanz?
Geschmackssache: Die US-Treasury z.B. hält Gold zum EP von $42.22/oz in ihrer Bilanz. Entsprechend hat man auch nie etwas davon gehört, dass die Trs. mit Gold Gewinn/Verlust gemacht hätte. Die US-Treasury beteiligt sich aber auch nicht am Trading. Sie hat in den letzten 40 Jahren (offiziell) kein Gold verkauft.
 
Uups, offenbar gibt's den Bail-In in der Schweiz bereits

„Bail-In“ für die Banken: Schweiz war Zypern weit voraus!

22. April 2013 • 18:58 Uhr

Als sich die allgemeine Aufmerksamkeit jüngst auf Zypern richtete, wußte kaum jemand, daß ein „Zypern-Schema“ zur Teilenteignung von Bankkunden in einem der reichsten Finanzplätze der Welt, der Schweiz, bereits existiert. Schon seit November 2012 gilt dort ein neues Bankengesetz mit der Regelung eines solchen „Bail-In“ bei Bankinsolvenzen.
http://www.bueso.de/node/6416
 
Interessantes Interview mit Vize der SNB:

«DER LEICHTE ZUGANG ZU HYPOTHEKEN WIRKT WIE EINE FALLE»

SNB-VIZEDIREKTOR DANTHINE:

«Wir verteidigen nicht die Finanzindustrie, sondern die Realwirtschaft»

Jean-Pierre Danthine, Vizedirektor Nationalbank, über Immo-Blase und Schutz der Realwirtschaft

Von Anne Gaudard

Bern Die Schweizerische Nationalbank (SNB) in der Zwickmühle: Sie muss unbedingt den Mindestkurs gegenüber dem Euro verteidigen, was nur bei historisch tiefen Zinsen möglich ist. Diese wiederum sind Hauptursache des Immobilienbooms, der zur gefährlichen Blase auszuarten droht. Wie sich die SNB in dieser schwierigen Lage durchschlägt, erklärt Jean-Pierre Danthine, Vizepräsident des Direktoriums, im Interview.

Der Boom des Immobilienmarktes zeigt keinerlei Zeichen einer Abschwächung.

Unsere Analyse ist da nicht so eindeutig. Es gibt durchaus eine gefährliche Dynamik, die Korrekturmassnahmen nötig macht. Massnahmen sind indes schon früh getroffen worden, bereits im Juli 2012. Im Februar hat dann der Bundesrat auf unseren Antrag hin beschlossen, den antizyklischen Kapitalpuffer umzusetzen, der die Banken verpflichtet, Hypotheken für Wohnimmobilien mit zusätzlichem Eigenkapital zu unterlegen. Es gibt Anzeichen dafür, dass diese präventiven Massnahmen bereits Wirkung zeitigen könnten. So war der Preisschub im Gesamten gesehen im ersten Halbjahr 2013 weniger stark als in der Vorjahresperiode.

Wenn es aber so weitergeht, werden die Blasen-Indikatoren so hoch sein wie nie mehr seit den 1990er-Jahren. Bleibt noch genügend Zeit, um Gegensteuer zu geben?

Der Kapitalpuffer zielt in erster Linie darauf ab, die Widerstandskraft der Banken zu stärken. Dieses Ziel werden wir erreichen. Bereits heute verfügt die Mehrzahl der Banken über einen soliden Eigenkapitalsockel. Die anderen Institute haben vorgesorgt, damit ihre Fähigkeit, Verluste am Kreditmarkt zu absorbieren, bis Ende September gestärkt ist. Trotz all dieser getroffenen Massnahmen kann aber noch nicht beurteilt werden, ob die Bremswirkung reicht, um eine harte Landung zu verhindern. Dazu ist es zu früh. Wir sind aber überzeugt, dass es sinnvoller ist, früh und sanft einzugreifen, als spät und hart.

Stark exponiert sind auch die Privathaushalte, da sie von den historisch tiefen Zinsen profitieren wollen und sich kurzfristig sehr stark verschuldet haben.

Zunächst einmal: Die Banken schützen heisst die Privathaushalte schützen. Wir verteidigen nicht die Finanzindustrie, sondern die Realwirtschaft. Es muss sichergestellt werden, dass die Banken ihrer Aufgabe nachkommen können, Kredite zu gewähren, und zwar selbst dann, wenn die Hypozinsen schockartig steigen und die Immobilienpreise fallen sollten.

Wie steht es um die Haushalte?

Der Anteil der Haushalte, die Hypotheken mit festen Laufzeiten - zum Beispiel für 5 oder 10 Jahre - abgeschlossen haben, steigt seit der Jahrtausendwende kontinuierlich. Dennoch machen Hypotheken mit kurzen Laufzeiten, namentlich Libor-Hypotheken, ein grosses Volumen aus. Anziehende Zinsen würden zuerst Haushalte mit variablen Hypotheken direkt treffen.

Alles eine Folge der tiefen Zinssätze?

Wir können nur feststellen, dass die Ausweitung des Kreditvolumens mit der Tiefzinsperiode zusammenfällt. Der leichte Zugang zu Krediten wirkt wie eine Einladung, ja, ich würde sogar sagen, wie eine Falle. Bei 40 Prozent der neu gesprochenen Hypothekarkredite wird die Vorsichtsregel nicht eingehalten. Diese besagt, dass ein Haushalt in der Lage sein muss, einen Zinssatz von nahezu 5 Prozent zu verkraften, wobei die Bedienung der Schuld höchstens ein Drittel der Einnahmen beanspruchen darf. Ein Zinssatz von rund 5 Prozent für Hypotheken mit langer Laufzeit entspricht dem historischen Durchschnitt.

Bieten Hypotheken mit fixem Zinssatz genügend Schutz?

Sie spielen wohl auf jene Banken an, welche eine Vertragsklausel eingeführt haben, in bestimmten Situationen bei steigenden Zinsen die fixen Hypotheken kündigen zu dürfen. Solche Klauseln sind schwierig zu interpretieren. Unserer Kenntnis nach ist bisher nie auf sie zurückgegriffen worden. Man kann sich vorstellen, dass die Banken solche Vertragsklauseln nur mit grösster Vorsicht aktivieren würden.

Die Banken haben ihrerseits alle Anreize, sich kurzfristig zu refinanzieren. Hat die SNB eine Übersicht über all die Fälligkeiten der grossen Banken?

Ja. Man muss aber unterscheiden, gibt es doch Banken, die sich primär auf Spareinlagen stützen, während andere zu ihrer Finanzierung stärker den Kapitalmarkt oder das Interbankengeschäft beanspruchen. In allen Fällen erarbeiten wir Szenarios, um zu verstehen, wie gross die Auswirkungen einer scharfen Zinserhöhung sein könnten. Unsere Berechnungen ergeben, dass im Mittel die negativen Folgen signifikant wären, wobei die Höhe des Verlusts an wirtschaftlicher Substanz vom jeweiligen Geschäftsmodell abhängig ist. Zudem könnten die Banken, die davon ausgehen, dass die Spareinlagen bei einem Zinsanstieg so stabil bleiben wie in den letzten Jahren, die eingegangenen Risiken unterschätzen. Falls die Zinsen allgemein steigen, wird es teurer, die Spareinlagen zu halten, als die Banken heute allgemein glauben. Wir haben die Banken angemahnt, sich dieser ausserordentlichen Situation voll bewusst zu werden.

Unterschätzen die Banken die Gefahren eines Zinsanstiegs also immer noch?

Viele Banken haben sich für risikoreiches Verhalten entschieden, wahrscheinlich, weil sie davon ausgehen, dass die Tiefzinsperiode andauern wird. Wir machen sie darauf aufmerksam, dass sie die Risiken unterschätzen könnten.

Wie würde sich ein Zinsanstieg auf den Mindestkurs des Frankens zum Euro auswirken?

Bei den langfristigen Krediten hätte eine Erhöhung des Zinssatzes keine direkte Auswirkung auf den Mindestkurs. Sollte hingegen die SNB eines Tages beschliessen, die kurzfristigen Zinsen anzuheben, so könnte sie das nur tun, wenn der Wechselkurs vom Mindestkurs losgelöst ist.

Die SNB schachmatt ...

... mitnichten. Es stimmt aber, dass unsere Wechselkurspolitik unsere Handlungsmöglichkeiten bei den Zinsen einschränkt. Handkehrum betreiben wir nur deswegen eine Wechselkurspolitik, weil das Zinsniveau praktisch bei null liegt. Im Moment hat der Mindestkurs, den wir mit aller Konsequenz durchsetzen, absolute Priorität für unsere Geldpolitik.

Wie viele Nullen hat eine Billion?

Zwölf.

Wissen Sie, wie gross die Verpflichtungen sind, welche die beiden Schweizer Grossbanken CS und UBS im Derivategeschäft eingegangen sind?

89 000 Milliarden beziehungsweise 89 Billionen Franken.

In ihren Statistiken weist die Nationalbank aber 50 Billionen aus.

Das liegt daran, dass nur die Derivate erfasst werden, welche die Muttergesellschaften in der Schweiz emittiert haben, nicht aber auch jene ihrer ausländischen Tochterunternehmen. Unsere Abteilung für Finanzstabilität kennt indes natürlich auch die globalen Volumen der beiden Grossbanken.

Damit ist die Schweiz verhältnismässig am stärksten exponiert, die USA und Deutschland folgen mit grossem Abstand.

Es ist wichtig, zu sehen, dass der Bruttobetrag von 89 Billionen nicht die eingegangenen realen Risiken widerspiegelt, die deutlich tiefer sind. Doch wir wollen dies nicht verharmlosen: Es geht um sehr hohe Summen. Darum beharren wir ja darauf, dass die Banken ihre Eigenkapitalbasis stärken. Wir unterziehen sie sehr strengen Stresstests. Doch selbst in den Katastrophenszenarios betragen die realen Risiken auf diesen Derivaten nur einen Bruchteil der genannten Summe. Zudem ist der Bruttobetrag darum so hoch, weil die grossen Schweizer Banken im Derivategeschäft Vermittler sind und so gleichsam als «Versicherer» für zahlreiche andere in- und ausländische Institute agieren. Um sich selber abzusichern, geben sie diese Risiken aber wieder an andere weiter ... Durch diese Kaskade wird der Bruttobetrag einer eingegangenen Verpflichtung vervielfacht.

Zusammen sind UBS und CS bei den Derivaten stärker exponiert als J. P. Morgan oder die Deutsche Bank. Kann die Schweiz das verkraften?

Unser kleines Land exportiert proportional viele Güter und Dienstleistungen, namentlich auch finanzielle. Diese aussergewöhnliche Situation konfrontiert uns mit einer fundamentalen Frage: Verträgt die Schweiz eine Nestlé, nicht aber eine UBS oder CS? Grossbanken eines kleinen Landes müssen pleitegehen können, ohne dass die ganze Wirtschaft im Chaos versinken würde, wenn der Staat nicht als Retter in der Not einspringt. Ein Staat wie die Schweiz muss also das Problem des «Too big to fail» in den Griff kriegen, dann verträgt die Schweiz auch die beiden Grossbanken. Es ist unsere Hoffnung und unsere Überzeugung, dass wir eine Lösung für dieses Problem finden. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, doch wir arbeiten hart daran, sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Am Ende des Prozesses werden die Banken genügend kapitalisiert sein, um ihre Risiken tragen zu können. Und die Steuerzahler wiederum werden selbst im Falle, dass es wirklich schlimm kommen sollte, geschützt sein.
 
Interessantes Interview mit Vize der SNB:

Wissen Sie, wie gross die Verpflichtungen sind, welche die beiden Schweizer Grossbanken CS und UBS im Derivategeschäft eingegangen sind?89 000 Milliarden beziehungsweise 89 Billionen Franken.
Also rund das 140fache BSP der Schweiz. Bin gespannt, wer das wie retten will, wenn die Derivateblase mal platzt :greespan:Ok, man muss fair sein. Das Netting reduziert das effektive Risiko um Faktor 10-20. Also hätten wir (bei Faktor 20) noch mit Verlusten von etwa 89/20=4.4 Billionen zu rechnen. Immer noch das 7-fache BSP der Schweiz.
 
Zentralbanken haben in der Finanzkrise mit ihrer beispiellosen geldpolitischen Lockerung Neuland betreten. Das hat weltweit den Trend zu einer immer umfassenderen Information und Kommunikation beschleunigt.

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Diesen Donnerstag, um 9 Uhr 30, wird es wieder so weit sein: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) veröffentlicht auf ihrer Website ein nüchternes Communiqué mit dem Titel «Geldpolitische Lagebeurteilung vom 19. September 2013». Darin dürfte das Festhalten an der Wechselkursuntergrenze von Fr. 1.20 je Euro bekräftigt werden. Darüber hinaus wird es Hinweise geben, wie die SNB die Lage am Schweizer Immobilienmarkt einschätzt, woraus die Öffentlichkeit schliessen kann, ob Anpassungen beim im Februar erstmals aktivierten antizyklischen Kapitalpuffer zu erwarten sind. Eine Woche später folgt das nicht minder nüchterne Quartalsheft («Bericht über die Geldpolitik – Konjunkturtendenzen»), das die Grundlagen für die Sitzung der Woche zuvor enthält. Über Stimmung und Diskussionen innerhalb der SNB erfährt die Öffentlichkeit nichts.

http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... .18151460#

 
SNB beschert Kantonen Millionenausfälle
Der Hauptgrund für wohl erstmalige Nullrunde seit 1992 ist der Einbruch des Goldpreises. Die Notierungen für das gelbe Edelmetall sind 2013 um fast 30 Prozent eingebrochen. Dies hat den Wert der Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank um 14 Milliarden Franken schrumpfen lassen.
Die Fragen, die ich im letzten Posting vor einem halben Jahr aufgeworfen habe, dürften nach wie vor aktuell sein!Meine Frage. warum Gold nicht zum Einstandspreis bilanziert werde, beantwortete MF "Geschmacksache". Für die Kantone nun wohl ein bitterer Geschmack.Die Weihnachtsgeschenke für die Kinder habe ich nicht meinen Buchgewinnen gekauft.
 
Die Nicht-Gewinnausschüttung als "Ausfall" zu bezeichnen hat für mich einen etwas grüsligen Nebengeschmack. Solche Zahlungen in guten Jahren sollten als Ausnahme und nicht als Regel angesehen werden. Ein Parlament, das sein Budget auf spekulative Gewinne der SNB ausrichtet, erledigt seine Arbeit nicht.Wahrscheinlich wäre es langfristig sinnvoller, ganz auf solche Zahlungen an die Kantone zu verzichten.

 
Sorry für meine naive Frage, aber sichert die SNB ihre Anlagen nicht ab? Zum Beispiel im Fall von Gold mit shorts?Da die SNB anscheinend Franken drucken kann um den Euro Kurs zu stabilisieren können die doch auch Geld drucken und den Kantonen schenken. Ich hasse diesen vollgefressenen, trägen sich selbstgefälligen Staatsapparat und die Kantone gleich dazu! :evil:

 
Sorry für meine naive Frage, aber sichert die SNB ihre Anlagen nicht ab? Zum Beispiel im Fall von Gold mit shorts?
Nein, definitiv nicht! Die SNB spekuliert nicht. (Ehefrauen von SNB-Chefs mal ausgenommen :p
Da die SNB anscheinend Franken drucken kann um den Euro Kurs zu stabilisieren können die doch auch Geld drucken und den Kantonen schenken.
Klar könnte sie das. Aber dadurch würde sie die Frankenmenge erhöhen, dadurch den Franken schwächen und unerwünscht Inflation auslösen.
 
Da die SNB anscheinend Franken drucken kann um den Euro Kurs zu stabilisieren können die doch auch Geld drucken und den Kantonen schenken.
Klar könnte sie das. Aber dadurch würde sie die Frankenmenge erhöhen, dadurch den Franken schwächen und unerwünscht Inflation auslösen.
Und das macht sie bei der Europolitik nicht? :?Anderst gefragt? Auf wieviel beläuft sich die jährlich erwartete Ausschüttung und wieviel wird in den Euro Mindestkurs gebuttert?
 
Da die SNB anscheinend Franken drucken kann um den Euro Kurs zu stabilisieren können die doch auch Geld drucken und den Kantonen schenken.
Klar könnte sie das. Aber dadurch würde sie die Frankenmenge erhöhen, dadurch den Franken schwächen und unerwünscht Inflation auslösen.
Würde ja entgegen kommen...... Die €-Käufe haben ja genau das Ziel den Franken zu schwächen.
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Und Inflation wird nicht ausgelöst, nach dem Motto: Was nicht sein darf, ist nicht. Sehen wir doch in den USA.......
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Der CHF ist immer noch zu hoch bewertet: In CH sind Löhne UND Preise höher als in den meisten Ländern, d.h. dass der Wechselkurs "falsch" ist, resp. mit den realen Werten (Warenpreise, Löhne) kaum viel zu tun hat, sondern nur eine Folge der Finanzspekulationen ist.Persönlich solls mir recht sein. Bekomme z.Zt. fast 12 ZAR für einen Stutz.

 
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Und Inflation wird nicht ausgelöst, nach dem Motto: Was nicht sein darf, ist nicht. Sehen wir doch in den USA.......
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Inflation zu erzeugen ist kein Problem. Siehe Japan: Kurz mal ein Billiönchen (umgerechnet in Franken) gedruckt und schon geht die Teuerung von -0.5 auf +1.6Bernanke hat das mit seiner berüchtigten "Helikopter"-Rede ja schön formuliert.Viel schwieriger ist es, eine unangenehm hohe Inflation zu bremsen. Siehe die 1980er Jahre.Wovor sich die Zentralbanken fürchten ist, dass die Teuerung, so sie mal anzieht, nicht mehr zu bremsen ist und den als "angenehm" empfundenen Bereich von 2-4% nach oben durchbricht.Die Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet: Wir wissen ja alle, dass die Geldmenge weltweit in den letzten Jahren stärker gestiegen ist als die Gütermenge. Dass wir in den Industrienationen (EU, USA, J) keine Teuerung haben liegt daran, dass sich das Geld wie in einem enormen Stausee bei den Banken und Anleihehaltern sammelt und nicht nach Gütern nachfragt.So weit so gut. Das Problem ist aber, dass es die Besitzer dieser Gelder sind und nicht die Zentralbanken, die bestimmen, wann dieses Geld für was ausgegeben wird. Das Geld kann in Aktien fliessen (tut es derzeit auch), es kann aber auch nach Immobilien nachfragen oder nach Ackerland, Rohstoffen ...- ja sogar nach Edelmetallen :p Wir wissen nicht, was passiert, wenn sich die Schleusen diese Geld-Stausees mal öffnen. Wird der Abfluss sanft steigen und bei einer Teuerung von 3% Halt machen? Oder wird es einen Domino-Effekt geben und der erste, der mit seinem Geld Sachwerte kauft, verleitet die anderen, es ihm gleich zu tun und der Stausee öffnet sich schlagartig?
 
Yep, wobei sich die Inflation derzeit ausserhalb der Industrieländer etabliert.Also in jenen Ländern (wie China, Indonesien, Brasilien), die unsere Inflation importieren. Die uns also netto Waren gegen Geld liefern. siehe auch: viewtopic.php?p=76915#p76915Man kann das vergleichen mit der aktuellen globalen Wetterlage:Das Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik dreht sich im Gegenuhrzeigersinn und pumpt warme Äquator-Luft nach Europa und eisige Nordwinde nach Nordamerika.Deshalb ist es derzeit bei uns in Europa für die Jahreszeit zu warm, im Osten der USA und Kanadas zu kalt. Im Gegensatz zum Wetter (Coriolis Kraft) ist es an den Märkten möglich, dass sich der Wind dreht. Dass also dereinst jene, die jetzt das Geld von uns nehmen und dafür Waren liefern, den Spiess umdrehen und bei uns auf Shopping-Tour gehen. Dann fliessen Waren bei uns ab und Geld fliesst zurück. ==> Teuerung bei uns.

 
Müssen die Steuern aufgrund des "Ausfalls" erhöht werden konsumieren die Einwohner weniger und somit stagniert die CH Wirtschaft, was sie bei dem jetzigen starken Franken somit schon tut… :? Also was ist genau das Ziel? Mit dem Euro Mindestkurs zeigt die SNB ja gerade das sie sich wirtschaftspolitisch engagiert um den Export durch einen starken Franken nicht oder geringfügiger zu beeinträchtigen? Also gewichtet die SNB das Wohl der ausländischen Investoren höher als das der CH Bürger?

 
Die SNB ist nicht die einzige Zentralbank, die sich wirtschaftspolitisch engagiert. Obschon das eigentlich überhaupt nicht die Aufgabe irgendeiner Zentralbank ist.

Egal: Was derzeit stattfindet ist ein Abrüstungswettlauf der Währungen, wobei jede ZB mit der Begründung, der eigenen Exportindustrie helfen zu wollen, die eigene Währung schwächt.

Die SNB ist mit der Ankoppelung an den Euro noch eine der ehrlichsten Zentralbanken.

Also, was passiert? Mal schwächt die Fed den Dollar, dann zieht die BoJ nach, dann ist der Euro zu teuer und die EZB schwächt den Euro ... und so macht das Spiel seine Runden.

Es gab mal eine Zeit, da war ein Land stolz auf eine harte Währung. Aber heute gelten schwache Währungen offenbar als Sexy.
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Eben das verstehe ich auch nicht ganz oder will es einfach nicht verstehen. Warum darf die Schweiz keine starke Währung besitzen? Wir sind immer noch ein Importland!Was hältst du davon, dass die SNB die Kantone in Euro entschädigt? Ist doch perfekt! :DAm besten wäre einen Schnitt über einen Zeitraum von z. B. 5 Jahren auszuschütten, somit stünden die Kantone nicht wie wir an Weihnachten vor dem Weihnachtsbaum und fragen sich was wohl die SNB dieses Jahr wieder schenkt.