Santhera kommt bei CHMP mit Raxone nicht weiter - CEO zeigt sich zuversichtlich
(Meldung nach Gespräch mit dem CEO ausgebaut.)
Liestal (awp) - Santhera hat zwar einen definitiven Rückschlag erlitten, wirklich entmutigt zeigt sich CEO Thomas Meier dennoch nicht. Wie der Manager im Gespräch mit AWP erklärt, müsse man jetzt zwar länger auf die Zulassung des Mittels Raxone zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) warten. Grundsätzlich seien die Signale des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) aber wohlwollend.
Wie das Unternehmen am Freitag bestätigte, ist es mit seinem Einspruch gegen eine negative Beurteilung für den Typ-II-Erweiterungsantrag für Raxone zur Behandlung von DMD beim CHMP gescheitert. Bereits zur Wochenmitte hatte Santhera gewarnt, dass man mit einer solchen Entscheidung rechne.
"Wir werden jetzt weitere Daten erheben, um das Zulassungspaket zu stärken", sagt Meier im Gespräch mit AWP. Genau genommen geht es dem CHMP darum, mit zusätzlichen Daten den Zusammenhang der beobachteten Behandlungseffekte auf die Atmungsfunktion mit dem Patientennutzen zu erhärten. Die Abnahme der Atmungsfunktion ist eine der häufigsten Todesursachen bei Patienten mit DMD - und es gibt derzeit keine zugelassene Behandlung.
BEHÖRDE ERKENNT MEDIZINISCHEN BEDARF AN
"Gut ist, dass die Behörde den medizinischen Bedarf in der Behandlung anerkennt." Wie es in der Mitteilung dazu heisst, hat die Behörde das positive Resultat der Phase-III-DELOS-Studie anerkannt.
Man werde sich jetzt mit Experten zusammensetzen und planen, wie welche Daten in welchem Zeitrahmen erhoben werden können. "Unser Datensatz an sich ist ja auch vom CHMP als gut befunden worden - nur noch nicht als ausreichend", betont Meier. Eine komplett neue Placebo-basierte Studie werde man denn auch nicht aufsetzen. "Zum Beispiel könnte eine biomechanische Studie wichtige Daten liefern", so der Firmenchef.
GESCHÄFTE LAUFEN WEITER - 2017 GUT ABGESCHNITTEN
Bleibt die Frage nach den Auswirkungen auf die aktuellen Geschäfte. Da macht Meier klar, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. "Natürlich ist dieser Entscheid in der Folge mit höheren Kosten verbunden". Aber Santhera verfüge über eine komfortable Cash-Position. Man könne die aktuellen Programme problemlos weiter finanzieren und habe ausreichend Spielraum für weitere kleinere Projekte.
Auch was den Geschäftsverlauf betrifft, zeigt sich Meier wenig besorgt: "Wir haben 2017 beim Umsatz unsere Prognosen klar erfüllt und werden für 2018 eine nochmals bessere Entwicklung in Aussicht stellen können. Dazu werden wir am Montag weiter berichten", kündigt Meier an.
DMD-UMSÄTZE LASSEN LÄNGER AUF SICH WARTEN
Dennoch: Die erwarteten Umsätze aus der DMD-Indikation dürften nun länger auf sich warten lassen. Ursprünglich war eine Markteinführung für 2018 erhofft worden. Santhera hatte den Antrag hierfür als Ergänzung zur bestehenden Marktzulassung für Leber hereditäre Optikusneuropathie (LHON) eingereicht. "Wir können derzeit noch keine Angaben zum Zeitplan einer Neueinreichung machen. Ich schätze, dass wir in diesem Jahr neuen Daten erheben, und typischerweise dauert die Begutachtung eines Zulassungsantrags ein volles Kalenderjahr."
(Meldung nach Gespräch mit dem CEO ausgebaut.)
Liestal (awp) - Santhera hat zwar einen definitiven Rückschlag erlitten, wirklich entmutigt zeigt sich CEO Thomas Meier dennoch nicht. Wie der Manager im Gespräch mit AWP erklärt, müsse man jetzt zwar länger auf die Zulassung des Mittels Raxone zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) warten. Grundsätzlich seien die Signale des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) aber wohlwollend.
Wie das Unternehmen am Freitag bestätigte, ist es mit seinem Einspruch gegen eine negative Beurteilung für den Typ-II-Erweiterungsantrag für Raxone zur Behandlung von DMD beim CHMP gescheitert. Bereits zur Wochenmitte hatte Santhera gewarnt, dass man mit einer solchen Entscheidung rechne.
"Wir werden jetzt weitere Daten erheben, um das Zulassungspaket zu stärken", sagt Meier im Gespräch mit AWP. Genau genommen geht es dem CHMP darum, mit zusätzlichen Daten den Zusammenhang der beobachteten Behandlungseffekte auf die Atmungsfunktion mit dem Patientennutzen zu erhärten. Die Abnahme der Atmungsfunktion ist eine der häufigsten Todesursachen bei Patienten mit DMD - und es gibt derzeit keine zugelassene Behandlung.
BEHÖRDE ERKENNT MEDIZINISCHEN BEDARF AN
"Gut ist, dass die Behörde den medizinischen Bedarf in der Behandlung anerkennt." Wie es in der Mitteilung dazu heisst, hat die Behörde das positive Resultat der Phase-III-DELOS-Studie anerkannt.
Man werde sich jetzt mit Experten zusammensetzen und planen, wie welche Daten in welchem Zeitrahmen erhoben werden können. "Unser Datensatz an sich ist ja auch vom CHMP als gut befunden worden - nur noch nicht als ausreichend", betont Meier. Eine komplett neue Placebo-basierte Studie werde man denn auch nicht aufsetzen. "Zum Beispiel könnte eine biomechanische Studie wichtige Daten liefern", so der Firmenchef.
GESCHÄFTE LAUFEN WEITER - 2017 GUT ABGESCHNITTEN
Bleibt die Frage nach den Auswirkungen auf die aktuellen Geschäfte. Da macht Meier klar, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. "Natürlich ist dieser Entscheid in der Folge mit höheren Kosten verbunden". Aber Santhera verfüge über eine komfortable Cash-Position. Man könne die aktuellen Programme problemlos weiter finanzieren und habe ausreichend Spielraum für weitere kleinere Projekte.
Auch was den Geschäftsverlauf betrifft, zeigt sich Meier wenig besorgt: "Wir haben 2017 beim Umsatz unsere Prognosen klar erfüllt und werden für 2018 eine nochmals bessere Entwicklung in Aussicht stellen können. Dazu werden wir am Montag weiter berichten", kündigt Meier an.
DMD-UMSÄTZE LASSEN LÄNGER AUF SICH WARTEN
Dennoch: Die erwarteten Umsätze aus der DMD-Indikation dürften nun länger auf sich warten lassen. Ursprünglich war eine Markteinführung für 2018 erhofft worden. Santhera hatte den Antrag hierfür als Ergänzung zur bestehenden Marktzulassung für Leber hereditäre Optikusneuropathie (LHON) eingereicht. "Wir können derzeit noch keine Angaben zum Zeitplan einer Neueinreichung machen. Ich schätze, dass wir in diesem Jahr neuen Daten erheben, und typischerweise dauert die Begutachtung eines Zulassungsantrags ein volles Kalenderjahr."