Oerlikon will 2018 Abspaltung von Getriebe-Geschäft aufgleisen
Zürich, 06. Mrz (Reuters) - Der Anlagenbauer Oerlikon will im laufenden Jahr die Weichen für eine Trennung vom Getriebe-Geschäft stellen. "Wir sind jetzt dabei, alle Optionen zu prüfen", sagte Konzernchef Roland Fischer am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Oerlikon prüfe einen Verkauf, einen Börsengang oder einen Zusammenschluss des Geschäfts mit einem anderen Anbieter. "Ziel ist es, irgendwann in 2018 zu einer Entscheidung zu kommen." Reuters hatte bereits im Februar berichtet, dass Oerlikon die Abspaltung des Getriebe-Geschäfts vorbereitet. Am Chemiefasergeschäft wolle das Unternehmen dagegen festhalten. "Das sehen wir als Kerngeschäft an", erklärte Fischer. "Das wollen wir nicht verkaufen."
Die wichtigste der drei Standbeine ist das Oberflächen-Geschäft, das fast die Hälfte des Konzernumsatzes ausmacht. Hier peilt das Unternehmen neben organischem auch Wachstum durch Zukäufe an. "Natürlich streben wir auch grössere Akquisitionen an", erklärte Fischer. Mit möglichen Zukäufen wolle das Unternehmen in den Besitz von zusätzlichen Technologien kommen oder sich auch Zugang zu neuen Märkten sichern. Oerlikon verfüge über Netto-Barmittel und sei zudem bereit, sich zu verschulden, um mögliche Übernahmen zu finanzieren. "Wir können keine fünf Milliarden ausgeben, dafür sind wir zu klein", sagte Fischer. "Aber ein bis zwei Milliarden, das ist eine Grössenordnung, die wir stemmen könnten."
Das Oberflächen-Geschäft ist nicht nur die grösste, sondern auch die profitabelste Division. Von einer Abspaltung des Getriebe-Geschäfts dürfte deshalb auch die konzernweite Marge profitieren. 2017 lag diese bei 14,6 Prozent, im laufenden Jahr dürfte sie auf rund 15 Prozent anziehen. Doch damit gibt sich Oerlikon mittelfristig noch nicht zufrieden. "Der Wunsch und die Zielsetzung ist es, diese Margenqualität weiter zu verbessern", sagte Fischer.