Die tiefen Aktienkurse beim Solar-Zulieferer Meyer Burger rufen angelsächsische Investoren auf den Plan. In den letzten Tagen haben sie ihre Beteiligungen weiter ausgebaut. Das könnte den Titeln Auftrieb verleihen. Von Pascal Meisser Seit Monaten dümpeln die Aktien von Meyer Burger im Bereich von 15 Franken. Die weltweite Krise, in der sich die Solar-Branche seit letztem Sommer befindet, hat auch das Thuner Traditionsunternehmen hart getroffen. Seit den Höchstkursen im April 2011 haben die Meyer-Burger-Aktien zwei Drittel ihres Werts eingebüsst. Ein rascher Aufschwung, der auch den Titeln wieder Schub verleihen könnte, schien bis vor kurzem nicht in Sicht.Doch nun ist Bewegung in das Grossaktionariat von Meyer Burger gekommen – und davon könnten auch die Aktionäre profitieren. Im Markt wird gemunkelt, dass die britische Finanzboutique Generation Investment in den letzten Tagen ihre Beteiligung an der Schweizer Solarfirma fleissig weiter ausgebaut hat. Händler vermuten, dass die Briten heute bereits zwischen 7 und 8 Prozent an Meyer Burger besitzen. Damit dürfte Generation Investment, die gemäss eigenen Angaben auf nachhaltige Anlagen spezialisiert sind, nun der bedeutendste Grossaktionär des Unternehmens sein. Rasantes Tempo beim Aufbau der BeteiligungDamit setzt Generation Investment das rasante Tempo bei Meyer Burger fort. Wie der Offenlegungsstelle des Schweizer Börsenbetreibers SIX zu entnehmen ist, überschritten die Briten am 24. April die 3-Prozent-Hürde, elf Tage später hatten sie bereits 5 Prozent aller Meyer-Burger-Aktien aufgekauft. Die nächste meldepflichte Schwelle erfolgt bei 10 Prozent. Das dynamisierte auch den Aktienkurs: Zwischen dem 9. und 15. Mai, also kurz nach dem Einstieg der britischen Investoren, stiegen die Aktien um 10 Prozent, während im gleichen Zeitraum fiel der Gesamtmarkt um knapp 3 Prozent. BlackRock setzt Derivate einAm Dienstag musste auch BlackRock seine Transaktionen bei Meyer Burger offenlegen. So wurde bekannt, dass der weltweit grösste Vermögensverwalter seine Position bei den so genannten Differenzkontrakten (CFD) weiter ausgebaut hat. Diese Kontrakte gelten als hochspekulative Instrumente mit enormen Verlustrisiken. Wer solche Derivate einsetzt, muss also von der positiven Kursentwicklung der Aktie überzeugt sein. Derweil hat die Credit Suisse die Gunst der Stunde genutzt und angesichts des wieder erwachten Interesses der Institutionellen ihre Position massiv reduziert. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Anlagefonds der Grossbank Meyer-Burger-Aktien im grossen Stil verkauft haben. Der Anteil der CS hat sich damit von 4,99 auf unter 3 Prozent reduziert. Über die Gründe hüllt sich die Grossbank in Schweigen. "Wir kommentieren solche Veränderungen nicht", sagte ein CS-Sprecher zu cash.