Manager Löhne

Dieses Argument habe ich nie verstanden. An jeder Ecke wird behauptet das die Initiative nicht greift, nichts bewirkt und das die meisten Börsenkotierten Firmen bereits alle bestimmungen der Initiative erfüllen und gar darüber hinausgehen. Wie kann also unter diesem Kontext jemand leiden?
Wenn die Initative angenommen wird, dann werden die Pensionskassen gezwungen, im Sinne der Versicherten abzustimmen. Wer nicht an den Abstimmungen teilnimmt, risikiert eine Gefängnisstrafe. Der Stimmzwang stört mich. Das wäre so, wie wenn man all diejenigen bestrafen würde, weil sie am 3. März den Urnen fernbleiben. Dass man die Depotstimmen abschafft, da bin ich voll daür. Wer nicht abstimmen will, dessen Stimmen soll nicht zählen. Das wäre so, als würden alle, die nicht abstimmen gehen, im Sinne des Bundesrates stimmen würde.Was auch offen ist, wie können die Pensionskassen im Sinne der Versicherten abstimmen? Werden wir alle befragt. Und was ist, wenn ich eine andere Meinung habe zu einem traktantierten Punkt als Joe Jedermann, der ebenfalls in der gleichen PK versichert ist? Kann Joe oder ich dann gegen die Pensionskasse klagen, wenn sie gegen den einen oder anderen von uns abstimmen?Ein weiteres Problem, das ich sehe, PK investieren heute ihr Geld nicht mehr in Einzeltitel direkt, sondern über passive Fonds, da sie kostengünstiger sind. Nun müssen die Anbieter dieser Fonds den PKs ermöglichen, dass sie abstimmen können. Sicher, ist das möglich, aber auch wieder mit einem Aufwand verbunden, was wieder zu steigenden Kosten führt. Dann kommen wieder diejenigen, welche sich über die hohen Kosten der zweiten Säule beschweren.
Das Argument das jemand Geld kriegt um nicht zur Konkurenz wechseln bezüglich Inside Wissen kann ich nachvollziehen, hätte vieleicht auch ein strikter NDA gereicht. Aber wenn jemand dieses Geld spendet wo bitte bleibt der Anreiz dafür? Das ist eine Sache die ich nicht ganz verstanden habe, vieleicht kärt mich jemand auf.
Dein Argument verstehe ich komplett und es ist für mich auch verständlich. Aber für Joe Jedermann ist das vielleicht nicht verständlich und sieht es als Abzocke an. Aus diesem Grund wird er der Abzockerinitiative auch zustimmen. Schau mal letztes Jahr Hildebrand an. Er ist vor einem Jahr als SNB-Präsident zurückgetreten. Da er eine Kündigungsfrist von einem Jahr hatte, hat er natürlich dafür auch Anrecht auf Lohnfortzahlung. Schon hat man ihm unterstellt, dass er eine Abgangsentschädigung erhalten hat und er ein Abzocker sei. Ich denke, Vasella hat mit sechs Jahren ein schon etwas langes Konkurrenzverbot. I.d.R. würden hier zwei oder drei Jahre reichen.
 
Aber wenn jemand dieses Geld spendet wo bitte bleibt der Anreiz dafür? Das ist eine Sache die ich nicht ganz verstanden habe, vieleicht kärt mich jemand auf.
Ich glaube das macht der nur um bei der Steuer ne riesen menge an "Spende" zu deklarieren!
 
Was auch offen ist, wie können die Pensionskassen im Sinne der Versicherten abstimmen? Werden wir alle befragt. Und was ist, wenn ich eine andere Meinung habe zu einem traktantierten Punkt als Joe Jedermann, der ebenfalls in der gleichen PK versichert ist? Kann Joe oder ich dann gegen die Pensionskasse klagen, wenn sie gegen den einen oder anderen von uns abstimmen?
Ist wie im Parlament. Volk, resp. ein Teil davon wählt Parlamentarier. PK: Die Versicherten wählen ihre Vertreter in den Stiftungsrat (SR). Der SR entscheidet viele Sachen, u.a. auch über Investitionen, Rentenanpassungen etc. und muss nicht für jeden Entscheid den Hans und Heiri befragen. Sie sind also absolut berechtigt, ihre Aktienstimmen entsprechend ihrem Auftrag im Interesse der Stiftung zu handeln, abzugeben.Geben wir uns keiner Illusion hin. >99 % der Versicherten wüssten eh nicht für oder gegen was zu stimmen. Was den Tom, Dick und Harry wirklich interessieren muss, ist der Deckungsgrad (je mehr über 100 % umso besser) und welche Leute er in den SR wählt.
 
Das störrt mich überhaubt nicht, im Gegenteil. Und wenn du dich genauer informierst, würdest du wissen das gewissen Kantone sogar Stimmzwang haben, bspw. Schaffhausen, dem Heimatkanton von Herr Minder. Wahrscheinlich ist er gerade deshalb auch für den Stimmenzwang weil er sowieso damit aufgewachsen ist :mrgreen:
Ja, ich weiss das von Schaffhausen. Aber trotzdem droht einem keine Gefängnisstrafe, wenn ein Schaffhauser an einer Abstimmung nicht teilnimmt. Mit der Abzockerinitiative muss die PK abstimmen, ansonsten droht dem Stiftungsrat Gefängnisstrafe. Das ist dann schon noch einen Unterschied, ob man für eine Nichtteilnahme an einer Abstimmung 5 Fr. zu bezahlen oder für bis zu drei Jahre hinter Gitter gehen zu müssen. Wer will dann da noch in einen PK Stiftungsrat gewählt werden?
Es gibt immer welche die sich über Kosten beschweren, dass ist ja wirklich nichts neues. Wenn es nach einiegen geht, dann würden sie ihre Strassen lieber privat bezahlen weil sie keinen Sinn sehen überhaubt Steuern zu zahlen. Auf der anderen Seite, wenn die PKs Abstimmen und die Selbstbedienung damit eingedämmt wird. Dann bleibt auch mehr im Unternehmen.
Vor drei Jahren haben wir darüber abgestimmt, ob der Umwandlungssatz gesenkt werden soll. Die Linken sind mit dem Argument gekommen, dass das nicht nötig ist, wenn man die Kosten nur senken würde innerhalb der PKs. Jetzt kommt eine Forderung von genau der Seite, die die Kosten erhöhen wird. Ich höre jetzt schon den Aufschrei dieser Seite, weil die Kosten in der PK wieder steigen und somit dies Diebstahl an den Versicherten ist. All die UCITS haben die Fonds verteuert, weil die regulatorischen Anforderungen gestiegen sind. Jetzt braucht man Leute, die alles kontrollieren und das verursacht nun mal Kosten. So wird es auch den PKs ergehen, wenn die Initiative angenommen wird. Übrigens, wenn man bei den Kosten bleiben. Novartis hat 2'706'193'000 Aktien (Quelle: UBS Quotes) ausstehend. Wenn man den Lohn in den letzten 10 Jahren von Herrn Vasella nimmt, hat er gerade mal ca. 0.10 Fr. pro Aktie gekostet.
 
Jene Stiftungsräte die ihre Pflichten erfüllen wollen? Mal ehrlich, 3 Jahre kriegst du vieleicht bei mehrfacher Wiederholungstat und darüberhinaus mit arglistiger Absicht gehandelt hast. Oder wieviel Verurteilte nach Art. 190 StGB haben jemals 10 Jahre erhalten? Wir sollten deshalb nicht überdramatisieren. Man tut ja so als wäre diese Aufgabe eine unmögliche Sache, die niemand erfüllen könne.
Naja, wenn man ein breites Portfolio in Schweizer Aktien hat, dann ist man in 250 Unternehmen oder mehr investiert. Da kann schnell mal etwas vergessen gehen. Und schwupps, findet man sich auf der Anklagebank. Weisst Du, was ich machen würde, wenn ich im Stiftungsrat einer PK wäre? Ich würde beantragen, dass man alle Schweizer Aktien verkauft und das Anlagereglement der PK so anpassen, dass die PK nur noch in ausländische Aktien investieren darf. Somit kann ich der latenten Gefahr entgehen, mit einem Bein im Gefängnis zu sein. Ob das dann im Sinne der Versicherten ist, ich weiss es nicht.

Natürlich hast Du Recht, es schadet nichts, wenn man das regelt. Wir können ja noch soviel regeln und Gesetze darüber machen. Aber, müssen wir denn alles regulieren? Vielleicht müsste man noch regulieren, wie wir alle auf die Toilette gehen müssen. Jeder von uns verstösst tagtäglich, ob bewusst oder unbewusst, gegen Gesetze und Regeln. Wenn die Polizei will, uns zu büssen, müsste sie uns einen Tag lang verfolgen und alle Verfehlungen aufschreiben. Du wärst noch überrascht, wie hoch Deine Busse nur an diesem einen Tag ausfallen würde. (Meine würde ähnlich hoch ausfallen.)

Übrigens' date=' wenn man bei den Kosten bleiben. Novartis hat 2'706'193'000 Aktien (Quelle: UBS Quotes) ausstehend. Wenn man den Lohn in den letzten 10 Jahren von Herrn Vasella nimmt, hat er gerade mal ca. 0.10 Fr. pro Aktie gekostet.[/quote']Du meinst die Kosten bezüglich den über 70 Millionen? Ich verstehe die Argumentation nicht. Diese Kosten von über 70 Millionen waren unnötig, man hätte ihm auch 0 Franken geben können weil er es ja sowieso bei irgend einer NGO versänkt hätte. Es kommt aufs gleiche, nur das beim ersteren unnötige Kosten für das Unternehmen entstanden sind. Egal ob das 1 Rappen oder 10 Rappen pro Aktie ist, oder seit wann ist ein Unternehmen oder der Aktionär die Wohlfahrt? :roll: Oder ich Frage anders, buf, hättest du ihm dein Anteil mittels Banküberweisung überwiesen? Ich bezweifle es schwer.
Wie ich geschrieben habe, beziehe ich mich auf seinen Lohn von den letzten 10 Jahren. Da hat er ja, gemäss Medienberichte, 300 Mio. Fr. von Novartis kassiert. Ich habe nichts über die Abgangsentschädigung geschrieben.

Weisst Du, die Unternehmen nehmen ihre sozialen Verantwortungen auch wahr. Ich habe dies während meiner beruflichen Tätigkeit bei der UBS gesehen, wo man Mitarbeiter bis zur Pensionierung behielt, obwohl man sie nicht mehr brauchen konnte. Kaum waren sie pensioniert, wurden ihre Stellen ersatzlos gestrichen. Oder sie spenden auch mal einen Betrag für gemeinnützige Organisationen, obwohl sie dazu nicht gezwungen werden.
 
Aber zurück zu Überregulierung: Diese besteht sowieso, wenn du Minders Initiative ablehnst, kommt automatisch der Gegenvorschlag zum Zug.
Mag ich nicht glauben. Man kann doch beides ablehnen, oder nicht? (bin ein erfahrener Stimmbürger :greespan:
 
Wir drehen uns hier im Kreis, du kannst wegen jeder Unaufachtsamkeit vor der Anklagebank landen.
Das man sich bei Diskussionen im Kreis dreht, ist normal und gehört dazu. :cheers:
Wie es scheint sind einiege der Meinung das das reguliert werden muss. Was alles zu Überregulierung oder schwachsinnige Gesetze gehört ist eine Glaubensfrage.
Es hat immer irgendjemand ein Interesse, etwas zu regulieren. Ich bin der Meinung, der Staat soll die Leitplanken setzen, aber wie man sich in diesen bewegt, das ist dann jedem einzelnen überlassen. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Leitplanken immer näher kommen und somit die Spur vorgegeben wird. Vielleicht kommt eines Tages Dein Sohn oder Dein Enkel auf Dich zu und fragt Dich, wie Du es zulassen konntest, dass alles bei uns bis ins letzte Details reguliert ist und wir dadurch unsere Freiheiten verloren haben.
 
Nun kommte es leider zu keiner Spende sonern er verzichtet auf den Übertrag von der Novartis an ihn!Schade, eine Spende wäre sicherlich viel sinnvoller gewesen als dass das Geld nun bei der Novartis liegen bleibt, die haben ja sonst schon mehr als genug!

 
Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung, wusste Wilhelm Busch und ein Sprichwort sagt:"Der älteste Schweizerbürger heisst - Neid!"

 
Als Ausländer bin ich nicht Stimmberechtigt, was auch gut ist. Ich glaube nicht neidisch zu sein! Ich habe grosse Achtung vor Menschen, die etwas in ihrem Leben erreicht haben und empfinde es als gerecht, wenn diese dementsprechend belohnt werden.

 
Ich habe grosse Achtung vor Menschen, die etwas in ihrem Leben erreicht haben und empfinde es als gerecht, wenn diese dementsprechend belohnt werden.
Da sind wir uns doch mal alle einig. :cheers:
Nur welcher Betrag der Leistung entsprechend ist, darüber kann man weiter diskutieren, und welcher Betrag für gar keine Leistung der richtige ist.

Gruss

fritz

 
In welcher Welt bewegst Du dich?
In der Geschäftswelt! Aber ich ziehe mich schon wieder zurück aus dieser Diskussion, den solche Äusserungen "Dann musst du vor der Drogenkartelle und Diktatoren wie der ehemalige Hussein, Kim Jong-il, etc. grosse Achtung haben John" befinden sich in einer Schublade, so tief will ich mich nicht bücken. Ich habe gegen meinen eigenen Grundsatz verstossen "über Politik und Religion diskutiere ich nicht" Es ging mir bei meiner Äusserung um den Herrn Vasella und vor dem habe ich Respekt, ja absolut, er hat etwas erreicht in und mit der Novartis.
 
... er hat etwas erreicht in und mit der Novartis.
Die ganze Firma hat etwas erreicht, und ich bezweifle, dass das ganz alleine sein Verdienst war, da waren ja noch Tausende andere daran beteiligt.
Und nochmals, es geht ja hier nicht um die ganzen Millionen, die er sich für seine Arbeit eingestrichen hat (die waren natürlich auch zuviel), jetzt geht es darum, dass er jeden Monat fürs Nichtstun soviel bekommen sollte wie andere für zehn Jahre arbeiten.

Gruss

fritz

 
Es spielt auch noch ein weiterer Faktor: Die Firma Novartis hat dem Vasella das Leben für die nächsten 300 Jahre vergoldet. Dafür wäre doch auch etwas Dankbarkeit und Loyalität angebracht, ohne dass diese nochmals mit horrenden Summen erkauft werden muss.Unter http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/13701572 ist auch zu lesen, dass er nur auf dieses Geld verzichtet hat, wenn dadurch auch das Konkurrenzverbot fällt. Ich kann nicht verstehen, warum die Wirtschaft überhaupt an Leuten interessiert ist, deren Loyalität nur gilt, solange sie mit Unsummen bezahlt wird. Von jedem "normalen" Arbeiter wird Firmentreue und das Tragen von Verantwortung zum normalen Lohn erwartet.Grussfritz

 
Was ich mal ganz grundlegend nicht verstehe: Ich ging immer davon aus, dass wenn einem Arbeitnehmer ein Konkurrenzverbot auferlegt wird und dieser gegen selbiges verstösst, eine Konventionalstrafe fällig wird. Im konkreten Fall würde dies meiner Meinung nach bedeuten, dass falls Monsieur Vasella in den nächsten x Jahren in der Pharma-Branche tätig und sein Wissen wesentlich einbringen würde, er Novartis entsprechend entschädigen müsste.Daher verstehe ich nicht, warum überhaupt vereinbart wurde, ihm eine relativ grosszügige Vorabbezahlung zu leisten damit er NICHT zur Konkurrenz geht. Sollte doch eigentlich umgekehrt sein, sprich, er sollte zahlen FALLS er zur Konkurrenz geht, no??!? Irgendwie schnall ich's nicht...Kann mich da jemand über meinen Denkfehler aufklären? :danke: