Langfristig in Aktien investieren

Der Chart des Dow Jones - Index 1.1.2009 - 1.1.2014 zeigt eindrücklich, wie sich eine Langfriststrategie "lohnen" kann. Dies alles ohne grosse Arbeit, ohne täglich die Aktienkurse anzuschauen. Ohne Spesen zu generieren. Einfach zusehen wie der Chart nach oben abhebt. Klar, zwischendurch muss auch der beste Index und die beste Aktie mal verschnaufen, aber dann geht's wieder gestärkt nach oben weiter. Geduld bringt Rosen und in unserem Fall anstelle der Rosen einen satten Zustupf in unseren persönlichen "Rententopf" bzw. "Altersbatzen"!

Klar hier handelt es sich um einen Index mit top Unternehmen aus der USA. Ich denke, dass hier im Forum niemand real Abbilden (mit Aktien) kann. Es würde wohl die finanziellen Mittel sprengen. Eine Alternative wäre ein Fonds auf den DJ. Allerdings bin ich nicht wirklich ein Anhänger von Fonds. Aber als Beimischung, warum es nicht mal probieren. Aber nur, wenn man das Geld wirklich langfristig investieren will.

Ein Fonds welcher mir auch noch ins Auge bzw. in beide Augen gestochen ist, ist der Biotech Fonds der Bank Bellevue. Gerade für den "risikoreicheren" Biotech-Sektor, wäre eine Branchenabdeckung wohl sehr sinnvoll. Gerade hier ist die Gefahr gross, das jahrelange Forschungsprojekte ins LEERE laufen. In einem Fonds mit verschiedenen Unternehmen und verschiedenen Forschungsrichtungen und Forschungsprojekte ist die Chance gross eine überdurch-schnittliche  Performance zu erzielen. Aber das Leben bleibt ein Risiko und auch die Aktieninvestments.

Karat

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ein paar Gedanken von meiner Seite: dieser Chart ist natürlich etwas gar schön dargestellt mit dem Low im 2009 -> wer hatte den Mut gerade da voll einzusteigen und vor allem Langfristanleger waren wahrscheinlich bereits vorher investiert. Aber in der Tat hat der Dow auch über die letzten zehn Jahre eine hervorragende Rendite gewährleistet. Man darf aber nicht vergessen, dass sich der Dollar von rund 1.70 auf knapp 0.90 fast halbiert hat. Ein schmerzlicher Eingriff in die Performance. 

Schau dir mal den SMI an in den letzten 15 Jahren, da war kaum was zu holen an Performance, jemand der im 2000 eingestiegen ist, hat heute nicht viel mehr, mal abgesehen von der Dividende. 

Meine Meinung (nochmals): langfristig investieren ja, aber mit Rebalancing des Portfolio. 

Anstelle von Fonds sind ETF auf Indices geeigneter: Kosten von weniger als 0.5% können da die Diversifikation wert sein. Ob ich jetzt noch in Biotechaktien investieren würde. Ohne fundamentale Analyse tendenziell nein. 

 
Der Chart des Dow Jones - Index 1.1.2009 - 1.1.2014 zeigt eindrücklich, wie sich eine Langfriststrategie "lohnen" kann.
Das ist doch das schöne an den Charts, man findet immer einen, der jede Meinung bestätigt. Du könntest auch einen Zeitabschnitt wählen, indem es komplett anders aussieht.

Und ohne regelmässige Arbeit geht es doch nicht, vielleicht geht es ohne tägliches Kontrollieren der Kurse, aber auch um das Big Picture zu lesen braucht es Aufwand. Und ich glaube nicht, dass anfangs 2009 irgendjemand das Big Picture so gelesen und diese Performance vorausgesagt hat.

Dass man praktisch jederzeit den Dow Jones kaufen kann, und nach ein paar Jahren jederzeit mit Gewinn verkaufen kann, ist leider nicht so. Depotgebühren (bei den meisten Schweizer Banken ziemlich hoch) und wie von much erwähnt, das Kursrisiko kommen noch dazu.

Gruss

fritz

 
ein paar Gedanken von meiner Seite: dieser Chart ist natürlich etwas gar schön dargestellt mit dem Low im 2009 -> wer hatte den Mut gerade da voll einzusteigen und vor allem Langfristanleger waren wahrscheinlich bereits vorher investiert.

Schau dir mal den SMI an in den letzten 15 Jahren, da war kaum was zu holen an Performance, jemand der im 2000 eingestiegen ist, hat heute nicht viel mehr, mal abgesehen von der Dividende. Meine Meinung (nochmals): langfristig investieren ja, aber mit Rebalancing des Portfolio. Anstelle von Fonds sind ETF auf Indices geeigneter: Kosten von weniger als 0.5% können da die Diversifikation wert sein. Ob ich jetzt noch in Biotechaktien investieren würde. Ohne fundamentale Analyse tendenziell nein. 
Hallo Much

........ wer hatte den Mut gerade da voll einzusteigen?

Den Ausdruck Mut im Zusammenhang mit Aktienanlagen möchte ich bei meinen Aktienanlagen genau so wie Angst, eigentlich nicht mehr gebrauchen. Ich denke mal, dass man bei meinem obigen Chartbeispiel nicht wirklich viel Mut brauchte um einzusteigen? Ich gehe davon aus, dass es mutiger ist in Aktien einzusteigen, wenn sie bereits monatelang "heissgelaufen" sind, als wenn sie nahe eines historischen Tief stehen. Mut und Angst dürfen bei einem Anlageentscheid keine übergeordnete Rolle bzw. überhaupt keine Rolle spielen. Der Anleger sollte sein Risikoprofil kennen und dann auch danach handeln, auch wenn man zwischendurch immer wieder in Versuchung kommt, vom Pfad der Tugend abzuweichen. Disziplin ist angesagt und zwar über Jahre. Was zugegebenermassen, nicht immer einfach ist. Ich muss auch immer wieder damit kämpfen. Es fällt mir aber heute leichter als auch schon. Mit einer festgelegten Anlagestrategie fällt es mir jetzt einfacher. In einer Langfriststrategie mit Qualitätstiteln (gutes Business und gesicherte Dividende), muss ich auch nicht täglich Entscheide treffen oder grosse Ängste

ausstehen.

Entgegen der Meinung von J.D. werde ich als langfristiger Anleger auch mal Positionen verkaufen, wenn sie zu teuer geworden sind. Es kommen immer wieder Chancen wo man günstig einkaufen kann und dann sollte man auch

Mittel haben, seine Anlagen wieder zu vervollständigen.

Karat

 
aber auch um das Big Picture zu lesen braucht es Aufwand. Und ich glaube nicht, dass anfangs 2009 irgendjemand das Big Picture so gelesen und diese Performance vorausgesagt hat.
Das ist genau der Punkt, der bei mir Kopfschütteln auslöst:

Einerseits argumentieren die sogenannten Langfristanleger mit Charts der letzten (in diesem Fall 5) Jahre, um ihren Punkt zu untermauern, dass Aktien immer steigen.

Andererseits jedoch verschweigen sie bewusst oder unbewusst, dass es neben Korrekturen auch mal 10+ -jährige Bärenmärkte gibt, die die Hälfte oder mehr des Aktienvermögens vernichten können.

Es wäre beispielsweise interessant, Postings von 1981 zu lesen (hätte es da das Internet schon gegeben) von Langfristanlegern, die 1967 eingestiegen sind, nun zum 6. mal den Durchbruch von Dow=1000 erleben und inflationsbereinigt 56% ihres Vermögens verloren haben.

Ich behaupte mal, dass nach spätestens 3 Jahren Bärenmarkt oder +50% Verlust die Phalanx der Langfristanleger abnimmt und die Sprüche etwas weniger gross geklopft werden.

Ansonsten: Der Boden 2009 war kein klassischer Boden einer Aktien-Baisse. Ich erinnere mich gut an diese Zeit. Es hätte niemand erwartet, dass die Zentralbanken mit dem Experiment beginnen, die Märkte - alle Märkte - mit neu gedrucktem Geld aufzufangen. Das war ein neues Experiment, über dessen Ausgang es keine Erfahrungswerte gab. Entsprechend habe ich Verständnis dafür, dass nur wenige Investoren an den Erfolg der Gelddruckaktionen geglaubt haben.

 
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@karat: Anstatt Mut kannst du auch Timining nehmen, das ist vielleicht passender in diesem Zusammenhang. 

Dennoch bin ich der Meinung, dass es gerade in stark fallenden Märkten Mut braucht um gegen den Strom zu schwimmen. An den Aktienmärkten zeigt sich eben auch, dass es es weniger Mut braucht in steigende Märkte zu investieren als wenn alle Verkaufen.  Behavioral Finaance ist eben doch nicht ganz ausser Acht zu lassen (ansonsten würde es auch weniger Übertreibungen und Untertreibungen an den Aktienmärkten geben). 

Wie sieht dann deine Asset Allokation im momentanen Umfeld aus? Bis zu bereits auf der Halten/Verkäufer-Seite oder kaufst du noch aktiv dazu?

 
@karat:

Wie sieht dann deine Asset Allokation im momentanen Umfeld aus? Bis zu bereits auf der Halten/Verkäufer-Seite oder kaufst du noch aktiv dazu?
Hallo much

Ich bin seit ca. 2 Jahren in den gleichen Aktien investiert. Alles Top-Aktien und teilweise auch gute Dividendenzahler. Dazu noch div. Konten und etwas Gold, welches aktuell im roten Bereich liegt. Aber verkauft wird Gold natürlich nicht. Mehrheitlich bin ich aber bereits seit ca. 18 Jahren in 2 Liegenschaften investiert. Die einte Liegenschaft ist vermietet und die andere bewohne ich selber. Auch hier ist auf absehbare Zeit kein Verkauf angedacht. Auch wenn es mit Mietwohnungen nicht immer ganz einfach ist. Aber es ist alles gut organisiert und belastet mich eigentlich ausser bei Mieterwechseln nicht goss. Mit den Mietern hatte ich eigentlich immer Glück.

Karat

 
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Thema Fonds

Gibt es denn eurer Meinung nach einen guten Fonds der in solide Aktien investiert die sich wirklich für den Langfristanleger rendieren?

Ich als Laie habe immernoch das Gefühl das mit Aktien selbst kaufen ist so eine Sache..

Wann kaufe ich diese, wieviel kaufe ich davon, wo sind die Spesen günstig beim Kauf etc.

Lege ich mir mit, sagen wir 30'000.- ein Depot an mit soliden Blue-Chips oder kaufe ich die Aktien Stück für Stück (was dann die Spesen wieder in die Höhe treibt).

Und die grosse Frage, wann verkaufe ich die Aktien wieder :) ?

Da wäre ein Fonds vermutlich viel einfach, man zahlt ein und wenn man was braucht lässt man sich das wieder auszahlen, oder täusche ich mich?

Lass mich gerne von den Profis hier eines Besseren belehren ;)

Gruäss hispoon

 
...das mit Aktien selbst kaufen ist so eine Sache..
Ja, das ist es!
Fonds sind für Anfänger und solche, die möglichst wenig Aufwand treiben wollen, natürlich einfacher. Dabei würde ich aber nur ETF nehmen, die sind transparenter und günstiger.

Aber auch die schützen nicht vor Kursverlusten. Wenn man das mit wenig Aufwand betreiben will, empfiehlt es sich vielleicht, in regelmässigen Abständen kleinere Pakete unabhängig vom aktuellen Kurs zu kaufen. So kann man das Risiko etwas verteilen. Aber auch so macht der ETF viel mehr Spass, wenn man damit am Anfang eines Bullenmarktes beginnt und nicht kurz vor dem Ende. Den Anfang haben wir im Moment definitiv nicht und ob es kurz vor dem Ende ist, weiss keiner.

Du solltest das auch nur mit Geld machen, dass du in den nächsten Jahren nicht brauchst. Wenn du es dir im dümmsten Moment (in der Regel braucht man genau dann Geld) auszahlen lässt, musst du mit grossen Verlusten rechnen.

Gruss

fritz

 
Gibt es denn eurer Meinung nach einen guten Fonds der in solide Aktien investiert die sich wirklich für den Langfristanleger rendieren?
Vom Schiff aus lautet die Antwort wahrscheinlich: Nein.

Mit Fonds gibt es zwei Probleme:

1. Aktiv gemanagte Fonds sind relativ teuer. Da bezahlst Du pro Jahr etwa 2.5% (von Fonds zu Fonds unterschiedlich) Management-Fees. Die gehen natürlich vom Gewinn ab.

2. In etwa 80% der Fälle performen aktiv gemanagte Fonds schlechter als der Vergleichsindex (Konkrete Zahlen der letzten Jahre mit Benchmark S&P500: 89.4%, 73.24% und 67.72%)

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es in der Regel die bessere Variante ist, einen ETF auf einen Aktienindex zu kaufen.

Alternative wären Hedge-Fonds, die auch Short spekulieren und somit auch in Zeiten sinkender Kurse Gewinne ausweisen können. Aber auch hier besteht das Problem der Management-Fees.

 
Also wäre es empfehlenswert am Anfang einfach ein paar CHFs in einen SMI ETF zu stecken?

Ich bin mir bewusst, dass man das Geld ca. 10 Jahre investieren sollte, damit man von den "kurzzeitigen" höhen und tiefen "nicht betroffen" ist.

Bei den Aktien weiss ich halt immer noch nicht wann die Aktie "günstig" ist.

Oder kann man bei einem 10-Jahre investment auch jetzt "im Hoch" Aktien kaufen?

 
Bei den Aktien weiss ich halt immer noch nicht wann die Aktie "günstig" ist.

Oder kann man bei einem 10-Jahre investment auch jetzt "im Hoch" Aktien kaufen?
Das weisst du auch bei einem Index nicht, die meisten Aktien machen bei einem übergeordneten Trend mit. Wenn also der SMI sinkt, tun das auch fast alle Aktien, die einen mehr die anderen weniger. Aber es kann auch sein, dass du genau die einzige Aktie besitzt, die sinkt, während der SMI steigt. :eek:

Mit wenig Erfahrung und wenig Interesse, das ständig zu verfolgen, ist somit ein ETF auf den SMI (oder noch besser SPI, der ist umfassender) ideal. Wichtig ist nur, dass du nicht alles auf ein Mal einsetzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es der falsche Moment war. Wenn du das über die Zeit streust, wirst du sowohl schlechte wie auch gute Einstiegspunkte dabei haben.

Du kannst auch noch etwas mit dem einzusetzenden Betrag und dem Zeitpunkt spielen.

Sagen wir mal, du willst jeweils zwei Mal im Jahr einzahlen, beim ersten Mal zahlst du z.B. 5000 ein, wenn der Kurs bis zur nächsten Einzahlung gestiegen ist, würde ich einen kleineren Betrag einzahlen, damit der erste (der schon im Plus) mehr gewichtet wird, im gegenteiligen Falle ein grösserer Betrag. Es ist aber auch nicht falsch, immer den gleichen Betrag zu nehmen.

Bei zwei Mal im Jahr würde ich einen Zeitpunkt auf etwa Ende November setzen (im Dezember steigen die Märkte fast immer) es ist einfach ein angenehmes Gefühl, wenn die Kurse kurz nach dem Kauf steigen. Der zweite Zeitpunkt ist etwas schwieriger, aber Ende Juni könnte gut sein, oft sinken die Kurse im Mai und Juni, steigen dann aber im Juli schon wieder mit kleinen Volumen (wegen den Sommerferien).

Wenn es nur ein Mal pro Jahr sein soll, dann würde ich klar auf Ende November tippen. Oft beginnt zwar die Weihnachtsrally schon im Oktober, aber Oktember ist auch eine gute Saison für Abstürze.

Gruss

fritz

 
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Nein, bei monatlichem Investieren ist natürlich die Risikoverteilung noch grösser. Das ist dann zwar etwas mehr Aufwand, aber durchaus sinnvoll.

Du muss dabei aber die Kaufgebühren deiner Bank beachten. Schau mal nach was ein Kauf von 1000 und einer von 6000 an Gebühren kostet.  Wahrscheinlich wirst du mit sechs kleinen Portionen viel mehr Gebühren bezahlen als mit einer grossen. So kannst du für dich die ideale Häufigkeit raustüfteln. Es gibt natürlich auch noch all die Zwischenschritte, zweimonatlich, dreimonatlich, viermonatlich etc...

Gruss

fritz

 
Was Fonds kaufen und Busfahren gemeinsam haben und warum Bus fahren besser ist...

Gibt es denn eurer Meinung nach einen guten Fonds der in solide Aktien investiert die sich wirklich für den Langfristanleger rendieren?
Vom Schiff aus lautet die Antwort wahrscheinlich: Nein.

Mit Fonds gibt es zwei Probleme:

1. Aktiv gemanagte Fonds sind relativ teuer. Da bezahlst Du pro Jahr etwa 2.5% (von Fonds zu Fonds unterschiedlich) Management-Fees. Die gehen natürlich vom Gewinn ab.

2. In etwa 80% der Fälle performen aktiv gemanagte Fonds schlechter als der Vergleichsindex (Konkrete Zahlen der letzten Jahre mit Benchmark S&P500: 89.4%, 73.24% und 67.72%)

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es in der Regel die bessere Variante ist, einen ETF auf einen Aktienindex zu kaufen.

Alternative wären Hedge-Fonds, die auch Short spekulieren und somit auch in Zeiten sinkender Kurse Gewinne ausweisen können. Aber auch hier besteht das Problem der Management-Fees.
Bravo Marcus Fabian... aber es sind 95 % der Fonds, welche die Kosten nicht Wert sind...

Wenn man sich heute ein Auto kauft, studiert man Kataloge, konsultiert das Internet, spricht mit Freunden darüber und informiert sich über aktuelle Trends und die neusten Modelle. Man geht vielleicht an die Automesse in Genf und wenn das Objekt der Begierde gefunden ist, dann macht man sich auf die Suche.

Man vergleicht Preise im In-, und Ausland. Sucht die Anbieter für Jahreswagen auf, schätzt den grossen Abschreiber im ersten Jahr ein und entscheidet sich dann, ob man das Fahrzeug neu oder gebraucht kaufen möchte. Man sieht auf den bekannten Portalen nach passenden Angeboten oder geht möglicherweise den Schritt über die Grenze und wird selbst zu Importeur.

Diese Vorbereitung ist eine gute Grundlage für eine Kaufentscheidung und wichtig um sich mit dem Auto, welches man dann ein paar Jahre fahren wird, wohl zu fühlen. „Mann“ möchte ja nicht jahrelang mit einem Auto herumfahren, dass einem nicht passt.

Wer mit Aktien Geld verdienen will, der sollte es genau so machen. Sich selber eine Meinung bilden und nicht blind auf Tipps von irgendwelchen Gurus vertrauen.

Wenn ich mich mit Aktien an einem Unternehmen beteilige, gehe ich mit dem gleichen Engagement an die Sache wie wenn ich ein Auto kaufe. Es muss jedes Detail überprüft und durchdacht sein. Wer kauft sich schon ein Auto XY nur weil ein Kollege sagt, kauf Dir das Auto XY. Ne ne, dass will will ich doch selber entscheiden. Und genau mit dieser Einstellung geht man auf die Suche nach dem optimalen Investment, welches man kaufen will. Man identifiziert sich mit dem Unternehmen.

Einfach in Funds zu investieren, weil es bequem ist, ist so als würde man sein Leben lang Bus fahren, weil es einfach und bequem ist. Man braucht sich um den Kauf nicht zu kümmern, man muss den Bus nicht selber putzen, braucht keine Garage, keine Versicherung, braucht keinen Führerausweis usw… Aber wer in aller Welt will den schon das Leben lang Busfahren?

Funds sind keine Alternative wenn man Geld verdienen will, ausser für den Fondsmanager oder für die Bank. Fondsmanager riskieren das Geld ihrer Anleger und nicht das eigene Vermögen. Der Fondsmanager hat NULL Risiko, kann aber unbeschränkt viel „verdienen“. So rangieren unter den Top 10 US Verdienern sage und schreibe 10 Fondsmanager.  Das ist nicht weiter erstaunlich, da jeder einzelne nicht weniger als eine Milliarde US-Dollar im Jahr abkassiert. Als Anleger verschenkt durchschnittlich 20 - 30% seines Vermögens in 10 Jahren.

Fazit: die grössten Abzocker der Welt, verdienen sich an den Dummen Fundsbesitzern dumm und dämlich. Wer heute selber Funds hält, sollte hinsichtlich der bevorstehenden grossen Korrektur Kasse machen und die Funds verkaufen.

Was passieren kann, wenn die Märkte instabil werden, mussten in den letzten Jahren manche Anteilinhaber in Europa schmerzhaft erfahren. Keine Verkäufe über Monate etc. etc. Man sitzt mit Tausend anderen in einem Bus und hat keine Möglichkeit über sein eigenes Vermögens zu bestimmen, man weiss nicht wo die Fahrt hin geht, wer tut sich so etwas freiwillig an?

Busfahrer verdienen im Gegensatz zu Fundsmanager einen anständigen Lohn und leisten in der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag. Sie bezahlen für die Fahrt einen fairen Preis.    

 
Grundsätzlich einverstanden. Nur gibt es Leute, die schlicht nicht die Zeit und Lust haben, sich um Aktien zu kümmern, weil sie beruflich angespannt sind.

Klassischer Fall sind Ärzte, die ihr Vermögen zwar auch vermehren wollen, aber besseres zu tun haben als sich darum zu kümmern.

Das sind dann die klassischen Kunden von Vermögensverwaltern und Fonds.

 
Ein paar kritische Worte zum Thema Langfristig investieren: 

Kaufen und liegen lassen - das dachten sich viele vielleicht auch viele vor 15 Jahren vor der Jahrtausendwende. Sie kauften sich "gute" Versicherungsaktien wie Swiss Life, Swiss Re (damals noch Rückversicherung) oder Zurich. Heute - 15 Jahre später - sind diese Aktien nur noch einen Bruchteil wert des damaligen Betrags. Von den Banken gar nicht zu sprechen. Gleiches gilt für ABB, die ja immer wieder als sicher dargestellt werden. 

Was ich damit sagen will: Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Kurse nur eine Richtung kennen und die Anleger fallende Kurse nur vom Hörensagen kennen, sollte man sich auch sein Langfristportfolio wieder einmal kritisch begutachten. Weiter zeigt sich auch einmal mehr, wie wichtig Diversifikation ist, insbesondere für Langfristanleger. Diversifikation nicht nur auf Titelebene, sondern auch auf Branchenebene. Vielleicht sogar auf Länderebene, denn die meisten haben einen "home-bias" und investieren wahrscheinlich das meiste Kapital in Schweizer Aktien, was nicht per se schlecht ist, jedoch u.U. ein gewisses Risiko birgt. 

 
Heute - 15 Jahre später - sind diese Aktien nur noch einen Bruchteil wert des damaligen Betrags. Von den Banken gar nicht zu sprechen. Gleiches gilt für ABB, die ja immer wieder als sicher dargestellt werden. 

Ein interessanter Ansatz. Wir vergleichen, wenn wir über "Aktien" (im allgemeinen) sprechen meist einen Index. Z.B. SMI vor 15 Jahren mit heute. Dabei vergessen wir, dass der SMI heute ganz anders zusammengesetzt ist als vor 15 Jahren. Eine Swissair z.B. war vor 15 Jahren noch ein Mitglied. Heute gibt es sie nicht mehr.

Ein ähnlicher Vergleich lautet, dass der Dow Jones im Jahr 1956 den Wert der Spitze von 1929 erreicht hat. Durchaus korrekt. Aber auch hier wird immer vergessen, dass einige Firmen des DJ die Krisenzeit nicht überlebt haben.

Das gilt auch für Einzelfirmen: ABB heute ist eine ganz andere Firma als ABB vor 15 Jahren.

Und daneben gibt es noch Dividendenperlen, die Jahrzehntelang sauber Dividende gezahlt haben, nur, um innert weniger Jahre komplett abzustürzen, weil sie auf eine veraltete Technologie gesetzt haben: Kodak und Polaroid zum Beispiel.

 
Indices zu vergleichen ist sowieso Schwachsinn (leicht überspitzt). Vor allem der SMI sagt ja nun wirklich nicht viel über die Entwicklung der Schweizer Aktien aus. Wir wissen, dass Roche, Novartis und Nestle mehr als 50% des Index ausmachen. Da kann ich sehr wenig Nützliches aus dem Index interpretieren. Vergleich mal die einzelnen Aktien mit dem Index über die letzten Jahre, da gibt es markante Unterschiede (Swatch, SwissRe). Zudem werden die einzelnen Indices noch unterschiedlich bewertet.