hier haben wir es ja gerade angesprochen in der aktuellen FuW ...falls dann mal in japan die zinsen steigen ... und das werden sie - spätestens wenn sie neues geld benötigen und es die bevölkerung nicht mehr finanzieren kann. die japaner stecken ja ihr erspartes in staatsanleihen, sind wie gesagt die grössten gläubiger des landes
dann Prost :cheers:
Japan ist am Ende CFA Institute: Steigende Zinsen werden eine Schuldenkrise auslösen
In Europa gelten Anleihenrenditen von 6 bis 7% als für einen Staatshaushalt gefährlich, weil dann der Schuldendienst untragbar wird. In Japan liegt die kritische Grenze deutlich tiefer. «Steigen die Renditen japanischer Staatsanleihen von 1 auf 2%, explodiert das Haushaltsdefizit, und eine Schuldenkrise enormen Ausmasses ist unabwendbar», schreibt Ron Rimkus vom CFA Institute. Die Frage sei nicht mehr, ob, sondern nur noch, wann das passiere. Einen Ausweg sieht er nicht.
Die Staatsausgaben haben sich in den letzten zwanzig Jahren fast verdoppelt. Die alternde Bevölkerung liess die Sozialausgaben in die Höhe schnellen: Von 2000 bis 2011 stiegen sie von 19,7 auf 31% der Staatsausgaben. Zudem entspart die alternde Bevölkerung, somit steht weniger Kapital für Investitionen zur Verfügung.
Sparen geht nicht
In den letzten 22 Jahren hätten die hohen, durch den Handelsüberschuss angehäuften Devisenreserven die Finanzierung gesichert, da sie ein hohes Investitionseinkommen erzeugten, erklärt Rimkus. Diese Vermögen seien jedoch auf einige wenige Akteure konzentriert, die, wenn sie sich für einen Verkauf entscheiden, eine Lawine auslösen könnten. Wird dieses Kapital repatriiert, festigt sich zudem der Yen noch mehr, was die Lage der japanischen Exportwirtschaft weiter verschlimmert.
Der Staat habe keinen Spielraum für drastische Einsparungen. «Werden die Sozialtransfers beschnitten, müssen die Privathaushalte dafür aufkommen, was sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirkt.» Wird das Wirtschaftsmodell unverändert belassen, steigt das Staatsdefizit in den nächsten Jahren von heute 11 auf 20%. Der Schuldendienst macht zurzeit 23% der Staatsausgaben aus – mit Zinsen von nur 1% (vgl. Grafik). Die Steuern anzuheben, um das Budgetdefizit zu lindern, sei ebenfalls keine valable Lösung. Als einen der Gründe dafür nennt Rimkus Japans Wohlfahrtsgesellschaft – nicht den Wohlfahrtsstaat.
Mehr einnehmen auch nicht
Viele Sozialleistungen, auch Altersleistungen, würden vom privaten Sektor, also von den Arbeitgebern erbracht. Steigt die Belastung für die Unternehmen, schwächt das die Wirtschaft, und ein Teil der Last wird sich zum öffentlichen Sektor verschieben – bestenfalls ein Nullsummenspiel.
Die Frage ist, wann die Zinsen zu steigen beginnen und die Schuldenkrise auslösen. Rimkus: «Das wird der Fall sein, wenn die Bondmärkte realisieren, dass der Finanzierungskreislauf versagt, oder wenn nur schon eine moderate Inflation wegen der lockeren Geldpolitik der Bank of Japan eintritt.» Zwischen Japan und den Peripheriestaaten Europas besteht noch eine weitere unselige Parallele. Eine Abwertung des Yens, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhöhen, ist für das Land fast so wenig eine Alternative wie für die Euroländer: Japan importiert fast alle Rohwaren und Energieträger.
ET