FED Ausstieg - Wendepunkt an vielen Märkten?

PS: Kenne den genauen Zeitpunkt für Yellen nicht? Ist es Januar 2014, muss es nochmals nachlesen...
Kann die Frage nun beantworten. Gemäss diesem NZZ-Artikel ist ihr Amtsantritt am 1.2.2014, nehme nicht an, dass sie nicht gewählt wird:

Michael Rasch ⋅ Wenn Janet Yellen am 1. Februar ihr Amt antritt, dürfte sie kaum Zeit zur Eingewöhnung haben. Dafür sprechen das derzeit schwierige geldpolitische Umfeld sowie historische Erfahrungen bei den Wechseln an der Spitze der US-Notenbank. Jedoch benötigt die designierte Präsidentin wohl kaum Eingewöhnungszeit, denn sie verbrachte den Grossteil ihrer Karriere bei Notenbanken und ist seit 2010 Vizevorsitzende des Fed.

Die Bank Julius Bär kam in einer Analyse zum vergangenen Wechsel auf dem Chefsessel der US-Notenbank im Jahr 2006 zu dem Ergebnis, dass die Finanzmärkte rund um die letzten zwölf Chefwechsel seit der Fed-Gründung am 23. Dezember 1913 sehr volatil waren. Dies sei angesichts der mit einem neuen Amtsinhaber verbundenen Unsicherheit verständlich. Zudem wurde in den letzten 43 Jahren jeder neue Präsident der US-Notenbank kurz nach der Inthronisation mit einer Krise konfrontiert. Anno 1970 kam es unmittelbar nach Amtsantritt von Arthur F. Burns zu Turbulenzen am Devisenmarkt. Diese führten letztlich zum Ende des Bretton-Woods-Systems, dem damaligen Währungssystem mit festen Wechselkurs-Bandbreiten und dem Dollar als Ankerwährung.

Im Jahr 1978 ereignete sich wenige Monate nach der Übernahme des Vorsitzes der Federal Reserve durch G. William Miller ein Absturz am Bondmarkt infolge der damals grassierenden hohen Inflation. Und 1987 kollabierte der Aktienmarkt nur wenige Wochen nach dem Amtsantritt von Alan Greenspan am 11. August. Am «schwarzen Montag» vom 19. Oktober fiel der Dow Jones um sagenhafte 22,6%. Dies ist der grösste je verzeichnete prozentuale Verlust des «Dow».

Auch beim Amtsantritt von Ben Bernanke, der Greenspan Anfang 2006 ablöste, verwiesen altgedienter Beobachter auf die historischen Erfahrungen nach einem Wechsel der Präsidentschaft der US-Notenbank. Neue Fed-Präsidenten, so hiess es, würden von den Marktteilnehmern schnell getestet. Als Ben Bernanke das Ruder übernahm, herrschte in der Finanzwelt allerdings eitel Sonnenschein. Die Aktienmärkte boomten, und fast niemand konnte sich vorstellen, dass bereits dunkle Wolken am Horizont heraufzogen. Doch 2007 begann mit dem Kollaps des amerikanischen Subprime-Marktes die bis heute anhaltende Finanzkrise.

Sie wurde von Zentralbankern ebenfalls nicht vorhergesehen. Das gilt auch für Janet Yellen, wie sie selbst einmal einräumte. Zudem steht mit Yellen erneut eine Ökonomin an der Spitze des Fed, die praktisch keine Erfahrungen in der Privatwirtschaft hat, sondern eine rein akademische Karriere absolvierte. Ihr fällt nun die schwierige Aufgabe zu, die ultraexpansive Geldpolitik der letzten Jahre zurückzufahren, ohne dass es zu grösseren Turbulenzen am Anleihenmarkt oder Crashs an den Aktienbörsen kommt. Dies dürfte eine kaum lösbare Aufgabe werden.
http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/b ... 1.18166430
 
Nun wird März 2014 als nächster Termin gehandelt bei BB-Umfrage:

The Federal Reserve will delay the first reduction in its bond purchases until March after the government shutdown slowed fourth-quarter growth and interrupted the flow of data, economists said.Policy makers will pare the monthly pace of asset buying to $70 billion from $85 billion at their March 18-19 meeting, according to the median of 40 responses in a Bloomberg News survey of economists. The 16-day budget impasse in Washington reduced growth by 0.3 percentage point this quarter, economists said in the survey.
The U.S. central bank will reduce monthly purchases to a $25 billion pace by July and end the program at the October 2014 meeting, according to the survey conducted this week. Chairman Ben S. Bernanke’s second term ends Jan. 31, and President Barack Obama has nominated Vice Chairman Janet Yellen to succeed him.
Mal abwarten, vielleicht wird es Yellen nochmals verzögern...Ausreden gab es ja bisher genug :greespan:
 
Und nun zieht noch die EZB nach mit rekordtiefen Zinsen :greespan: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/21759575Das gibt eine Riesenblase bzw. wir sind schon drin wenn der Geldhahn nicht bald zugedreht wird in den USA, Japan und der EU meiner Meinung.Die Folgen sieht man überall: Twitter-IPO zu Mondpreisen, Immobilienpreise Schweiz nahe an Blase, DAX und DOW-Höchststände.....in ein paar Monaten kracht es wohl ganz gewaltig.

 
Frau Yellen: "Volle Kraft voraus..:"

Yellen will Märkten keine Angst einflössen

Das am Mittwoch veröffentlichte Redemanuskript hatte schon darauf hingewiesen, dass die Bernanke-Nachfolgerin den Märkten nicht unnötig Angst vor einem Ende der lockeren Geldpolitik machen will. Yellen erklärte den Senatoren, dass die Wirtschaftsentwicklung zwar Fortschritte macht, aber noch weiter unter ihrem Potenzial läuft. Besonders die Arbeitslosenentwicklung sei noch nicht zufriedenstellend.

Eine anstehende Verkleinerung der Anleihenkäufe des Fed in Höhe von 85 Mrd. $ im Monat wurde nicht diskutiert. Dieses oft gefürchtete Tapering sorgte dieses Jahr für Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern in Erwartung höherer Marktzinsen in den USA. Mit Yellen im Fed-Vorsitz sieht sich der Markt nun versichert, dass die Anleihenkäufe so lang wie möglich weitergeführt werden.
und

Die designierte Nachfolgerin von Bernanke wird heute vom Senat befragt. Im Redemanuskript sieht sie den Arbeitsmarkt in den USA «weit unter Potenzial». Eine gute Nachricht für Aktionäre.
In dem Manuskript erklärt sie zwar, dass «wir gut vorwärtsgekommen sind», doch die US-Arbeitslosigkeit sei mit 7,3% immer noch zu hoch. Arbeitsmarkt wie auch die Wirtschaft insgesamt laufen weiterhin «weit unter ihrem Potenzial». Gleichzeitig werde die Inflation wohl für längere Zeit unter dem Ziel der US-Notenbank von 2% notieren. Dies rechtfertige die lockere Geldpolitik des Fed.

Dies könnten Marktteilnehmer als «dovishe» Aussage interpretieren: Yellen könnte signalisieren, eine möglichst lange Weiterführung des Kaufprogramms für US-Staatsanleihen (Quantitative Easing) zu unterstützen. Von dem gefürchteten Tapering – also der Reduktion der Anleihenkäufe – ist in dem Statement vor dem Senat jedenfalls keine Rede. Die Börsen dürfte es freuen: Die überraschend hohe Zahl neu geschaffener Stellen in den USA liess zuletzt wieder ängstliche Stimmen lauter werden, die das Tapering schon für Dezember dieses Jahres erwarten.

Verteidigung unkonventioneller Geldpolitik

Yellen verteidigt den wirtschaftlichen Stimulus der «unkonventionellen» Geldpolitik – also des Quantitative Easing – als «den sichersten Weg, zu einem normalen Ansatz in der Geldpolitik zurückzukehren». Die Führung des Fed durch Bernanke nennt sie «weise und geschickt».

Die transparente Kommunikation der Ziele des Fed bezüglich Arbeitslosigkeit und Teuerung helfe, die Geldpolitik möglichst effektiv zu gestalten. Die Verpflichtung des Fed zu einem Inflationsziel von 2% habe geholfen, dass die Öffentlichkeit auch für die Zukunft niedrige und stabile Teuerungsraten erwarte.
http://www.fuw.ch/article/yellen-sieht- ... irtschaft/
Mal sehen wann der Eisberg kommt 2014 oder 2015 und ob/wann ihn Yellen und die Herren im FED ihn sehen...

Eine direkte Korrelation zu beweisen ist immer schwierig, aber die Sache ist auffällig...

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http://www.zerohedge.com/news/2013-11-1 ... ng-edition

 
Eine Einschätzung von Felix Zulauf zum Thema, bin gleicher Meinung zu 99%...

« Wir sind Zeuge der grössten Finanzmarktmanipulation der Geschichte durch unsere Notenbanken, indem sie mit Hunderten von Milliarden den Zins über alle Laufzeiten auf das gewünschte Niveau drücken. »
«Reparatur» wird nach jeder Krise teurer

Zweitens folgen aus dieser Geldpolitik immer wieder Fehlentwicklungen und der Aufbau von Blasen. «Boom und Bust» folgen einander laufend: Asienkrise, Russlandkrise, Dotcom-Krise, US-Housing- und grosse globale Finanzkrise. Und die Beträge, um die jeweiligen Fehler des vorherigen Zyklus zu «reparieren», werden laufend grösser. Konnte unser System in der Russlandkrise 1998 noch mit 10 Mrd. $ gerettet werden, so werden heute monatlich 85 Mrd. $ Neugeld durch das Fed geschöpft. Und Japan schöpft nahezu ebenso viel für seine kleinere Volkswirtschaft. Der Chef der EZB hat klargemacht, dass er so viel Geld einsetzen wird wie nötig, ohne Limite, um den Euro vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren.

Drittens haben die Notenbanken in den vergangenen Jahren für Hunderte von Milliarden Anleihen gekauft, primär von Staaten, um die Renditen von Anleihen weiter nach unten zu drücken. Da einzelne Renditen trotzdem gestiegen sind, haben manche Notenbanken dann die Forward Guidance eingeführt, um die Renditen auch auf diesem Weg noch zu manipulieren. Da in vielen Währungen der Zins bereits bei null ist, wird neustens unter den «Experten» bereits der Minuszins diskutiert – und die weitgehende Abschaffung des Papiergelds. Damit möchte man die Wirtschaftssubjekte zwingen, Geld auszugeben, statt zu sparen. Nur kann man dem geschöpften Neugeld nicht befehlen, wohin es fliessen soll – doch die Zentralbanker werden mit der Zeit leider auch dafür eine Lösung bereit haben. Das grosse Spiel mit Geld scheint keine Grenzen mehr zu kennen, weil alle glauben, es koste nichts. Oder doch?

Die Inflation gemessen am Konsumentenpreisindex ist ausserordentlich niedrig, aber wir wissen natürlich, dass der Warenkorb laufend so verändert wird, dass er nicht die effektive Wahrheit wiedergibt. Wären beispielsweise Immobilien, Aktien und Kunstgegenstände im Warenkorb, oder würde auf die hedonische Bereinigung der Statistiken (auf diese Weise wird versucht, die angenommene Steigerung der Qualität von Produkten zu quantifizieren, was zu niedrigeren Inflationsraten und je nach Land und Branche zu höheren Wachstumszahlen führt; Anm. d. Red.) verzichtet, so wäre die Geldentwertung sichtbarer. Selbst die von den Notenbanken angestrebte Inflation von 2% bedeutet für den Sparer ja 50% Wertverlust in dreissig Jahren.
http://www.fuw.ch/article/geldpolitik-a ... ie-folgen/
 
Die Inflation gemessen am Konsumentenpreisindex ist ausserordentlich niedrig, aber wir wissen natürlich, dass der Warenkorb laufend so verändert wird, dass er nicht die effektive Wahrheit wiedergibt. Wären beispielsweise Immobilien, Aktien und Kunstgegenstände im Warenkorb,
Dass der Warenkorb laufend verändert wwerden soll ist mir neu. Wieso sollen Immos, Aktien und Kunstgegenstände (sic!) im Warenkorb sein. Mieten sind drin. Das mit den Kunstgegenständen muss ein vorgezogener Aprilscherz sein. Wieso sagt er nicht. dass Gold im Warenkorb sein muss?Mir ist eine hedonische Bereinigung des Schweizer Warenkorbs nicht bekannt, oder hat da jemand gerade eine Quelle?

 
Dass der Warenkorb laufend verändert wwerden soll ist mir neu.
Zumindest was die USA betrifft wird etwa alle 10-20 Jahre nicht nur der Warenkorb verändert sondern auch die Berechnungsmethode für TeuerungSo geschehen 1980 und 1990.

Eine Haupt-Änderung war die Substitution. Wenn beispielsweise die Fleischpreise um 10% steigen, werden sie nur vielleicht mit 2% Preissteigerung vermerkt.

Begründung: "Wenn Steaks zu teuer werden, steigen die Menschen auf billigere Hamburger um und geben unter dem Strich nicht mehr für Fleisch aus."

Quelle:

http://www.shadowstats.com/alternate_da ... ion-charts

Mir ist eine hedonische Bereinigung des Schweizer Warenkorbs nicht bekannt, oder hat da jemand gerade eine Quelle?
https://de.wikipedia.org/wiki/Warenkorb
 
In der Schweiz führt das Bundesamt für Statistik den Landesindex der Konsumentenpreise (LIK). Die prozentuale Zusammensetzung der im Warenkorb enthaltenen Güter wird seit 2000 jährlich durch die Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) bei den einzelnen Haushaltungen nachgeführt. Der Warenkorb enthält nicht nur Lebensmittel, sondern sämtliche Haushaltsausgaben wie Miete, Energiekosten,u.s.w.
Hätte ich aus früheren Diskussionen ja eigentlich noch wissen müssen.In der gleichen Quelle heisst es, dass zur Messung der Inflation (=Teuerung) ein möglichst repräsentativer Warenkorb gewählt werden muss. Ist ja eigentlich logisch, oder nicht? Werden die Steaks teurer und die Konsumenten weichen auf Poulet aus, soll das doch im Warenkorb berücksichtigt sein. Oder meint Herr Zulauf, dass der Warenkorb wie noch vor 50 Jahren aussehen soll? Ein Landesindex der Konsumentenpreise mit Aktien und Kunstgegenständen neben Kartoffeln und Teigwaren wäre ja echt schwachsinnig. Vermutlich kaufen mehr Leute Gold als Kunstgegenstände. Wieso will er das nicht drinhaben? Würde ja offensichtlich seine Hauptthese torpedieren.Natürlich kann man immer über die Repräsentativität der befragten Konsumenten und der Gewichtungen diskutieren. Aber ist nun im Ernst für euch in der Schweiz: gibt der Landesindex der Konsumentenpreise ein derartig falsches Bild der Teuerung und ist von der SNB oder wer auch immer nach "unten manipuliert"?
 
Aber ist nun im Ernst für euch in der Schweiz: gibt der Landesindex der Konsumentenpreise ein derartig falsches Bild der Teuerung und ist von der SNB oder wer auch immer nach "unten manipuliert"?
"Manipuliert", welch garstig Wort ... :nein: Kleiner Auszug: Kosten in % des Haushaltseinkommens:Rechenbeispiel: Eine durchschnittliche Familie (Vater, Mutter, 1 Kind) gibt bei einem Einkommen von Fr. 7000.- 0.664% (Fr. 46.50) pro Monat für Krankenkassenprämien aus und 1.58% (110.-) insgesamt für Versicherungen.Ich überlasse es jetzt Dir, ob Du das glauben, darüber Weinen oder Dir lachend auf die Schenkel klopfen willst.Quelle: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/i ... ionID=4267(Seite 15)Anhang anzeigen 7156

 
Aha!Ok, das erklärt auch warum Steuern nicht drin sind. Das bedeutet dann aber, dass die Summe aller Posten im LIK (also 100% ) nicht 100% des Lohnes entsprechen.Steuererhöhungen, MWST-Erhöhungen, KK-Prämienerhöhungen fliessen nicht in den LIK und werden nicht ausgeglichen.... muss mir das mal zu Gemüte führen, wenn ich Zeit habe.

 
Ich sehe wirklich kein Problem mit Teuerung in der Schweiz.Hab mir mal ausgerechnet wie sich die Zigarettenpreise, also den Artikel bei dem ich gefühlt die höchste Teuerung erwarte, entwickelt haben.Preis vor 18 Jahren: ca. 3.70 Fr. Preis Heute: 7.80 Fr. Jährliche Teuerung = 4.23 %Unzählige andere Artikel sind heute aber bis zu 50% günstiger als vor 18 Jahren.

 
Im Moment gibt es nirgends Probleme mit der Teuerung. Zumindest nirgends in Nordamerika und Europa.In Asien, Afrika und Südamerika sieht es anders aus, weil die die Inflation aus den USA importieren.Die Frage ist halt, ob das Thema "Teuerung wegen Gelddruckerei" aufgehoben oder nur aufgeschoben ist.

 
Ich las es so: Zulauf bezog sich eher auf andere Länder/allgemein global aufs Thema Inflation, nicht Schweiz-spezifisch. Ich sehe nach dem Uebergang zu Yellen im 2014 eine Bruchstelle (Tapering) oder noch eine grössere Blase im Endstadium kommen an vielen Aktienmärkten...zumindest in einigen Sektoren wie Technologieaktien in den USA (und auch ausserhalb der Aktienmärkte, wie etwa bei Immo-Preisen in der Schweiz).

 
Versteh ich eigentlich nicht.
Na ja, es ist so:Wenn ein Land ein Handelsdefizit hat (wie die USA), dann importiert es mehr Güter als es exportiert. Und es exportiert mehr Geld als es importiert. Soweit so klar.

Umgekehrt gilt für ein Land mit Handelsüberschuss, dass seine Gütermenge netto abnimmt und seine Geldmenge netto zunimmt.

Und genau das ist der springende Punkt: Die Chinesische oder brasilianische Firma, die Waren in die USA exportieren, muss ihre Löhne in Renmimbi bzw. Real bezahlen. Ergo werden die Dollar-Einnahmen in Yuan und Real eingetauscht.

Auf das ganze Land und den Handelsüberschuss bezogen bedeutet das, dass die jeweilige Zentralbank genug eigene Lokalwährung zur Verfügung stellen (= Drucken) muss, um die Dollarüberschüsse wechseln zu können. Entsprechend lagern sich dann die Dollarüberschüsse bei der ZB als Reserve an.

Daraus folgt: Handelsüberschuss bedeutet im eigenen Land Reduktion der Gütermenge bei gleichzeitiger Ausweitung der Geldmenge. Also Teuerung, Inflation.

Da diese Inflation à priori nicht im eigenen Land entstanden ist ==> Importierte Inflation.

Ich formuliere es mal gaaaaanz böse:

Die Amis drucken grüne Zettel und beziehen dafür Waren im Ausland. Das ist ein gutes Geschäft für die Amis, denn die Zettel sind nahezu gratis. So lange das Ausland bereit ist, Waren gegen Zettel zu liefern, bleibt auch alles im grünen Bereich. Ich will nichts präjudizieren aber ich schätze, das ist genau das, was Teetasse hier, im SMI-Thread angesprochen hat.

Nun stellen wir uns mal vor, dass das Ausland keine Lust mehr hat, den Amis Waren gegen Dollars zu liefern. Tja, was ist überhaupt ein Dollar? Es ist ein Anspruch auf amerikanisches Gut bzw. zukünftige von Amerikanern zu erbringende Leistung. Nun sagt sich also das Ausland: "Es gibt zu viele Dollars in unserem Land. Wir versaufen regelrecht in Dollars, und wir nehmen an, dass der Wert des Dollars wegen der Dollardruckerei eher ab- als zunehmen wird." - "Also ist es an der Zeit, diese Dollars einzulösen. Kaufen wir also in den USA ein: Land, Aktien, Firmen, Produkte ... was auch immer."

Wenn das passiert, dann dreht sich die aktuelle Situation um 180°. Es fliessen dann all die in den letzten Jahren/Dekaden angesparten Dollars wieder zurück in ihre Heimat, die USA. Und im Gegenzug verlassen Waren die USA.

Wir werden dann die Situation erleben, dass die Dollarmenge in den USA zunimmt und die Gütermenge abnimmt. Die Inflation fliesst dann aus dem Ausland wieder zurück in die USA.

Man mag jetzt darüber streiten, in wie weit die USA überhaupt bereit wären, Güter gegen Dollars zu verkaufen. Sprich: Ländereien, Farmen, Firmen in chinesische Hände zu übergeben.

Hingegen: Was, wenn die Amis es ablehnen, ihre Dollars zurückzunehmen? Wenn die USA keine Dollars mehr akzeptieren, wer dann?

 
Ich schaue jetzt mal RSA an: Praktisch jeden Monat massive negativer balance of trade (Quelle). Wir haben also ein Handelsdefizit wie die USA. Importieren wir jetzt die Teuerung (+/- 6 %) trotzdem von Amerika? Der Wikipedia Artikel zu importierter Inflation gibt dafür andere mögliche Erklärungen:

Ausgangspunkt einer importierten Inflation kann auch eine kontinuierliche Abwertung der inländischen Währung sein, zum Beispiel durch einen Glaubwürdigkeitsverlust des Inlands auf ausländischen Finanzmärkten.
Der ZAR verliert gegenüber allen wichtigen Währungen laufend an Wert. Ich las mal, das sei aufgrund der hohen Inflationsrate. Aber da würde sich die Erklärungskatze ja in den Schwanz beissen.Nehme an, dass das Gegenteil von importierte Inflation die hausgemachte Inflation ist. Müsste mal versuchen herauszufinden, was bei uns importiert und was hausgemacht ist (Ausweitung der ZAR Geldmenge).Deine Aussage
Daraus folgt: Handelsüberschuss bedeutet im eigenen Land Reduktion der Gütermenge bei gleichzeitiger Ausweitung der Geldmenge. Also Teuerung, Inflation.
gestattet aber nicht den Umkehrschluss Handelsdefizit = Deflation (Bsp. RSA). Eher das Gegenteil. Ergo: Inflation hat wenig mit der Handelsbilanz zu tun.Bin einmal mehr froh, nicht VWL studiert zu haben :?
 
Wir haben also ein Handelsdefizit wie die USA. Importieren wir jetzt die Teuerung (+/- 6 %) trotzdem von Amerika?
Nein! Importierte Inflation haben jene Länder, die mehr Geld importiere und dafür mehr Waren exportieren. Also Länder mit Handelsüberschuss.Ich kenne die Verhältnisse in RSA zu wenig (vielleicht kann kojak dazu mehr beisteuern). RSA ist eine Rohstoff-Nation, ähnlich wie Russland oder Australien. Das heisst, dass sich der Aussenwert des ZAR nach den Rohstoffpreisen richtet. Sinken - wie jetzt - die Rohstoffpreise, sinkt auch der Wert des Rand und somit steigen die Preise in RSA für all jene Produkte, die nicht im eigenen Land produziert werden können. Erdöl zum Beispiel. Ich weiss es nicht, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass die Benzinpreise in RSA in den letzten Monaten massiv gestiegen sind.
 
Ein paar interessante Ideen zum FED-Ausstieg:

There are two issues: The timing and aggressiveness of the Fed taper, and how Janet Yellen will cut the Gordian Knot linking tapering to tightening.First, a lot of traders are arguing that two months of job growth over 200,000 is still not enough to convincingly start rolling back bond buying and that the Fed will still not likely begin paring back before March. That's the position of Jan Hatzius at Goldman Sachs and Michael Gapen at Barclays.Others, including Drew Matus at UBS, anticipate taper will begin in January.But perhaps a more important issue to settle is not WHEN the Fed will begin tapering, but how aggressive it will be once tapering begins.Some believe that while a 200,000 figure is strong, it's not too strong, and that when the Fed begins tapering, it will be a very gentle process. That's the position of Steven Englander at Citi.Second, there is a growing belief that Janet Yellen will attempt to enforce the concept "tapering is not tightening" by doing something dramatic, like changing the 6.5 percent unemployment threshold the Fed has previously indicated would be the point they would begin increasing interest rates.
http://www.cnbc.com/id/101253970Also könnte Yellen einfach die Goal-Pfosten verschieben um zumindest die Zinsen tief zu halten...