FED Ausstieg - Wendepunkt an vielen Märkten?

Zum besprochenen Absturz nach guten Indikatoren/Zahlen. Genau gleich sieht es die NZZ...

Negative Reaktion auf gute Wirtschaftsdaten

Verkehrte Börsen-Welt
Michael Rasch

Gewissheit ist die Mutter der Narren, heisst es. Diese Volksweisheit trifft besonders auf das Geschehen am Aktienmarkt zu. Bestimmte «Regeln» oder erwartete Reaktionen gelten oft nur in gewissen Phasen einer Entwicklung. Eine rationale und übliche Reaktion ist etwa, dass nach positiven neuen Wirtschaftsdaten die Kurse an den Aktienbörsen anziehen. Von einer guten Konjunktur profitieren ceteris paribus die Unternehmen, da sie in einem solchen Umfeld ihre Gewinne leichter steigern können. In den letzten Tagen war am amerikanischen Aktienmarkt jedoch ein Phänomen zu beobachten, das in den nächsten Wochen noch öfters auftreten dürfte. Auf gute Konjunkturdaten reagierten die führenden Indizes mit teilweise deutlichen Abschlägen.

Die Reaktion ist jedoch keineswegs irrational. Die Börsianer begegnen positiven Konjunkturdaten mit Skepsis, weil sie befürchten, dass die amerikanische Notenbank (Fed) die Politik des extrem billigen Geldes aufgrund der soliden Wirtschaftsentwicklung schneller als bisher angenommen beenden wird. Mindestens drei Vertreter des Fed taten jüngst kund, dass der Ankauf von Wertpapieren in Höhe von monatlich 85 Milliarden Dollar bereits Mitte September reduziert werden könnte. Dann findet die nächste reguläre Sitzung der Notenbank statt. Ein langsameres Laufen der Notenpressen, so fürchten die Marktteilnehmer, wird sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken. Seit 2008 hat das Fed im Rahmen mehrerer Programme Wertpapiere für insgesamt rund 3 Billionen Dollar gekauft. Diese Käufe waren hochgradig positiv korreliert mit einer positiven Performance an den Aktienbörsen.
 
Ich bin froh raus zu sein mit allen langfristigen Anlagen seit ein paar Tagen...bereits im Mai/Juni wurde mir die Lage zu ungemütlich, deshalb hatte ich diesen Thread auch gestartet damals.Sehe gegen oben keine grossen Sprünge mehr an den meisten Börsen in nächster Zeit.

 
September 2013 wird wohl der wahrscheinliche Zeitpunkt sein für das Tapering, könnte sich aber noch ändern(?)...

Yet many analysts and economists still anticipate the Fed will start tapering at next month’s meeting.

The combination of potentially less stimulus, higher interest rates and an already fragile economy isn’t sitting well with investors. The Dow is riding a six-day losing streak, its longest skid since July 2012. It has dropped in 11 of the past 13 trading sessions and has fallen 4.9% since hitting record highs earlier this month.

Bonds have had an even more pronounced move. The yield on the 10-year Treasury note jumped to 2.852% on Wednesday and hit a new two-year high of 2.94% early Thursday, continuing its rapid ascent since falling as low as 1.6% in early May. The move hasn’t gone unnoticed: Investors have yanked $30.3 billion from U.S.-listed bond mutual funds and ETFs this month, according to TrimTabs Investment Research, marking the third-largest monthly outflow in records going back to 1984.

The uncertainty now lies within whether economic growth will pick up steam in the quarters ahead, and whether the gains in the job market are signs of a sustainable longer-term trend. The unemployment rate has fallen from 8.2% in July 2012 to 7.4% last month, a big drop. But the relatively large number of underemployed people — the folks stuck in part-time jobs who’d rather be working full-time — and the high number of working-age Americans who have dropped out of the workforce suggest the labor market remains weak.

“The idea that the economy would accelerate in the second half of the year was probably a bit aggressive,” Jim Dunigan, managing executive of investments at PNC Wealth Management, said in a chat with MoneyBeat Wednesday afternoon. “It’s improving, yes, but it’s not accelerating. The Fed probably thought it would be a touch better by now than it actually is.”

Mr. Dunigan, whose firm has $116 billion in assets under management, said he still thinks the data remain supportive enough for the Fed to start reducing its asset purchases at the September meeting. But he’s also nervous about the cracks that are spreading in the markets. “You can’t ignore what the fixed-income market has done, where mortgage rates are and how that may impact the recovery in housing,” he said.

For years, the promise of easy Fed policies and a gradually improving economy have acted as the pillars of the stock-market rally. Now, the former is no longer a sure thing and the latter isn’t accelerating at the pace it should be, considering the recession ended more than four years ago.

In the middle of a weeks-long selloff for both stocks and bonds, the Fed minutes offered few reassurances for nervous investors.
 
Offenbar sind einige Leute unsicher, wenigstens an den US-Börsen...

This Week, Investors Pulled The Most Money Out Of The US Stock Market In Five Years
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http://www.businessinsider.com/big-outf ... eek-2013-8

 
[SIZE= px]Syrien beeinflusst Politik der US-Notenbank[/SIZE]

Der September wird dem Ruf als schlechtester Börsenmonat des Jahres noch nicht gerecht. 112 Punkte ging es in der abgelaufenen Woche nach oben. Dafür verlief der August umso schwächer. 690 Punkte hatten Blue Chips im vergangenen Monat verloren. Damit war es der schlechteste August seit 1998. Ob der September nun das miese Image widerlegen kann, hängt vor allem von der Notenbank und von der Entwicklung in Syrien ab. Am Freitag wurde der letzte grosse Arbeitsmarktbericht vor der nächsten Notenbanksitzung am 18. September veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote fiel von 7,4 auf auf 7,3% und damit auf den geringsten Stand seit November 2008. Allerdings fiel auch die Beteiligung am Arbeitsmarkt auf den tiefsten Stand seit rund 35 Jahren. Das deutet darauf hin, dass viele potenzielle Arbeitssuchende zu frustriert sind, um sich überhaupt noch bei den Ämtern zu melden. Zudem wurden im August weniger neue Stellen kreiert als erwartet, und die Daten für Juni und Juli mussten im Nachhinein deutlich nach unten korrigiert werden. Was bedeutet das nun für die Geldpolitik? Eine der Kernaufgaben des Fed ist, den Arbeitsmarkt zu stimulieren. Das klappt nur bedingt. In der Tendenz gehen die Händler an der Wall Street trotzdem noch davon aus, dass der monatliche Kauf von Staatsanleihen vom Fed in knapp zwei Wochen reduziert wird.

[COLOR= #008000]Einen Einfluss könnte aber auch Syrien haben. Es wird an der Wall Street heiss diskutiert, ob die Notenbank die Geldpolitik ändern kann, wenn die USA einen Militärschlag in Syrien vornehmen. Barack Obama wird in den kommenden Tagen versuchen, im Kongress eine Mehrheit dafür zu finden. Dienstagabend will der US-Präsident zum TV-Volk sprechen. Und ausnahmsweise dürften auch die Händler auf dem Parkett, die zu rund 90% die Republikaner unterstützen, dem demokratischen Präsidenten genau zuhören.[/COLOR]

Quelle: NZZ am Sonntag, von unserem geschätzten Kollegen Jens Korte aus New York

Andere Frage: Gibt es irgendwo aktuelle Infos zum Konsens der Händler/Analysten bezüglich Tapering im September? Anders ausgedrückt: Wie viel ist von einem allfälligen Tapering an der nächsten Sitzung schon in den Kursen eingepreist?

 
Habs gerade auf Bloomberg gefunden ;)

The jobs report is the last one Fed policy makers will see before their Sept. 17-18 meeting, when they resume a debate on when to pare $85 billion in monthly bond purchases. The increase in employment was probably strong enough to convince central bankers to reduce so-called quantitative easing by about $10 billion a month, said Stuart Hoffman, chief economist at PNC Financial Services Group in Pittsburgh.

“Maybe they do this taper lite,” said Hoffman, the top forecaster of private payroll growth for the past two years, according to data compiled by Bloomberg. “The headcount’s weak, but the income earned from wages and longer hours is positive. To me, it’s sort of win one, lose one.”

Hoffman’s forecast is in line with the median estimate[COLOR= #008000] in a Bloomberg survey of 34 economists after yesterday’s jobs report showing the Fed is likely to reduce asset purchases to $75 billion this month. The Federal Open Market Committee will slow Treasury purchases to $35 billion from $45 billion while maintaining mortgage-bond buying at $40 billion, according to the survey. [/COLOR]That pace was unchanged from an Aug. 9-13 poll.

http://www.bloomberg.com/news/2013-09-0 ... casts.html

Wird sicher ein richtungsweisender Entscheid am 18. Sept, wie auch immer sich das Fed entscheiden wird :greespan:

 
Morgen Mittwoch Abend Schlägt die Stunde der Wahrheit. Da wird sich zeigen ob das Fed schon beim September Meeting eine Drosselung der Anleihenkäufe beschliesst.Würde mich noch Wunder nehmen wie ihr die Sache einschätzt. Werde mal schnell eine kleine Umfrage dazu starten...Bitte hier schnell abstimmen: viewtopic.php?f=14&t=1143Merci :eek:k:

 
Noch ein gutes Interview zum Thema:

Dieses Wirtschaftswachstum war demnach nur eine Täuschung?

Das ist etwas extrem formuliert, aber ja, zu einem grossen Teil war es eine Täuschung. Eine virtuelle Welt, in der die Vermögenswerte von der Kreditschöpfung getrieben immer weiter stiegen und sich vom Fundament der realen Wirtschaft entfernten.

Ein Spiel, das von den Notenbanken immer wieder angefacht wurde?

Genau. Wir tanzen eine Art Tango aus ­Manie und Crash. Und die Notenbanken reagieren auf jeden Crash damit, dass sie eine neue Blase aufpumpen.

Tun sie das auch jetzt wieder?

Ja und nein. Unbestritten ist: Wir sehen heute eine enorme Blase im Bondmarkt, im gesamten Kreditvolumen. Mit ihren riesigen Bilanzen führen die Notenbanken ein einzigartiges Experiment durch. Generell kann gesagt werden, dass eine Unmenge an Geld gegenwärtig nach Anlagemöglichkeiten sucht. Wir identifizieren am Financial Crisis Observatory an der ETH heute eine ganze Reihe blasenähnlicher Übertreibungen in verschiedenen Märkten. Es blubbert überall. Das ­Finanzsystem ist viel fragiler als früher.

Sie führen die vierjährige Hausse an den Börsen auf die Politik des Fed zurück?

Wir sehen auf jeden Fall eine hohe Korrelation zwischen dem Bilanzvolumen des Fed und dem amerikanischen Aktienmarkt. Jedes Mal, wenn ein Quantitative-Easing-Programm startete, stiegen die Kurse. Und jedes Mal, wenn eines stoppte, kam es zu einer Korrektur.

Wie wird das alles dereinst enden?

Die Frage ist furchteinflössend. Wir wissen, dass diese Geldpolitik nur kurzzeitig den Schmerz lindert, die grundsätz­lichen Probleme aber nicht löst. In den USA haben wir einen dreissigjährigen kreditgetriebenen Boom gesehen. In Europa, um ein anderes Beispiel zu ­nennen, haben wir mit dem Euro ein ­unfassbares Monster geschaffen, eine politische Kreatur, ohne jeden ökonomischen Verstand. Das kann die EZB nicht ewig überdecken.
http://www.fuw.ch/article/die-notenbank ... lasen-auf/
Kann das voll unterschreiben...die kurzfristig "guten" News aus Nicht-Intervention Syrien, Abgang von Summers (Yellen wird noch mehr Täubchen sein als er bei der FED) und das aufgeschobene Tapering lassen die kranke Party nun noch ein wenig weiterlaufen.

 
Hallo,Seit ein paar Wochen ist der Markt davon ausgegangen, dass der FED die Zinsen ansteigen wird und somit den Stimulus reduzieren. Wie wir wissen war das nicht der Fall. Meine Frage ist aber, anhand welchen Chart könnte man ablesen das soviele Marktteilnehmer short waren?Ich suche seit längerem einen solchen intraday Chart (wie PCR, CoT oder bull/bear Chart) aber finde noch keinen geeigneten welche die letzten beiden Wochen spiegelt. Hat jemand ein guter Charttipp wegen erkennen dieses Sentiments?Am zuverlässigsten ist meines erachtens der CoT (http://www.wellenreiter-invest.de/CoT/w ... age001.png), erscheint aber nur wöchentlich verzögert und zu spät um entsprechend zu handeln.Gruss Revinco

 
Hallo,Seit ein paar Wochen ist der Markt davon ausgegangen, dass der FED die Zinsen ansteigen wird und somit den Stimulus reduzieren. Wie wir wissen war das nicht der Fall. Meine Frage ist aber, anhand welchen Chart könnte man ablesen das soviele Marktteilnehmer short waren?Ich suche seit längerem einen solchen intraday Chart (wie PCR, CoT oder bull/bear Chart) aber finde noch keinen geeigneten welche die letzten beiden Wochen spiegelt. Hat jemand ein guter Charttipp wegen erkennen dieses Sentiments?Am zuverlässigsten ist meines erachtens der CoT (http://www.wellenreiter-invest.de/CoT/w ... age001.png), erscheint aber nur wöchentlich verzögert und zu spät um entsprechend zu handeln.Gruss Revinco
Ich hab mich vielleicht zu wenig deutlich ausgedruckt, ich will nicht den Sentiment Chart sondern wie die Marktteilnehmer effektiv positioniert waren bzw. sind.Hab da was gefunden aber vielleicht kann mir jemand ein noch besserer Chart bekanntgeben?: http://stockcharts.com/freecharts/gallery.html?$CPCEs müsste genau jetzt klar und deutlich sein, dass die Anleger in den Hauptindexen voll short waren die letzten beiden Wochen.... gibt's da bessere Varianten oder Charts die intraday ersichtlich und vertrauenswürdig sind (SP500)?
 
MF - was für Indikatoren schaust Du an um zu erkennen ob die Marktteilnehmer im S&P500/DJ überwiegend short oder Long positioniert sind, und zwar intraday?

 
MF - was für Indikatoren schaust Du an um zu erkennen ob die Marktteilnehmer im S&P500/DJ überwiegend short oder Long positioniert sind, und zwar intraday?
Zum Beispiel hier http://www.market-harmonics.com/free-ch ... htm#EquityGoogle Suche nach "Put Call ratio".Wobei das PCR mit Vorsicht zu geniessen ist, denn nicht jeder, der Short ist, rechnet zwangsläufig mit sinkenden Kursen. Er kann durchaus Long positioniert sein (z.B. eine Pensionskasse, die reale Aktien hält) und sich einfach mit Shorts vor einem Taucher absichern will.
 
Geht nur teils um die FED, aber gutes Interview...

Ist die US-Wirtschaft denn wirklich noch so schwach, dass sie diese geldpolitische Stütze braucht?

Die aktuelle Erholung ist schwach, wenn man sie mit vergangenen Zyklen vergleicht. Nur lässt sich diese Schwäche nicht mit Geldpolitik lösen. Diese versucht nur, die strukturellen Probleme zu übertünchen. Je mehr wir die Welt mit Liquidität fluten, je mehr wir der Welt die Illusion geben, es sei alles in bester Ordnung, desto weniger sehen sich die Politiker veranlasst, die strukturellen Probleme mit strukturellen Lösungen zu beseitigen. Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch für Europa und Asien.

Führt dieser Fed-Entscheid nun zu einem weiteren Aufwärtsschub an den Börsen?

Kurzfristig befinden sich die globalen Aktienmärkte in einer Korrekturphase, die den ganzen Oktober dauern dürfte. Diese Korrektur wird allerdings sehr viel milder ausfallen, als wenn das Tapering in Angriff genommen worden wäre.

Was meinen Sie mit mild?

So zwischen 5 und 7%, etwa in dem Ausmass, wie die letzten Korrekturen abgelaufen sind. Für einen tieferen Taucher fehlt dem Markt mangels Anlagealternativen der Verkaufsdruck.

Wie geht es danach weiter?

Entscheidend für den weiteren Verlauf an den Märkten ist nicht meine Meinung, sondern die Konsenserwartung. Der Konsens sieht eine weitere Erholung der Weltwirtschaft. Deshalb werden leicht steigende Bondrenditen erwartet. Anleihen sind demnach unattraktiv. Gemäss vorherrschender Meinung bleibt die Inflation verhalten, deshalb ist auch Gold (Gold 1318.3 -0.37%) unattraktiv. Es verbleiben also nur Aktien und Immobilien. Daher fliesst viel Geld in die Aktienmärkte.

Könnte es angesichts dieser Kapitalzuflüsse an den Börsen zu einem Melt-up kommen, zu einem heftigen Schub nach oben?

Das ist durchaus möglich, müsste sich aber zwischen heute und Anfang 2014 abspielen.

Was folgt danach?

Dann wird sich zeigen, ob der Konsens in der ersten Jahreshälfte 2014 recht behält oder ob er seine Meinung ändern muss. Ich denke, er wird seine Meinung ändern und die Gewinnschätzungen reduzieren müssen. Ich erwarte daher für 2014 – vermutlich im ersten Halbjahr – eine Korrektur von bis zu 20%. Entscheidend ist dann die Frage, ob diese Korrektur eine der bestehenden Eiterbeulen der Weltwirtschaft platzen lässt oder nicht. Falls nicht, wird die Rally dank der Liquiditätsflut der Notenbanken bis 2015 weitergehen.

Sprechen wir also von diesen Eiterbeulen. Wo drohen sie?

Eine wurde bereits angeritzt: die Verwundbarkeit der Schwellenländer mit ausgeprägten Zahlungsbilanzungleichgewichten wie der Türkei, Indonesiens, Indiens, Südafrikas oder Brasiliens. Unter näherer Betrachtung leidet auch China unter diesem Problem. Nur zeigt es sich dort noch nicht, weil der Kapitalverkehr nicht frei ist.

Sie sehen aber China mittelfristig als Gefahrenherd?

Ja. Die Kreditblase in China ist wohl etwa doppelt so gross wie die Subprime-Blase vor 2007 in den USA. Die Immobilienpreise klettern weiter, und es wird nach wie vor viel gebaut, obwohl die Leerstände steigen. Diese Blasen dauern meist länger, als sich ein vernünftiger Mensch vorstellen kann. Sie gehen so weit, bis es «This Time is Different» heisst. Doch es ist eben auch in China nicht anders. Irgendwann wird dieses Ponzi-Schema nicht mehr funktionieren. Das Platzen der Kreditblase hätte natürlich enorme Konsequenzen für ganz Asien, die Schwellenländer generell, aber auch für Europa und die USA.

Wo sehen Sie noch Probleme?

Eine weitere Eiterbeule ist Japan. Die Aussenbilanzen Japans verschlechtern sich, und die neue Regierung will die Konjunktur auf Vordermann bringen. Bis anhin wurde dies mit Geldschöpfung, Abschwächung der Währung und etwas Fiskalstimulus versucht. Dadurch hat sich eine gewisse Verbesserung eingestellt. Jedoch stockt der Reformprozess, weshalb der Druck auf die Notenbank steigen wird, den Yen weiter zu schwächen. Seit einigen Wochen schichten japanische Lebensversicherer und andere Institutionen ihre Yenbonds in höherverzinsliche ausländische Anlagen um, was mit der Zeit den Yen weiter unter Abwertungsdruck setzen wird. Irgendwann könnte in diesem Prozess die Kontrolle entgleiten. Ein schwächerer Yen hat deflationäre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Und weiter?

Ein weiterer Gefahrenherd sind die Übertreibungen am US-Bondmarkt. Neulich hat Verizon (VZ 47.29 0.4%) mühelos Bonds für 49 Mrd. $ platziert. Da müssten beim Fed eigentlich alle Alarmglocken läuten, weil sich die Finanzwirtschaft wieder verselbständigt und Übertreibungen auftreten. Statt in die Realwirtschaft zu investieren, kaufen die Unternehmen mit geliehenem Geld vorwiegend eigene Aktien zurück, um die Kurse anzustossen.
http://www.fuw.ch/article/beim-fed-muss ... en-lauten/
Zulauf sieht es ähnlich pessimistisch für 2014 ff. Sehe die Probleme ausserhalb der USA ganz ähnlich (Problemherde China, Japan und Zinsen zu lange von den Zentralbanken tief gehalten...).

Wegen dem aktuellen US-Theater um Shutdown/Debt Ceiling wird die FED die Zinsen noch lange tief halten und die Geldschleusen offen...ist eine gute Entschuldigung für den neuen FED-Vorsteher (Yellen ?). Dürfte damit langfristig noch mehr Probleme geben wenn die Blase in den USA, China oder Japan platzt...

 
Geldschleuse / Inflation: darf ich hier noch einmal erinnern: zu einem grossen Teil in EU und CH, wie auch in den USA kommt die Geldmenge nie über M1 raus. Heisst, es bleibt im Interbankenpool, welche das Geld nicht ans Publikum bringen. Damit haben wir keine Ausdehnung der Publikumsgeldmenge was wiederum die Gefahr einer Inflation drastisch reduziert.Einen Zins-Bounce erachte ich zudem als notwendig, weil die effektiven Marktzinsen sicherlich nicht von einer 0-Rendite ausgehen. Entsprechend muss hier über kurz oder lang eine Korrektur zum Effektivzustand kommen. Mindestens haben wir die Tiefst-Stände aus dem Jahr 2012 überwunden und stehen in zwischen etwas höher.

 
Geldschleuse / Inflation: darf ich hier noch einmal erinnern: zu einem grossen Teil in EU und CH, wie auch in den USA kommt die Geldmenge nie über M1 raus. Heisst, es bleibt im Interbankenpool, welche das Geld nicht ans Publikum bringen. Damit haben wir keine Ausdehnung der Publikumsgeldmenge was wiederum die Gefahr einer Inflation drastisch reduziert.
Da gehe ich einig, die Inflationsgefahr ist kurzfristig nicht da, das Geld kommt nicht an. Aber die Gefahr bleibt für Aktien, dort schlägt die Poltik durch: Duch das billige Geld wurden die Aktienmärkte weltweit befeuert oder zumindest gestützt seit anfangs 2009, zweitens wurden "dank" der Nullzinspolitik der meisten Notenbanken die Anleger praktisch in Aktien getrieben...vor allem auch instutionelle Anleger, die gar nicht so viele Aktien wollten.
Den Thread ("Wendepunkt") sehe ich vor allem als Diskussion des Aufstiegs seit März 2009 - der Aktien-Zyklus (um in den Worten von Zulauf zu bleiben, siehe Interview oben) geht nun langsam aber sicher seinem Ende zu meiner Meinung.

Das muss keinen riesigen Crash nach sich ziehen (2008 war ja ein statistischer Ausreisser in dieser Heftigkeit), aber es könnte bald eine grosse Korrekutur kommen an den Aktienmärkten. Auch wenn die Korrektur nicht kommt, wie gross ist das Aufwärtspotential noch? Ich sehe es seit einigen Monaten nicht mehr und halte nur noch kurzfristige Positionen seit diesem Zeitpunkt.

 
ja eine Neubewertung - aber kein Crash. Neubwertung deshalb, weil die Marktkapitalzinsen steigen werden / die Diskontierung auf den Aktienpreisen also stärker durchlschlägt. Da dieser vorgang verzögert erfolgt, dürfte es wie ein "crash" aussehen, ist es aber faktisch nicht.Die grosse Frage stellt sich nun - wann ist der Zeitpunkt dazu? Bernanke hat kürzlich den kleinen Zeh ins Wasser gehalten und bemerkt, dass es noch nicht geht... irgendwann wird die Massnahme allerdings folgen.

 
ja eine Neubewertung - aber kein Crash. Neubwertung deshalb, weil die Marktkapitalzinsen steigen werden / die Diskontierung auf den Aktienpreisen also stärker durchlschlägt. Da dieser vorgang verzögert erfolgt, dürfte es wie ein "crash" aussehen, ist es aber faktisch nicht.Die grosse Frage stellt sich nun - wann ist der Zeitpunkt dazu? Bernanke hat kürzlich den kleinen Zeh ins Wasser gehalten und bemerkt, dass es noch nicht geht... irgendwann wird die Massnahme allerdings folgen.
Wird aber Bernanke in seinen letzten Monaten noch den Kurs ändern? Schon im Januar 2014 könnte ja Yellen am Ruder sein. Theoretisch ist Yellen sehr für weiteres billiges Geld (kümmert sich mehr um Arbeitslosenzahlen) und man hat nun auch "gute" Ausreden wegen dem Shutdown etc., so kann man die Geldschwemme wohl leichter begründen. FOMC-Minuten sind gerade erschienen, FED recht zerstritten:
In what had already been exposed as a 'contentious' meeting the minutes of the last Un-Taper FOMC meeting show a Fed in turmoil... *MOST FED OFFICIALS SAW QE TAPERING THIS YEAR, HALTING MID-2014 *FOMC FORECAST `GRADUAL ABATEMENT' OF HEADWINDS SLOWING GROWTH *A NUMBER OF FOMC PARTICIPANTS SAW RISING FISCAL POLICY RISK *SEVERAL FOMC PARTICIPANTS SAW FINANCIAL CONDITIONS AS TIGHTEROf course, the question is - will Yellen be a consensus-seeker or dictator?
http://www.zerohedge.com/news/2013-10-0 ... ering-2013PS: Kenne den genauen Zeitpunkt für Yellen nicht? Ist es Januar 2014, muss es nochmals nachlesen...