Anfang Juli fielen die Inhaberaktien von Vögele vorübergehend auf 7 Franken und damit auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte. Zu diesem Zeitpunkt bewertete die Börse das im schyzerischen Pfäffikon niedergelassene Modeunternehmen mit gerade mal 58 Millionen Franken.Mittlerweile stehen die Papiere wieder deutlich besser im Markt. Die Handelsvolumen haben sich zwar leicht zurückgebildet, liegen aber noch immer deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre.Darf man Berichten aus dem Handel Glauben schenken, dann gibt es Anhaltspunkte dafür, dass firmennahe Kreise als Käufer in den Aktien in Erscheinung treten. Dass diese Käufer im Hinblick auf die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen vom 20. August auf eine Ergebnisüberraschung spekulieren, ist wenig wahrscheinlich. Denn der Verdrängungskampf ist intensiver als er es je war, und das über weite Strecken kalte und nasse Wetter dürfte sich auch nicht als hilfreich erwiesen haben.Die grössten Aktionäre von Vögele haben sich deshalb schon vor Monaten von ihren Engagements verabschiedet. Den Beginn machte der Tessiner Financier Tito Tettamanti Ende Januar, gefolgt vom Brüderpaar Javier und David Garcia und den Nebenwertespezialisten Braun, von Wyss und Müller.Nur der Migros-Genossenschafts-Bund hält dem ewigen Turnaroundkandidaten bisher die Treue. Der orange Riese hält der letzten Offenlegungsmeldung zufolge 24,71 Prozent der Stimmen. Dass der Grossaktionär hinter den jüngsten Aktienkäufen steckt, ist unwahrscheinlich. Denn spätestens beim Überschreiten des Schwellenwerts von 25 Prozent würde er wieder meldepflichtig.Vermutlich sind die ominösen Käufer auch am Liegenschaftenportfolio von Vögele interessiert. Im letztjährigen Geschäftsbericht werden Grundstücke mit einem Buchwert von 44,7 Millionen Franken und Gebäude mit einem Buchwert von 95,8 Millionen Franken ausgewiesen. Der Anschaffungswert für die beiden Bilanzposten belaufen sich auf 254 Millionen Franken. Gut möglich, dass der Verkehrswert sogar noch höher liegt. Dies und die hohen steuerlich verwertbaren Verlustvorträge könnten durchaus Begehrlichkeiten wecken. Allerdings ist unklar, ob und in welcher Höhe das Liegenschaftenportfolio hypothekarisch belehnt ist.