Hans Ziegler, Verwaltungsratspräsident des Modekonzerns Charles Vögele, ist konsterniert: «Ich habe keine Ahnung, weshalb die Aktien von Charles Vögele gestern und heute so gefallen sind», sagt er gegenüber der «Finanz und Wirtschaft». Am Donnerstag sind die Titel bis Mittag um 16,5% gefallen. Bereits am Mittwoch waren sie 5,7% gesunken. Weder Unternehmensnachrichten noch Marktspekulationen können als Ursache ausgemacht werden. Eine Mitteilung sei auch nicht in Vorbereitung. Die Volumen sind mit 325 000 aussergewöhnlich hoch. Dabei fällt auf, dass vor allem viele kleine Einheiten verkauft wurden. Da scheint kein Profi am Werk zu sein.
"Keine Ahnung" ist auch ein bisschen schwach bzw. beschönigend.
Was, wenn es zum Beispiel eine massive Restrukturierung mit Aufgabe aller/der meisten Ausland-Standorte gibt mit eventuell weiteren gewinnlosen Jahren in der Schweiz?
Investoren wie Tito Tettamanti sind ausgestiegen oder haben ihr Engagement unter 3% abgebaut, wie der auf Value-Investments spezialisierte Fonds Classic Gobal Equity und vor kurzem auch die UBS (UBSN 16.48 2.74%). Noch immer dabei ist die Migros mit 25%.
Würde jemand heute das Modehaus kaufen wollen, so müsste er für die 8,8 Mio. ausstehenden Aktien nur noch 65 Mio. Fr. hinblättern. Ende 2012 besass das Unternehmen Gebäude im Buchwert von 90 Mio. Fr. sowie Grundstücke zu einem solchen von 44 Mio. Fr. und Mobilien im Wert von 138,7 Mio. Fr. Die flüssigen Mittel lagen per Ende 2012 bei 87 Mio. Fr., die Warenvorräte hatten einen Wert von 127 Mio. Fr., heute sind sie allenfalls etwas höher. Die Schulden lagen Ende 2012 bei 115 Mio. Fr. Es könnte jemand auf die Idee kommen, das Unternehmen zu kaufen und mit dem Verkauf der Gebäude und der Grundstücke dies später zu finanzieren. Doch da würde wohl der grösste Aktionär Migros ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
http://www.fuw.ch/article/charles-vogele-im-sturzflug/
VCH ist Hü-hott. Zuerst teure Werbekampagnen mit P. Cruz a la Hollywood-Glamour und jetzt wieder altbackene Mode für ältere Leute...sehe keine klare Strategie dort.
Die Migros wird keine Zerschlagung zulassen, wäre angesichts der vielen Arbeitslosen nicht gut....andererseits kann man sich fragen, ob dies bei VCH aufgrund anhaltender Verluste nicht so oder so kommt.
Zu den Kennzahlen:
Diese sind eine Momentaufnahme. Und diese "Fakten/Erkenntnisse" haben wohl dazu beigetragen das der Aktienkurs dort steht wo er nun steht.
Die Restrukturierungsbemühungen werden das Blatt
a) wenden ( und deshalb bin ich die Wette eingegangen), oder
b) zu nichts führen und das Trauerspiel geht weiter und/oder es kommt zu einem jähen Ende (à la Petroplus, S+B usw.).
Niemand kann es Wissen. Ich nehme schlicht, bewusst und gezielt eine Contrarian-Position ein.
Alle Verkaufen? Alles so schlecht? Alles so schlimm um Charles Voegele? Der Kurs auf Allzeittief.
Erste Horrorszenarien kursieren durch verschiedene Medien.
So halte ich mich an Baron Guy Édouard Alphonse Paul de Rothschild, der sagte:
„Wenn Blut auf den Strassen fließt, kaufen sie so viel sie können“
Keine Analyse kann uns die Zukunft weisen. Was soll das bringen wenn solche (Kenn)zahlen genannt werden. W
as soll das bringen, wenn man so tut als würde man die Firma anhand dieser Zahlen -Heute und jetzt- bewerten/Werten (können)?
Kann man nicht. Und auch wenn man es könnte, so kann man immer noch nicht wissen, wo der Kurs in 6 Monate stehen wird.
Spekulationen. Gerüchte. Fantasien. Plötzliche, unerwartete, mysteriöse Käufer. Auch nur Luft (Worthülsen/Rhetorik) können einen Wert bewegen...wenn sich dann die Worte in Fakten heraus zu kristallisieren beginnen, dann geht's so richtig los. Und zwar Aufwärts.
Glaubt Ihr nicht, dass Tito T. bevor er einstieg, sich mit der Materie Charles Voegele und dessen Zahlen und Bilanz auseinander gesetzt hat (oder er liess den "Deal" von "Profis" analysieren)?
Er kam zur Konklusion, dass sich ein Einstieg lohnen würde. Später wurde er und seine Berater eines besseres belehrt. Also warum so Kompliziert wenn so "einfach". Entweder
a) Ich liege mit meiner Intuition richtig, oder
b) falsch.
Wenn ich falsch liege, schützt mich meine Verlustbegrenzungsorder(SL). Wenn ich "richtig" liege, werde ich für das eingegangene Risiko belohnt.
Das keine klare Strategie erkennbar ist, mag sein. Doch der Spiess kann sich schnell drehen. Sehr schnell. Man stelle sich vor, eine Kooperation oder Partnerschaft mit einem gewichtigem Player. Zum Beispiel: Zara (Inditex). Schon die kleinste positive Neuigkeit wird potentielle Investoren zu diesen Notierungen aufhorchen lassen. Oder die Bekanntmachung eines neuen Projekts das Fantasien weckt...
Ich wollte nicht auf diese Neuigkeiten warten. Wollte während das Messer im freien Fall ist/war, mögliche zukünftige "Good News" Antizipieren.
Ausserdem habe ich bei solchen Kursstürze, die von überdurchschnittlich hohem Volumen begleitet werden, die Erfahrung gemacht, dass danach die Kurse sehr lange und sehr stark steigen.
Das Heutige Vol.: 483'023, gestern um die 200'000. Durchschnittlich wechseln zwischen 40'000 und 70'000 Aktien die Hände pro Tag.
Kurzum: Der schnelle, massive Kurssturz gestern und Heute, begleitet von überdurchschnittlich hohem Volumina, signalisiert mir Ein Einstiegssignal.