Bedingungsloses Grundeinkommen

Als ich vor ca. 30 Jahren das erste Mal in Amerika war wunderte ich mich, wie eine Volkswirtschaft ohne soziales Auffangnetz funktionieren kann.


Statt Volkswirtsschaft müsste man vielleicht von Staat als Gemeinschaft menschlicher Wesen sprechen. Die Diskussion ist letztlich weniger eine wirtschaftliche als eine soziale. Auf was für Grundprinzipien basiert ein Staat? Reine Eigenverantwortung? Ist es mein Problem, wenn andere dumm und arm geboren wird?

Ich bin klar der Ansicht, dass jeder Bewohner eines Staates eine Mitverantwortung gegenüber den andern Bewohnern hat, dies nur schon aus reinen Eigennutzüberlegungen, da niemand weiss, ob er selber in eine Situation kommt, wo er auf Hilfe anderer angewiesen ist. Ich glaube, dass diese Einsicht (hoffentlich) unbestritten ist.

Das Problem liegt in der Implementation des Solidaritätsprinzips. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine libertäre, monetaristische Lösung (Milton Friedman lässt grüssen). Es wird sichergestellt, dass jeder Bewohner soviel Cash hat, dass die Grundbedürfnisse gedeckt werden. Ob der Empfänger damit Brot oder Schnaps kauft ist nicht Sache des Staates.

Das Gegenteil ist der "Nanny State". Der Staat gibt kein Geld, sondern Gutscheine für Essen, ÖV, stellt Wohnungen zur Verfügung etc., d.h. bestimmt den Lebensstil des Empfängers massiv.

Vermutlich ist eine Zwischenlösung das "Richtige". Aber eben, wer legt fest, was richtig ist?

Ich finde z.B. das Prinzip der obligatorischen Kranken-Grundversicherung genial. Ich habe bis heute nicht verstanden, was die Gegner einer solchen Versicherung in den USA antreibt. Konsequenterweise müssten sie sich dafür einsetzen, dass jeder ohne Versicherung oder Vermögen nicht behandelt wird. Soll er doch verrecken, war ja seine freie Entscheidung, keine Versicherung abzuschliessen.

PS: Habe im Beitrag immer die männliche Form (Bewohner) verwendet. Werde in einem nächsten Beitrag die weibliche verwenden. :oops:

 
Im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften kann auch der Grad der Entwicklung anhand sozio-ökonomischer Faktoren verglichen werden.


https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswirtschaft

Ist es mein Problem, wenn andere dumm und arm geboren wird?


Es ist ein riesen Glück in einem sozialen, friedlichen Umfeld auf zu wachsen.

Viele sind sich aber der Verantwortung nicht bewusst, welche in meinen Augen selbstverständlich sein sollte.

Geld ist wohl die billigste Variante einen Ausgleich zu schaffen.

Da chunnt mir immer de Mani Matter i Sinn.

Nach dem Motto eine Gemeinschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied.

http://www.srf.ch/play/tv/news-clip/video/mani-matter-singt-dene-wos-guet-geit-1972?id=210e82dc-3895-4c75-b053-870379bb2959

PS: Habe im Beitrag immer die männliche Form (Bewohner) verwendet. Werde in einem nächsten Beitrag die weibliche verwenden. :oops:


Darauf lege ich keinen Wert, da geht es nicht um Achtung oder Respekt, das sehe ich als Gleichberechtigungswahn. Frauen die erwarten, dass Statuten usw. umgeschrieben werden, haben wohl ihren Platz noch nicht gefunden.